Sehr lesenswert!
Agnes Pilzpost vom 20. August 2017
»Sehr geehrter Herr Bertram,
ich schreibe Ihnen heute, da ich die gleiche Leidenschaft teile wie Sie: Pilze!
Entdeckt habe ich Ihre Seite letztes Jahr, als ich frustriert im Internet gesucht habe, ob und wo Pilze gefunden wurden. Dass das vergangene Jahr, also 2016, für uns Pilzsammler nicht gerade ein gutes war, brauche ich sicherlich nicht zu erwähnen.
Nachdem ich mir mehrere spannende Geschichten durchgelesen habe, beschloss ich, Ihnen nun auch meine zu schreiben. Warum ich das nicht schon eher getan habe? Ganz einfach! Ich bin noch recht jung und kann natürlich noch nicht von einer Pilz-Lebensgeschichte sprechen.
Aber Sie können sich gerne selbst ein Urteil bilden. Ich bin Jahrgang 1980 und kann nun auf 34 Jahre Pilzerfahrung zurückblicken. Als ich drei Jahre alt war, nahm mich mein Vater das erste Mal mit in den Wald. Ich werde nie vergessen, wie er mir über die Jahre sein Pilzwissen weitergegeben hat. Verschiedene Wälder, Gerüche, Bäume, kleine Rituale für eine gute Pilzernte, Dank und Respekt für den Wald - und natürlich für Pilze.
Giftige, ungenießbare und die genießbaren Pilze mit unterschiedlichen Verarbeitungsformen! Pilze riechen können. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich mit dieser langen Familientradition groß geworden bin und ich sie weiterführen und -geben kann. Jedes Jahr im Herbst ging ich mit meinen Eltern Pilze sammeln.
(Agnes Pilzpost)
Als Jugendliche habe ich natürlich nicht verstanden, warum man seine besten Pilzplätze nicht verrät, da es weder in meinem Freundeskreis noch im schulischen Umfeld Pilzsammler gab. Spaß gemacht hat es immer. Es gab immer kleine Wettkämpfe: Wer findet den ersten Pilz? Wer hat am Ende die meisten im Korb? Klar ist man frustriert, wenn man fünfmal in den Wald geht und nichts da ist, weil es entweder zu trocken, zu kalt oder zu nass ist.
Ich habe bis heute dieses wunderbare Gefühl der Freude, wenn ich im Wald den ersten Pilz entdecke. Ich habe nie aufgehört zu sammeln. Selbst als ich zum Studieren weggezogen bin, hat es mich jedes Jahr zur Pilzzeit in den Wald gezogen. Ich hatte Glück, da ich in Siegen studiert habe und das Siegerland und das Sauerland meiner Meinung nach zu den besten Pilzregionen in NRW gehören.
Ach ja, Entschuldigung: ich komme aus Münster und sammle traditionell im Münsterland, und zwar im Raum Telgte/Ostbevern. Ich fahre aber auch Richtung Ibbenbüren und Teutoburger Wald. Ich habe auch bereits in Bayern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hessen gesammelt. Im Ausland in den USA, Polen, Slowakei und Kanada.
Ich sammel hauptsächlich Edelpilze, also Steinpilze, Maronen, Birkenpilze, (früher) Rotkappen, Butterpilze, Goldröhrlinge, Silberröhrlinge, Anhängselröhrlinge und auch Pfefferröhrlinge. In den letzten vier, fünf Jahren tritt bei uns der Gallenröhrling, den wir Bitterling nennen, recht häufig in Erscheinung. Da er dem Sommersteinpilz zum Verwechseln ähnlich sieht, mache ich manchmal einen Geschmackstest.
Der Bitterling ist meine einzige
negative Erfahrung, die ich mit Pilzen gemacht habe. Vor Jahren habe ich mal einen Korb voll nach
Hause mitgebracht in dem Glauben, es seien wunderschöne Steinpilze. Mein Vater lachte, schnitt ein Stück von der Kappe an
und ließ mich daran lecken. Bitter! Dabei hatte ich zu der Zeit bereits 25 Jahre Erfahrung im Pilzesammeln!
Wir verglichen daraufhin die Merkmale des Steinpilzes mit denen des Gallenröhrlings genau. Mit solcher Praxis im Alltag lernt man am besten dazu. Zum Glück habe ich solche Erfahrungen nie beim Verzehr von Pilzen machen müssen. Natürlich sind über die Jahre einige Fotos zusammengekommen, die ich bei Interesse gerne teile.
(Agnes Pilzpost)
Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass mein Sohn letztes Jahr drei geworden ist und ich ihn natürlich schon in den Wald mitgeschleppt habe! Er war völlig aus dem Häuschen, als er seinen ersten Pilz-Schatz entdeckt hat. Und ich war natürlich mächtig stolz.
Sollten Sie Fragen haben, können Sie gerne stellen. Ich hoffe, es hat Ihnen ein wenig Freude bereitet, meine Geschichte zu lesen.
Ich wünsche eine erfolgreiche Pilzernte!
Beste Grüße, Agnes Lucie K.«
Liebe Agnes Lucie,
Sie haben Ihre Passion für Pilze sehr lebendig und mitreißend beschrieben! Besonders schön sind die Passagen mit den Gallenröhrlingen und der Weitergabe des Pilzesammelns an Ihren Sohn.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer gesamten Familie weiterhin so viel spürbare Freude und Erfolg in den Wäldern, egal in welchen!
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
(Bearbeitet am 28. März 2018)
Walter schreibt am 1. April 2018:
»'Agnes Pilzpost' ist ein sehr schöner und aussagekräftiger Bericht! Besser und treffender kann man diese - unsere - Passion nicht beschreiben!
Beste Grüße Walter«
(Agnes Pilzpost)
Alle Illustrationen auf dieser Seite: (© 3drenderings - fotolia)
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