Die symbolische Bedeutung vom Giftpilz Fliegenpilz (u. a. als "Glückspilz" und als Pilz der Märchen und Mythen) wird häufig dazu missbraucht, ihn in verniedlichendem Sprachgebrauch z. B. als “Zauberpilz” oder als “Magic Mushroom” zu verharmlosen. Und ihn somit als halluzinogenen oder psychedelischen Pilz gesellschaftsfähig zu machen. Dabei wird fast immer seine angeblich bewusstseinserweiternde Wirkung betont.
Die Heilkraft vom Fliegenpilz: Waffe gegen Pfeiffersches Drüsenfieber, den Krebs oder Rheuma
Kann oder darf man Fliegen-Pilze essen?
Der Fliegenpilz: Beschreibung seiner Art und seine Bedeutung in der Dichtung
Er ist einer der am häufigsten ge- und missbrauchten halluzinogenen
Pilze der Welt. Das gilt in erster Linie für seine getrocknete Huthaut.
Freaks
rollen und rauchen sie wie eine Zigarette. Von solchem Gebrauch ist
dringend abzuraten, denn durch die Trocknung und die hohen Temperaturen
wird die enthaltene Ibotensäure – sie bildet den mit Abstand höchsten Giftanteil im Fliegen-Pilz – in Muscimol umgewandelt. Dieses erregt bestimmte Rezeptoren und ruft eine psychotrope Wirkung hervor.
Durch die Umwandlung von Ibotensäure in Muscimol wird die ausgangs eher harmlose psychedelische Wirkung etwa fünffach verstärkt – und kann unkontrollierbar in heftige Vergiftungen (Iboten- oder Pantherina-Syndrom) umschlagen. Sie ähneln Vergiftungen mit dem hoch giftigen Atropin, das in der Tollkirsche und im Stechapfel vorkommt und lebensbedrohlich sein kann.
Weitere Gifte wie Muscazon, das Namen gebende Muscarin (nur sehr gering vorhanden) und das (eher harmlose) Bofezonin scheinen die Vergiftung zu begünstigen. Bezeichnend ist, dass die Gifte des Fliegenpilzes bei dem einen so gut wie gar keine, bei dem anderen hingegen schwere Symptome hervorrufen.
Es sind unter anderen Herzrhythmusstörungen, unkontrollierbare Motorik, Verwirrtheit, Tobsuchtsanfälle, starke Muskelkrämpfe, Sehstörungen sowie Lähmungen bis hin zur Sprech- und Atemlähmung; schließlich Koma und Kreislaufzusammenbruch. Dies bedeutet akute Lebensgefahr. Nein, der Fliegenpilz ist nicht bewusstseinserweiternd, sondern bewusstseinseinengend und -verzerrend.
Michael, Hennig und Kreisel warnen in ihrem “Handbuch für Pilzfreunde”, Band 1, S. 146, Jena 1983, ausdrücklich:
»Keinesfalls ist er, wie manche Leute immer wieder behaupten, nach dem Abziehen der Huthaut ungefährlich. Der Name ´Fliegenpilz` geht auf den Brauch zurück, gezuckerte Stückchen des Pilzes mit Milch zu übergießen und dieses Lockmittel für Fliegen zu verwenden, die daran zugrunde gehen.«
Der Pilz wurde deshalb auch "Fliegentod" genannt. In Wirklichkeit
gehen die Fliegen aber nicht "zugrunde", sondern sind nur für einige Zeit außer
Gefecht und erholen sich wieder.
Dennoch war die lockende Milchpilzspeise bereits im Mittelalter ein beliebtes Mittel, um sich Fliegen und Insekten zu entledigen, weshalb der Pilz auch noch "Muckenschwamm" genannt wurde (Musca, lat. = die Fliege).
Um Verharmlosung vorzubeugen, verweisen die Autoren darauf, dass der Giftpilz Fliegenpilz auch zum Tode geführt habe.
Bemerkenswert scheint noch der Umstand, dass der Verzehr dieser Pilze die Körperkraft eine Zeit lang deutlich verstärkt, was unter anderem auch germanische Krieger nutzten, die damit den feindlichen römischen Legionen mächtig zusetzten. Doch nach der Maximierung der Kräfte sackten die Helden von eben bald halbtot zusammen.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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