Heinz Pilzpost vom 8. Februar 2013
«Hallo Heinz-Wilhelm,
mit Interesse habe ich deinen Artikel „Der kleine Pilzsammler“ gelesen und musste danach erst einmal innehalten, weil so viele Bilder und Episoden an meinem geistigen Auge vorbeigezogen sind.
Es waren sicherlich nicht nur die Bilder und Episoden, sondern auch die dazugehörigen Gefühle. Bilder, Episoden und Gefühle kamen wieder ins Bewusstsein, die ich lange Zeit verdrängt hatte.
Bilder die mir zeigten, wie ich mit meinem Vater im Elm auf Pilzsuche ging. Bilder, wie ich die einzelnen Pilze aus dem Waldboden geschnitten habe. Wir haben sie nicht rausgedreht, sondern geschnitten. Als kleiner Junge ein Messer zu haben, war schon toll.
Ich bin gerne mit meinem Vater in den Elm gegangen, um Pilze zu sammeln. Wie ich in einem meiner vorherigen Schreiben schon angedeutet hatte, verfügte ich als Kind und Jugendlicher über ein umfangreiches Sammlerwissen.
Mittlerweile bin ich 60 Jahre alt. Mein Vater ist vor einigen Jahren gestorben. Mein Interesse, das Wissen über Pilze wieder zu erlangen – besser: zu reanimieren – bringt mir vielleicht ein bisschen wieder das alte Gefühl zurück, nicht allein im Wald zu sein.
Schön finde ich die Tatsache, dass Du eine Rubrik über Heilpilze eröffnet hast. Für mich eine faszinierende
Option, weil mir das Suchen nach Maronen, Steinpilzen, Pfifferlingen
etc. im Herbst als ziemlich langweilig erscheint. Ich weiss, es gibt viel
mehr als diese drei wohl bekanntesten Pilzarten.
Ich weiss es daher, weil unsere frühere Nachbarin eine „Hexe“ war. Mit anderen Worten: eine Frau mit exzellentem Wissen über Heilkräuter und Heilpilze. Als Kinder haben wir von ihrem Wissen profitiert – sie hatte oftmals Hausmittel parat, die uns geholfen hatten.
Je mehr ich mich nach so langen Jahren wieder mit der Materie beschäftige, desto mehr kommen meine Erinnerungen und mein Wissen zurück. Ich finde es einfach toll, und ich denke, dass ich einiges wieder in Erinnerung bringen kann, an das ich schon lange nicht mehr dachte. Ich freue mich darauf und bin voller Zuversicht.
Mit lieben Grüßen
Heinz»
Lieber Heinz,
vielen Dank für Deine einfühlsamen Worte.
Ja, auch mir und gewiss nicht wenigen der älteren Pilzfreunde geht es ähnlich: Pilze und die Suche nach ihnen sind ein starkes Medium, um schon verloren geglaubte Kindheitserinnerungen wieder wachzurufen. Und nicht selten empfinden wir diese Begebenheiten, die plötzlich in ganz klaren Bildern vor unserem geistigen Auge auftauchen, in der Rückschau als glückselig.
Für uns Kinder stand der Augenblick, in dem wir unsere erste große Steinpilzgesellschaft entdeckten, wie ein Glücksversprechen für die Zukunft da: Waren wir in solch einem Moment nicht alle der Überzeugung, einmal ein guter Pilzsammler zu werden und fassten nicht diesen Vorsatz?
Im Rückblick aber kommt uns dieser Augenblick dann wie das Glück selbst vor und wir ahnen, dass ein Gewinn im Lotto kaum glückseliger machen kann als solch ein verlorener und doch nicht verlorener Glücksmoment.
Weiterhin schöne Momente bei Deinen Pilzgängen wünscht Dir
Heinz-Wilhelm
Ende Heinz Pilzpost
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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