Jochens Pilzpost vom 8. August 2012
«Sehr geehrter Herr Bertram,
ich bin 48 Jahre alt, lebe seit Jahren im südlichen Gebiet eines Mittelgebirges. Als Junge war ich erfolgreich mit meinem Vater in Niedersachsen in den Pilzen.
Und dann verlief mein Weg so: Ich war sage und schreibe cirka sechs Jahre erfolglos unterwegs hier in meinem weitläufigen Waldgebiet. Jedes Jahr so gut wie nichts im Korb. Und ich habe mit besten Wanderschuhen große Gebiete durchstreift.
Hier ist zum Teil schwieriges, weil steiles Gelände. Klar, ich kannte mich recht gut aus mit den gängigen Sorten, aber immer wieder das gleiche: kein Erfolg. Eine elende Durststrecke - nichts. Noch ein Jahr - wieder nichts. Und ich habe zudem viele Kilometer mit dem Auto zurückgelegt um evt. ein fündiges Gebiet zu entdecken.
Dann, 2005, der Durchbruch! Pfifferlinge ohne Ende, ich dachte ich habe das legendäre El Dorado der Goldsucher gefunden. Meinem Vater konnte ich das noch zeigen und ihm noch ein paar tolle Pfifferlingsgerichte zubereiten. Mit dem tollen Wissen ist er dann auch verstorben.
Natürlich gibt mir das entlegene Gebiet jedes Jahr überragende Funde. Es ist so, dass ich pro Gang zwei bis drei Familien "satt" machen könnte oder noch viel mehr. Aber ich hole nur soviel, wie ich verwerte und verschenke. Nach so einem Pilzgang bin ich auch mental gestärkt und es ist gut für die Kondition.
Als Selbstständiger bestimme ich die Zeit und kann auch mal tagsüber unter der Woche losziehen und bin nicht an das Wochenende gebunden. Aber halt, es geht weiter: seit zwei Jahren sind drei Gebiete mit Steinpilzen dazugekommen; außerdem Hexenröhrlinge.
Meine Freundin staunte die Woche, als ich ihr diese prachtvolle Art zeigte und dann mit dem Messer in das gelbe Pilzfleisch schnitt. Sofort lief es blau an. Sie sagte zu recht, dass schreckt doch vermutlich viele noch unerfahrene Sammmler ab, die diesen Klasse-Pilz stehen lassen.
Hier war nun endlich gut Regen und ich bin zur Zeit sicher drei Mal in der Woche im Wald! Es ist ein so schönes Hobby und ich lebe zum Teil neben meiner zweiten Leidenschaft, der Fischerei, dafür.
Anfängern rate ich nur: durchhalten, tief in den Wald gehen und ein bisschen auf das Glück hoffen. Und nicht unbedingt zu früh im Jahr zu starten. In meiner recht hohen Lage auf ca. 900 Höhenmetern ist je nach Wetterjahr/Regen/Sonne/ Wind der 25. Juli Start für die Pilzsuche.
Gerne würde ich dieses Jahr auch mal ein bis zwei Bilder von einer erfolgreichen Exkursion einstellen auf dieser wirklich tollen Seite.
Viele Grüsse
Jochen»
Ende Jochens Pilzpost
Hallo Jochen,
vielen Dank für diese sehr schönen Schilderungen!
Deine Pilzpost ist ein wunderbares Lehrstück darüber, dass man sich einen Pilzflecken mit Langmut erlaufen, ja regelrecht verdienen muss. Pilzstellen fürs Leben findet man nun mal nicht beim Sonntagsspaziergang nach dem Kaffee. Der Lohn sind viele Jahre bester Pilzernte für Dich.
Weiterhin guten Erfolg wünscht Dir
Heinz-Wilhelm
Nov 19, 24 03:02 AM
Nov 18, 24 07:40 AM
Nov 17, 24 03:17 PM
Nov 17, 24 06:40 AM
Nov 17, 24 05:59 AM
Nov 16, 24 04:46 AM
Nov 13, 24 07:52 AM
Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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