Pilz-Ticker-NRW
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Foto: Mal kurz ins Unterholz geschlagen, und da standen sie auch schon: vier tadellose frische Steinpilze, kaum zehn Meter weiter als die drei, die Michael tags zuvor entdeckt hatte. Auf dem 2. Foto sehen wir sie geschnitten und gewürfelt. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 12. November 2024:
"Hallo Herr Bertram,
die jecken Steinpilze von gestern an der Böschung haben mich noch lange beschäftigt. Frische Steinpilze bester Güte im November, das habe ich selten erlebt. Was wäre gewesen, wenn ich an der Stelle etwas weiter hinein ins Unterholz gegangen wäre? Der Hund musste auch heute eine große Runde gehen, also habe ich heute früh dort nachgeschaut.
Kaum zehn Meter weiter habe noch einmal vier große, frische Steinpilze und zwei kapitale Steinpilzleichen gefunden. Scheint so, als ob der Bereich, in dem ich sie gefunden habe, besonders gut geeignet war, um jetzt noch so viele schöne Fruchtkörper hervorzubringen.
Ansonsten war nämlich festzustellen dass nirgendwo in einem großen Gebiet noch Steinpilze zu finden waren und Mehlräslinge, Fliegenpilze, Pantherpilze insgesamt sehr deutlich auf dem Rückzug sind.
Nach dem Putzen und Schneiden der Pilze mit sehr hellen Röhren und innen teils noch marmoriertem Stiel und Fleisch, blieben wieder etwas weniger als ein 1 Kilo übrig. Davon habe ich dem Nachbarn einen Teil rübergegeben, ergänzt um einen kernigen Flocki, den meine Frau vom Spaziergang am Nachmittag mitbrachte (siehe das Foto der Pilzpfanne). Der Rest kam wieder in den Frost.
Für dieses Jahr verabschiede ich mich von der Suche, in der Hoffnung, auch im nächsten Jahr wieder oft in unseren heimischen Wäldern unterwegs sein zu dürfen und schöne Fundberichte liefern zu können.
Euch allen wünsche ich Gesundheit (die wirklich ganz besonders!), Zufriedenheit, Glück und einen guten Jahreswechsel. Gleiches gilt für Sie, Herr Bertram, verbunden mit meinem herzlichem Dank für Bereitstellung und Pflege dieses tollen Forums.
Michael mit Cara, Rika und Jule"
Foto: Pilzpfanne mit Steinpilz, Flocki und Zwiebeln.
Foto: Vor gut einer Woche traten sie ab, pünktlich zum Karnevalsbeginn am 11.11. sind sie wieder da, und das in aller Pracht. Michael konnte sich über diese drei herrlichen Steinpilze freuen. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 11. November 2024:
Hallo, Herr Bertram,
seit letzter Woche schaue ich schon nicht mehr aktiv nach Pilzen. Aber das anhaltend milde und feuchte Wetter nach zwei Tagen Kälteeinbruch hat meine Aufmerksamkeit dann doch wieder etwas geschärft.
Heute Morgen auf der Hunderunde standen sie plötzlich da, in der Böschung am Südwesthang, nicht weit auseinander: drei stattliche Steinpilze, alle madenfrei und kaum angeknabbert. Geschnitten ergaben sie über 900 Gramm fürs Eisfach. Die Karnevalsession beginnt und die Steinpilzsaison ist offensichtlich noch nicht vorbei.
Liebe Grüße
Michael"
Christoph schreibt am 8. November 2024:
"Hallo Bertram,
kurz nach meiner letzten Pilznachricht am 14. Oktober 2024 mit Funden von Sternschuppigen Riesenschirmlingen habe ich dann den "echten" Parasol gefunden. Es waren leider nur sehr kleine Exemplare, die ich nicht zum Verzehr mitgenommen habe.
Gestern stand plötzlich ein Prachtexemplar des Gemeinen Riesenschirmlings vor mir im Wald. Ich bin immer wieder von der Größe dieser Pilzart beeindruckt. Diesmal ganz besonders, denn der Durchmesser seines Hutes betrug volle 20 Zentimeter, der des Ringes 7,5(!) Zentimeter, sein Stiel (mit Knolle) maß 35(!) Zentimeter! Der Fruchtkörper war in einwandfreiem Zustand und ich habe ihn als Abendmahlzeit mitgenommen. So ein toller später Fund im Jahr zaubert einem schon mal ein Lächeln ins Gesicht!
Ich habe den Riesen nur leicht gesalzen, mit zerkleinerten Cornflakes und Parmesan paniert und im Fett ausgebacken. Dazu gab es eine Champignon-Pilzpfanne mit Steinchampignons aus der eigenen Zucht, siehe dazu das Foto rechts.
Übrigens habe ich in diesem Jahr an meinen bekannten Sammelstellen (noch) keine Steinpilze entdecken können. Entweder war ich zur richtigen Zeit am falschen Ort oder zur falschen Zeit am richtigen Ort.
Beste Grüße aus dem Norden von Ostwestfalen-Lippe,
Christoph"
(3 Fotos © Christoph)
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2 Fotos: Ein riesiger Riesenschirmpilz mit dem Hutdurchmesser von 20 Zentimetern hat seinen Schirm fast voll aufgespannt (links). Da muss der kleine Paukenschlegel (rechts) erst noch hinkommen.
Foto: Die Nager und Schnecken im Wald scheinen sich förmlich auf die letzten Steinpilze zu stürzen. Aber am wichtigsten ist, dass die Pilze allesamt madenfrei sind. (Foto © Martin)
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Martin schreibt am 5. November 2024:
"Guten Abend lieber Heinz-Wilhelm,
ich war heute wahrscheinlich zum letzten Mal in diesem Jahr in meinem Sammelgebiet in der Voreifel unterwegs. Das Ergebnis war gar nicht mal schlecht. Ich fand noch einige Steinpilze, die zwar durchweg schon stark angefressen, dafür aber erfreulich madenfrei waren. Hinzu kamen noch zwei Hexenröhrlinge.
Es war ein Pilzjahr, das recht spät begonnen hat, dafür aber mit vielen Steinpilzen versöhnte. Danach ging es allerdings verhalten weiter. Im reinen Buchenwald war es dieses Jahr sehr sehr ruhig. Rotkappen und Hexenröhrlinge hatten fast einen Totalausfall. Letztere wuchsen auch in den Fichten sehr verhalten. Insgesamt kann ich mich aber nicht beklagen.
Gefühlt fehlte es in den letzten Tagen an Regen. Es ist recht trocken im Wald. Vielleicht hätte das kühle Nass noch einen Schub angestoßen; sei's drum.
Allen Pilzsammlern und Lesern, du natürlich eingeschlossen, wünsche ich einen schönen Jahresausklang. So lange ist es ja nicht mehr bis Weihnachten und zum neuen Jahr.
Liebe Grüße aus Eschweiler
Martin"
Lieber Martin,
auch Dir und Deiner Familie wünsche ich, verbunden mit Dank für Dein langjähriges Engagement, eine ruhige Weihnachts- und Winterzeit. Ich freue mich auf ein Wiederlesen im kommenden Jahr!
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
Foto: Rank und schlank sind die Steinpilze, wie auch ihr Finder. Seit Jahrzehnten stromert Pilzfreund Günther im Herbst durch die Wälder südlich Dortmund - mit bestem Erfolg. (Foto © Günther/Privat)
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Günther schreibt am 4. November 2024:
"Hallo Heinz,
erkennst du mich noch? Die Pilzleidenschaft ist immer noch wach in mir, da konnten die Jahre kaum etwas zurückfahren. Kinder und Enkel leben es weiter.
Ich wünsch´ dir alles Gute!
Günther aus Dortmund"
Lieber Günther,
Du hast recht, hast Dich so gut wie gar nicht verändert, außer dass der Bart vielleicht ein wenig weißer geworden ist. Beim ersten Betrachten des Fotos glaubte ich übrigens (ernsthaft!), jetzt würde sich mein Jugendfreund und Leichtathletik-Kontrahent Detlef aus Northeim/Niedersachsen die Ehre auf dieser Website geben. Wie aus dem Gesicht geschnitten! Nun, enttäuscht war ich dann nicht. Wie schön, dass neben Dir auch Deine Kinder und Enkel Pilze sammeln!
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute und stets einen vollen Korb, alter Gefährte!
Herzlichst Heinz-Wilhelm
Melanie schreibt am 2. November 2024:
"Hallo,
in "meinen" Wäldern um Vossenack und Simmerath in der Region Düren/Aachen wird es langsam leerer, zumindest was essbare (oder für mich sicher bestimmbare) Pilze angeht. Dafür wachsen diverse mir unbekannte Pilze sowie viele bunte Täublinge.
Heute fand ich einen sehr schönen Steinpilz, zwei junge Fichtenreizker, zwei kleine knackige Maronen, und ein paar Semmelstoppelpilze. Dazu - wie schon seit Wochen - an einer riesigen, ergiebigen Stelle Unmengen an Trompetenpfifferlingen (1. Foto rechts).
Ich habe diese Stelle vor drei Wochen entdeckt. Noch nie habe ich so viele Trompetenpfifferlinge auf einmal gesehen. Ich ernte immer nur die Großen und schon drei Tage später könnte ich den nächsten Korb füllen.
Getrocknet schmecken sie toll, desgleichen auch frisch, etwa in einem Pastagericht mit Miso (japan. Paste auf Sojabasis) und etwas Sahne, siehe das 2. Foto rechts.
Ich werde auch weiterhin noch regelmäßig dort vorbeischauen. 😊
Beste Grüße
Melanie"
(2 Fotos © Melanie)
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Michael schreibt zu diesem Foto: "Die schönsten Exemplare auf dem großen Präsentierteller kommen als Beilage in die Pfanne und der Rest ins Eis. Die kleine vorgeschnittene Portion vernasche ich gleich zwischendurch mit Rührei und die großen Stücke auf dem Teller links werden getrocknet." (4 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 2. November 2024:
"Hallo Herr Bertram,
ich war mir nicht sicher, ob noch ein Schub Steinpilze nachkommen würde. Aber milde Temperaturen und Regen haben mich heute noch einmal in die Balver Höhen gelockt. Zusammen mit meinem Freund Micha ging es bergauf in das vor einigen Wochen neu entdeckte Fundgebiet.
Am Wegesrand ließen sich zahlreiche Fichtenreizker, diverse (scharf schmeckende) Täublinge, vor allem aber Mehlräslinge, Fliegenpilze und Pantherpilze finden. Es sollten sich demgemäß wohl auch Röhrlinge finden lassen.
Für drei Dutzend Steinpilze kamen sie zu spät
Mit Ausnahme einiger Maronen und zweier Flockis waren die circa drei Dutzend(!) Steinpilze, die wir dann fanden, zunächst einmal deutlich überständig. Für diese sämtlich kapitalen Senioren waren wir leider geschätzt eine Woche zu spät dran.
Aber Micha, der zum ersten Mal überhaupt mit in die Pilze ging, hatte schnell ein geschultes Auge entwickelt und erspähte auf einer Lichtung im Hang gleich sieben schöne Steinpilze auf einen Streich (im Bildhintergrund steht noch ein Zwillingspärchen...).
Von da an ging es Schlag auf Schlag. Plötzlich waren wir im Steinpilzparadies und in kurzer Zeit gingen uns über 20 schöne Exemplare, von ganz jung bis stattlich erwachsen in die Transportnetze.
Foto: Sieben Steinpilze entdeckte Micha auf einer Lichtung am Hang.
Foto: "Steinpilzparade, von jung bis erwachsen (von links nach rechts), alle noch fest und weitgehend frei von Spuren der Nahrungskonkurrenten im Wald", schreibt Michael zu diesem Bild.
Heute Abend gibt es Kartoffelecken aus dem Backofen in Olivenöl mit Meersalzkruste, dazu Salat und Kalbsschnitzel mit Rahmsauce. Die schönsten Exemplare auf dem großen Präsentierteller kommen als Beilage in die Pfanne und der Rest ins Eis. Die kleine vorgeschnittene Portion vernasche ich gleich zwischendurch mit Rührei und die großen Stücke auf dem Teller links werden getrocknet.
Ich denke, auch an meinen anderen Fundstellen wächst aktuell etwas, also darf ich morgen früh noch ein paar Kilometer mehr Strecke bei uns im Wald machen. Spontan wüsste ich gar nicht, wann ich im November schon mal so viele schöne Steinpilze gefunden hätte. Aber auch das ist ja das (auch) Schöne an unserer aller gemeinsamen Hobby: selbst nach 50 Jahren lernt man noch etwas dazu.
Grüße, Michael & Micha"
Antonio schreibt am 30. Oktober 2024:
"Hallo Heinz Wilhelm,
heute Morgen bin ich bei Nieselregen erneut zu meiner neulich entdeckten Pilzstelle im Wiehengebirge gegangen, um sie noch einmal gründlich zu inspizieren.
Es hat sich bestätigt, dass man bei der Pilzsuche ruhig und gemächlich den Blick um 360° schweifen lassen sollte. Die drei Steinpilze auf dem 2. Foto rechts und andere in der näheren Umgebung hatte ich nämlich nicht gleich entdeckt, so gut tarnten sie sich zwischen den Blättern.
Einen Teil der Ausbeute werde ich einer älteren Dame schenken, mit der ich neulich in der Arztpraxis ins Gespräch kam und die mich um mein Hobby sehr beneidete. Ich freue mich schon auf ihre Freude !
Dir und allen Pilzfreunden liebe Grüße von
Antonio"
(2 Fotos © Antonio)
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Antonio schreibt am 24. Oktober 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
endlich wachsen auch hier im Wiehengebirge einige Pilze, obwohl ich schon keine Hoffnung mehr hatte und überlegte, ob ich mir ausnahmsweise mal ein Pilzgericht mit Hallimasch zubereiten sollte.
Wenn der Fund auch bescheiden ist, wichtig ist für mich der Ansporn, ausgedehnte Wanderungen zu machen. Das tut mir körperlich gut und ist Balsam für die Seele.
Beim Erkunden unbekannter Waldwege bin ich auch auf zwei große Steinpilze gestoßen, die mitten auf dem Weg wuchsen und von deren einem nur noch der Stiel dastand (2. Foto rechts). Das hat mich besonders gefreut, ist es doch ein Zeichen dafür, dass hier kaum einer vorbeikommt.
Heute hat sich das bestätigt, was du mir letztes Jahr sagtest, dass nämlich die Steinpilze, die nicht regennass sind, deutlich intensiver schmecken. Allein nach dem Putzen duftete die ganze Küche herrlich nach Wald.
Dir und allen Pilzfreunden einen schönen Abend!
Antonio"
(2 Fotos © Antonio)
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Foto: Elf kernige Steinpilze aus dem Unterholz, verraten von riesigen Steinpilzgreisen, die alle stehen blieben. Daneben Aprikosenpfifferlinge und einige Amethystschuppige Pfifferlinge. (4 Fotos © Michael)
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2 Fotos: Einen Teil der frischen Pilze sollte es zu Filet vom Balver Strohschwein (Teller rechts) geben.
Das komplette Gericht - Steinpilze und Pfifferlinge in einer Rahmsauce auf Filet vom Balver Strohschwein zu in Steinpilzbutter gerösteten Gnocchi - ist auf dem Foto links hierunter zu sehen.
Michael schreibt am 21. Oktober 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute früh galt es zu überprüfen, ob Vollmond, Regen und milde Temperaturen wirklich neue Steinpilze hervor gelockt haben. Fliegenpilze, Maronen, Flockis (leider überständig), Mehlräslinge, Verblassender Birkentäubling, Pupurschwarzer Täubling (Pilz der Eichenwälder, hat immer eine fast schwarze Hutmitte) und Zedernholztäubling (besser: Heimtückischer Täubling; erst nach einer Weile und bis zu 30 Min. anhaltend extrem scharf) waren neben Schopftintlingen und Fichtenreizkern schon mal sehr reichlich zu finden. Ein guter Beginn!
Nachdem ich im Unterholz über einige große, beginnend überständige Steinpilzriesen gestolpert bin (woanders hält man so etwas stolz hoch und als vermeintliche Pilzsensation vor die Kamera der Lokalzeitung, hier bleiben solche Exemplare im Wald und können weiter ausstäuben) fand ich dann, immer mit Bezug zu Brombeeren, 11 tolle Steinpilze in diversen Größen, allesamt ganz frisch, schön fest und noch mit weißen Röhren.
Und nun bereits im 6. Monat, denn die ersten ganz kleinen Pfifferlinge habe ich schon am 15. Mai diesen Jahres erspäht, gesellte sich auch noch Waldgold in Form von Aprikosenpfifferlingen dazu. Überrascht hat mich dabei der Fund von Amethystschuppigen Pfifferlingen, die ich bisher so spät im Jahr nicht mehr gefunden habe.
Zum Abendessen gab es rosa gegartes Filet vom Balver Strohschwein zu in Steinpilzbutter gerösteten Gnocchi mit Steinpilzen und Pfifferlingen in einer leichten Rahmsauce. Ohne Chichi, dafür saugut! Was übrig blieb von den Pilzen, kam in den Frost.
Wenn ich morgen noch die Zeit finde, spähe ich eine weitere Fundstelle aus, um zu sehen, ob sich dort auch etwas getan hat, bevor es am Dienstag für ein paar Tage ins Waldecker Land geht: Kurzurlaub in Hessen.
Grüße Michael"
Blau = ungenießbar
Foto: Herbstliche Morgenstimmung auf etwa 450 Metern NHN auf den Balver Höhen. Interessant ist das Vergleichsfoto, das Michael genau zwei Wochen zuvor vom gleichen Standort schoss (siehe Pilznachricht vom 6. Oktober 2024).
Michael schreibt am 18. Oktober 2024:
"Hallo Herr Bertram,
die Steinpilze im Balver Wald machen derzeit eine Pause, große Funde sind im Moment nicht zu machen. Mal abwarten, ob mäßiger Regen, der Vollmond von vorgestern und die sehr milden Temperaturen um die 20 Grad einen zweiten Wachstumsschub ausgelöst haben und in den nächsten Tagen wieder mehr zu finden sein wird.
Auf einer kurzen Runde gestern war eine große Artenvielfalt zu sehen: Schleierling, Lila Lacktrichterling, Violetter Rötelritterling, Rotfußröhrling, Marone, Birkenpilz, Hainbuchenröhrling, Sandröhrling, Goldröhrling, Falscher Pfifferling, Flaschenbovist, Hallimasch, Kartoffelbovist, Grünblättrige Schwefelköpfchen und Unmengen schönster Fliegenpilze.
Weit unten im Moos versteckt fand ich einen sehr schönen Steinpilz-Zwilling, der sich nur durch einen winzigen cremefarbenen Fleck im satten dichten Grün verriet. Sein großer Bruder stand kaum zwei Meter weiter am Fuß einer jungen Fichte. An zwei neuen Fundstellen unter Blautannen versteckten sich tief im Gras zwischen Brombeeren zahlreiche, teils sehr große Aprikosenpfifferlinge, von denen leider die meisten bereits überständig waren.
Für eine große Portion Geschnetzeltes vom Schweinefilet in Sherry-Rahmsauce mit Kartoffelklößchen hat es dennoch gereicht.
Grüße Michael"
(4 Fotos © Michael)
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2 Fotos: Lediglich ein winziger cremefarbener Fleck im satten dichten Grün verriet den Steinpilzzwilling (links). Der große Aprikosenpfifferling (rechts) war noch küchentauglich.
Foto: Die lassen wir mal lieber stehen. Es ist unverkennbar eine Bande von Grünen Schwefelköpfen, die nach Verzehr etliche höchst unangenehme Stunden auf der Toilette bescheren.
Ost-Westfalen-Lippe - Sternschuppige Riesenschirmlinge, oft verwechselt mit Parasolen, hat Pilzfreund Christoph in einem Laubwald im Norden von Ost-Westfalen-Lippe gefunden. Sie sind kleiner als Parasole, haben aber verhältnismäßig längere Stiele und sind dadurch schlanker, graziler.
Namensgebend ist ihre große, sternförmige Schuppe in der Hutmitte. Sie haftet fester als die Schuppen in Richtung des Hutrandes, die sich leicht ablösen. Die Sternform ist auf dem Foto oben besonders gut bei den zwei Pilzen unten mit noch halb geschlossenem Hut zu sehen. Auf dem Foto rechts ist ein junger Sternschuppiger Riesenschirmling zu sehen, dessen Stern sich erst noch herausgebildet hätte.
Diese Riesenschirmlingsart erscheint deutlich später im Pilzjahr als die ähnlichen Parasolpilze. Beide schmecken gleich.
Christoph zur Zubereitung: Er habe "den Stiel entfernt, den Hut auf den Lamellen in etwas Öl gebraten, leicht gesalzen und dann auf einer Pizza als Belag verwendet. Nach dem Backen wurde die Pizza mit frisch gepflücktem Rucola veredelt."
(2 Fotos © Christoph)
14. Oktober 2024
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Foto: Nicht schlecht gesammelt in Martins Revier hat Andrea. Auf dem 2. Foto hat sie einen Steinpilz auf einem Ameisenhaufen fotografiert. Nicht unwahrscheinlich, dass die Ameisen für den Transport der Sporen selbst gesorgt haben. (2 Fotos © Andrea)
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Martin schreibt am 12. Oktober 2024:
"Guten Morgen lieber Heinz-Wilhelm,
jetzt, da ich im Urlaub bin, habe ich endlich wieder Zeit, mich zu melden. Die letzten drei Wochen war ich sechs Mal erfolgreich im Wald in der Voreifel, was viel Putz- und Schnippelarbeit bedeutete.
Die letzten Tage war ich nicht unterwegs, aber dafür Sammelfreundin Andrea. Sie war gestern in meinem alten Fichtengebiet unterwegs. Und hat mir ihre Bilder zur Verfügung gestellt.
In den Buchen gab es die letzten Wochen nur vereinzelt ein paar Steinpilzstellen. Meistens in der Nähe von Fichten. Nach den ergiebigen Regenfällen von Donnerstag sollte es in den Buchen auch irgendwann mal losgehen. Am besten nächstes Wochenende, wenn wir aus dem Urlaub zurückkommen.
Schöne Grüße von der Nordsee aus Hooksiel sendet Martin
Ps: Hier werde ich mich dieses Jahr nochmal im Jever Staatsforst umsehen. Letztes Jahr waren wir dort nicht erfolgreich."
Foto: Während Steinpilze einen Topeindruck machen, haben die Maronen einen Blaustich, obwohl doch der rot angesetzte Pinsel noch daliegt. Die leichte Blaufärbung ist die natürliche Reaktion von Maronen bei Schnitt. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 6. Oktober 2024:
"Hallo Herr Bertram,
der Frost ist da. Wir mussten Eis kratzen, bevor wir in die Balver Höhen fahren konnten. Bei knapp 3 Grad erforschte ich mit Rika einen neuen Südwest-Hang. Zur Begrüßung standen Mehlräslinge, Fliegenpilze, Pfefferröhrlinge, Flaschenstäublinge, Purpuschwarzer Täubling und Fichtenreizker am Waldrand. Es sollte also wohl auch mit Steinpilzen klappen.
Rika fand direkt welche bei Farnen. Die beiden großen, leicht überständigen Exemplare blieben aber im Wald. Es folgten dann zahlreiche kleinere und mittlere Fruchtkörper. Allesamt ganz frisch und kernig. Auch ein großer echter Pfundskerl von 518 Gramm mit noch weißen Röhren, der vergeblich versuchte, sich tief im Gras zu verstecken, ging uns ins Netz.
Maronen waren gestern auch sehr zahlreich zu finden, die kleine, dickstielige Variante, schön frisch und knackig. Auf dem Foto oben liegen sie küchenfertig geschnippelt in der Schale.
Die Maronen wurden direkt gestern Abend verputzt, als Beilage zu Kalbsschnitzel. Steinpilze gibt es nachher zu Mittag, sie werden das Rumpsteak und die Kartoffelecken mit Meersalz und Olivenöl begleiten.
Grüße aus dem Märkischen
Michael und Rika"
Foto: Rika mit zwei - leicht überständigen - Steinpilzen, die im Wald blieben.
Foto: Morgenstimmung auf den Balver Höhen.
Michael schreibt am 30. September 2024:
"Hallo Herr Bertram,
schon vor Monaten hatten wir uns ein neues potentielles Pilzrevier speziell für Steinpilze angeschaut. Unser altes war vom Harvester bedroht und letztendlich dann auch in weiten Teilen zerstört worden.
Auf diesem anderen, weitläufigen Hang, schien alles zu passen. Ausrichtung, Bodenbeschaffenheit, Partnerbäume und -pflanzen, Gräser und Moos: hier stimmte alles. Hier sollten also neben Pfifferlingen auch Steinpilze gut gedeihen.
Gestern haben wir uns zu dritt diese Erhebung in 450 Metern Höhe genauer angeschaut. Und sogleich zeigten uns Fliegenpilze und Mehlräslinge an, wir sind auf der richtigen Spur. Innerhalb von knapp zwei Stunden hatten wir den Berg einmal spiralförmig von unten bis oben umrundet und neben zahlreichen, wirklich kapitalen Pilzleichen und überständigen Pilzsenioren noch 3,5 Kilo frische Steinpilze gefunden.
Darunter waren auch einige wirklich kolossale Exemplare und bis auf wenige Ausnahmen waren sämtliche Fruchtkörper überwiegend mangelfrei. Selbst die dicken Brummer - siehe auf dem Foto rechts das stattliche Exemplar rechts außen mit 816 Gramm -, zeigten keinerlei Schneckenfraß oder waren madig.
Foto: Diese Majestät wog 473 Gramm, also ein knappes Pfund.
Damit haben wir unseren Wintervorrat an eingefrorenen Steinpilzen schon fast komplett beisammen und außerdem eine ganze Menge getrocknet. Natürlich haben wir gestern Abend auch noch frische Pilze geschmaust: es gab in Butter geschmorte Steinpilze pur, nur mit etwas Pfeffer und Salz dran, dazu frisches Schwarzbrot und milden Landschinken am Stück. Köstlich!
Ende dieser Woche geht es weiter, mit der Erforschung anderer, neuer Waldstücke und es steht ein Tagesausflug in die Eifel an.
Liebe Grüße
Michael, Cara und Jule"
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Jule freut sich über einen weiteren Steinpilz; Odin scheint das relativ egal zu sein.
Foto: Dieser große Steinpilz kann mit der Höhe der Trinkflasche mithalten.
Foto: Ein sehr schöner Fund von Michael, zusammengetragen im Kampf gegen sechs laute osteuropäische Professionals. Die Steinpilze werden jetzt mehr, die Pfifferlinge weniger. (2 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 26. September 2024:
"Hallo Herr Bertram,
angespornt durch die Funde im Balver Wald vor drei Tagen, bin ich gestern bei 13 Grad und Regen mal rüber nach Plettenberg gefahren. Dort angekommen, gab es direkt zwei "Unfälle": mein Netz, in dem ich immer die Pilze transportiere, lag noch Zuhause. Vom Parkplatz an folgten mir außerdem sechs lautstarke Osteuropäer in Richtung Wald und blieben mir, obwohl ich extra Umwege nahm, dicht auf den Fersen.
Zum Glück blieben sie bei den Unmengen Falscher Pfifferlinge im Moos am Waldrand hängen und begannen diese hörbar freudig einzusammeln. In der Zeit, habe ich mich ins Unterholz verkrümelt, um sie nicht zu meinen üblichen Fundstellen zu führen.
Ziemlich schnell fand ich erste Steinpilze, kaum madig oder von Schnecken angefressen und eine schöne Krause Glucke. Meine Jacke hatte ich mit Hilfe von etwas Paracord zu einem provisorischen Tragebeutel zusammen gebastelt, so war ich halbwegs gut ausgerüstet, wenngleich auch schnell bis auf die Haut nass.
Auf der deswegen verkürzten Tour gesellten sich noch ein junger, knackiger Flocki sowie einige Pfifferlinge, die deutlich seltener werden, dazu. Außerdem gab es Maronen, Semmelstoppelpilze, diverse Täublinge, Igelboviste und an Giftpilzen Schönfußröhrlinge, Fliegenpilze sowie Grüne und Weiße Knollenblätterpilze. Nun ist es tatsächlich echter Pilzherbst.
Heute Abend gibt es Krause Glucke in einer leichten Rahmsauce auf Bandnudeln mit Rindergehacktem und in ein paar Tagen hoffentlich erneut Steinpilze, dann aber bitte bei uns vor der Haustüre im Balver Wald.
Grüße, Michael"
* In sehr kleiner Menge als Mischpilz geeignet
Foto: Ein Steinpilz inmitten von Fichtenkeimlingen.
Foto: Für die herrlichen Steinpilze, Rotkappen, Flockis und Birkenpilze braucht Markus weder ins Sauerland noch ins Siegerland zu fahren (was viele pilzbegeisterte Ruhrgebietler tun). Er findet sie im Norden des Ruhrgebietes im städtischen Bereich. (Foto © Markus)
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Markus schreibt am 25. September 2024:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
hier am nördlichen Rand des Ruhrgebietes geht es weiter. Das Interessante dabei ist, dass unser Waldgebiet, die Haard, ein sehr "später" Pilzwald zu sein scheint. Maronenröhrlinge, Goldröhrlinge, Täublinge usw. lassen sich noch gar nicht oder nur sehr vereinzelt blicken. Das war auch schon in den vergangenen Jahren so.
Bemerkenswert ist auch, dass es seit zwei Jahren eine Stelle gibt, an der jetzt Pfifferlinge wachsen. Wie auch immer sie ihren Weg dorthin gefunden haben. Auch andere Pilzsammler haben bisher nie Pfifferlinge in der Haard gefunden. Allerdings ist der Bestand so klein, dass es sich nicht lohnt, sie zu ernten. Aber wer weiß, was daraus wird.
Der aktuelle Wachstumsplatz zu meinen Funden ist eher dem städtischen Raum zuzuordnen.
Soll heißen, es handelt sich um zwei kleine Rasenflächen an einem Parkplatz am Stadtrand nebst den dazugehörigen Grünanlagen. Nur die Bewegung, also das Gesündeste am Pilze sammeln, kommt da irgendwie zu kurz. Macht nichts, es schmeckt trotzdem!
Wie man sieht, wachsen die Steinpilze, Birkenpilze und Rotkappen fröhlich weiter. In einer halben Stunde habe ich sie alle eingesammelt. Dazu kam noch zwei Flockenstielige Hexenröhrlinge, die immer noch nicht so recht wollen. Vielleicht hilft ihnen ja der Regen ein bisschen auf die Sprünge.
Ich bin gespannt, was der Samstag bringt.
Liebe Grüße
Markus"
Foto: Wie gemalt wachsen diese drei wunderschönen Steinpilze aus dem moosbedeckten Hügel. Michael entdeckte sie in Perfektion genau am richtigen Tag; schöner hätten sie nicht dastehen können. Es sind keine Kiefernsteinpilze, wie man wegen der dunklen Hüte glauben könnte. Nicht nur, weil ihnen am Hut ein Schuss mehr Rot fehlt, sondern weil sie, wie das 2. Foto zeigt, weiße Stiele haben. Der Stiel von Kiefernsteinpilzen geht ins Rotbräunliche. (2 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 24. September 2024:
"Gestern war ich in meinem vom Harvester ausgelichteten einstigen Lieblingswald. Ein Pferd fürs Vielseitigkeitsreiten hätte in dem unebenen Geläuf wohl noch Spaß gehabt, ich aber hatte Mühe, sicheren Fußes durch das völlig verwüstete, unübersichtliche Gelände zu gelangen.
Glücklicherweise gibt es dort immer noch vereinzelte Flecken, wo auf circa 50 bis 100 Quadratmetern der Forst weiterhin unberührt ist. Und dort fand ich recht schnell 12 Stümpfe von Boletus edulis, dem Fichtensteinpilz, mittlere und große. Fein säuberlich bis zur Grasnarbe hinunter abgefressen. Hier war schon jemand mit Fell am Leib schneller als ich. Immerhin, es waren die ersten Steinpilze, oder besser -reste, die ich in diesem Jahr erblickte.
Und so fand ich in anderthalb Stunden die glorreichen Sieben, wie ich sie getauft habe, und wie sie auf dem Foto zu sehen sind. Es waren vier Fichtensteinpilze und drei Kiefernsteinpilze. Obwohl hier weit und breit nicht ein einzige Kiefer wächst. Und auch keine Fliegenpilze oder Pfefferöhrlinge als Anzeigerpilze, jedoch so einige große Mehlräslinge.
Jetzt heißt es erst einmal abwarten, ob der für die nächsten Tage angekündigte Regen kühlere Temperaturen und noch ein paar mehr Steinpilze hervorbringt.
Auf dem Weg zurück zum Auto entdeckte ich zwischen den Nadeln einer gefällten Tanne noch zwei Dutzend goldgelb leuchtende Pfifferlinge. Sie hatten in ihrem Unterstand die sehr trockenen letzten zehn Tage gut überstanden und waren zu tüchtiger Größe herangewachsen. Alles in allem war es eine sehr schöne Tour, an deren Ende Strammer Max mit Steinpilzen stand.
Grüße Michael"
Martin schreibt am 23. September 2024:
"Guten Morgen lieber Heinz-Wilhelm,
nach den Meldungen der Pilzfreunde aus Morbach im Pilzticker Rheinland-Pfalz und diversen Facebook-Gruppen, dass die Steinpilze auch schon im Kreis Euskirchen angekommen sind, haben wir uns gestern auf den Weg in unser Steinpilzrevier in der Voreifel gemacht.
Als erstes besuchten wir den Buchenwald mit kleiner eingeschlossener Fichtenstelle. Dort wurden wir schon freudig von vielen jungen knackigen Steinpilzen erwartet. Auch die eine oder andere Marone hat sich blicken lassen, allerdings nur im Fichtenwald. In den Buchen war noch nichts los.
Da der Fichtenteil sehr überschaubar ist, haben wir noch unser Steinpilzeldorado (Rureifel) aufgesucht. Auch hier wurden wir schon von etlichen Steinpilzen, aber noch wenigen Maronen erwartet. Diese waren hier allerdings schon viel größer. Aber noch im besten Alter und madenfrei.
Entweder hat es hier früher geregnet oder es liegt an der Höhe. Luftlinie sind es nur zwei bis drei Kilometer, der Höhenunterschied beträgt zwischen 300 und 400 Meter.
So kann es jetzt ruhig weitergehen. Wir sind gespannt, wie sich der Wetterwechsel auswirken wird. Es drücken nämlich jede Menge kleine Steinpilze nach.
Liebe Grüße aus Eschweiler"
(3 Fotos © Martin)
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Foto: Und die größten Exemplare landeten in der gelben Schüssel.
Foto: Auf dem silbernen Tablett serviert uns Pilzfreund Markus Steinpilze, Rotkappen und Birkenpilze. Die beiden letzten Arten würden derzeit wachsen wie verrückt. (3 Fotos © Markus)
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Markus schreibt am 22. September 2024:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
auf den drei Fotos sind meine Funde von vorgestern und heute bei Oer-Erkenschwick zu sehen.
Die Rotkappen und die dunklen Birkenpilze wachsen gerade wie entfesselt und sind so gut wie wurmfrei. Die Steinpilze hingegen muss man ernten, sobald sie aus dem Erdreich gucken, damit die Würmchen erst gar keine Chance kriegen.
Auf jeden Fall hat die Saison sehr vielversprechend begonnen und ich hoffe, dass der eine Flockenstielige Hexenröhrling ein erster Vorbote war.
Liebe Grüße vom Rande des Ruhrgebiets,
Markus"
Foto: Was das nördliche Ruhrgebiet so bietet: Zwei Dutzend Steinpilze und - hoffentlich - die Vorhut der Flockenstieligen Hexenröhrlinge.
Foto: Und so bescheiden hatte alles angefangen am 20. September: kleine junge Steinpilze, Rotkappen und Birkenpilze.
Foto: Links auf dem Teller Amethystschuppige und eventuell Echte Pfifferlinge, rechts Aprikosenpfifferlinge. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 14. September 2024:
"Hallo Herr Bertram,
wie angekündigt, ging es heute Früh nach Herscheid und Plettenberg. Bei Raureif auf den Wiesen und knackigen 6 Grad. In den Wäldern dort tut sich mehr als hier bei uns in den Balver Höhen.
Tatsächlich habe ich direkt zu Beginn der Tour den ersten Fliegenpilz der Saison 2024 gefunden. Ein Glücksbringer am Freitag, den 13.?! Dem Rotkäppchen folgten zwei überständige Maronen, ein Rotfußröhrling, Sandröhrlinge, Goldröhrlinge, ein Flocki, dem ebenfalls die Zeit hart zugesetzt hatte, zwei Gallenröhrlinge und ein prächtiger, großer Schönfußröhrling. Die Röhrlinge wachsen dort also, aber das hat sich noch nicht bis zu den Steinpilzen herumgesprochen.
Gewohnt zuverlässig waren die Pfifferlinge. Alle drei Sorten waren vertreten, dazu fanden sich auch noch helle und rostrote Semmelstoppelpilze, alle Arten in sehr guter Größe und Qualität. Auf dem Weg zum Auto zurück fand sich sogar noch eine Handvoll frischer, duftender Violettstieliger Pfirsichtäublinge, die mich allerdings geschmacklich nicht so ganz überzeugt haben. Vielleicht muss ich einfach mehr davon probieren.
Zum Mittagessen gab es Bratkartoffeln auf wilder Rauke mit hausgemachter, grober Bratwurst, Pfifferlingen und Semmelstoppelpilzen. Rustikal, deftig, sehr aromatisch!
Grüße Michael"
Blau = ungenießbar
Rot = giftig
Foto: Auf dem Teller Semmelstoppelpilze, im Schälchen für Michael etwas gewöhnungsbedürftige Pfirsichtäublinge.
Foto: Ein Anblick, der immer seltener wird: eine noch junge Fichtenschonung im kräftigen, gesunden Grün mit Kanzel, von der der Jäger einen guten Blick auf die Waldwiese hat. Aufgenommen bei Plettenberg.
Michael schreibt am 11. September 2024:
"Der Harvester, der vor einigen Wochen bei uns wütete, hat in unserem liebsten Steinpilzrevier "nur" 30% der Bestockung ausgelichtet. Dennoch sieht es dort aus wie nach einem Tornado, alles ist bedeckt mit Rinde und die Seitenäste der entnommen Stämme liegen teils 40 Zentimeter hoch im Hang. Es wird wohl einige Jahre dauern, bis man dort wieder sicheren Fußes Pilze suchen kann, sofern sich denn das Myzel erholt.
Zum Glück sind die anderen, für uns interessanten Fundstellen in den Balver Höhen noch unberührt. Auch von dem entstehenden Windpark mit drei an die 250 Meter hohen Windenergieanlagen. So brachten mir meine bekannten Fundstellen immerhin schöne Pfifferlinge ein sowie ein paar kernige Semmelstoppelpilze. Von Röhrlingen war weit und breit nichts zu sehen.
Immerhin, eine Stinkmorchel habe ich gerochen und zwei Mehlräslinge konnte ich erspähen. Also hoffe ich weiter, besonders auf Boletus edulis.
Am Nachmittag wurde dann noch der Zwetschgenbaum im Garten ab geerntet, Likör angesetzt und besoffene Zwetschgen für den Streuselkuchen im Marmeladenglas eingelegt (Foto rechts, mit Pfifferlingsfund).
Trotz traurigem Auge angesichts der vielen Eingriffe in die Natur war es doch ein gelungener Tag mit leckeren Ergebnissen. Trauriges Auge deshalb, weil mir die geplanten Ausgleichsflächen für verlorene, über Jahrzehnte gewachsene Naturbiotope dort, wo nun bald Windenergie erzeugt wird, meiner bescheidenen Meinung nach nur ein schlechter Witz sind. Von der optischen Verschandelung der Landschaft mal abgesehen.
Da es nun nachts zusehends kälter wird und es deutlich mehr regnet, werde ich mich morgen mal in Richtung Herscheid oder Plettenberg aufmachen und schauen, was sich dort im Wald so tut.
Grüße Michael"
(2 Fotos © Michael)
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Foto: Ergiebige Pfifferlingsstelle. Ob es sie die nächsten Jahre noch geben wird, steht in den Sternen, denn der Bau einer Windenergieanlage ist jetzt wichtiger als der Erhalt über Jahrzehnte oder noch länger gewachsenen Waldes.
Wachtendonk - Im Landkreis Kleve, bei Wachtendonk am Niederrhein, nur ein paar Kilometer von der holländischen Grenze entfernt, hat Matthias diese Schmarotzerröhrlinge gefunden. Sie parasitieren am Kartoffelbovist, den sie aber erst nutzen, wenn ihnen die Nährstoffe ihrer Partnerbäume ausgegangen sind. Sie sind wohlschmeckende Speisepilze, die man trotz angeblichen Gefährdungsstatus' unbedenklich entnehmen und verwerten kann. (Foto © Matthias)
5. September 2024
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Foto: Pfifferlinge und Semmelstoppelpilze (teils geschnitten) sind derzeit in den Balver Wäldern am stärksten vertreten. Unten rechts sind die dunklen Amethystschuppigen Pfifferlinge zu sehen. (2 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 26. August 2024:
"Hallo Herr Bertram,
in dieser Woche soll das Wetter hier in der Region Balve vom Herbst - morgens sind es hier oft schon unter 10 Grad - noch einmal zum trockenen Sommer hin wechseln. Es soll sehr warm werden und nicht regnen.* Also war gestern für mich die wohl vorerst letzte Chance, noch einmal im Balver Wald fündig zu werden.
Begrüßt wurde ich auf der Morgenrunde von vielen schönen Rostbraunen Semmelstoppelpilzen, von denen ich die kernigsten mitnahm.
Weiterhin treu bleiben mir - bereits seit Mai(!) - die Pfifferlinge. Und zwar Echte Pfifferlinge, Aprikosenpfifferlinge und einige sehr, sehr dunkel gefärbte (siehe Foto, auf dem Brett rechts außen) Amethystschuppige Pfifferlinge. Letztere waren im Laub nur schwer auszuspähen.
Der Vorrat im Kühlschrank, den wir letztes Jahr extra für Pilze angeschafft haben, schaut nun sehr gut aus. Damit kommen wir gut über die nächsten zwei Wochen.
Foto: Fast wie eine Blume schön ist dieser Pfifferling, vermutlich ein Aprikosenpfifferling. Er scheint regelrecht von innen heraus zu leuchten, ja zu strahlen.
Zur Stärkung nach drei Stunden Wanderung habe ich mir zuhause direkt die besonders kleinen, kernigen Pfiffers und Semmelstoppelpilze gegönnt. Nur mal kurz in Butter angebraten, dazu Echalottes und ein eingerührtes Ei, das Ganze auf frischem Schwarzbrot serviert. Ein Genuss! Besonders die Semmelstoppelpilze hatten ein sehr schönes Aroma und einen guten Biss. Eine interessante Alternative zu den ausbleibenden Steinpilzen, wenn auch nicht ganz so geschmacksintensiv.
Liebe Grüße
Michael"
* Genau das sind gute Voraussetzungen, dass doch noch Steinpilze wachsen. Sie benötigen eine längere Phase der Trockenheit sowie Wärme beziehungsweise Hitze. Es soll laut Wetterdienst eine sehr stabile hochsommerliche Phase mit Temperaturen teils deutlich über 30 Grad bis tief in den September hinein geben. DAS KANN DIE STEINPILZE DOCH NOCH RETTEN! Das wechselhafte Wetter, wie wir es dieses Jahr bislang hatten, behagt ihnen dagegen gar nicht.
Foto: Cara im lichten Fichtenhochwald mit reichlich Ausbeute an Pfifferlingen. (6 Fotos © Michael)
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Foto: Die gesamte Ausbeute mit Echten Pfifferlingen (links) und Amethystschuppigen Pfifferlingen (rechts), präsentiert auf dem Gasherd.
Michael schreibt am 21. August 2024:
"Gestern früh bin ich mit Cara mal rüber ins ehemalige Revier von unserem Großvater Robert gefahren. Zwischen Herscheid und Plettenberg habe ich das Pilzesuchen vor 48 Jahren gelernt und auch Cara war schon mit sechs Jahren dabei und unternahm erste Streifzüge mit mir im Wald.
Dort sind uns die ersten Röhrlinge in diesem Jahr begegnet, ein kapitaler Schönfußröhrling, eine überständige Marone und ein schöner junger Birkenpilz. Leider immer noch keine Steinpilze.
Der Wald wird langsam bunter. Zwei große, weithin leuchtende Pilze an einem verrottenden Baumstaumm, erste, Orangene Semmelstoppelpilze, Mehräslinge, zahlreiche frische, sehr gut duftende Violettstielige Pfirsichtäublinge (die wir leider stehen ließen, weil sie gestern für uns noch unbekannt waren). Außerdem fanden wir noch zwei andere, in der Rohverkostung mild schmeckende, Täublinge, die aber auch noch im Wald blieben.
Bei den Täublingen haben wir deutliche Wissenslücken. Die wir jetzt nach und nach schließen möchten. Vier bis sechs Arten wertiger Täublinge könnten gute Ergänzung sein auf dem Speiseplan, wenn die Steinpilze auf sich warten lassen. Für Empfehlungen, welche Arten besonders schmackhaft und sicher zu bestimmen sind, sind wir immer offen.
Seit Mai fanden wir auch in diesem Waldgebiet zuverlässig dreierlei Sorten Pfifferlinge: Echte, Amethystschuppige und Aprikosenpfifferlinge, alle in guter Qualität und Menge.
Leider machte sich auch hier der Harvester stellenweise zu schaffen. Jedoch hatten wir den Eindruck, dass die Bestockung in den Fichtenbeständen hier nur um 30% ausgelichtet wird und wir hoffen, dass diese Bereiche sich schnell erholen. Am Rande einer Schneise der Verwüstung konnten wir tatsächlich noch einige Überlebende, nämlich Echte Pfifferlinge, finden, die auf uns wie ein trotziges Mahnmal wirkten.
Liebe Grüße
Michael und Cara"
Foto: Obwohl der Harvester hier gewütet hat, wachsen noch Pfifferlinge. Ob das allerdings auch in den nächsten Jahren noch der Fall sein wird, ist zu bezweifeln.
Foto: Schwer zu beurteilen, ob dies ein Weißstieliger oder Violettstieliger Pfirsichtäubling ist, denn die jungen Violettstieligen haben häufig noch einen reinweißen Stiel. Beide Arten schmecken ausgezeichnet.
Foto: Der Harte Zinnobertäubling ist ein typischer Vertreter für Mischpilzgerichte, in denen er spärlich verwendet werden sollte. Sein Fleisch bleibt trotz Kochens oder Bratens fest; gerade dies macht ihn bei mittelmäßigem Geschmack so interessant.
Foto: Ein junger Feuersalamander beobachtete interessiert Michaels und Caras Pilzlese.
Foto: Der Blick in den Korb zeigt Perlpilze, einige Täublinge, Pfifferlinge und Semmelstoppelpilze. (2 Fotos © Michael S.)
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Michael S. schreibt am 18. August 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
von einem trockenen Sommer kann man dieses Jahr wirklich nicht sprechen. Die Pfifferlinge sprießen, mit kleinen Pausen, seit dem späten Mai und auch die Täublinge haben seit Wochen Konjunktur, vor allem in Laubwäldern.
Und seit kurzem zeigen sich nun vermehrt Semmelstoppelpilze und Perlpilze. Bei einem Gang um den Wilzenberg, bei Grafschaft/Schmallenberg entdeckten wir darüber hinaus noch Schmetterlingstrameten (Foto rechts).
Herzliche Grüße senden Anja,Ella und Michael"
Foto: Drei Arten Pfifferlinge, nämlich Echte (hinten links), Aprikosenpfifferlinge (rechts daneben) sowie Amethystschuppige Pfifferlinge (vorn). (6 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 11. August 2024:
"Morgenstund' hat Gold im Mund", sagt man sprichwörtlich. Bei mir und Cara war es heute Morgen um 6.30 Uhr, bevor es warm wurde, zunächst aber erst mal gar nichts Gutes, sondern uns hat ein Schock erwartet: der Harvester macht gerade unser liebstes Steinpilzrevier zunichte und uns war zum Heulen zumute.
Aber man muss es nehmen, wie es ist. Es ist kein Wald, es ist ein Forst, also eine Anpflanzung, die gewerblichen Zwecken dient, und wir konnten dort immerhin fünf Jahre erfolgreich Pilze suchen.
Wir sind dann ausgewichen, einmal durchs Tal hindurch und rauf, auf die andere, höher gelegene Seite in den Balver Höhen, in einen Bestand mit alten Buchen und einigen Eichen.
Dort fielen uns zunächst einige Exemplare des Orangen Semmelstoppelpilzes, Grasgrüner Täubling, Kirschroter Speitäubling, ein Rotbrauner Scheidenstreifling und ein Klebriger Hörnling auf.
Vor allem aber leuchtete es überall golden und orange aus dem trockenen Laub und den Mooskissen darin. Der heftige Regen der letzten Tage und das nachfolgende, schwülwarme Wetter haben tüchtig Pfifferlinge sprießen lassen: schöne, große Amethystschuppige Pfifferlinge und reichlich Aprikosenpfifferlinge, vereinzelt war auch der Echte Pfifferling dabei.
In 50 Minuten kamen etwas über 2,5 Kilogramm stark aromatisch duftender Fruchtkörper zusammen. Die meisten einwandfrei, darunter stattliche Exemplare mit an die 100 Gramm Gewicht (wie z. B. auf dem Foto rechts) und nur wenige mit leichtem Sonnenbrand.
Zum Abendbrot gab es Roastbeef mit geschmorten Pfifferlingen und Ofenkartoffeln mit Meersalzkruste, dazu ein Dip aus Frischkäse mit fein gehackten Frühlingszwiebeln, Walnüssen und Datteln.
Ein Genuss, aber nur ein kleiner Trost für den Verlust eines lieb gewonnenen und schönen Stückes Natur.
Liebe Grüße
Michael & Cara"
Foto: Ein kleines Pfifferlingsnest. Schwer zu sagen, ob es Aprikosenpfiffers oder Echte Pfiffers sind.
Foto: Und die gleiche Aufgabenstellung gleich noch einmal.
Foto: Da steht er und hat Wochenendpause, der Tod der Bäume und Pilze: Harvester am Rand eines Weges im Balver Forst.
Foto: In diesem Waldabschnitt hat die Höllenmaschine schon ganze Arbeit geleistet.
Foto: Lungenseitlinge und Sommersteinpilz plus Bandnudeln und Frisches aus dem Garten ergaben ein köstliches Abendessen.
Michael S. schreibt am 9. August 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute Nachmittag entdeckten wir bei Lennestadt auf einem liegenden Buchenstamm, direkt am Wegesrand, eine gar nicht so kleine Anzahl an Lungenseitlingen. Bisher haben wir diese Art immer nur mit weißer Hutoberseite gefunden.
Vor einer Woche sind wir auch genau an dieser Stelle vorbeigekommen und da war noch nichts von ihnen zu sehen. Und da wir diese Art, trotz unserer unermüdlichen Wandertouren, recht selten entdecken, freuen wir uns umso mehr über diese frischen Exemplare.
Zudem fanden wir einen außergewöhnlich dickstieligen Sommersteinpilz.
Beide, die Lungenseitlinge und den Steinpilz, krönten unser köstliches Abendessen mit Bandnudeln und etwas Frischem aus unserem Garten.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
2 Fotos: Die Lungenseitlinge waren grau überhaucht, der Sommersteinpilz zeigte sich bräsig-dickstielig. Margit und Oliver vom Pilzticker Rheinland-Pfalz pflegen diese Steinpilzform "Butterfässchen" zu nennen. (3 Fotos © Michael S.)
Pilz-Ticker-NRW
Michael S. schreibt am 3. August 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute haben wir eine schöne Wanderung bei Schmallenberg unternommen. Wir waren kaum unterwegs, da sah Anja bei Eichen einen stattlichen weißen Pilz mit einem kleineren der gleichen Art daneben. Es waren zwei tödlich giftige Kegelhütige Knollenblätterpilze, bei denen die Stielnatterung gut erkennbar war. Dieses Motiv war natürlich ein Foto wert (2. Bild rechts). Denn Amanita virosa begegnet man nicht jeden Tag.
Im Laufe unserer Wanderung ließen sich dann noch Pfifferlinge, Perlpilze, Fichtenreizker, sowie ein bereits überständiger Sommersteinpilz finden. Stehen blieben Graue Wulstlinge, Lila Dickfüße und Schönfußröhrlinge.
Nicht zu vergessen natürlich die makellosen Grüngefelderten Täublinge und die dunklen Frauentäublinge mit wirklich sehr interessanten Farbvariationen (die Lamellen splitterten überhaupt nicht und bei der Rohverkostung blieben sie mild).
Da wir beide den Geschmack von Täublingen (fast) über alles lieben, war der heutige Fund natürlich etwas Besonderes für uns.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
(2 Fotos © Michael S.)
Anmerkung: Die dunklen Täublinge könnten auch Rote Heringstäublinge sein.
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Lennestadt - Pilzfreund Michael S. kann sich am aufkommenden Farbreichtum der Pilze gar nicht satt sehen. Während auf dem ersten Foto durchgehend Pastelltöne vorherrschen, sind die Farben auf dem 2. Foto deutlich kräftiger. Es sind überwiegend Täublinge zu sehen, aber auch Stockschwämmchen, ein Perlpilz und wohl zwei Milchbrätlinge. "Einfach irre, was man momentan im Laubwald findet", beschreibt er seine Pilzgänge vom Samstag und Sonntag bei Lennestadt.
(2 Fotos © Michael S.)
28. Juli 2024
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Lennestadt - Eigentlich hatte Michael S. auf seiner Vormittagstour um Lennestadt wieder einmal fast ausschließlich Pfifferlinge erwartet. Aber insgeheim doch gehofft, dass einige neue Arten hinzukommen würden. Und genau so sollte es auch kommen.
So fand er einen ganzen Reigen schönster Täublinge, die er hier auf dem Terrassentisch auf dem großen Teller präsentiert. Dazu gehörten mehrheitlich Fleischrote Speisetäublinge, Grüne Speisetäublinge und ein Frauentäubling (der dunkle in der Mitte). Aber auch ein Gattungsfremdling hat sich mit aufs Bild gemogelt, nämlich ein Orangegelber Scheidenstreifling. Nicht auf Tisch und Teller geschafft hat es ein sehr großer Grüngefelderter Täubling, der leider schon leicht überständig war. Und zwei weitere Täublingsarten, die er gesondert auf den nächsten zwei Fotos zeigt.
Ferner fand Michael wieder einen ganzen Schwung Pfifferlinge und einige schöne Perlpilze.
(3 Fotos © Michael S.)
25. Juli 2024
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2 Fotos: Diese Täublinge landeten nicht auf dem Teller. Es sind zwei Violettstielige Pfirsichtäublinge, und zwar mit weiß gebliebenen Stielen, was häufig vorkommt bei dieser Art. Rechts dürften wir es mit großer Wahrscheinlichkeit mit einem Papageientäubling zu tun haben, die kleine Form des Frauentäublings, nur eben mit lilarosa überhauchtem Stiel. Sein violett-olivfarbener Hut, die typischen Farben der Frauentäublinge, ist hier ausgesprochen dunkel. Beide sind hervorragende Speisepilze.
Foto: Na also, das haben deutsche Wälder den griechischen voraus, dass sich in ihnen auch im Hochsommer herrliche Pfifferlinge finden lassen. In den griechischen Laubwäldern wachsen sie erst im Herbst. Zusammen mit Steinpilzen, Silberröhrlingen und Kaiserlingen - und übergroßen Maronenröhrlingen. (Foto © Michael)
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Michael schreibt am 24. Juli 2024:
"Hallo Herr Bertram, oder Jassu, wie der Grieche sagt,
in Nordgriechenland, in den alten Eichen- und Buchenwäldern auf dem Festland, gibt es im Herbst durchaus viele Pilze. Pfifferlinge, Steinpilze und sehr, sehr große Maronen vor allem, so erzählte man uns. Auf unserer Urlaubsinsel in der nördlichen Ägais, sieht es hingegen anders aus. Da war (natürlich) rein gar nichts zu finden, bei bis zu 48 Grad in den extrem trockenen Kiefern- und Pinienwäldern.
Also sind wir heute früh, direkt nach der Landung gestern Abend, schon wieder los und rauf in die Höhenlagen unserer Wälder marschiert. Wie bestellt, warteten dort die Pfifferlinge auf uns, die wir vor knapp drei Wochen an unseren üblichen Fundstellen als kleine Fruchtkörper haben stehen lassen. Echte, Blasse, Amethystschuppige und Aprikosenpfifferlinge.
Einige hatten leichte Trockenschäden, vor allem die Exemplare, die dem direktem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Der Großteil aber war von guter Qualität, vor allem die Fruchtkörper, die tief im Laub unter Buchen standen oder sich weit unten im Moos versteckten.
Zum Abendessen gab es dann anstatt Chicken-Souvlaki, gegrillte Zuccini und Dolmadakia, anschließend super aromatische Pfifferlinge auf Bandnudeln mit Rinderfiletstreifen. Und nachdem es gestern spät am Abend noch heftig gewittert hat und der Waldboden schön feucht ist, wird es wohl bei anhaltenden 20 Grad nicht lange dauern, bis goldener Nachschub sprießt.
Liebe Grüße
Michael, Rika und Cara"
Michael S. schreibt am 17. Juli 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
seit dem Wochenende sind wir wieder zurück aus unserem Urlaub im Markgräflerland.
Bei unseren Pilzrunden der letzten Tage stellten wir fest, dass sich die Artenvielfalt der Speisepilze im südlichen Sauerland immer noch in Grenzen hält. Es dominieren hier seit Ende Mai eindeutig die Pfifferlinge.
Heute Morgen habe ich, ohne Anja und Ella, bereits um kurz nach 6 Uhr einen Wald bei Lennestadt aufgesucht. Neben einigen Semmelstoppelpilzen fand ich dort erneut sehr viele Pfifferlinge (Foto rechts), von denen die meisten allerdings schon überständig waren. Aber ich entdeckte auch immer wieder Nester mit nachwachsenden Exemplaren.
Am Nachmittag sah Anja dann in einiger Entfernung einen hellen Punkt am Waldboden, genau dort, wo wir schon Anisegerlinge gefunden haben. Das Weiße erwies sich jedoch als Hexenei. Wir haben diese Jugendausprägung der Stinkmorchel erst wenige Male gefunden. Ich mag ihre radieschenähnliche Geschmacksnote wirklich gerne. Anja eher nicht.
Insgesamt waren es wieder einmal viele tolle Stunden im Wald und ich denke, dass sich in Kürze auch die Fichtensteinpilze blicken lassen werden...
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
(3 Fotos © Michael S.)
Pilz-Ticker-NRW
2 Fotos: Links ein geteiltes Hexenei, rechts im Bild der in Spalten geschnittene innere "Kern" mit dunkelgrüner Außenmasse. Weiterführende Informationen zu diesem ausgefallenen Speisepilz gibt es hier, Tageseintrag vom 7. Juli 2024.
Foto: Jule und Hund im Reich der Pfifferlinge. Von links bis rechts blinkt es immer wieder goldgelb aus dem Laub heraus.
Michael schreibt am 5. Juli 2024:
"Hallo Herr Bertram,
kurz vor der Abreise in den Urlaub haben wir heute Früh bei nur 12 Grad noch mal einige abgelegene Stellen in den Balver Höhen, auf über 500 Meter NHN. aufgesucht, um noch mal nach Pfifferlingen zu schauen.
Was sich in den letzten zehn nass-kalten Tagen getan hat, war enorm. Stellenweise mussten wir wirklich aufpassen, wohin wir traten. Unseren Hund mussten wir eng bei uns halten, damit er nicht durch das Waldgold tapste, das uns immer noch überall so reichlich entgegen leuchtete. Und das, obwohl wir diese Stellen schon seit Ende Mai fast wöchentlich aufgesucht hatten und auch immer reichlich fündig geworden waren.
In nur etwas über einer Stunde hatten wir 1,8 Kilogramm schönste Aprikosenpfifferlinge zusammen. Darunter große, makellose Exemplare mit deutlich über 50 Gramm Gewicht pro Stück. An anderer Stelle fanden wir außerdem noch 300 Gramm kernige Blasse Pfifferlinge. Andere Pilzarten waren nicht zu finden.
Jetzt heißt es erst einmal Sonne, Strand und Meer bzw. weniger Pilze. In zwei Wochen schauen wir dann mal, was aus den Unmengen kleiner gelber Köpfchen im Waldboden und Moos so geworden ist. Und ob sich bei uns nun doch endlich die Sommersteinpilze zeigen. Oder sogar schon erste Fichtensteinpilze? In diesem Jahr, das bei uns das vergangene an Pfifferlingen noch überbietet, scheint ja fast alles möglich zu sein.
Liebe Grüße
Jule, Cara und Michael"
(2 Fotos © Michael)
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Foto: Die Tafel ist reichlich gedeckt mit Pfifferlingen. Auf dem großen Holzteller links, der 55(!) Zentimeter Durchmesser hat, befinden sich 1,8 Kilogramm duftende Aprikosenpfifferlinge. Rechts in der Schale sind wohl die 300 Gramm Blasse Laubwaldpfifferlinge.
2 Fotos: Dieser Fichtensteinpilz hat im Pilzkalender '24 die Sommersteinpilze überholt. Bei Lennestadt lassen sie immer noch auf sich warten. Der Blick in den Pilzkorb (rechts) zeigt neben dem Steinpilz einige schöne, wohl Blasse Pfifferlinge; hinten ist ein Perlpilz erkennbar. (2 Fotos © Michael S.)
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Michael S. schreibt am 26. Juni 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
es war schon etwas überraschend, als ich heute Vormittag meinen ersten Fichtensteinpilz des Jahres entdeckte.
In diesem Revier bei Lennestadt tauchen zwar auch Fichtensteinpilze auf, in aller Regel aber später als in anderen Wäldern. Aber wie so oft beim Pilze sammeln ist es der Natur ziemlich schnuppe, mit welcher Erwartungshaltung man auf die Suche geht.
Interessanterweise lassen sich die Sommersteinpilze immer noch nicht blicken. Ständig kontrollieren Anja und ich seit Wochen alle paar Tage unsere Sommersteinpilzstellen. Und nun, am 26. Juni, ein Fichtensteinpilz. Verrückt!
Darüber hinaus fanden noch Perlpilze und Orangegelbe Scheidenstreiflinge und wieder einige wunderschöne Pfifferlinge den Weg in den Sammelkorb.
Am Wochenende geht es für zehn Tage in den Urlaub nach Badenweiler. Dort konnten wir im letzten Sommer ebenfalls schöne Funde machen. Vor allem hoffen wir dort auf Grüngefelderte Täublinge und Frauentäublinge, die wir beide so gerne mögen.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
Michael schreibt am 24. Juni 2024:
"Hallo Herr Bertram,
gestern habe ich mit Cara die große Runde in den Balver Höhen gedreht, um weiteres Waldgold, eventuell auch Sommersteinpilze zu finden. Sehr zum Erstaunen einiger Wanderer, die wegen unserer stets waidgrünen Kleidung mutmaßten, wir seien Jäger.
Nach Aufklärung, dass unsere Beute Pilze seien, meinten sie, es sei Sommer und da würden noch keine guten Speisepilze wachsen. Wir haben es mit einem Lächeln quittiert.
Passenderweise fanden wir kurz darauf am Wegesrand im Schatten zwei junge Schopftintlinge, von denen wir immer dachten, sie wären frühestens im September zu finden.
Auf unserem weiteren Weg haben wir zunächst zwei neue Bereiche, geprägt von Birken, Fichten, Tannen und viel Frauenhaarmoos, erkundet. Was die Lage betrifft, so könnte dies auch ein tolles Steinpilzrevier sein. Mit der Bestätigung wird es allerdings noch ein wenig dauern, denn noch lassen die Steinpilze auf sich warten.
An vier weiteren bekannten Plätzen entlang der Route gingen uns gleich vier Sorten Pfifferlinge ins Netz: Echte, Blasse, Amethystschuppige und Aprikosenpfifferlinge. Sie wuchsen so reichlich, dass nach der Auslese der Schönsten Exemplare noch genug übrig blieb für die Zeit nach unserem Urlaub und den Herbst.
Auf dem großen Holzbrett befinden sich 1,2 Kilogramm gemischte Pfiferlinge (Foto rechts), von denen der Großteil auf Eis gelegt wurde. Einen Teil ließen wir ungekühlt, um uns später mal an Pfifferlingsbutter zu versuchen.
Liebe Grüße
Michael und Cara"
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Es leuchtet so herrlich aus Gras und Moos. Vergnügliche Pfifferlingslese!
Foto: Hier wachsen sie direkt im Mooskissen.
Foto: Diese wachsen im spärlich verstreuten Laub und teils auf dem nackten Waldboden.
Michael S. schreibt am 23. Juni 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
an diesem sonnigen und endlich auch sommerlich warmen Sonntag waren wir eigentlich den ganzen Tag unterwegs.
Die anscheinend nie (also zumindest im Juni 😉) versiegende Pfifferlingsquelle bei Lennestadt haben wir als erstes aufgesucht. Und es sind seit dem letzten Mittwoch wieder viele Exemplare nachgewachsen. Dort ließen sich auch einige Orangegelbe Scheidenstreiflinge und Perlpilze finden, siehe das Foto rechts.
Im Verlauf des Tages fanden wir im Hochsauerlandkreis dann noch zwei weitere Perlpilze, einen Frauentäubling, Orangefarbene Semmelstoppelpilze, eine Ziegenlippe und eine Gruppe deutlich überständiger Maronenröhrlinge.
Wir wünschen Dir und allen Pilzfreunden einen schönen Sonntagabend.
Anja, Ella und Michael"
(Foto © Michael S.)
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Foto: Blasse Pfifferlinge und Aprikosenpfifferlinge auf blauem Teller. Sie warten darauf, zu einem deftigen Abendessen mit Weißwein-Rahmsauce und Räucherspeck verarbeitet zu werden
Cara schreibt am 18. Juni 2024:
"Hallo Herr Bertram,
auf der Hunderunde habe ich mit meinem Vater Michael heute drei unserer Pfifferlingsstellen besucht. Der Weg dorthin,war durch eine stattliche umgestürzte Buche blockiert, die wir weiträumig umgehen mussten. um bald darauf in ein Gewitter zu geraten. Aber die Mühen sollten sich lohnen, nicht nur wegen des Anblicks der mit lila Lupinen übersäten Hänge.
Es war zwar nur ein einziger Röhrling zu finden, ein Goldröhrling, aber es sind uns in etwas über einer Stunde fast 1 Kilo schöne Leistlinge - ich würde sagen, Blasse Pfifferlinge und Aprikosenpfifferlinge - ins (Transport-)Netz gegangen, die nun teilweise schon eine sehr stattliche Größe haben. Die kleinen Fruchtkörper haben wir stehen gelassen, um sie in sieben bis zehn Tagen nachzulesen. Der Duft der Pilze ist ist übrigens herrlich intensiv, unverkennbar.
Heute Abend gibt es Pfifferlinge mit Bandnudeln in Weißwein-Rahmsauce mit Räucherspeck, Schalotten und krauser Petersilie.
Liebe Grüße aus dem Märkischen,
Cara & Michael"
(2 Fotos © Michael)
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Foto: Ein mit Lupinen bewachsener Hügel auf einer Lichtung. Lupinen sind, besonders im Frühjahr, wegen ihrer zarten, saftigen Blätter ein Leckerbissen für Rehe. Im Vordergrund hohes Farnkraut.
Michael S. schreibt am 16. Juni 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nach einer Woche haben wir uns am heutigen Sonntag nochmal zu einer Pfifferlingsstelle bei Lennestadt aufgemacht.
Und wir trauten unseren Augen kaum. Im ganzen Wald verteilt tauchten immer wieder gelbe Flecken auf. Und die allermeisten Pilze waren in einem wirklich einwandfreien Zustand.
Irgendwann haben wir das Sammeln eingestellt, weil wir für eine größere Menge keine Verwendung mehr gehabt hätten. Das Foto rechts zeigt unsere gesamte Fundmenge.
Für uns haben wir so viele Pfifferlinge behalten, dass wir daraus heute und morgen jeweils eine leckere Mahlzeit bereiten können. Die restlichen Eierschwammerl haben wir an Freunde verschenkt, bei denen wir sicher waren, dass sie sich wirklich darüber freuen. Und so war es dann schließlich auch!
So neigt sich ein wunderbarer Pilzsonntag dem Ende entgegen...
Ganz herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
(Foto © Michael S.)
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Foto: Ein Teller mit 900 Gramm Pfifferlingen, die zum Abendessen zünftig mit Speck, Zwiebeln und Rührei auf Dinkelbrot aufgetischt wurden. Auf dem 2. Foto links hat Cara einen Pfifferling im Moos im Visier. (4 Fotos © Michael)
11. Juni 2024
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Cara schreibt am 12. Juni 2024:
"Hallo Herr Bertram,
heute hatte ich später Schule und bin mit meinem Vater in den Wald gegangen. Wir haben Pantherpilze, einige völlig vermadete Perlpilze sowie einige Grünviolette Täublinge gesehen. Unser Ziel aber waren drei unserer Pfifferlingsstellen, an denen wir vor etwas mehr als zwei Wochen noch viele kleine Exemplare stehengelassen hatten.
Schon von Weitem haben wir es goldgelb leuchten sehen. Es sind inzwischen noch mehr Fruchtkörper geworden und die vorhandenen sind tüchtig gewachsen. Fast 900 Gramm kamen zusammen. Es gab sie mit Speck, Zwiebeln und Rührei auf frischem Dinkelbrot zum Abendessen.
Morgen ganz früh ziehe ich noch mal kurz mit dem Hund los. Wer weiß, vielleicht lassen sich ja auch erste Sommersteinpilze oder Flockis finden.
Liebe Grüße
Cara und Michael"
Foto: Pfifferlinge in der Pfanne, im weißen Schälchen wartet der gewürfelte Speck mit Zwiebeln auf seinen Einsatz.
Foto: Schon von Weitem leuchtete es goldgelb im Laub: überall standen die Pfifferlinge.
Lennestadt - Einen schönen Fund hat heute Michael S. gemacht. Bei Lennestadt fand er hauptsächlich Pfifferlinge, drei Flockenstielige Hexen (hinten rechts), vier Perlpilze (links), einen Grauen Wulstling (rechts daneben) sowie zwei prächtige Riesenegerlinge (Braunschuppige Riesenegerlinge) (deutlich geschuppt).
Ein bemerkenswertes Motiv auf dem 2. Foto zeigt uns einen dermaßen stark geröteten Perlpilz, dass man meint, er glühe regelrecht. Ein nicht alltäglicher Anblick.
(2 Fotos © Michael S.)
11. Juni 2024
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Foto: So viele Pfifferlinge dürften Michael und Anja noch nie Anfang Juni gefunden haben. Es ist fast schon spektakulär. Auf verlorenem Posten sind ein Frauentäubling (Bildmitte) und ein Birkenpilz (rechts).
Michael S. schreibt am 5. Juni 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute waren wir in einigen Wäldern bei Lennestadt unterwegs. Und auch dort wachsen die Pfifferlinge in großer Anzahl, zumindest an unseren Pfifferlingsstellen... 😉
Auch die ersten Perlpilze (Foto rechts), einen sehr festen Birkenpilz und sogar einen Frauentäubling (die Lamellen waren flexibel und die Rohverkostung mild) konnten wir entdecken.
Es ist wirklich schön, dass sich jetzt mehr Pilzarten blicken lassen.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
(2 Fotos © Michael S.)
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Michael schreibt am 31. Mai 2024:
"Hallo Herr Bertram,
auch bei uns, oben in den Balver Höhen, tut sich etwas bei den Pilzen. An drei bekannten Stellen sprießen bereits die Pfifferlinge. Hunderte kleine, goldgelbe Knöpfchen warten unter Buchen im recht festen Boden auf die Ernte in den nächsten 14 Tagen.
Unter Tannen, dort, wo der Waldboden wesentlich lockerer ist, sind sie in nur 3 Tagen schon um einiges größer gewachsen. Dort kamen heute 350 Gramm Pfifferlinge zusammen, die später zu Rindersteak und Schmorzwiebeln serviert werden.
Morgen ziehen wir erneut los und suchen andere Fundstellen ab. Vielleicht lassen sich dann ja auch schon Perlpilze, Sommersteinpilze und Hexenröhrlinge finden...
Liebe Grüße
Cara & Michael"
(Foto © Michael)
Pilz-Ticker-NRW
Michael S. schreibt am 30. Mai 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
erst die dritte Anlaufstelle brachte den erhofften Erfolg. Anja musste heute bis 15 Uhr arbeiten und so bin ich heute Morgen alleine los.
Zuerst wollte ich ein Pfifferlings-Habitat bei Kirchhundem, dann in der Nähe von Schmallenberg inspizieren. An beiden Stellen entdeckte ich zwar wirklich sehr viele Pfifferlinge, aber leider waren fast alle noch winzig wie Stecknadelköpfe. Das lässt zwar für die nächste Zeit hoffen, aber der Korb blieb leider leer.
Für den Nachmittag hatte ich mir überlegt, unsere Pfifferlings-Fundstelle bei Lützel im Siegerland anzusteuern. In der Nähe haben wir im letzten Oktober einen wunderschönen Kurzurlaub in einem Forsthaus verbracht und sind durch Zufall auf diese Stelle aufmerksam geworden.
Und tatsächlich, gemeinsam fanden wir Drei die abgebildete Ausbeute. Wir schreiben immer noch den Monat Mai und es ist bereits unser fünfter Pfifferlingsfund!
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
(Foto © Michael S.)
Pilz-Ticker-NRW
Foto: Die ersten Pfifferlinge 2024 sind da bei Lennestadt! Und Anja und Michael durften sich auf ihr traditionelles Saisoneröffnungsgericht mit der goldgelben Köstlichkeit freuen. (2 Fotos © Michael S.)
Pilz-Ticker-NRW
Michael S. schreibt am 22. Mai 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
inspiriert von den Pfifferlingsfunden von Dani & Stefan in Hessen, habe ich heute Vormittag eines unserer Pfifferlingsgebiete bei Lennestadt aufgesucht. Und wurde tatsächlich fündig!
Einen Teil der noch recht kleinen Exemplare nahm ich mit und wir freuen uns sehr darauf, gleich, nach so vielen Monaten Abstinenz, wieder den Geschmack von frischen Pfifferlingen genießen zu dürfen. Bei unserem ersten Fund gibt es die Pilze traditionell puristisch auf geröstetem italienischen Landweißbrot aus unserer Lieblingsbäckerei.
Um den stehen gelassenen, gerade aus dem Boden sprießenden reichlichen Pfifferlingsnachwuchs kümmere ich mich wahrscheinlich am Sonntag.
Sehr gefreut habe ich mich auch über das Erscheinen von zwei Orangegelben Scheidenstreiflingen (z. B. Foto rechts). Von mir aus könnten sich jetzt auch langsam die Flockenstieligen Hexenröhrlinge und die Perlpilze blicken lassen.
Herzliche Grüße aus dem Sauerland senden Anja, Ella und Michael"
2 Fotos: Der Sumpfhaubenpilz war der Pilz des Jahres 2023 der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM). Die Pilze, die Dottergelben Spatelingen recht ähnlich sehen, wachsen im stehenden Wasser von Sumpfgebieten an verrottenden Kleinteilchen wie Blättern, Ästchen, Wurzeln oder Zapfen. Auf ihren glasigen Stielen erreichen Sumpfhaubenpilze höchstens eine Länge von vier Zentimetern und erinnern an gelbflammende Minikerzen, die jemand in den Boden ganz flachen Wassers gesteckt hat. (2 Fotos © Michael S.)
Danke für deine Mühe und die Zusendung dieser seltenen Bilder, lieber Michael!
Pilz-Ticker-NRW
Michael S. schreibt am 28. April 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute Vormittag waren wir in der Nähe von Kirchhundem unterwegs, um unsere ehemalige Lieblingspilzrunde abzugehen.
Vor nicht allzu langer Zeit war dies eine Pilztour, die wir so gerne und so häufig gemacht haben. Bei unserem heutigen Spaziergang mussten wir aber leider feststellen, dass in den letzten Monaten noch mehr Fichtenwald verschwunden ist.
Ein wirklich wunderschöner Anblick hingegen war auf unserem Heimweg die Entdeckung des seltenen Sumpfhaubenpilzes.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
Michael S. schreibt am 3. April 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
eigentlich waren Anja und ich heute auf der Suche nach wildwachsenden Spitzmorcheln in der Region Lennestadt. Aber leider verlief unsere Suche erneut ergebnislos. Nur insgesamt vier Exemplare konnten wir bis heute ausfindig machen. Anfang April sollte man sicherlich noch keine Bilanz ziehen, aber die Hoffnung auf "mehr" haben wir Pilzsucher natürlich irgendwie immer. 😉
Interessanterweise fanden wir dann auf der Rückfahrt, ausgerechnet im nächstgelegenen Dorf, die abgebildeten Rindenmulch-Morcheln.
Und auch bei unserem heutigen Maipilzfund (Foto rechts) war es kein gezieltes Suchen nach dieser Pilzart, sondern ein Zufallsfund. Eigentlich wollten wir dort nur noch etwas Bärlauch ernten, gepaart mit einer leisen Hoffnung auf einen kleinen Speisemorchelfund, aber wie es der Zufall wieder einmal wollte, mit einem ganz anderen Ausgang.
Aber man kann erfreut feststellen, dass auch hier im südlichen Sauerland die Frühjahrspilzsaison sehr früh begonnen hat.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
(2 Fotos © Michael S.)
Pilz-Ticker-NRW
Foto: Nicht, wie erhofft, in freier Natur, sondern im Mulch in einem Nachbardorf standen sie, diese acht Rindenmulchmorcheln (RiMuMo).
Michael schreibt am 16. März 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute Nachmittag haben wir in der Nähe von Schmallenberg unsere erste Spitzmorchel im Jahr 2024 gefunden. Wir haben nochmal im Pilzticker-Archiv nachgeschaut: die erste im Jahr 2023 fanden wir deutlich später, nämlich erst am 6. April.
Nicht weit entfernt entdeckten wir dann auch ein Exemplar der Frühjahrslorchel.
Ein schönes Wochenende und herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
2 Fotos: Ein erstes Spitzmorchelchen (links) erblickte bei Schmallenberg das Licht der Welt. Rechts eine giftige Frühjahrslorchel. (2 Fotos © Michael S.)
Pilz-Ticker-NRW
Michael S. schreibt am 10. März 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem Anja sich vor ein paar Tagen recht intensiv mit dem Schiefen Schillerporling (Chaga) beschäftigt hatte, war unsere heutige Mission, diesen Heilpilz möglichst ausfindig zu machen.
Und so waren es denn heute mehrere Spaziergänge mit unserer Hündin Ella, die sehr auf Birkenbestände ausgerichtet waren.
Gefunden haben wir diesen Pilz dann tatsächlich, und zwar kurioserweise in einem Wald über unserem Wohnort Lennestadt-Altenhundem.* Das Foto rechts zeigt das Exemplar.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael"
* Der Schiefe Schillerporling ist eine nördliche Pilzart. In Süddeutschland ist er nur schwer zu finden.
2 Fotos: Den Schiefen Schillerporling erkennt man, nachdem die Kruste entfernt wurde, an seinem holzigen, leuchtend orangebraunen Inneren (links). Rechts sehen wir einen vermeintlichen Schiefen Schillerporling. Aufgemeißelt, erwies er sich als stinknormale wilde Verwachsung am Birkenstamm. (2 Fotos © Michael S.), (1 Foto © Heiko)
Pilz-Ticker-NRW
Foto: Es ist selten, dass Judasohren an Ahorn wachsen. Ihr hauptsächlicher Wirtsbaum ist der Holunder. Auch an Rosengewächsen (Rosaceae) wie Pflaumenbäumen findet man sie gelegentlich. Auf dem 2. Foto sind die Pilze von einer dünnen Eisschicht überzogen. (3 Fotos © Elisabeth)
Pilz-Ticker-NRW
Elisabeth schreibt am 6. März 2024:
"Sehr geehrter Herr Bertram,
Ihre Hinweise zum Judasohr habe ich mit großem Interesse gelesen.
Wenn es keine zum Verwechseln ähnliche Pilze gibt, wachsen Judasohren auf meiner Terrasse in Bornheim zwischen Köln und Bonn an einem Stück Ahorn-Totholz.
Im Frühjahr 2023 fielen sie mir dort zum ersten Mal auf. Sie überdauerten auf diesem Holzstück den heißen, trockenen Sommer, um diesen Winter wieder aufzutauchen. Sobald die Sonne kräftig scheint, schrumpfen die braunen Fruchtkörper und scheinen zu verschwinden. Bei kalt-feuchter Witterung schwollen sie bislang immer wieder an.
Bislang habe ich noch nicht gewagt, diesen Pilz in irgendeiner Form für den Verzehr zu verarbeiten.*
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth"
* In der chinesischen Restaurantküche sind sie in fast jeder Gemüsebeilage zu finden
Foto: Das Ahorntotholz liegt zwischen Blumenkübeln auf der Terrasse. Kein schlechtes Pilzangebot, direkt am Haus.
Antonio schreibt am 20. Januar 2024:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
unser Vorrat an gefrorenen Steinpilzen wird bei Freunden und Verwandten "der Schatz aus der Kühltruhe" genannt.
Wir hatten während der Feiertage mithilfe unserer Nichte Luisa jede
Menge Mezzelune (Teigtaschen) mit Pilzfüllung gezaubert (1. Foto rechts), seitdem ist bei allen der Wunsch groß, den nächsten Vorrat anzulegen. Meine Frau ist da allerdings die Ausnahme, ihr schmecken die Pilze zu sehr "nach Wald ". Diese Ansicht sorgt bei Freunden und Verwandten natürlich für Verwunderung und Belustigung.
Nichtsdestotrotz isst sie mit mir einen Teller Mezzelune, in Butter und Salbei geschwenkt (2. Foto rechts), um mir Gesellschaft zu leisten.
Liebe Grüße Antonio"
(2 Fotos © Antonio)
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Nov 18, 24 07:40 AM
Nov 17, 24 03:17 PM
Nov 17, 24 06:40 AM
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Nov 16, 24 04:46 AM
Nov 13, 24 07:52 AM
Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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Besonders für Einsteiger in die faszinierende Morchelsuche geeignet!
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