Ein gutes und schönes Pilzmesser ist mehr als nur die Alternative zu einem traditionellen Taschenmesser. Es erhöht unsere Freude, Pilze zu sammeln. Es schafft direkte Identifikation mit unserer Leidenschaft, den Pilzen. Es ist ein Symbol unserer Passion für Pilze.
Schon ab zehn, elf Euro ist es zu haben. Sehr solide kosten um die 20 Euro. Das ist ein Preis, bei dem wir Pilzsammler grundsätzlich ins Überlegen kommen sollten.
Die Klinge solcher Spezialmesser für Pilze ist gebogen, damit sie sich der Rundform des Pilzstieles besser angleicht und so schonender schneiden kann. Der Klingenrücken ist meist gezahnt.
Das feine Sägemuster am Klingenrücken ist dazu geeignet, grobe (angetrocknete) Erdreste vom Hut und vom Stiel zu streichen oder zu kratzen. Manchmal bietet es sich auch dafür an, eine Baumwurzel zu schneiden, die etwa einen Steinpilzstiel einschnürt und zunächst zu waagerechtem Wachstum zwingt.
Charakteristisch an solchen Pilz-Messern sind aber vor allem die elastischen, teils einklappbaren Naturborsten am Schaftende, mit denen sich die Pilze sauberbürsten lassen.
Hier sollten wir aufmerksam sein: Bürste ist nicht gleich Bürste, Borsten sind nicht gleich Borsten. Bei vielen dieser Spezialmesser wird die Borstenart nicht benannt. Im Ergebnis heißt das: wir kaufen unter Umständen ein Messer mit zu weichen Borsten.
Sie sind häufig mehr oder weniger nur dazu geeignet, trockenen, leicht lösbaren Sand abzupinseln. Stark anhaftende Erdreste sind hingegen nur schwer zu lösen. Deshalb sollte man beim Kauf auf härtere Borsten achten. Geeignet sind Borsten vom Wildschwein. Sie sind kratzig, steif und zäh. Vor allem aber sind sie dunkel - ein Erkennungsmerkmal.
Bei hellen Borsten sollten wir vorsichtshalber stutzig werden, sie sind meist (zu) weich.
Michael fragt am 3. April 2017:
»Hallo,
per Zufall bin ich vor einiger Zeit auf Ihre Seite gestoßen und bin für die vielen Tipps und Anregungen sehr dankbar.
Ich wollte Sie fragen, ob Sie mir konkret ein gutes Pilzmesser empfehlen könnten. Ich selbst tendiere aufgrund der Qualität zu Maserin 804/OL. Oder ist das zu viel des Guten?
Vielen Dank für Ihre Hilfe, Michael«
Meine Antwort vom 6. April 2017:
»Hallo Michael,
vielen Dank für Deine spannende Frage.
Dein anvisiertes Maserin gehört sicher der Spitzenklasse unter den
Pilzmessern an. Es zu kaufen ist eine Glaubensfrage. Ich versuche zu
erklären, warum:
»Das Messer (...) wertet jeden Pilzgang auf.«
Genau das ist es: Hier wird nicht mal eben ein Gebrauchsgegenstand für
12 Euro gekauft, sondern ein Objekt, das auf vollendete Weise in Design
und Technik auf viele Jahre mein Hobby, also meine schönen Stunden,
repräsentiert. Das ist nicht einfach nur mal eben »kaufen«, sondern man »ersteht« etwas sehr Gehobenes. Man erhöht damit seine Leidenschaft -
und letztlich sich selbst.
Ich persönlich verbinde Einkäufe dieser Art gerne mit einem nachhaltigen Kauferlebnis, d. h. ich bestelle solch ein gehobenes Produkt nicht so gerne beim Versand, sondern versuche, es bei einem Fachhändler zu bekommen.
Man hält es dann nicht nur probehalber in der Hand und freut
sich auf den Kaufvollzug, sondern man führt in der Regel mit dem Händler
auch ein Fachgespräch. So etwas vertieft mein Hobby, ist nachhaltig und wird mich später immer mal wieder an das Kauferlebnis
erinnern.
Auf meiner Seite über gute Pilzkörbe kannst Du am Ende nachlesen, wie ich meine Pilzkörbe bei einem
Korbhändler in München gekauft habe. Ich denke sehr gerne und, weil der
Händler nicht mehr existiert und vermutlich nicht mehr lebt, auch wehmütig an diesen Kauf zurück und
hänge sehr an diesen zwei mittlerweile in die Jahre gekommenen Körben.
Ich ziehe sie stets meinem neuen großen Pilzkorb vor.
Du siehst, die Qualitätsfrage stellt sich bei einem Maserin-Messer
eigentlich nicht, weil Qualität hier schlicht selbstverständlich ist. Es
geht um mehr, nämlich um das von mir Beschriebene.
Du ahnst nun sicher, ob ich mir ein Maserin kaufen würde oder nicht...
Neben der vollendeten Handhabbarkeit ist hier für mich das stark
duftende einheimische Wacholderholz ein unwiderstehlicher Kaufanreiz.
Spannendes zur Geschichte der Messerschmiede Laguiole (sprich: Laiolle) gibt es hier:
Ich hoffe, Dir weitergeholfen zu haben und bin sicher, dass Du den richtigen Kauf tätigen wirst.
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm«
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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