Pilzticker Bawue 126: Pilzfunde in Baden-
Wuerttemberg vom 24.05.2018 - 02.06.2018



Pilzticker Bawue 126




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs



Obwohl die Alb ausgetrocknet ist, wachsen die Pfifferlinge und ein Sommersteinpilz


Foto: Machen sich prima in der Abendsonne: Fein geputzte Pfifferlinge und ein Sommersteinpilz in einer Glasschale. Sie wuchsen zu Christians Freude auf der Alb, obwohl es an Regen fehlt(e). (Foto © Christian)

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Christian schreibt am 2. Juni 2018:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

auch von mir bekommst Du heute eine Pilzmeldung.

Eine schöne Portion Pfifferlinge mit einem Sommersteinpilz in der Mitte lässt auf Weiteres hoffen.

Viele Grüße von der (trockenen) Alb und einen schönen Sonntag von Christian«


Landkreis Karlsruhe: Svens Kampf mit den Maden und Zecken um die Sommersteinpilze


Foto: Sommersteinpilzhüte, Pfifferlinge und einige Graue Wulstlinge waren Svens Ausbeute bei seinem Waldgang, der mehr ein Gefecht mit Zecken und Maden war. (Foto © Sven)

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Sven schreibt am 31. Mai 2018:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ich war nochmal im Wald, um die Grauen Wulstlinge genauer in Augenschein zu nehmen, und ja, es sind tatsächlich besagte. Sie waren allerdings heillos von Maden zerfressen; sogar schon die ganz jungen (normalerweise nehme ich keine Pilze mit, die noch nicht zum Sporen gekommen sind). So habe ich viele stehen lassen. Der Perlpilz war nicht mehr auffindbar.

In einem nahe gelegenen Waldstück fand ich einige Sommersteinpilze, von denen mir allerdings die Maden auch nur zwei Hüte ließen. Auf der Suche nach weiteren Eichensteinpilzen entdeckte ich neben einigen Täublingen auch meine ersten Pfifferlinge. Es war nur unweit von dem Platz, wo ich vergangenes Jahr meine Herbsttrompeten gefunden hatte.

Ich tippe, dass wir vor einem starken Pilzjahr stehen.

Leider aber auch vor einem Jahr des Ungeziefers. Ich scheine wohl in ein Zeckennest geraten zu sein, denn meine Hose war plötzlich übersät mit 20-25 Zeckenlarven. Und auch sonst war ich alle paar Meter damit beschäftigt Zecken, Nymphen und Larven zu entfernen. Also bitte alle gut aufpassen. Es scheint diesbezüglich ein schlimmes Jahr zu sein.

Liebe Grüße aus Bretten, Sven«

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Hexenopfer im Landkreis Karlsruhe


Foto: Immerhin waren auch einige schöne Flockenstielige Hexenröhrlinge dabei, wo die Schnecken schon unverschämt hohe Opfergaben für sich beanspruchen. Links sehen wir zwei Fleischrote Speisetäublinge. (3 Fotos © Sven)

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Sven schreibt am 30. Mai 2018:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem ich gestern, am Montag, erfolglos durch die Wälder gestreift war, kann ich heute mit einer schönen Nachricht aufwarten.

Sie wachsen auch noch bei mir - und haben Gesellschaft mitgebracht.

Als erstes fand ich heute eine kleine Hexe. Vielleicht einen Tag alt , hatte sie bereits ihren halben Hut den Schnecken geopfert, die in diesem Jahr zunehmend zur Plage zu werden scheinen.

Kurz darauf die nächste Hexe. Sie wuchs an einem Baumstamm. Bei ihr forderten die gefräßigen Schnecken den kompletten Schwamm als Opfer.

Dann entdeckte ich endlich eine wunderschöne und relativ gut erhaltene mit nur leichten Fraßspuren. Ich dürfte sie vor einigen Tagen übersehen zu haben.

Dazu gesellten sich drei schöne Fleischrote Speisetäublinge, von denen einer beim Anschneiden vor madenbedingter Schwäche gleich komplett in sich zusammenfiel.

Außerdem fand ich unzählige Graue Wulstlinge, die ich aber stehen ließ und erst zu Hause als solche identifizieren konnte. Auch den einsamen Perlpilz konnte ich nicht sofort als solchen bestimmen und ließ ihn ebenfalls im Wald zurück.

Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen, wenn man sich noch nicht ganz sicher ist.

Aber insgesamt war es ein erfolgreicher und schöner Tag!

Viele Grüße Sven«

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Foto: Wenn man Wulstlinge noch nicht sicher kennt, muss man sie im Wald zurücklassen oder einige Exemplare zur genauen Anschauung mit nach Hause nehmen. Sven ließ diese beiden Arten sicherheitshalber stehen. Das war gut!

Im Falle des Perlpilzes (links) hätte er nichts falsch gemacht. Der Pilz auf dem rechten Foto hingegen gibt Anlass zu größter Vorsicht: Die konzentrisch angeordneten Flocken erscheinen reinweiß, was den Pilz in die Nähe des Pantherpilzes stellt. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden ist die Manschette: während die des Pantherpilzes ungerieft und »ungeordnet« ist, ist der Ring des Grauen Wulstlings gerieft und im Ausdruck erhaben. Ein Beispiel siehe hier, das zweite Foto beim Tageseintrag 19.10.2012.

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Die »Nägelchen« sind Hallimasch, die Pifferlinge »Finferli« oder »Gallinacci«

Hagen P. bezieht am 29. Mai 2018 Stellung

zur Pilznachricht von Markus vom 27. Mai 2018, wonach in Italien Pfifferlinge »Nägelchen« genannt werden:

»Guten Morgen Herr Bertram,

hier eine kleine Richtigstellung zur unten stehenden Zuschrift:

Pfifferlinge haben in Italien unterschiedliche Namen, z.B. Finferli, aber auch Gallinaci. Jedenfalls aber nicht Nägelchen. Nägelchen, italienisch »Nodini«, sagt man ausschließlich zu Hallimasch, der insbesondere in Venetien steigenweise verkauft wird.

Herzliche Grüße

Hagen Pluquet«

Lieber Herr Pluquet,

vielen Dank für diese interessante Aufklärung! Da ich selbst beobachten konnte, wie italienische Pilzsammler im Landkreis Starnberg etliche Zentner Hallimasch sammelten, und zwar, wie sie uns erklärten, für norditalienische Restaurants, wo es sie in Nudelgerichten gibt, fragte ich mich seitdem, wie sie dort Hallimasch wohl nennen würden. Denn die Italiener haben für ihre Pilze oftmals liebliche, putzige Namen, immer sehr trefflich.

Ich habe die Finferli und Gallinacci der Liste der Volkstümlichen Namen des Pfifferlings hinzugefügt.

Dass Markus uns über die »Nägelchen« in guter Absicht unterrichten wollte, davon bin ich überzeugt. Möglicherweise gibt es eine Verbindung zwischen deutschen und italienischen volkstümlichen Namen beim Pfifferling, denn im Deutschen gibt es für Pfifferlinge tatsächlich auch die volkstümliche Bezeichnung Nagerl, was mit Sicherheit aus dem bayerischen Raum stammt.

Mit freundlichen Grüßen

Heinz-Wilhelm Bertram


Hagen ergänzt am 30. Mai 2018:

»Ich bitte um Nachsicht, muss aber auch mich selber korrigieren :

auf italienisch heißt Nagel chiodo, kleiner Nagel chiodino, Plural : chiodini.

Hallimasch sind chiodini, nicht nodini. Das könnten Nudeln sein.

Mit freundlichen Grüßen, HP«


Marco schreibt am 30. Mai 2018:

»Hallo Herr Bertram,

ich lese die Beiträge auf der Seite https://www.passion-pilze-sammeln.com ziemlich regelmäßig.

Ich bin in Italien aufgewachsen und war - und bin noch immer - ein begeisterter Pilzsammler.

Mir ist aufgefallen, dass das italienische Wort »gallinacci« falsch geschrieben ist. Die korrekte Schreibweise ist nämlich mit zwei »c«.

Und noch etwas: das volkstümliche Wort für die Hallimasche ist »chiodini« (kleine Nägel) und nicht »nodini« (kleine Knoten).

Ich hoffe, mit meinem Beitrag behilflich gewesen zu sein.

Beste Grüße, Marco Finardi«

Markus dazu am 30. Mai 2018:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

der aufmerksame Pilzticker-Leser Hagen Pluquet hat absolut Recht.


Vielen Dank für seinen Hinweis. Ich hatte zur Rückversicherung angefragt bei einem italienischen Bekannten, dessen Antwort mich aber erst einen Tag nach meinem Post erreichte, das ich natürlich zeitnah senden wollte. Ich war mir tatsächlich nicht ganz sicher, wie er die Pfifferlinge damals genannt hatte. Die Nägelchen bezog er in der Tat auf den Hallimasch. 

Das zeigt, dass der Ticker aufmerksam und von kompetenten Menschen gelesen wird.

Viele Grüße Markus«

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Kronau/Lußhardtwald: Ausgerechnet in Bernds Urlaub zerfraßen die Maden acht schöne Sommersteinpilze


Bernd schreibt am 28. Mai 2018:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

zurück aus dem Urlaub, konnte ich an meiner bewährten Stelle im Lußhardtwald noch einen  Teller voll Pfifferlinge finden.

Ungefähr 10 Sommersteinpilze gab es auch noch, aber nur 2 Stück davon waren brauchbar. Die anderen - leider - total von Maden zerfressen.

Viele Grüße Bernd«

(Foto © Bernd)

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Frische Süßkirschen statt Pilze: Sven kennt die gute alte Landregel


Foto: So macht man es, wenn die Pilze sich standhaft weigern zu wachsen. Dann kommt Obst von den Bäumen entlang der Landstraße oder manchmal auch aus dem Wald in den Pilzkorb, wie hier Süßkirschen. Und dazu Holunderblüten. Mit Wasser übergossen und zwei Tage im Kühlschrank gelagert, ergeben sie einen köstlich erfrischenden Sommertrunk. (Foto © Sven)

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Sven schreibt am 28. Mai 2018:

»Guten Morgen Heinz-Wilhelm,

die momentane Flaute in den Landkreisen Karlsruhe und Pforzheim dauert leider an. Viele Bekannte sind dieser Tage vergeblich unterwegs. Da freut es mich immer sehr, wenn ich deinen Pilzticker lese und es doch den Einen oder Anderen mit schönen Funden gibt.

Glückwunsch auch an Michael für seine tolle Ausbeute! Ich selbst fand am Freitag Abend einige Waldfreund-Rüblinge, die leider schon überstandig waren. Gestern lag nach fünf Stunden Suche nicht ein einziger Speisepilze im Korb. Lediglich einige Zersetzer und die ersten Knollies waren zu entdecken.

Dafür konnte ich mir den Abend mit den ersten frischen Kirschen dieses Jahr versüßen.

Ich weiß, dass dieser Beitrag wahrscheinlich nichts im Pilzticker zu suchen hat, aber ich wollte die schöne Überraschung dennoch mit euch teilen.

Ich finde deine Homepage immer noch klasse und bewundere die Zeit und Leidenschaft, die du hier investierst.

Dir und allen Anderen weiterhin ein erfolgreiches und schönes Pilzjahr!

 Liebe Grüße aus Bretten, Sven«


Mannheim: Die köstlichen »Nägelchen« sind eine harte Probe für den Rücken


Foto: Hunderte Male mussten sich Markuns und sein Bruder bücken, um die unter dem Eichenlaub versteckten kleinen Pfifferlinge, die »Nägelchen«, ausfindig zu machen und zu ernten. War das hinterher ein Gewimmel!


Markus schreibt am 27. Mai 2018:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

obwohl eine große Baumaßnahme im Garten meines Bruders anstand, ließen wir es uns gestern nicht nehmen, in aller Frühe in die Pilze zu gehen.

Sammelort waren Eichenwälder mit sandigem Boden bei Mannheim. Dort findet man jetzt an den richtigen Stellen frische Pfifferlinge in großer Zahl, die meist unter altem Laub wachsen und deswegen schwierig zu finden sind. Oft hat man nur einen hervorleuchtenden Pfifferling als Anhaltspunkt. Dann muss man in dessen Umkreis das Laub vorsichtig beiseite schieben und findet viele weitere Fruchtkörper.

Dieser Typ bleibt meist sehr klein, in Italien wird er umgangssprachlich seiner charakteristischen Form und Größe wegen »Nägelchen« genannt.

Nach vielhundertmaligem Bücken wird diese Form des Sammelns aber selbst für sportliche Pilzfreunde anstrengend.

Viele Grüße, Markus«

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Foto: Sie mussten das Eichenlaub vorsichtig beiseite nehmen, damit sie die kleinwüchsigen Pfifferlinge, darunter zu entdecken. Eine anstrengende Lese! (2 Fotos © Markus)

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Kronau: Ergiebige Lese auf den Pferdekoppeln und im Wad


Foto: Wiesenchampignons von den Pferdekoppeln, Pfifferlinge, Samtige Pfifferlinge sowie einen Sommersteinpilz hat Michael bei Kronau »eingesammelt«. (Foto © Michael)

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Michael schreibt am 25. Mai 2018:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute gab es eine Nachlese auf den hiesigen Pferdekoppeln. Danach ging's noch ab in den Wald, wo ich Pfiffers, Samtige Pfiffers und einen Sommersteinpilz eingesammelt habe.

Viele Grüße Michael«


Ludwigsburg: Es reichte für eine kleine Mahlzeit Maipilze


2 Fotos: Es waren nicht viele Maipilze, die Angelika bei Ludwigsburg fand, aber sie freute sich trotzdem über »eine kleine Mahlzeit«.


Angelika schreibt am 24. Mai 2018:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute war ich nach dem lang ersehnten Regen an einer bekannten Maipilzstelle in Landkreis Ludwigsburg unterwegs.

Tatsächlich war dort eine wenn auch überschaubare Menge zu finden. Obwohl schon einige vermadet waren, reichte es für eine kleine Mahlzeit.

Liebe Grüße Angelika«

(2 Fotos © Angelika)

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