Pilzticker Bawue 213: Pilzfunde in Baden-
Wuerttemberg vom 19.09.2019 - 26.09.2019



Pilzticker Bawue 213




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Schönbuch: Den Geburtstagsgeschenken fehlten nur Schleifchen und Verpackung


Foto: Die orange-rötlichen Schüppchen zeigen unverwechselbar, dass dies eine waschechte Laubwaldrotkappe bzw. Eichenrotkappe ist. Sie ist eine relativ seltene Rotkappenart von ausgezeichnetem Geschmack. (4 Fotos © Renate)

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Renate schreibt am 26. September 2019:

»Guten Tag, lieber Heinz-Wilhelm,

nun möchte ich mich doch auch einmal wieder melden. Von reichen Funden habe ich zwar nicht zu berichten, aber vor zwei Tagen war ich nach ordentlichen Regenfällen am vergangenen Sonntag wieder in meinen Pilzrevieren am Rande des Schönbuchs und habe dort zunächst im Buchen-Eichen-Wald nach langem Suchen eine wunderschöne junge Rotkappe entdeckt.

Danach kam ich zu meinem Lieblingsrastplatz, wo ich auf dem Stamm einer umgestürzten mächtigen Esche, die auf dem benachbarten Waldstück gestanden hatte, meistens eine Pause einlege und meine Pilze putze. Die Abfälle bekommt die große Eiche, die gleich daneben steht.

Ich komme also dorthin und wollte meinen Augen nicht trauen. Direkt vor meinem Rastplatz standen drei wunderschöne, knackige Rotkappen (siehe Foto). Außerdem hielt Frau Eiche noch eine weitere junge Rotkappe an der Stammrückseite für mich versteckt und noch eine, allerdings schon überständige. Entzückt haben mich die drei, die direkt vor meinem Rastplatz standen. Was sagt man dazu? Bei diesen herrlichen Geschenken kam ich mir vor, als hätte ich Geburtstag.

Auf dem Heimweg begegnete mir noch eine lustige Gesellschaft von Schopftintlingen, die fast wie im Gänsemarsch auf einer Strecke von bestimmt 10 Metern in der Mitte eines geschotterten Waldweges dicht an dicht wuchsen. Dort haben sich auch etliche Gräser und Kräuter angesiedelt. Flankiert wurden die strammen Burschen auf der rechten Seite des Weges von unzähligen Artgenossen - ein herrlicher Anblick. So viele Schopftintlinge habe ich noch nie auf einmal gesehen.

Herzliche Grüße aus Böblingen von Renate«

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Foto: Drei weitere Laubwaldrotkappen warteten genau an Renates Pausenstammplatz, nämlich auf der niedergestrecken Esche. Dass sie ausgerechnet dort wuchsen, kam ihr wie ein Geburtstagsgeschenk vor.

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Foto: Die Schopftintlinge standen in Bestform da, also durchweg zum Tafelgebrauch. Dazu dürfen sie am Hutrand kein bisschen schwarz sein. Auf ihren hervorragenden Geschmack habe ich schon oft hingewiesen.

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Foto: Und hier die Schopftintlingskolonne in der Übersicht. Fast sieht es aus, als würden die köstlichen Pilze auf Wanderschaft gehen.





Der Waldbach krönt Michaels neues Pilzrevier bei Hochstetten, das ein Volltreffer ist


Foto: Als Volltreffer erwies sich Michaels neu entdecktes Pilzrevier bei Hochstetten. Herrliche Krause Glucken, endlich wieder Steinpilze und etliches mehr fand er hier - vor allem entlang eines durch den Wald verlaufenden Baches. Die Goldröhrlinge standen beinahe mit den Füßen im Wasser.

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Michael schreibt am 24. September 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute Morgen hat mein rechtes Bein angefangen zu zucken, weil ich irgendwie eine gute Vorahnung hatte. Deshalb begab mich in mein neu entdecktes Waldgebiet um Hochstetten, und zwar genau zu der Stelle, an der ich damals Riesenchampignons gefunden hatte.

Schon von Weitem sah ich einen stehen, dem sogleich zwei weitere folgten. Ich erkundete das Gebiet weiter, und plötzlich, mit einem Schlag, standen sie da: Steinpilze, Täublinge, Parasolschlegel, ein Flocki, eine Handvoll Pfifferlinge, Buchenschleimrüblinge (1. Foto rechts) sehr schöne Goldröhrlinge, die fast bis ins Wasser wuchsen (2. Foto rechts) und geradezu massenhaft Krause Glucken.

Das Waldgebiet ist für mich ein neuentdeckter Volltreffer und von zuhause mit dem Rad in 12 Km zu erreichen. Das ist genau dieselbe Streckenlänge wie in meine Kronauer Wälder, nur eben in die andere Richtung.

Ganz toll waren die vielen Pilze, die entlang des Baches standen, der durch den Wald verläuft. Das Waldgebiet ist auch glücklicherweise noch von den Waldarbeiten verschont geblieben. Hoffentlich bleibt das so!

Viele Grüße Michael«

(6 Fotos © Michael)

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Foto: Ein aufschlussreiches Motiv mitten aus dem Wald ist dieser Bach. Die vielen Pilze, die Michael fand, wuchsen zum Teil direkt an seinen Ufern.


2 Fotos: Zwei Prachtexemplare aus Michael neuem Pilzeldorado, einmal ein Steinpilz (links) sowie ein Riesenegerling (rechts).

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Ortenau: Eine Urlaubsglucke für ein köstliches Pilzrisotto


Collage: Die Krause Glucke, gefunden am Stamm einer Kiefer, veredelte ein Pilzrisotto auf köstliche Art. Unten links drei Flaschenstäublinge. Oben rechts eine junge Erdkröte. (Collage/4 Fotos © Monika W.)

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Monika schreibt am 24. September 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

anbei ein Bild, verbunden mit einem Urlaubsgruß aus dem Ortenaukreis.

Die Krause Glucke war ein Prachtexemplar und kam in einem leckeren Pilzrisotto wunderbar zur Geltung. Der Regen, der momentan fällt, lässt auf weiteres Pilzglück hoffen.
Unterwegs kreuzte auch ein winziges Fröschlein meinen Weg. Oder war es gar eine Mini-Kröte? Da kenne ich mich nicht so aus.

Herzliche Grüße Monika«


Zwei Krause Glucken und ein Koloss von einem Lazarettpilz


Foto: Ein Pilzgang ins Blaue bei Neuenbürg im Enzkreis trug Michael und Suri diese zwei Krausen Glucken sowie einen Flocki ein. (3 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 24. September 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute war ich mit meiner Freundin im Schwarzwald bei Neuenbürg zum Fischessen. Wenn man schon mal dort ist, geht es natürlich auch in den Wald, obwohl das gar nicht geplant war.

Leider mussten wir feststellen, dass es auch dort zu trocken (gewesen) ist. Gefunden für den Korb haben wir lediglich zwei Krause Glucken und einen Flocki. Außerdem fanden wir einen kleinen Schönfußröhrling und sehr viele vertrocknete Edelreizker, diverse Täublinge und Fahle Röhrlinge. Das war es auch schon für diesen Bereich des Schwarzwaldes.

An einem meiner Riesenbovistplätze hier in der Region Kronau fand ich erneut eine Riesenbovisten-Mumie von enormer Größe. Hätte ich dieses Exemplar an besseren Tagen gefunden, so hätte wohl sein Gewicht über 10 Kilo betragen, da er um einiges größer war als mein damaliger Riesenbovist von cirka 10 Kilo (Tageseintrag vom 26. August 2017).

Viele Grüße Michael und Suri«

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Foto: Der Schönfußröhrling blieb schön im Wald, damit Magen- und Darmtrakt nicht beleidigt reagierten.


Foto: Nicht anders verhielt es sich mit der Leiche von diesem Riesenbovist. Um seine Sporen hätten sich die Feldärzte noch im 1., sogar im 2. Weltkrieg gerissen, denn sie sind ein exzellentes Wunddesinfektions- und Wundverschlussmittel. Der Pilz wurde deshalb im Mittelalter Bovista chirurgorum genannt.

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Nordschwarzwald: Die erstmals gefundenen Hirschlinge wanderten schnurstracks ins Wildschweingoulasch


Nicole schreibt am 23. September 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm, hallo Pilzfreunde,

da bei uns im Taubertal die Waldböden brottrocken sind, machten wir uns am Samstag wieder einmal als Trio auf in den Nordschwarzwald, in der Hoffnung, dort würde die Lage besser sein.Bereits ium 6 Uhr ging es auf die Autobahn Richtung Süden.

Schnell konnten wir uns über einen Erstfund freuen, nämlich wunderschöne knackige Habichtspilze (Hirschlinge). Bei uns gibt es sie nicht. Außerdem fanden wir eine ordentliche Menge Semmelstoppelpilze , Pfifferlinge, einige große Gelbfüße, Lila Lacktrichterlinge sowie einige Trompetenpfifferlinge. Zwei Birkenpilze und eine Marone fanden auch noch den Weg ins Sammelkörbchen.

Auf dem Foto zeigt Lotta stolz ihren Erstfund von einem Habichtspilz. Er wanderte am Sonntag mit ins Wildschweingoulasch.

Für die kommenden zwei Wochen werden für unsere Region erfreulicherweise Wetterlagen mit Regenfällen angekündigt. So könnte es doch noch ein gutes Pilzjahr werden.

Grüße aus dem Taubertal senden Oma Irmgard, Nicole und Lotta«

(Foto © Nicole)

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Viele Krause Glucken bei Karlsruhe - und ein morgendlicher Landregen, der Hoffnung macht


Foto: So viele Krause Glucken! Die köstlichen, nussig schmeckenden Pilze und Würzpilze sind derzeit allerdings die einzige Speisepilzart, die im Karlsruher Hardtwald zu finden ist. Doch der Regen, der am Montagvormittag fiel, macht Markus und vielen anderen Pilzfreunden Hoffnung.

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Markus schreibt am 23. September 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

abgesehen von Krausen Glucken gibt es derzeit fast keine Speisepilze im badischen Hardtwald. Erstere jedoch sind seit Wochen verlässlich und trotz der relativen Trockenheit in guter und frischer Qualität. In kurzer Zeit hatte ich mehr beisammen, als für das Mittagessen nötig waren. Die Pilze waren ein Hochgenuss, wie immer. 

Gerade regnet es einige Liter bei uns. Sollten da noch 10 bis 15 Liter dazukommen, müsste sich bald mehr tun bei den Pilzen.

Viele Grüße Markus«

(2 Fotos © Markus)

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Zaghafte Wiederkehr der Steinpilze im Hochschwarzwald - und eine kanariengelbe Rarität


Foto: Immerhin, einige Steinpilze fand Ronny bei Triberg im Hochschwarzwald. Nach sehr starkem Steinpilzaufkommen im Hoch- und Südschwarzwald im Sommer dürfte es auch hier noch ein oder zwei Herbstschübe geben. (4 Fotos © Ronny)

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Ronny schreibt am 23. September 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

auf der Suche nach leckeren Speisepilzen trieb es mich am Samstag immer tiefer in den Schwarzwald. Nach langer Suche konnte ich dann in der Nähe von Triberg endlich ein paar Funde vom Maronenröhrling, wenigen Steinpilzen und einem Schwung Goldröhrlingen machen (siehe das Korbfoto, rechts).

Zu Letzteren, welche gerne bei Lärchen wachsen, gesellte sich dann noch der optisch recht ähnliche Gelbe Hohlfußröhrling. Schön zu sehen, dass sich jetzt auch die Trompetenpfifferlinge einfinden.

Für einen pilzreichen Herbst wünsche ich allen Pilzfreunden reichlich Regen!

Liebe Grüße Ronny, Pilzfreund71«

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Foto: Gelbe Hohlfußröhrlinge sind sehr selten. Die bei Lärchen wachsende essbare Pilzart mittelmäßigen Geschmacks wurde unserer Website bislang nur einmal aus Deutschland gemeldet, und zwar vom Bodensee, siehe Tageseintrag vom 24. August 2016.


Foto: Und wiel sie so schön fotografiert worden sind, sollen auch diese jungen Flockenstieligen Hexenröhrlinge gezeigt werden.


Kronau: Ernten schöner Parasole und Glucken, warten auf die herbstlichen Röhrlinge


Foto: Junge Parasole und zwei Krause Glucken in bester Qualität sowie einige Wiesenchampignons konnte Michael mit nach Hause nehmen. Die Röhrlinge und die anderen klassischen Herbstpilzarten lassen in den Kronauer Wäldern noch auf sich warten. (Foto © Michael)

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Michael schreibt am 19. September 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute war ich zur Nachschau in meinen Kronauer Wäldern. Viel geändert an der aktuellen Pilzlage hat sich aufgrund der Trockenheit noch nicht.

Ich konnte an einem Waldweg eine große Krause Glucke sowie einige Parasolschlegel und Wiesenchampignons finden. Ansonsten kommen so langsam an vielen Kiefern kleine Glucken zum Vorschein. Das war es dann aber auch schon.

Viele Grüße Michael«


Svens Idee für die Morchelküche: Putengeschnetzeltes nach indischer Art mit Spitzmorcheln




Foto: Ein garantiert leckeres Gericht sind Morcheln an Putengeschnetzeltem nach indischer Art. Die Idee dazu kam Sven bei einem Waldgang. (Foto © Sven)

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Sven schreibt am 19. September 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

es ist schon einige Zeit her, dass ich mich gemeldet habe. Ich hatte mich zuletzt eher aufs Angeln und Räuchern verlegt, da ich mich über die diesjährige Pilzausbeute absolut nicht beklagen kann.

Stellte sich mir nun allerdings immer wieder die Frage, was ich mit meinen nicht wenigen getrockneten Morcheln anfangen soll. Nachkochen, was andere bereits veröffentlicht haben, ist ja keine große Kunst und entspricht auch meist nicht meinem Geschmack.

Da ich meine Freundin heute eh mit Putengeschnetzeltem indischer Art bekochen wollte, kam mir heute im Wald bei Knittlingen eine Idee für meine Morcheln.

Ich nahm cirka 100 Gramm frischen, selbst geräucherten gewürfelten Speck. Erhitzte diesen und gab zwei Packungen Putengeschnetzeltes, das ich zuvor in Curry, Paprika, Salz, Pfeffer und Zwiebeln eingelegt hatte, dazu. Dies briet ich zusammen mit einigen Ananasstückchen an.

Den Ananassaft goss ich in einen Messbecher, gab eine Packung Sahne und etwas Milch sowie einen Teelöffel geriebenen Knoblauch hinzu und goss es über das angebratene Geschnetzelte. Anschließend noch ca zwei Hände voll getrockneter Morcheln, die ich teilweise zerdrückte, und ließ es ca eine halbe Stunde köcheln.

Nun liegen wir beide überfüllt mit angenehmen Bauchschmerzen (von zu vielem Essen) auf dem Sofa und werden wohl gleich ein Mittagsschläfchen halten, bei dem wir hoffentlich schon von neuen Morchelfunden träumen... ;)

Liebe Grüße aus Knittlingen, Sven«

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