Pilzticker Bawue 220: Pilzfunde in Baden-
Wuerttemberg vom 18.10.2019 - 20.10.2019



Pilzticker Bawue 220




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs




Schlemmen wie im siebten Pilzhimmel


Bei Oliver (Landkreis Emmendingen) war Samstagabend Dinnieren wie im 7. Pilzhimmel angesagt. Wir vermuten vage, dass Staatsoberhäupter bei ihm im Landkreis Emmendingen gastierten und die Haute Cuisine der Pilzküche genossen. Nachfolgend einige Fotos, auf denen er zeigt, was er aus seinen jüngsten Pilzfunden quasi vor der Haustür zauberte. (9 Fotos © Oliver)

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(20. Oktober 2019)






Foto rechts: Rehkitzfilet zu Pfifferlingen und Trompetenpfifferlingen, in Trüffelbutter angebraten.

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Foto rechts: Krause Glucke und Austernpilze im Blätterteig.








Foto rechts: Zur Einstimmung gab es eine Steinpilzsuppe von knackfrischen Steinpilzen, zubereitet mit frischen Kräutern.







Kleiner Überblick der Zutaten und Zubereitung


2 Fotos: Wir sehen die frischen Pfifferlinge (links) und Trompetenpfifferlinge (rechts) für die in Trüffelbutter angebratenen Rehkitzfilets.

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2 Fotos: Links sehen wir die Krause Glucke mit Austernpilzen, rechts die mit Kräutern garnierten Steinpilze für die Steinpilzsuppe in der Pfanne.


2 Fotos: Und die frischen Feigen aus dem eigenen Garten wurden für das Dessert in Rohrzucker mit Zimt erhitzt und mit Rotwein abgelöscht.





Ein etwas trauriges Pilzgemälde, weil Suri alle Steinpilze mitgenommen hat


Foto: Was fehlt auf dieser Präsentation von Michael? Na klar, die Steinpilze. Seine Freundin Suri hat sie alle mitgenommen, deshalb ausnahmsweise ein Pilzgemälde ohne »Herrenpilze«. Es wirkt durchaus ein wenig trauriger als sonst. (Foto © Michael)

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Michael schreibt am 20. Oktober 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

erneut ging es in die Wälder um Hochstetten, um sich an der Pilzvielfalt zu erfreuen.

Im Korb landeten viele Maronen und Steinis, Violette Rötelritterlinge, Pfifferlinge, Hallimasche, Flockis, Fichtenreizker, Krause Glucke, Judasohren, Perlpilze, ein Buckeltäubling, eine Handvoll Samtfußrüblinge und ein schöner Riesenchampignon.

Alle Steinpilze bekam meine Freundin mit nach Hause, daher fehlen sie dieses Mal auf meinem Foto.  

Viele Grüße Michael«


Warmbronn: Pilze über Pilze, ein Hexenring nach dem anderen


Felix schreibt am 19. Oktober 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

aufgrund der idealen Bedingungen für die Herbstpilze habe ich gestern spontan nach der Arbeit im Wald bei Stuttgart-Degerloch eine kleine Runde gedreht. Obwohl in diesem Buchen- und Eichenwald vor zwei Jahren ordentlich gefällt wurde und leider einige Bäume auch der Trockenheit zum Opfer gefallen sind, wurde ich nicht enttäuscht. In der einsetzenden Dämmerung erwarteten mich mehrere kleine Steinpilzfamilien im besten Alter und bei guter Qualität.

Meinen Bekannten musste ich nicht lange überreden, und so waren wir heute nochmals in der Nähe von Warmbronn in einem Fichtenwald unterwegs. Den vielversprechenden Wald hatten wir jüngst neu für uns entdeckt. Und wie schon so oft in diesem Jahr wurden wir von der Menge und Schönheit von Steinpilzen, unglaublich vielen frisch gewachsenen Maronen und ein paar Flockenstieligen Hexenröhrlingen beeindruckt.

Das muss schon ein seltsamer Anblick gewesen sein, als zwei erwachsene Männer voller Begeisterung und mit Ausrufen der Freude durch den Wald hüpften. Aber auch von anderen Pilzen stand der Wald voll. Unmengen von Safranschirmlingen und auch viele Anischampignons und Rotfußröhrlinge wuchsen im tiefen, regennassen Moos.

Wir ließen sie allesamt stehen, weil wir einfach keinen Platz mehr hatten. Selbst bei den Maronen wurden wir wählerisch und sortierten nach zu groß, zu klein oder: »Nimm du sie!« aus. Ein Hexenring nach dem anderen. Auch Fliegenpilze und Nebelkappen gab es in großer Fülle. Es war einfach unglaublich und ich bin dankbar für diese Naturschönheiten.

Die Wälder um meinen Heimatort im Strohgäu geben aufgrund der Trockenheit der letzten Jahre und des Borkenkäfers ein sehr trauriges Bild ab. Dicke Eichen und Buchen sind einfach gestorben oder haben nur noch Laub an den unteren Ästen. Zum Teil entstanden ganze Lichtungen aufgrund von Notfällungen an Fichten.

Das hatte mir schon Sorgen bereitet. Wenn es den Bäumen so schlecht geht, was ist dann mit ihren Symbiosepartnern? Die heutige Tour hat mich diesbezüglich etwas beruhigt.

Viele Grüße Felix«

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Calw: Beim Anblick der herrlichen Steinpilznester fehlten Heikos Familie manchmal die Worte


Foto: Dies scheint ein Foto aus einem Aufklärungsflugzeug zu sein, das die heranrückende Terrakottasteinpilzarmee unter dem Befehl von Heiko aus großer Höhe aufgenommen hat. Im Ernst: Was muss das für eine schöne Pilzlese für die Familie, besonders für die Kinder, gewesen sein. Auf dem zweiten Foto zeigt die kleine Tochter stolz einen besonders dicken Steinpilz. Der Teddybär schaut schon ganz neugierig, wo noch weitere Steinpilze stehen. (5 Fotos © Heiko)

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Heiko schreibt am 18. Oktober 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

ein weiterer fantastischer Familientag mit herrlichen Steinpilzfunden wurde uns am heutigen Freitagnachmittag in unserem Stammwald bei Calw im Nördlichen Schwarzwald geschenkt.

Waren die letzten Tage schon pilzreich, so erblickten heute noch einmal mehr Steinpilze das Licht über der Erde und bescherten uns wieder wunderbare Momente. Sogar die angrenzenden Laubwälder zaubern nun schönste Exemplare hervor.

Uns fehlten wirklich teilweise die Worte beim Anblick ganzer Steinpilznester.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende

Heiko und Familie«

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Foto: Die Steinpilze standen, wie dieser, im saftigen Moos...

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Foto: ...oder in der Nadelstreu und im dürren Geäst...


Foto: ... oder im feuchten Laub des Buchenhochwaldes. Welch ein Sammelerlebnis!


Was für Andrea aus einer einfachen Fahrradfahrt wurde


Andrea schreibt am 18. Oktober 2019:

»Hallo liebe Pilzsammler,

heute bin ich meine Lieblingsradstrecke bei uns im Nordschwarzwald mit dem Fahrrad gefahren. Natürlich konnte ich es nicht lassen, einen kurzen Abstecher in den Wald zu machen.

Und ich hatte Riesenglück. Nach dem Dauerregen und dem Vollmond fand ich wunderschöne feste Steinpilze, darunter auch dunkelhütige. Etliche habe ich stehen gelassen. Meine Freude war sehr groß.

Wir lieben diesen Herbst mit viel Regen, Wind und frischer guter Luft. Da gibt es für uns nichts Schöneres, als durch die Wälder zu ziehen. Im Sommer haben wir auch einige Male schöne Pfifferlinge gefunden, doch als die große Hitze und Trockenheit kamen, war es damit schnell vorbei.

Umso mehr freuen wir uns jetzt über diese tollen Steinpilze und über so viele andere schöne Pilze. Es ist auch einfach schön, diese farbenprächtigen Wunder anzuschauen.

Gerne trockne ich die Steinpilze im Dörrautomaten oder mache eine Steinpilzsuppe oder eine Pilzpfanne. Das ist sehr lecker!

Ganz herzliche Grüße aus dem Nordschwarzwald und allen Pilzsammlern immer Gut Pilz!

Andrea«

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Ostalb: Zum erstenmal mit in die Pilze, und dann sowas...


Gerald schreibt am 18. Oktober 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

nach den starken Wochen im August mit anschließender Wachstumspause der Pilze im September sprießen bei uns auf der Schwäbischen Ostalb bereits seit zwei Wochen wieder kräftig Pilze, und das in großer Vielfalt.

Heute wollte meine Tochter unbedingt einmal mitgehen, was mit dem Fund des wohl größten Steinpilzes meines Lebens endete. Auf dem Foto rechts zeigt die Kleine stolz den riesigen Fund. Zu unserer Freude war der Pilz madenfrei und von bester Qualität. Ins Körbchen wanderten dann noch einige Flockenstielige Hexenröhrlinge.

Es sind auch immer wieder junge Steinpilze dabei, die anzeigen, dass die Saison noch lange nicht zu Ende ist und wenigstens noch ein bis zwei Wochen weitergeht. Maronen gibt es übrigens wundersamerweise nur wenige.

So wie es aussieht, wird dieses Pilzjahr wohl in die Geschichtsbücher eingehen, gleich nach dem Rekordjahr 2014.

Gruß Gerald und Anna-Katharina«

(Foto © Gerald)

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An der Steinpilzexplosion in den Kronauer Wäldern sind auch die Sommersteinpilze beteiligt


Foto: Eigentlich sollten Hallimasche den Korb füllen, doch die Explosion der Steinpilze ließ Michael keine Wahl. So blieb es nur bei wenigen Hallimaschen. (3 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 18. Oktober 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

dieses Mal war ich wieder in meinen Kronauer Wäldern unterwegs, da ich Hallimasch sammeln wollte.

Angesichts der Artenvielfalt und der Steinpilzexplosion habe ich dann eben nicht nur Hallimasch gesammelt. Die Steinpilze wachsen wieder in Hexenringen und in bester Qualität. Gesammelt habe ich Fichtensteinpilze und auch noch Sommersteinis, Violette Rötelritterlinge, Maronen, Hallimasche, Flockis und ein paar herrliche Perlpilze, mit denen ich den Korb hätte alleine füllen können.

Viele Grüße Michael«

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Foto: Hier ein großer Steinpilz mit einem stark zerklüfteten Hut. Und ein zu Dreiviertel gefüllter Korb.


Emmendingen: »Ich kann sie doch nicht den Schnecken überlassen«


Foto: »Ich konnte sie doch unmöglich den Schnecken überlassen«, mit diesen Worten umschreibt Oliver dieses Fotomotiv. Recht hat er! (Foto © Oliver)

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Oliver schreibt am 18. Oktober 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

so drängt es mich auch heute wieder in den Wald (Emmendingen), wo es derzeit eine unglaubliche Vielfalt an Herbstpilzen gibt. Morgen ist mal Pausentag und am Sonntag werde ich wohl mal in höheren Schwarzwaldlagen nach dem Rechten sehen.

Viele Grüße Oliver«


Maulbronn: Die Steinpilze wuchsen endlich an den Plätzen, wo Sven sie schon lange vermutet hatte


Foto: Zwei wahre Prachtexemplare von Großsporigen Champignons haben Sven und Sara gefunden. Sie sind ausgezeichnete Speisepilze, zudem sehr ergiebig. Sara zeigt sie, nachdem sich das Gewitter verzogen hat, mit einem Blinzeln gegen die Sonne. (2 Fotos © Sven)

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Sven schreibt am 18. Oktober 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

heute waren Sara und ich wieder in meinem Maulbronner Pilzrevier unterwegs. Es ist kaum zu beschreiben, was wir an Pilzen alles vorfanden.

Die Nebelkappen* und Violetten Rötelritterlinge haben ein sehr starkes Jahr. Gleich eingangs des Waldes fanden wir beide in Hexenringen von mehreren Metern Durchmesser.
Wir ließen sie jedoch stehen, da wir auf der gezielten Suche nach Fichtensteinpilzen und Flockis waren. Wir fanden sie zu unserer Freude auch reichlich. Die Fichtensteinpilze auch an Stellen, wo ich sie schon länger vermutet, jedoch noch nie gefunden habe.

Hinzu gesellten sich in der Folge mehrere Maronenröhrlinge im besten Zustand, einige Rotfußröhrlinge zum Trocknen, drei essbare Täublinge, zwei schöne Krause Glucken, vier Birkenpilze und Hallimasche.

Glücklicherweise begann es aus heiterem Himmel zu gewittern, sonst hätten wir wohl noch mehr Arbeit als jetzt schon.

Die überaus prächtigen Großporigen Champignons entdeckte ich auf dem Heimweg zwischen einer Weide und Pflaumenwiese. Dafür musste natürlich ein Zwischenstop eingelegt werden.

Was für eine herrliche Ausbeute. Die Sara kommt aus dem Lächeln gar nicht mehr heraus und auch mein Herz schlägt höher bei diesem Anblick und der Gewissheit, dass sich der Wald wieder von seiner besten Seite zeigt und sich alles erholt hat.

Mit freundlichen Grüßen, Sara und Sven«

* Gelten heute tendenziell als giftig

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Foto: Der Pilzgang hat sich gelohnt! Steinpilze dominieren das Tableau, doch die Größe der Großsporigen Champignons mit dem Maßstab der Steinpilzhüte ist imponierend! Die Täublinge oben rechts halte ich entwieder für Purpurbraune Ledertäublinge oder für Buckeltäublinge.

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Schönbuch bei Tübingen: »Hoch«-Verrat im Waldgras


Gunter schreibt am 18. Oktober 2019:

»Guten Morgen,

angeregt durch die vielen Berichte, haben wir uns gestern in den Schönbuch im Raum Tübingen aufgemacht.

Bislang hatte es dort kaum nennenswerte Speisepilze gegeben. Aber gestern! Nur 30 Meter om Parkplatz entfernt versteckte sich gleich eine vierköpfige Steinpilzfamilie im Gras. Wir konnten sie aber nur entdecken, weil die Verwandtschaft ringsum die Köpfe aus dem Gras reckte.

So wurde es insgesamt ein sehr ergiebiger Pilzgang. Wir fanden auch noch Parasolpilze, Maronen, Flockis, Pfifferlinge, Semmelstoppelpilze, Raufüße und Herbstlorcheln*.

Liebe Grüße Sibylle und Gunter«

(3 Fotos © Gunter)

* Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) rät vom Verzehr ab, da sie als giftverdächtig gilt, siehe hier (Tageseintrag vom 17. November 2012).

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Foto: Diese Steinpilzfamilie mit vier Mitgliedern wurde von der hochgewachsenen Verwandtschaft »verraten«.

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