Pilzticker Bawue 224: Pilzfunde in Baden-
Wuerttemberg vom 28.10.2019 - 31.10.2019



Pilzticker Bawue 224




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Welch ein Artenreichtum - mit einem nochmaligen Schub der Sommersteinpilze - in den Kronauer Wäldern


Foto: Was sich da noch alles finden lässt in Michaels Kronauer Wäldern! Die Sommersteinpilze erleben ihren zweiten Frühling, die Fichtensteinpilze halten ebenso durch, Perlpilze in Bestform wachsen - übrigens auch in anderen Bundesländern - wieder stark nach, die Parasole überbieten sich an Schönheit. Welch ein Oktoberende der Pilze! (4 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 31. Oktober 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute war ich in meinen Stammwäldern um Kronau unterwegs. Hier herrscht noch ein lebhaftes artenreiches Pilzaufkommen. Aktuell erleben sogar die Sommersteinpilze ihren zweiten Frühling.

Gesammelt habe ich Sommer- und Fichtensteinpilze, massig Perlpilze bester Qualität, Maronen, Flockis, Hallimasch, Büschelige Raslinge, Birkenpilze, Parasole, Edelreizker, Violette Rötelritterlinge, einen Filzröhrling, Kupferrote Gelbfüße, Kuhmäuler, Reiftäublinge und rote Stoppelpilze.

Gegen Ende meiner Tour traf ich einen jungen symphatischen Mann, der mit mir ein freundliches Gespräch hinsichtlich meines vollen Pilzkorbes begann. Er selbst sammelt seit ca. 4 Jahren und besitzt auch bereits ein gutes Wissen.

Als wir uns verabschiedeten und mit Namen vorstellten, hielt er kurz inne. Er fragte mich ganz erstaunt, ob ich »der Michael« vom Pilzticker wäre. Als ich bejahte, freute er sich riesig und konnte es kaum fassen. Er meinte, er sei mein größter »Fan« und habe erst durch mich und meine Posts hier auf Deiner Seite das Pilzesammeln begonnen. Das hat mich riesig gefreut.

Hier einen herzlichen Gruß, ich hoffe, richtig geschrieben, an Rica aus LA und seine Familie.

Viele Grüße, Michael vom Pilzticker«

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Foto: Die Eltern mit ihren drei Kindern - diese Parasole wollen ganz offensichtlich das klassische Familienbild nachstellen. Es gelingt hervorragend. Wie auch die Ästhetik der Pilze kaum zu wünschen übrig lässt.

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Foto: In Alterswürde zeigt sich der Graue Scheidenstreifling. Sein Hut ist markant gerieft, er steht noch im Schuh, also in seiner Scheide.

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Foto: Drei Wulstlingsarten, zwei davon sind giftig. Wir sehen einen Perlpilz (links), einen jungen Fliegenpilz (Mitte) und rechts einen schon alten Pantherpilz. Man beachte seine Riefung, die allerdings nur die alten Exemplare haben, ferner den »ungeordneten«, hängenden, vergänglichen Ring. Er ist nicht, wie beim Perlpilz und beim Grauen Wulstling, gerieft. Die beim Pantherpilz konzentrisch gleichmäßig angeordneten Schüppchen können bei diesem Exemplar nur bedingt als Merkmal herangezogen werden, weil sie großenteils vom Regen abgespült wurden.

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Maulbronn: Sven rettete nach dem ersten Frost noch schnell die letzten Steinpilze


Foto: Sven hat noch einmal einen tollen Fund gemacht und in seinen Maulbronner Wäldern die letzten Steinpilze vor dem Frosttod gerettet. Einige kräftige Hexenröhrlinge kamen noch hinzu. (Foto © Sven)

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Sven schreibt am 31. Oktober 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

heute war mein letzter großer Pilzgang für dieses Jahr. Ich habe auch wirklich genug konservieren können, um die ganze Familie zu Weihnachten mit leckeren Pilzen verwöhnen zu können und dennoch genügend bis zum nächsten Herbst zu behalten.

Da Väterchen Frost heute Nacht zu Besuch war, sind schon viele Pilze erfroren und es kommen auch kaum noch neue Sprösslinge nach. Dennoch fanden wieder schöne Fichtensteinpilze, einige kleine Flockis und eine Handvoll Trompetenpfifferlinge Platz in meinem Korb, in dem ich sie wieder in wärmere Temperaturen transportierte.

Meine nächsten Meldungen werden dann hoffentlich Austernseitlinge im besten Zustand betreffen.

Es war ein spannendes und erfolgreiches Pilzjahr, angefangen bei den Morcheln im März bis April, über die Mairitterlinge, die Sommersteinpilze und erste Flockis im Juni und schöne Täublinge, bis hin zu seltenen Dickröhrlingen wie der Gelbstielige Hexenröhrling und der Falsche Schwefelröhrling. Ich machte einige hoch interessante Erstfunde und konnte neue Erfahrungen sammeln.

Ich möchte mich gern bedanken, dass du hier so viel Liebe und Geduld in diese Seite steckst und auch immer ein offenes Ohr für Fragen hast und uns alle bei unserer Suche begleitest.
Und dies mit Witz, Humor und Fachwissen.

Ich vermute, ein kleines Stück begleitet jeden von uns bei der Suche der Heinz-Wilhelm, und man freut sich schon im Vorfeld über die Veröffentlichung der Fotos.

Liebe Grüße, Sven«

Hallo Sven,

danke für die netten Worte! Bin jetzt erstmal froh, dass es allmählich ruhiger wird, denn die vergangenen gut zwei Monate waren wegen des teils enormen Pilzaufkommens eine echte Herausforderung. Ich kam ja gar nicht mehr zum Archivieren, das ich jetzt in Angriff nehmen werde.

Gemütliche und erfolgreiche Pilzgänge in der kalten Jahreszeit wünscht Dir Heinz-Wilhelm

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»Das übermäßige Sammeln von Pilzen ist kein Strafdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit«


Leserbrief von Michael zu: »Der Förster von Maulbronn führt den Pilzkommunismus ein« (Pilznachricht von Sven vom 25. Oktober 2019)

»Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem ich den (o. g.) Post von Sven gelesen hatte, der bei seinem Waldgang mit dem ansässigen Förster in Konflikt kam, möchte ich hierzu mal einen rechtlichen Einblick zum Thema Pilze sammeln liefern.

Ich selbst bin in meinem Kronauer Sammelbereich bislang immer an Jäger und Förster geraten, die absolut freundlich waren und das Pilze sammeln ähnlich sehen wie ich.

Zur Rechtslage scheint mir Folgendes wichtig:

Die Begriffe »Pilzdiebstahl« oder »Pilzraub«, wie man sie ständig in den Medien liest, sind absoluter Schwachsinn. Bei den Tatbeständen Diebstahl gemäß § 242 StGB und Raub gemäß § 249 StGB handelt es sich um Straftaten, zumal bei strafrechtlich relevantem Raub »mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben« angegangen werden muss.

Das übermäßige Sammeln von Pilzen stellt im Einzelfall lediglich eine Ordnungswidrigkeit (OWi) gemäß § 40 Landeswaldgesetz BW und Bundesartenschutzverordnung da und kann mit einem Bußgeld geahndet werden.

Eine gesetzlich geregelte Mengenangabe in Form einer Zahlenangabe gibt es weder im Landeswaldgesetz noch in der Bundesartenschutzverordnung. Somit ist der sogenannte Eigenbedarf bei jedem Verstoß als Einzelfall zu prüfen. Solange man nicht mit Steigen voller Pilze, sondern lediglich mit einem gut gefüllten Korb oder Stofftasche den Wald verlässt, würde ich es persönlich auf eine Konfrontation ankommen lassen!

Auszüge des Landeswaldgesetzes und der Bundesartenschutzverordnung:

Waldgesetz für Baden-Württemberg (Landeswaldgesetz - LWaldG) in der Fassung vom 31. August 1995, § 40:

Aneignung von Waldfrüchten und Waldpflanzen (1) Jeder darf sich Waldfrüchte, Streu und Leseholz in ortsüblichem Umfang aneignen und Waldpflanzen, insbesondere Blumen und Kräuter, die nicht über einen Handstrauß hinausgehen, entnehmen. Die Entnahme hat pfleglich zu erfolgen. Die Entnahme von Zweigen von Waldbäumen und -sträuchern bis zur Menge eines Handstraußes ist nicht strafbar. Dies gilt nicht für die Entnahme von Zweigen in Forstkulturen und von Gipfeltrieben sowie das Ausgraben von Waldbäumen und -sträuchern.

Bundesartenschutzverordnung

Die Bundesartenschutzverordnung legt fest, dass Pilze nur in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf gesammelt werden dürfen. Eine gesetzliche Gewichtsgrenze gibt es dabei in Deutschland nicht. Als Richtwert kann jedoch die Menge an Pilzen dienen, die pro Person für eine bis zwei Mahlzeiten ausreicht. Mehr als ein bis zwei Kilo sollten es daher insgesamt nicht sein.

In großen Mengen Pilze im Wald zu sammeln, um sie weiterzuverkaufen, ist nicht erlaubt und kann mit einem Bußgeld geahndet werden.«

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Calw: Die schönsten Steinpilze für Heiko und Eva, und das zu Halloween!


Foto: Schöner können Steinpilze am letzten Oktobertag einfach nicht sein! Heiko hat diese Prachtstücke heute Morgen zusammen mit seiner kleinen Tochter bei Calw im Nordschwarzwald gesammelt. (3 Fotos © Heiko)

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Heiko schreibt am 31. Oktober 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

gemeinsam mit meiner Tochter Eva nutzten wir ihren vorletzten Herbstferientag, um heute Vormittag zu einer zweistündigen Runde in unserem Stammwald bei Calw (Nördlicher Schwarzwald) aufzubrechen.

Was bei 3 Grad an Halloween anderen wohl als Scherz erscheint, ist für uns einfach eine Leidenschaft der besonderen Art. Die Wälder zeigen sich trotz frostiger Temperaturen immer noch extrem spendabel.

Wir beschränkten unsere tollen Funde und Mitnahmen auf schönste Steinpilze mittleren Alters (z. B. Foto rechts) sowie auf einige knackige Maronen. Letztere sowie beste Fichtenreizker hätten wir tatsächlich körbeweise sammeln können. Das Aufkommen lässt nach, ist aber immer noch fantastisch.

Viele Grüße senden Dir Eva und Heiko«

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Foto: Ernten leicht gemacht! Wenn beste Steinpilze so dicht beieinander stehen, ist der Korb schnell gefüllt.

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Michael & Willi mal wieder auf einer wohltuenden gemeinsamen Pilztour bei Hambrücken


Foto: Ein Korb mit schönen Herbstmischpilzen für Michael und Willi, die nach längerer Zeit mal wieder zusammen auf Achse waren. Willi nahm den größeren Anteil der Pilze mit nach Hause. (Foto © Michael)

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Michael schreibt am 31. Oktober 2019:

»Hallo Heinz Wilhelm,

gestern war ich seit langem wieder mit meinem Pilzfreund Willi, den ich über Deine Seite vor Jahren kennengelernt hatte, in einem leicht begehbaren Waldstück zwischen Forst und Hambrücken unterwegs.

Wir sammelten viele Maronen bester Qualität, Violette Rötelritterlinge, Perlpilze, Hallimasche und einen prächtigen Flocki. Alle Pilze, bis auf die Hallimasche und sechs Maronen, bekam Willi.

Viele Grüße Michael und Willi«

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Limbach/Odenwald: Sven bekam bei seinem Pausenwaldgang die Jacke voll


Foto: Ergebnis eines zehnminütigen Erkundungsganges in einem fremden Wald in der Gemeinde Limbach. Sven konnte nicht über sein Ergebnis klagen. (2 Fotos © Sven)

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Sven schreibt am 29. Oktober 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

erneut nutzte ich die halbe Stunde Pause mit dem Lkw, um ein fremdes Waldstück zu erkunden, diesmal in der Nähe von Heidersbach, Gemeinde Limbach im Odenwald.

Dieser Wald ist ein Traum und ich wünschte mir, er würde in der Nähe meines Wohnortes liegen. Alles war übersät mit Steinpilzen und Hexenröhrlingen. Ich nahm einige der Schönsten mit und machte mich nach zehn Minuten wieder auf zum Lkw.

Meine Jacke wurde kurzerhand zur Tragetasche umfunktioniert, da ich weder Korb noch Messer bei mir hatte.

Liebe Grüße Sven«

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Foto: Sven präsentiert sich auf einem Selfie mit einem Steinpilz-Lulatsch. Er wünschte sich, der Wald läge vor seiner Haustür.

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Hochstetten: Die Steinpilze nehmen Abschied, die Artenvielfalt ist immer noch großartig


Foto: Die Steinpilze werden nun merklich weniger, während die Vielfalt anderer Arten immer noch groß ist. Ein sehr schöner bunter Fund von Michael und Suri! (2 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 28. Oktober 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

erneut suchten wir unseren neu entdeckten Wald im Bereich Hochstetten auf. Die große Steinpilzschwemme scheint allmählich dem Ende entgegen zu gehen.

Gesammelt haben wir Steinpilze, Flockis, Maronen, Perlpilze, Parasol, eine Krause Glucke vom Abschnitt, Trompetenpfifferlinge, Gemeine Pfiffers, Totentrompeten, Hallimasche, Lila Lacktrichterlinge, Violette Rötelritterlinge, Rote Stoppelpilze, Judasohren, einen Butterpilz und Fichtenreizker.

Vieles landete dieses Mal auf dem Dörrgerät.

Viele Grüße Michael und Suri«

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Foto: Michaels Gefrierfächer sind voll, jetzt hat der Dörrautomat viel Arbeit. Vorher gab es reichlich zu schneiden.

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Ausgefallene Pilzsouvenirs für Michaels und Suris Gäste


Foto: Die größten der Großsporigen Champignons waren für Michaels und Suris Gäste als Souvenir gedacht, das sie mit nach Hause nehmen durften. Sie staunten maßlos über die Größe dieser Pilzart. (Foto © Michael)

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Michael schreibt am 28. Oktober 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern waren meine Freundin und ich nochmals geschwind an meinem neuen Platz, um Großsporige Champignons zu sammeln. Sie waren als Geschenk für unsere Gäste, die wir am Abend zum Essen einluden, gedacht.

Das nicht gerade alltägliche Geschenk kam auch sehr gut an und es ist immer wieder erstaunlich, wie die Leute auf solch riesige Champignons reagieren, die sie noch nie zuvor gesehen haben. Beim Anblick der kolossalen Pilze kamen die beiden nicht mehr aus dem Lachen, Staunen und Strahlen heraus.

Viele Grüße Michael und Suri«

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