Pilzticker BaWue 244
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Foto: Von diesem Frauentäubling hatten die vielen Schnecken sogar noch was übrig gelassen. Max will diesen Wachstumsplatz in ein paar Tagen erneut inspizieren. Auf dem zweiten Foto sehen wir ein Nest mit Judasohren, hier allerdings eindeutig an einem Holunderstrauch. (2 Fotos © Max)
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Max schreibt am 11. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
nach dem ergiebigen Regen während der vergangenen sieben Tage zog ich heute - es hatte aufgehört zu regnen - voller Vorfreude in einen Mischwald bei Bretten im Landkjreis Karlsruhe. Es sollte sich doch bestimmt der eine oder andere Hexenröhrling oder vielleicht sogar der erste Sommersteinpilz finden lassen!
So ähnlich hatten aber wohl auch die Wildschweine gedacht, fand ich doch meine Pilzreviere kräftig durchpflügt vor. Von Röhrlingen keine Spur!
Dafür gibt es derzeit Schnecken im Überfluss. Wenigstens von einem Frauentäubling haben sie etwas übrig gelassen. In ein paar Tagen werde ich diese Stelle nochmals besuchen gehen.
Immerhin entdeckte ich einige Plätze mit Judasohren neu. Sie wuchsen sogar einmal wieder an alten Buchen, nicht, wie meist, an Holunder.
In
ein paar Tagen werde ich mein Glück erneut versuchen. Ich hoffe, dass ich dann meinen ersten Sommersteinpilz finde. Wenn mir die Schnecken etwas
davon übrig lassen, haha.
Mit besten Grüßen und Petri Pilz, Max«
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Foto: Hexeneier, die junge Form der Stinkmorchel, sind in der französischen Pilzküche als Appetitanreger sehr geschätzt. Oliver hat diese Tradition kurzerhand in den Landkreis Emmendingen verlagert. Welchen Teil des Hexeneis er verwendete und wie er bei der Zubereitung vorging, erzählen die vier Bilder weiter unten. (5 Fotos © Oliver)
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Oliver schreibt am 8. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
vorgestern habe ich meinen ersten Sommersteinpilz 2020 gefunden. Naja, wenn ich ehrlich bin, waren es die Reste dessen, was die Schnecken übrig gelassen hatten.
Heute Abend gab es Blinis, das sind kleine russische Pfannkuchen aus Weizenmehl, mit Hexenei als Amuse Bouche*.
Bei uns im südwestlichen Schwarzwald war es in letzter Zeit sehr sehr regnerisch, so dass ich hoffen kann, dass die Pilzsaison endlich beginnt.
Viele liebe Grüße Oliver«
* Amuse Bouche findet in französischen Spitzenrestaurants Verwendung und bedeutet eine nochmalige Steigerung des Begriffes Amuse Gueule, was eine appetitanregende Gaumenfreude ist.
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4 Fotos: Wir sehen oben links das Hexenei im Querschnitt. Übrig davon - und das entspricht der französischen Küche - bleibt nur der helle, feste Kern im Inneren. Dazu werden die Außenhaut, die hellbräunliche Gallertmasse darunter und die olivfarbene Schicht darunter entfernt. Der feste innere Kern findet - roh - Platz auf einem gebackenen Blini. Da rohe Pilze nicht jedermanns Sache sind, kann man ihn auch dezent braten. Bon Appétit!
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Foto: Ein Flockenstieliger Hexenröhrling im Ausnahmezustand: kein Schneckenfraß! (3 Fotos © Heiko)
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Heiko schreibt am 8. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
heute kann ich wieder von einem schönen Ausflug im Kreis Böblingen berichten. Dieses Mal in Begleitung meiner beiden Töchter Eva und Merle.
Der Regen hat nun erst einmal eine kleine Pause eingelegt, soll uns aber laut Wettervorhersage die nächsten Tage weiterhin fleißig besuchen. Auch die Temperaturen sind mit unter 15 Grad Celsius sehr moderat, beinahe herbstlich.
Ein weiterer Fund vom Sommersteinpilz blieb uns dieses Mal leider verwehrt, jedoch freuten wir uns sehr über den ersten schönen Birkenraufuß, den Merle auf dem Foto rechts stolz präsentiert.
Auch eine Handvoll junger Flockenstieliger Hexenröhrlinge (z. B. 2. Foto rechts) landete im Körbchen. Des weiteren dringen nun immer mehr Perlpilze ans Tageslicht und auch die Täublinge wachsen zahlreich nach.
Wir wünschen Dir und allen Pilzfreunden einen schönen Wochenstart und sind gespannt, welche Überraschungen die Wälder in den nächsten Tagen parat haben.
Beste Grüße Heiko«
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Rochus schreibt am 6. Juni 2020:
»Jetzt im Frühjahr überrascht uns die Natur fast täglich!
So war auch mein Fund dieser prächtigen Lungenseitlinge am Stamm einer abgestorbenen Rotbuche im Brettwald bei Bad Schönborn zum Staunen. Ein leckeres, pfannen- und magenfüllendes Abendessen unter Freunden war die Krönung.
Nach dem üppigen Regen im Kraichgau geht's jetzt wohl richtig los!
Rochus«
Foto rechts: Lungenseitlinge sind die Sommervariation der Austernseitlinge. Weil sie deutlich heller als ihre Kälte liebenden Artgenossen sind, werden sie auch »Weiße Austernpilze« genannt. Dieser Charakterzug kommt auf dem Foto von Rochus schön rüber.
(Foto © Rochus)
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So macht Pilze
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Heiko schreibt am 6. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
ich melde mich heute mit unserem ersten Sommersteinpilz-Fund in 2020!
Vor ca. 2 Wochen erkundete ich mit Ronny (Pilzfreund71 bei YouTube) ein
für uns bis dato unbekanntes Waldgebiet im Kreis Böblingen. Wir
entdeckten einen wunderschönen alten Baumbestand aus stattlichen Eichen,
Buchen und Blutbuchen.
Ronnys Wissen und Empfehlungen zu Baumbestand, Hanglage etc. in Baden-Württemberg haben wir den heutigen Fund zu verdanken. Nachdem er sich dieses Wochenende auf einer Fortbildung in Sachen Pilzkunde befindet, machte ich mich heute Mittag in diesem tollen Waldstück mit meiner Frau Kerstin zu einer 2-stündigen Tour auf.
Begleitet von
ständigem, lange ersehntem Regen, den wir seit zwei Tagen genießen, war es natürlich Kerstin, die unser Herz in die Höhe
schnellen ließ und den Einzelfund eines Sommersteinpilzes machte (1. Foto rechts).
Zudem entdeckten wir dutzende Frauentäublinge und Speisetäublinge, die
ersten Perlpilze sowie einen Flockenstieligen Hexenröhrling.
Alle Funde ereilte im Übrigen das gleiche Schicksal: Schneckenfraß über Schneckenfraß. Aber das machte unserem Glücksgefühl an diesem Samstag keinen Abbruch!
Herzliche Grüße senden Dir und allen Pilzfreunden
Kerstin und Heiko«
(2 Fotos © Heiko)
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Foto: Über diese drei schönen Frauentäublinge durfte sich Eva freuen. Erwartungsvoll blickt sie nun dem angekündigten üppigen Regen entgegen. (2 Fotos © Eva)
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Eva schreibt am 1. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
dein Pilz-Ticker mit den vielen tollen Beiträgen ist eine echte Inspiration. Mittlerweile schaue ich immer, welche Pilze gerade in meiner Region gefunden wurden und gehe ganz gezielt in den Wald.
So bin ich gestern zu schönen Frauentäublingen und einem schönen
Flockenstieligen Hexenpilz gekommen. Viele andere waren leider schon den
Schnecken zum Opfer gefallen, oder zu alt.
Diese Woche soll es bei uns in der Ortenau einen Wetterumschwung geben
und üppig regnen. Das wird den Pilzen sicher zu einem guten
Wachstumsschub verhelfen.
Darauf freue ich mich!
Herzliche Grüße Eva«
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Foto: Und so sehen die drei Frauentäublinge von unten aus.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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