Pilzticker BaWue 246
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs
Foto: Nelkenschwindlinge (links) und Wiesenchampignons sind oftmals die Vorboten der Waldpilze. Nelkenschwindlinge sind überaus köstliche Suppenpilze! (2 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 17. Juni 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern begab ich mich zusammen mit Yoga erneut auf die umliegenden Pferdekoppeln. Wir sammelten Wiesenchampignons und Nelkenschwindlinge, die derzeit in Massen auftreten.
Einige schöne Goldmistpilze haben wir auf Pferdeäpfeln entdeckt und abgelichtet. Da bekommt der Spruch »aus Scheiße Gold machen« doch gleich eine andere Bedeutung.
Viele Grüße Michael und Yoga«
Blau = ungenießbar
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Foto: Goldmistpilze (Bolbitius vitellinus) sind auffällig und leicht zu bestimmen (vitellinus, lat. = dottergelb). Pilze ihrer Gattung (Bolbitius = Mistpilze) können allerdings deutliche Farbunterschiede von Hellweiß bis zu Olivgrün aufweisen. Sie werden aber überwiegend als Variationen, nicht als eigenständige Arten aufgefasst. Eine eigene Art bildet der schon im ganz jungen Stadium reinweiße Weiße Mistpilz (Bolbitius lacteus), der sehr selten ist.
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Foto: Es scheint ein gutes Pfifferlingsjahr zu werden! Und, wie man an den Frauentäublingen erkennt, ein gutes Jahr der Schnecken. In der Mitte die zwei Pfefferröhrlinge. (3 Fotos © Ronny)
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Ronny schreibt am 16. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
anbei der Stand zum Pilzwachstum im Schwäbisch-Fränkischen-Wald Mitte Juni. Bei strömendem Regen und zweistelligen Plusgraden wanderte ich durch die Wälder bei Sulzbach an der Murr.
Der viele Regen lässt im Laub- wie auch im Nadelwald die Pfifferlinge mittlerweile zahlreich wachsen. So konnte ich Funde vom Echten wie auch vom Bereiften Pfifferling machen. Wenn die Nacktschnecken nicht so zahlreich auftreten würden, hätte ich einen Korb allein von Frauentäublingen füllen können. Auch zwei Exemplare vom Pfefferröhrling (Fichtensteinpilz-Anzeiger) konnte ich zu meinen Funden zählen, doch die Suche nach den Steinpilzen blieb ergebnislos.
Ich wünsche allen Pilzfreunden viel Glück und schöne Funde!
Bis bald, Ronny (Pilzfreund71 bei youtube)«
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Foto: Die schönen Pfifferlinge glänzen vom Regen, weshalb sie besser zu entdecken sind.
Foto: Einer von zwei gefundenen Pfefferröhrlingen. Wie Mehlräslinge sind sie Röhrlings- und Fichtensteinpilz-Anzeiger. Die erhofften Steinpilze aber bleiben noch aus.
Foto: Kein weggeworfenes Tempotaschentuch, sondern tatsächlich eine Mäandertrüffel! Renate fand diese seltene Pilzart erstmals nach über 30 Jahren wieder. Die Mäandertrüffel oder Stachelsporige Mäandertrüffel war »Pilz des Jahres 2001« der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM), die mit dieser Würdigung auf die Vielzahl unterirdisch wachsender Pilze (z. B. Hirschtrüffeln, Wurzeltrüffeln, Karottentrüffeln) aufmerksam machen wollte. Mäandertrüffeln sind Pilze von mittlerem Speisewert (Schulnote 3), die sich in einem Mischpilzgericht gut machen. (3 Fotos © Renate)
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Renate schreibt am 16. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
als ich heute, wie so oft, wieder am Rande des Schönbuchs unterwegs war, bemerkte ich gleich eingangs, wo sich eine junge Buche forsch unter Fichten verirrt hat, etwas Weißes. Ich vermutete zunächst, schon etwas verärgert, ein weggeworfenes Taschentuch, doch bei näherem Hinsehen wollte ich es gar nicht glauben: es war eine Mäandertrüffel, daran bestand kein Zweifel. Meine letzte hatte ich vor über 30(!) Jahren gefunden, ebenfalls am Rande eines Fichtenwaldes.
Die untere Hälte steckte im Waldboden, die andere Hälfte schaute sich die Welt darüber an. Das ist ein wesentliches, ganz typisches Merkmal dieser halbunterirdischen Pilzart.
In beträchtlicher Entfernung von diesem Fundort schien es dann 13 zu schlagen: die zweite Mäandertrüffel! Diese nun bildete allerdings nur noch den unbrauchbaren letzten Rest eines Schneckenmahles. Dennoch fühlte ich mich, als wären Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammengefallen...
Ich habe dann noch an einem anderen Platz einige Pfifferlinge finden und mitnehmen können. Die »Nestlinge« durften natürlich noch im Wald bleiben und präsentieren sich mir hoffentlich demnächst in erntereifer Schönheit.
Leider musste ich diesen ebenso exklusiven wie hoffnungsvollen Waldgang recht schnell wegen Starkregens und mit dem Fazit, dass die Röhrlinge weiterhin ausbleiben, abbrechen. Schade!
Lieber Heinz-Wilhelm, vielleicht kann ich Dir mit meinen heutigen Funden ja auch eine kleine Freude machen!?
Dir und allen Pilzfreunden ganz herzliche Grüße von Renate«
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Foto: Die Mäandertrüffeln in ihrem Laubwald-Habitat. Sie mögen kalkreiche, lehmhaltige Böden. Die Pilzart zählt nicht zu den echten Trüffeln wie die Tuber-Arten (z. B. Weiße Alba-Trüffel oder Périgord-Trüffel). Vielmehr gehört sie zu den zahlreichen Trüffelarten, die allein wegen ihrer unterirdischen Wachstumsweise volkstümlich als »Trüffeln« bezeichnet werden.
Genau genommen gehört die Mäandertrüffel der Gattung Choiromyces innerhalb der Familie der Trüffelverwandten (Tuberaceae) an. Choiros stammt aus dem Griechischen und meint das (junge) Schwein; der botanische Name Choiromyces weist auf den durchdringenden Geruch der reifen Fruchtkörper hin, der an den von Schweinen erinnert.
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Foto: Bei aller Freude über ihren Trüffelfund wollen wir dieses schöne Motiv junger Pfifferlinge im Moos nicht vergessen, die Renate auch gefunden hat!
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Foto: Die leckere schlichte Pilzpfanne war kaum fertig gebraten, da haben sich Kerstens Kinder auch gleich über sie hergemacht... (4 Fotos © Kersten)
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Kersten schreibt am 16. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
heute war ich in einem unserer Wäldern im Landkreis Lörrach unterwegs. Ich bin hier zugezogen und kenne leider in meiner Gegend noch keine Pilzstellen. Ich durchstreife daher seit kurzem die Wälder in meiner näheren Umgebung auf gut Glück und schaue mich aufmerksam um.
Auch wenn ich erst einmal keine Pilze finden sollte, wäre das nicht tragisch. Ich genieße sehr die Natur, die Ruhe und die frische Luft.
Daher war es für mich heute ein richtiger Glückstag! Bin ich doch in dem Mischwald, in dem ich unterwegs war, über zwei wunderschöne einwandfreie Lachsreizker (Weißtannenreizker) gestolpert. Sie hatten Grübchen am Stiel und standen in der Nähe von Weißtannen.
Gefunden habe ich auch noch meinen ersten brauchbaren Goldröhrling für 2020, einen Perlpilz und ein paar Flockenstielige Hexenröhrlinge. Daraus habe ich eine ganz schlichte Pilzpfanne mit etwas Zwiebel, Salz und Petersilie gemacht, die meine zwei Kinder, 8 und 10 Jahre, mir sogleich weggefuttert haben. ;-)
Den Schönfußröhrling habe ich nebst den vielen Narzissengelben Wulstlingen, die mir über den Weg liefen, aus guten Gründen stehen gelassen.
Liebe Grüsse, Kersten«
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Foto: Einer von zwei Weißtannen- oder Lachsreizkern, die Kersten gefunden und über die er sich ganz besonders gefreut hat.
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Foto: Prächtig kommt auf diesem Foto der leuchtend karminrote Stiel, der zur Spitze hin ins Gelbliche übergeht, beim giftigen Schönfußröhrling zum Ausdruck.
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Foto: Der Hutrand des Narzissengelben Wulstlings ist - im Gegensatz zu dem des Gelben Knollenblätterpilzes - kammartig gerieft.
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Sven schreibt am 16. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
Sara fand vorhin zwei sehr junge, dennoch schon beträchtlich große Exemplare des Großporigen Champignons. Die Lamellen sind zwar noch weiß, dennoch können die Pilze allein durch ihren Geruch und die besondere Hutkennzeichnung eindeutig als eben diese Art identifiziert werden.
Davon dürfen gerne weitere an der Stelle wachsen ;)
Liebe Grüße aus Knittlingen, Sara und Sven«
(Foto © Sven)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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