Pilzticker BaWue 265
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Foto: Während sich die Kinder über die Pilze im linken Korb freuten, hat es Eva mehr mit den leckeren Lachreizkern im rechten Korb. Viele ließ sie stehen, obwohl sie von tadelloser Qualität waren. Auf dem 1. Foto rechts einer dieser Pilze in Nahaufnahme. Lachsreizker wachsen in Partnerschaft mit Weißtannen. (3 Fotos © Eva)
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Eva schreibt am 10. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
jeden Tag schaue ich bei dir vorbei und freue mich mit den erfolgreichen
Sammlern. In der Ortenau (mittlerer Schwarzwald) war jetzt länger
nichts zu finden.
Nach üppigem Regen beginnt der Pilzherbst mit massenhaft Reizkern. Auf
dem 2. Bild rechts sieht man, wie an den Hängen regelrechte Straßen von
Lachsreizkern entlang führen.
Da ich als einzige aus der Familie diese
leckeren Pilze zu schätzen weiß, musste ich heute leider fast alle
stehen lassen. Hoffentlich kann sich noch jemand anders darüber freuen.
Trotz ihrer Größe waren sie vollkommen frisch, knackig und madenlos.
Unsere vier Kinder freuten sich besonders über die Pfifferlinge, Goldröhrlinge, Parasole und Edelkastanien.
Herzlichen Gruß von Eva - ein echter Fan von deinem Pilzticker«
Besuche meinen Blog unter www.waldfeldgarten.blog
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Foto: Diese schönen Parasole hat Kersten auf einer Kuhweide eingesammelt. Da gibt es, wenn die Kinder zurückkommen, ein herrliches Essen mit panierten Waldschnitzeln. Wichtig bei diesen Pilzen ist es, sie gut durchzubraten, besonders für Kinder. (3 Fotos © Kersten)
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Kersten schreibt am 10. Oktober 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
ich war heute mal wieder im Wald unterwegs. Südlicher Schwarzwald, ca. 800 Höhenmeter. Hauptsächlich war ich im Fichtenwald und an dessen Rand unterwegs, der sehr grasig und moosig ist.
Leider gibt es immer noch nicht viel zu finden. Ich warte weiter und hoffe auf einen weiteren Pilzschub Mitte/Ende Oktober.
Das Einzige, was ich aus dem Wald heute mitnehmen konnte, waren ein paar milde Täublinge.
Wahrscheinlich Wieseltäublinge und Frauentäublinge. Die reichen gerade
für eine kleine Pilzpfanne für mich...
Nach meiner mageren Ausbeute durfte ich mich aber zum Ende hin noch richtig freuen. Am Waldrand entdeckte ich ein paar Eselsohren, für mich ein Erstfund. Super! Und auf der Wiese waren ein paar sehr schön anzuschauende Schwärzende Saftlinge jüngeren Alters, in dem sie ja noch tieforange sind.
Und auf dem Heimweg sollte es noch toller kommen: vom Auto aus sah ich Parasole auf einer Kuhweide. Ich habe kurzerhand am nächsten Halteplatz geparkt, bin auf die Weide und habe die Pilze, die alle im prima Zustand waren, eingesammelt.
So gibt es morgen, wenn meine zwei Kinder wieder zu Hause sind, panierte Parasolpilze.
Liebe Grüße, Kersten«
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2 Fotos: Es ist der erste Fund von uns gemeldeten Eselsohren (links) in diesem Jahr. Rechts zwei Schwärzende Saftlinge, die leicht giftig sind. Bei Berührung schwärzen die Pilze. Alle Saftlingsarten sind nach dem Bundesartenschutzgesetz geschützt.
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Foto: Das Erstaunliche an diesem Gesamtfund sind die Samtfußrüblinge oben in der Mitte. Sie sind eigentlich klassische Spätherbstvertreter, gesellen sich aber munter unter die klassischen Herbst-, ja späten Sommerpilze wie Rotkappen. Wie es zu ihrem Wachstum kam - dazu weiter unten mehr. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 9. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern waren Suri und ich in den Wäldern um Kronau unterwegs.
Gesammelt haben wir Steinpilze, eine Krause Glucke, zwei Pfiffers, einen Rotfuß, Hallimasche, Büschelige Raslinge, einen Edelreizker, schöne Rotkappen und Butterpilze.
Überrascht hat mich der Fund von einem riesen Büschel überständiger- und einigen kleinen Samtfußrüblingen. Wir haben erst Anfang Oktober und noch Temperaturen zwischen 13 und 21 Grad. Das hatte ich so noch nie.
Viele Grüße Michael und Suri«
Lieber Michael,
zu Deinen sehr frühen Samtfußrüblingen: Diese Pilzart benötigt zur Fruktifikation eine Starttemperatur von 0 Grad. Die muss es demnach bei Euch in mindestens einer Nacht gegeben haben. Ist der Fruchtkörper erst einmal da, hält er auch Plustemperaturen bis zu einem gewissen Grad stand. Berücksichtigt man den Umstand, dass Ihr also schon mindestens ein Mal 0 Grad Celsius Temperatur hattet, so ist das Erscheinen des Samtfußrüblings nichts Außergewöhnliches.
Sein Wachstum bedeutet keinesfalls, dass es keine Steinpilze, Maronen oder Pfifferlinge mehr geben wird. Solange die Temperatur nicht unter 2 Grad minus fällt, können diese drei Arten potentiell weiterwachsen.
Volle Körbe für Dich, Du tapferer Kämpfer an der vordersten Pilzfront!
Herzliche Grüße nach Kronau, Heinz-Wilhelm
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Foto: Hier sind die Samtfußrüblinge oder Winterrüblinge bereits überständig. Das haben mit Sicherheit die hohen Temperaturen von bis zu 21 Grad Celsius in ihrem Wachstumsgebiet bewirkt, die Michael erwähnt. Solche sommerlichen Celsius-Grade hauen einen klassischen Winterpilz schnell zusammen.
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Foto: Im Vergleich dazu sehen wir hier junge Nachkömmlinge dieser Pilzart. Es muss also noch eine weitere Nacht mit Temperaturen von um Null Grad gegeben haben, die das Wachstum dieser Pilze auslösten.
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Foto: Diese schönen Krausen Glucken hat Bernd im Lußhardtwald bei Kronau gefunden. Er hat sich aber auch auf dem Felde der Spurensicherung betätigt und konnte feststellen, dass es derzeit viele frische Schnittstellen gibt. (Foto © Bernd)
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Bernd schreibt am 8. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
nach einem sehr dürftigen Steinpilzsommer 2020 - ich habe lediglich cirka 15 brauchbare Steinpilze gefunden - hat es heute endlich Sammelglück bei den Krausen Glucken gegeben. Der Sammeldruck ist aber enorm*, was mir die vielen gefundenen frischen Schnittstellen bewiesen!
Viele Grüße Bernd«
* Was damit gemeint ist, weiß ich nicht. Wartet zuhause die Frau mit dem Nudelholz an der Tür und haut zu, wenn der Korb leer geblieben ist?
Heiko schreibt am 8. Oktober 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
am heutigen Donnerstag habe ich meine jüngste Tochter, Merle, vom Kindergarten befreit und bin mit ihr knapp eine Woche nach dem letzten Kontrollgang wieder zu einer Papa-Kind-Tour in meine Wälder bei Calw aufgebrochen. Bei kühlen 11 Grad tat die Maultaschensuppe aus der Thermobox zwischendurch wirklich gut, wie das Foto rechts mit Merle und Steinpilz ahnen lässt.
So richtig zünden wollen die Wälder mit den Pilzen allerdings noch nicht. Dennoch konnten wir uns über zwei Fichtensteinpilze freuen, von denen einer der kleine Bruder des jungen Geschwisterpaares war, das wir letzten Freitag gefunden hatten. Hinzu kamen 2 Semmelstoppelpilze, eine Handvoll Amethystschuppige Pfifferlinge sowie Lachsreizker.
Wir senden Dir und allen Pilzfreunden herzliche Grüße!
Merle + Heiko«
(4 Fotos © Heiko)
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2 Fotos: Vertreter ihres Fachs waren ein angeknabberter junger Steinpilz (links) und ein Pfifferling, der uns unbedingt seine Leisten (nicht Lamellen) zeigen will.
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Foto: Da passt noch was rein... dürfte sich Merle beim Anblick des Korbes gedacht haben. Aber immerhin regt sich in den Wäldern um Calw wieder was bei den Pilzen.
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Foto: Wieder so ein Champignons-Mosaik von Michael. Gewiss wandert einiges von diesem erneut imponierenden Fund in seine Wintervorräte. Er ist mit Pilzen seit Jahren bestens für die kalte Jahreszeit aufgestellt. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 7. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern gingen Suri und ich nochmals auf die hiesigen Wiesen. Die Champignons wachsen im Überfluss, weit im Tausenderbereich, in allen Größen!
Erneut ernteten wir 370 der Schönsten. Auch fand ich ein Exemplar, dass gerne ein Steinpilz geworden wäre, was ich mit zwei Fotos dokumentiert habe. Vermutlich ein »Boletus agaricus«.
Da ich meine Funde archiviere, habe ich festgestellt, dass 2018, auch in der Zeit vom 4. bis 6. Oktober, die Wiesen mit denselben Mengen an Champignons bewachsen waren.
Viele Grüße Michael und Suri«
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2 Fotos: Ist dies nun ein Steinpilzchampignon oder ein Champignonsteinpilz? Wegen des Lamellenbildes tendenziell wohl Ersteres. Obwohl er besonders auf dem ersten Bild aussieht wie ein verhinderter Steinpilz. Auf jeden Fall ein ulkiges Kerlchen und sicher mit ordentlich herrlichem Pilzaroma.
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Foto: Auch wenn sich manche recht ähnlich sehen, in Form und Farben unterscheiden sich etliche dieser Glucken erheblich. Auf den Karlsruher Wochenmärkten würde mancher Pilzgourmet sicher gerne das eine oder andere Exemplar kaufen. Auf dem zweiten Foto sehen wir ein regelrecht leuchtendes. (2 Fotos © Thomas)
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Markus schreibt am 6. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
obwohl es schon wieder trocken wird, haben wir noch einmal Krause Glucken gesucht. Wir schätzen den sportlichen Charakter des Sammelns, wenn es wie aktuell nicht mehr so viele Pilze gibt und wir deswegen größere Strecken zurücklegen müssen.
Interessant ist, wie vielfältig die Krause Glucken in ihrer Erscheinungsform sind. Oft sehen sich Exemplare, obwohl an recht weit voneinander stehenden Bäumen gewachsen, so ähnlich, dass wir vermuten, sie stammen von einem Mycel. Kannst du das bestätigen?
Ansonsten warten wir auf mehr Regen und damit eine größere Pilzvielfalt. Vielleicht stellt die tolle Champignon-Ausbeute von Michael die Vorhut dar.
Allen Sammlern gute und erfolgreiche Sammeltage!
Thomas und Markus«
Hallo Markus,
dass diverse Krause Glucken von einem einzigen Mycel stammen und sich ähnlich sehen, ist sehr gut möglich, sogar sehr wahrscheinlich. Ich halte es sogar für realistisch, dass alle Fruchtkörper von einem einzigen Mycel stammen, ähnlich wie beim größten Lebewesen der Welt, das Hallimasch-Mycel in Oregon/USA, das sich über 900 Hektar entsprechend der Größe von 1200 Fußballfeldern erstreckt.
Das Mycel der Krausen Glucken ist sehr stabil; der amerikanische Mykologe und Heilpilz-Experte Paul Edward Stamets hat Krause Glucken erfolgreich gezüchtet und dies in seinem international vielbeachteten Buch »Growing Gourmet and Medicinal Mushrooms« beschrieben.
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
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Fritz schreibt am 5. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
da die Steinpilze im Bodensee-Kreis immer noch Pause machen, habe ich mich auf die nicht so häufigen
Sorten konzentriert und bin auch fündig geworden.
So entdeckte ich an ihrem Stammplatz wieder einmal einige Gelbe Hohlfußröhrlinge (z. B. Foto rechts), die ich aber, weil sie in der gelben Form eine echte Rarität sind, generell stehen lasse.
In größeren Mengen treten derzeit die Semmelstoppelpilze auf. Die Edelreizker beginnen gerade zu sprießen. Mehliert oder paniert sind sie für mich ein absoluter Gaumenschmaus. Weitere Funde waren bereits ältere Büschelraslinge (Braune Raslinge) sowie einige ebenfalls ältere Milchbrätlinge.
Grüße aus dem Bodenseekreis, Fritz«
(Foto © Fritz)
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Foto: Wie fühlt man sich eigentlich in so einem Hexenring von Wiesenchampignons? Wie Harry Potter? Oder wie eine kleine Pilzprinzessin? Das weiß nur Lotta, die mit der Mama und der Oma ziemlich weit fahren musste, um es mal auszuprobieren. (3 Fotos © Nicole)
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Nicole schreibt am 4. Oktober 2020:
»Hallo Heinz Willhelm, hallo Pilzfreunde,
da es bei uns
im Taubertal immer noch nichts zum Sammeln im Wald und auf den Wiesen gibt, machten wir uns heute zu Dritt auf in den Odenwald. Allerdings nicht in die uns bekannten Jagdgründe. Wir wollten einmal auf unbekannten Pfaden wandeln.
Doch auch bei Mudau gab's noch keine Waldpilze zu finden. Also fuhren wir weiter über Land - und erblickten plötzlich von Weitem mehrere weiß gepunktete Hexenringe. So parkten wir kurzerhand am nächsten Feldweg und schwärmten aus. Da standen die Wiesenchampignons, von denen wir daheim derzeit nur träumen können.
Nach einer guten halben Stunde waren unsere
zwei Pilzkörbchen bis oben hin gefüllt und wir ließen noch jede Menge
Pilze bester Qualität - zugegebenermaßen schweren Herzens - stehen.
Es grüßen euch alle aus dem Taubertal
Oma Irmgard, Tochter Nicole und Enkelin Lotta«
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2 Fotos: Da gab es nicht nur für Lotta viel zu tun auf den Wiesen. Wenn man die randvolle Tasche sieht, ahnt man, wie oft sich die drei Pilzsammlerinnen dafür bücken mussten.
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