Pilzticker BaWue 266
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs
Michael schreibt am 14. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern rief mich der Besitzer der Pferdekoppeln an, dass auf seinen Koppeln so viele Champignons wären und ich sie doch holen soll, da es schade wäre wenn sie kaputt gingen würden. Ich kenne den Besitzer schon sehr lange, er war ein Schulfreund meiner Oma. Also begab ich mich auf die Koppel.
Dort standen unzählige Champignons, Hasenstäublinge, Nelkenschwindlinge und bereits auch die ersten kleinen Parasole für dieses Jahr (Foto rechts). 22(!) Hexenringe an Champignons habe ich gezählt.
Da mein Vorrat an Champignons bereits ausreicht, habe ich lediglich einige der Schönsten mitgenommen und auch wieder welche verschenkt. Für Nelkenschwindlinge ist allerdings immer Platz übrig.
Viele Grüße Michael«
(3 Fotos © Michael)
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Foto: Ein Hasenstäubling. Ob Michael diese Pilzart verschmäht? Auf dem Bild mit seinem Gesamtfund taucht sie nicht auf.
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Foto: Keiner der 22 Hexenringe von Wiesenchampignons, sondern einer mit Nelkenschwindlingen. Michael schätzt diese Pilzart sehr.
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Foto: Endlich mal wieder ein Steinpilz im Schönbuch für Renate. Und so kam sie auch noch der Schnecke zuvor, die gerade ihrem Bankett beginnen wollte. (2 Fotos © Renate)
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Renate schreibt am 14. Oktober 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
gestern habe ich wieder einen ganztägigen Ausflug in den Schönbuch gemacht, der bereits in zauberhaften herbstlichen Farben sein schönstes Gesicht zeigt. So ein Spaziergang ist immer eine wahre Wohltat für mich, und ich kann eigentlich nicht genug davon bekommen.
Gefunden habe ich nach etlichen Stunden des Suchens endlich mal wieder einen wunderschönen Fichtensteinpilz (1 + 2), der sich im grünen Moos unter einem winzigen Tännchen eingekuschelt hatte. Gerade noch kam ich einer gierigen Schnecke zuvor, die sich bereits über den hübschen Kerl hergemacht hatte.
Wenige Schritte weiter fand ich in diesem Wald, der zum großen Teil aus hohen Fichten besteht, aber dann in einen Mischwald mit Buchen übergeht, einen Aniszähling (3 + 4), der sich sehr besitzergreifend um den ganzen Stamm einer abgestorbenen Buche gewickelt hatte. Der Anisgeruch, der ja eigentlich namensgebend für diesen Pilz ist, fehlte jedoch.
Zum Abschluss meines Ausfluges fand ich auf einer Streuobstwiese noch 10 wunderschöne Wiesenchampignons - ganz jung noch, mit rosa Lamellen.
Sie wanderten am Abend in die Pilzpfanne, wurden mit etwas Sahne abgelöscht und zusammen mit Knödeln verspeist. Dazu gab es ein Viertele köstlichen Rivaners aus dem Badischen - was für ein schöner Abschluss dieses Tages!
Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und alle Pilzsammler von
Renate«
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Foto: Der Aniszähling hatte sich schon des Baumfußes bemächtigt. Man kann diesen wohlschmeckenden Pilz gut im Mischpilzgericht verwenden, wo er prima seine Würzkraft entfaltet. Dass Renate ihn ohne den üblicherweise deutlichen Anisgeruch vorfand, ist so außergewöhnlich nicht: es handelt sich dabei um eine eigene Varietät.
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Michael schreibt am 13. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
aus den gestern gesammelten Pilzen bereitete ich den Gaststättenklassiker SchniPoSa (Schnitzel, Pommes, Salat) nach Jägerart zu.
Das Spezielle, die
Schnitzel, sind ganze Schwefelporlingsscheiben von meinem Fund aus dem
Frühjahr. Die Pommes waren am Morgen noch in meinem Garten als
Kartoffeln unter der Erde. Das 1. Foto rechts zeigt das zünftige Mahl.
Als Vorspeise gab es aus den Schopftintlingen eine Riesling-Cremesuppe (2. Foto rechts).
Die Jägersoße habe ich aus meiner Grundbratensoße zubereitet, die in einem rund dreistündigen Verfahren aus Rinderknochen und Gemüse hergestellt wird.
Viele Grüße Michael«
(2 Fotos © Michael)
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Heiko schreibt am 12. Oktober 2020:
»Guten Abend Heinz-Wilhelm,
ein kurzer Bericht vom heutigen Montag. Ich hatte heute einen geschäftlichen Termin bei Bad Teinach im Nördlichen Schwarzwald. Auf dem Rückweg habe ich Geschäfts- gegen mitgebrachte Waldklamotten eingetauscht und kurz einen Abstecher in die dortigen Wälder unternommen.
In durchweg steilem und moosigem Gelände entdeckte ich in Kürze zwei schöne Fichtensteinpilze und einen stattlichen Flockenstieligen Hexenröhrling.
Herzliche Grüße Dir und allen Pilzfreunden
Heiko«
(2 Fotos © Heiko)
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Foto: Schnell in die Waldklamotten und schnell in den Wald. Bei Heikos Gang im fremden Steilgelände bei Bad Teinach sprangen diese drei Pilze heraus, zwei schöne Steinpilze und ein finsterer Hexengesell'.
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Michael schreibt am 12. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
zusammen mit Yoga war aich in den Wäldern um Kronau unterwegs.
Gesammelt haben wir Steinpilze, Parasole, diverse Täublinge,
Butterpilze, Rotfüßchen, Schopftintlinge, Büschelige Raslinge und die
Samtfußrüblinge, die nun groß geworden waren. Erfreut haben wir uns an
vielen schönen Fliegenpilzen (z. B. 2 Foto rechts).
Bislang gibt es hier noch wenig (Stein-)Pilze, aber die wenigen sind durchgehend madenfrei. Ihre eher geringe Anzahl ist aber normal. Da wir letztes Jahr ein sehr starkes Pilzjahr hatten, ist dieses Jahr relativ schwach.
»Enormer Sammel-druck«: Michael springt Bernd bei
Was Bernd bei Kronau mit dem von ihm angesprochenen »enormen Sammeldruck« (Pilznachricht vom 8. Oktober 2020) meint, kann ich beantworten.
In diesen Wäldern treffe ich seit Jahren regelmäßig einige wenige Pilzsammler im Alter zwischen 50 und 88 Jahren, die ich mittlerweile nicht nur gut kenne, sondern ich freue mich auch immer, wenn ich einem von ihnen begegne.
Gerade neulich unterhielt ich mich mit einem Pilzsammler über die erheblich angestiegene Anzahl der Sammler bei uns. Denn aktuell - das mag auch auf Corona zurückzuführen sein - gibt es im Wald mehr Pilzsammler als Pilze. Die meisten von ihnen kennen sich kaum aus, aber sie sammeln alles, was sie finden.
Foto: Die Steinpilze wachsen, so Michael, nicht in Massen, aber die, die er findet, sind tadellos.
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Dabei nehmen viele auch keine Rücksicht auf ihre Umgebung, »graben« z. B. mit Stöcken den Waldboden nach Pfifferlingen um und zerstören hierbei das Myzel, entnehmen Steinpilze und werfen die Hälfte davon zurück in den Wald, weil eine Schnecke daran geknabbert hat, oder sammeln Pilze, die noch viel zu klein sind.
Mehr Stress als Ruhe und Erholung
Ich selbst habe schon mehreren solcher Sammler ungenießbare bzw. sogar giftige Pilze bestimmt und aus ihrem Sammelkorb geholt. Dazu kommt noch der ständige Kahlschlag der Wälder mit Vollerntern, was mich in diesem Jahr erneut einen Steinpilzplatz und zwei meiner besten Pfifferlingsstellen gekostet hat.
All das führt dazu, dass das Pilzesammeln in dieser Gegend für viele mehr Stress als Ruhe mit sich bringt. Auch ich habe mich schon ab und an im Wald so richtig aufregen müssen, aktuell gestern, als ich an einer meiner Hallimaschstellen war, wo ich zuletzt einige sehr kleine Exemplare habe wachsen lassen. Und was war passiert? Irgend jemand hat alle vier Büschel der kleinen Hallimasche herausgerissen und auf den Kopf gestellt, nebeneinander auf den Baumstumpf.
Viele Grüße Michael und Yoga«
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Die unlängst stehen gelassenen Samtfußrüblinge waren nun so weit gewachsen, dass Michael sie mitnehmen konnte. Sie schmecken, vor allem in einer Suppe, ganz ausgezeichnet und sind als Verstärker des Immunsystems sehr gesund.
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Foto: Ein sehr schönes Motiv ist dieser gut gefüllte Korb mit jungen Wiesenchampignons, deren rosarote Lamellen von Frische und Festigkeit erzählen. Sven und Sara hätten keinen besseren Zeitpunkt für die Ernte erwischen können. (Foto © Sven)
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Sven schreibt am 12. Oktober 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
erst habe ich monatelang gar nichts von mir hören lassen und nun melde ich mich innerhalb von zwei Tagen erneut.
Auf dem Hundespaziergang entdeckten Sara und ich einige Champignons. Sofort eilte ich zurück, um den Korb zu holen. Was uns letztendlich erwartete, war überwältigend!
Wir sammelten diesmal wirklich nur die allerschönsten von allen Wiesenchampignons und dennoch war der Korb fast voll. Insgesamt waren es sage und schreibe 3,5 Kilogramm!
Liebe Grüße aus Knittlingen, Sara und Sven«
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Foto: Unter den vielen Wiesenchampignons dominieren klar die schönen jungen mit rosaroten Lamellen. Rechts außen die ersten Austernseitlinge der Saison, darüber eine Krause Glucke. Sara und Sven freuten sich über ihren ersten Sammelerfolg in diesem Jahr. (Foto © Sven)
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Sven schreibt am 11. Oktober 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
dieses Jahr komme ich kaum dazu, meinen
Hobbies nachzugehen und dann habe ich auch noch jeden Wachstumsschub wegen
Abwesenheit um eine Woche verpasst. Nun konnte ich endlich einmal Zeit
für einen Pilzgang freischlagen, und das brachte auch prompt Erfolg.
In meinem favorisiertem
Pilzrevier in Maulbronn kommen allmählich die ersten Speisepilze zum Vorschein, auch wenn von Mengen noch keine Rede sein kann.
Gefreut haben Sara und ich uns über die erste Krause Glucke dieses Jahr, die nicht dem Schimmel zum Opfer gefallen war. Und über erste schöne Austernseitlinge.
Anschließend ging es für uns noch auf eine Pferdekoppel bei Knittlingen. Dort wimmelte es nur so vor Wiesenchampignons. Ob wir uns die Mühe machen, sie zu zählen, wissen wir allerdings noch nicht.
Dir und allen Pilzfreunden noch ein schönes restliches Wochenende.
Sara und Sven«
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Foto: Zum Schluss ihres Pilzganges schauten Mona und Martin noch an ihrem Parasolplatz vorbei, eine Maßnahme, die sich lohnte. Sie fanden Pilze im Topzustand vor.
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Mona schreibt am 11. Oktober 2020:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
wir waren heute mit Freunden in unserem Sammelgebiet im Landkreis Calw unterwegs. Die Vielfalt der Pilze hat mittlerweile durchaus zugenommen, die Menge der Pilze hält sich aber noch in Grenzen.
In den Körben sind heute Lila Lacktrichterlinge (1. Foto rechts), Butterpilze, Semmelstoppelpilze, Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge und sogar ein Steinpilz (2. Foto rechts) gelandet. Im Wald bleiben durften Fliegenpilze, verschiedene Reizker- und Täublingsarten sowie Boviste.
Durch den Fund von Kersten inspiriert, sind wir auf dem Rückweg noch an
unserer Parasolstelle vorbeigefahren und siehe da: die ersten Exemplare
hatten sich schon herausgewagt und wurden direkt ins Körbchen verfrachtet.
Wir freuen uns schon auf das Pilzschnitzel heute Abend!
Viele Grüße auch an Heiko, vielleicht hatte er im Schwarzwald ja mehr
Erfolg. Wir werden am nächsten Wochenende auf jeden Fall nochmal einen
Versuch starten, wettermäßig passt ja momentan alles. Nur Geduld
muss man haben.
Herzliche Grüße an alle Pilzfreunde, Martin und Mona«
(3 Fotos © Mona)
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Foto: Im letzten Licht des Tages fand Heiko diese schönen Pilze: Semmelstoppelpilze blass und orange, einen Flockenstieligen Hexenröhrling und - zu allerletzt - sogar noch einen Sommersteinpilz. (4 Fotos © Heiko)
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Heiko schreibt am 10. Oktober 2020:
»Guten Abend Heinz-Wilhelm,
eigentlich war der heutige Samstag komplett für die Apfelernte auf umliegenden Streuobstwiesen mit der Familie im Kreis Ludwigsburg reserviert.
Nach getaner Arbeit konnte ich es aber nicht lassen und beschloss, einen kurzen Abstecher in den Schwäbisch-Fränkischen Wald zu machen. Das Pilzfieber juckte zu stark.
Um 15:30 Uhr im Herbst in den Wald zu gehen, kann bei den jetzigen Lichtverhältnissen ziemlicher Quatsch sein. Abgesehen davon rechnete ich nicht wirklich mit zählbaren Funden.
Aber das Gegenteil war der Fall. An meinen altbekannten Stellen der Sommersteinpilze sollten mich allerdings ganz andere Pilzarten überraschen. Im letzten Licht der Nachmittagssonne entdeckte ich im Laub wunderbare Pfifferlinge, wirklich riesige Mengen vom Semmelstoppelpilzen, eine Marone, einen Flockenstieligen Hexenröhrling sowie zu meiner großen Überraschung doch noch einen stattlichen Sommersteinpilz.
Foto: Mit diesen herrlichen Pfifferlingen hatte Heiko gar nicht gerechnet. Er fand sie an seinem Sommersteinpilzplatz im Schwäbisch-Fränkischen Wald.
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Der Wald stand außerdem voll mit Perlpilzen, Grauen Wulstlingen, verschiedensten Täublingen, Massen von Flaschenbovisten und zahlreichen mir nicht bekannten Pilzen.
Es war eineinhalb Stunden
lang das reinste Pilzvergnügen. Danach war es wirklich zu dunkel und
ich musste mich sputen, um aus dem Wald zu kommen.
Ein verrückter, aber wundervoller Abstecher!
Dir ein schönes Wochenende und Herzliche Grüße
Heiko«
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Foto: Fast wie die Orgelpfeifen stehen sie da, diese vier schönen Pfifferlinge. Wie gut, dass Heiko sich nach der Apfelernte noch dazu aufraffte, in den Wald zu fahren.
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Michael M. schreibt am 10. Oktober 2020 zu diesem Foto:
»Hallo Pilzticker,
Häger Pilz und Geza waren in den so genannten Wäldern von Kronau unterwegs. Langsam ändert sich die Waldfarbe. Es zieht der klassiche Herbst ein. Gefunden haben wir immer noch viele Krause Glucken und endlich ein paar schöne Steinpilze. Dazu gab es noch einen Apfelmost vom Stassen in Huttenheim! Herbst, wie er sein muss.
Viele Grüße Michael M.« (Foto © Michael M.)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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