Pilzticker BaWue 312:
Funde vom 17.06.2021 - 18.06.2021

Pilzticker BaWue 312

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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs

Leonberg: Jede Menge junge knackige Sommersteinpilze

Felix schreibt am 18. Juni 2021 zu diesem Foto:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

heute haben wir eine Feierabendrunde durch die Wälder bei Leonberg gedreht und dabei nicht schlecht gestaunt.

Neben ein paar Pfifferlingen und einem Hainbuchenröhrling fanden wir an die 30 Sommersteinpilze, und das trotz der Trockenheit der letzten Woche. Leider waren einige schon überständig, aber es gab etliche junge und knackige Exemplare von bester Qualität.

Da unser Korb so schnell voll war, mussten wir gar nicht alle unserer Stellen aufsuchen. Für uns ein wirklicher schöner Start in die Steinpilzsaison und ein überaus leckeres Abendessen. 

Leider hat der Förster in diesem Bereich eifrig Bäume markiert. Ich hoffe, da passiert nicht allzu viel.

Viele liebe Grüße, Lasse und Felix"

(Foto © Felix)

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Sommersteinpilze ohne Ende, aber leider auch sehr viele überständige

Foto: Es sind sehr viele, doch es hätten noch viel mehr sein können, wenn nicht eine große Menge bereits hinüber gewesen wäre. Michael fand erneut viele Sommersteinpilze bei Kronau.

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Michael schreibt am 18. Juni 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

es geht munter weiter. Allerdings macht sich so langsam die Trockenheit bemerkbar, und zwar leider in Form von sehr vielen überständigen Sommersteinpilzen.

Gesammelt habe ich Sommersteinpilze, einen Flocki, Fleischrote Speisetäublinge, Hainbuchenraufüße und noch eine Handvoll Pfiffers.

Wie jedes Jahr an der selben Stelle, so zeigt sich auch verlässlich wieder der seltene Riesenscheidenstreifling. Sein Myzel bringt jährlich nur 1-3 Fruchtkörper hervor.

Viele Grüße Michael"

(3 Fotos © Michael)

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Anmerkung: Zur Zeit nur eingeschränkter Bearbeitungsservice möglich

Foto: Der teilweise fast schuppenartig überzogene Stiel gibt Rätsel auf, denn diese Stielzeichnung will nicht so recht zu einem Sommersteinpilz passen. Am Stielende die feine Netzzeichnung verrät ihn dann doch als solchen.

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Foto: Ein, zwei Riesenscheidenstreiflinge gehören alljährlich zu Michaels fester Pilzkollektion. Der geriefte Rand ist ebenso gut zu erkennen wie der schön genatterte Stiel. Er ist ein guter Speisepilz, der allein schon seiner Seltenheit wegen stehen bleiben sollte.

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Zitterpartie bei fast 33 Grad im Schatten: Wo sich die Wege zweier Pilzgranden kreuzen

Thomas schreibt am 17. Juni 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

gestern bei knapp 33 Grad hatte ich endlich mal ein bisschen Zeit, um zumindest mal nach meinen Sommersteinpilz-Stellen in den Wäldern um Karlsruhe zu sehen.

Natürlich ging ich mit der Hoffnung in den Wald, dass Michael aus Kronau in den letzten Jahren nicht auch alle meine dortigen Plätze entdeckt hat. Denn wie bei den Winterpilzen, war ich auch an meinen Sommerpilzstellen nicht mehr gewesen, seit unsere Tochter 2016 auf die Welt kam.

So musste ich die letzten Jahre oftmals zittern, wenn sich Michael wieder mit tollen Funden aus dem Karlsruher Hardtwald meldete. Aber wie mein Fund zeigt, bietet dieser Wald noch genügend Plätzchen, an denen sich die Pilze verstecken, so dass der erfahrene Sammler auf seine Kosten kommt.

Foto: Ziegelrote Risspilze, auch Mairisspilze genannt. Es sind sehr giftige Pilze, deren Merkmale hier aufgeführt sind. Sie wachsen meist bei Buchen, auch Linden, sind daher auch recht häufig in Parks zu finden.

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Pünktlich zum Spätherbst sah ich dort in der Nähe damals auch des Öfteren ein übergewichtiges Sammlerpärchen, das sich mit einer blauen Mülltüte über der Schulter über alles hermachte, was nach Maronen- oder Rotfußröhrling aussah. Allerdings hatten sie nur einen kleinen Aktionsradius und übersahen auch vieles - oder ließen Pilze auch absichtlich stehen, bis die Röhren grün waren.

Auf dem Weg zu meiner ersten Stelle, sah ich am Wegrand erstmal nur viele, viele Ziegelrote Risspilze, die teilweise sehr schön ihre charakteristischen Merkmale zeigten.

An meiner Stelle angekommen, entdeckte ich auch gleich zwei wunderschöne Sommersteinpilze, die natürlich flugs ins Körbchen wanderten.

Foto: Ein zumindest äußerlich wunderschöner Sommersteinpilz, dessen Netzzeichnung hier eindrucksvoll zu bestaunen ist.

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Als ich dann vor einer umgestürzten morschen Eiche stand, die übersät war von Lungenseitlingen, wovon ich mir einige schöne Exemplare mitnahm, wusste ich, dass Michael und ich schon wieder die gleichen Wege laufen. Beide, Sommersteinpilze und Lungenseitlinge, sind auf dem Foto rechts zu sehen.

Davon lasse ich mich aber nicht entmutigen und konnte auch im weiteren Verlauf noch einige weitere Sommersteinpilze finden.

Normalerweise bin ich überhaupt kein Freund mehr der ersten Sommersteinpilzen im Jahr, da sie in den meisten Fällen schon in jungem Zustand komplett verwurmt sind, weil verschiedene Insektenarten ihre Eier schon vor dem Entstehen eines Fruchtkörpers in den Boden ablegen.

Somit kann ich voll und ganz bestätigen, was Marie am 12. Juni im Pilzticker Rheinland-Pfalz schrieb. Nach meiner und der Erfahrung von Freunden und Bekannten, mitunter aus Nidda (bei Frankfurt), der Oberpfalz, Freiburg und Mannheim, wird das im späteren Verlauf wieder etwas besser. Aber die Ersten sind überall von sehr schlechter Qualität, obwohl es das äußere Erscheinungsbild für Laien nicht vermuten lässt.

Foto: Morsche Eiche mit Lungenseitlingen. Da hatte Thomas nicht nur Leckeres für den Gaumen, sondern war auch um die Gewissheit reicher, dass vor ihm auch Michael hier gewesen sein muss.

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Dies betrifft noch viele weitere Regionen, nur sind nicht alle Sammler so ehrlich und reden lieber von "erstklassigen und kernigen" Steinpilzen. Die aufgerissenen und trockeneren Exemplare sind oftmals nicht ganz so stark befallen.

Da lob ich mir doch wieder meine südlichen Ackerlinge, in denen ich noch nie eine einzige Made finden konnte. Auch die Flockis haben, abgesehen von Schneckenfraß, selten einen so starken Madenbefall. Und über einen Korb mit schönen Frauentäublingen, wie ihn Heiko präsentiert, freue ich mich auch immer riesig. Vorausgesetzt, sie sind wurmfrei.

Den Weg zu den Pfifferlingen ersparte ich mir, da Michael hier erst vor kurzem richtig gut abkassieren konnte.

Allen Pilzfreunden wünsche ich trotzdem eine reiche Ausbeute an Sommersteinpilzen!

Viele liebe Grüße, Thomas"

(4 Fotos © Thomas)

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