Pilzticker BaWue 317
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Foto: Zwei Arten Pfifferlinge und Perlpilze. Letztere schätzt Thomas sehr. Er beschreibt in seiner Pilznachricht, wie simple er sie zubereitet und genießt. (8 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 4. Juli 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
am heutigen Sonntag nahm ich die siebzig Kilometer einfache Fahrt vom Campingplatz Rülzheim in den nördlichen Schwarzwald gerne in Kauf. Obwohl das Absuchen der teilweise steilen Osthänge ganz schön anstrengend war, sprangen endlich auch meine ersten Pfifferlinge 2021 dabei heraus. Auch die ersten noch kleinen Samtpfifferlinge (3. und 4. Foto) ließen sich blicken.
Foto: Hier sehen wir gewöhnliche Pfifferlinge...
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Foto: ... und hier Samtige oder Samtpfifferlinge.
Auch waren wieder einige schöne madenfreie Perlpilze
zu
finden, die ich natürlich nicht stehen ließ. Auch heute war wieder ein
Exemplar dabei, dass sehr starke Rottöne aufwies, so dass er für einen
Laien einem Fliegenpilz stark ähnelte. Auf dem Foto mit dem Gesamtfund
erkennt man aber an der Rückseite des in der Mitte liegenden Exemplares
klar den Perlpilz.
Am liebsten esse ich Perlpilze schon etwas aufgeschirmt und ganz simpel zubereitet. Einfach nur den Stiel kurz unterhalb des Hutes abgeschnitten, die Huthaut abgezogen und mit Butter in der Pfanne beidseitig angebraten, bis die Lamellen kross sind. Mit Salz und etwas Pfeffer gewürzt, sind sie ein kleines Träumchen (mehr dazu siehe hier, Tageseintrag vom 15. August 2017).
Foto: Dieser Perlpilz scheint sich derart zu schämen, dass er vor Röte schon einem Fliegenpilz gleicht. Dank seiner Rückseite, hier nicht sichtbar, gibt er sich aber deutlich als Perlpilz zu erkennen, siehe das Foto oben mit dem Gesamtfund.
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Foto: Strubbelkopfröhrlinge schmecken muffig-abweisend und können zum Verzehr nicht empfohlen werden, weshalb sie hier als ungenießbar klassifiziert werden.
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Was derzeit auch sehr stark im Kommen ist, sind die Strubbelkopfröhrlinge. Allerdings taugen sie geschmacklich kaum bis gar nicht als Speisepilz.
Faszinierend an vielen meiner damals guten Pfifferlingsstellen ist, dass dort nun etliche Langstielige Dufttrichterlinge (Weiße Anistrichterlinge) wachsen, die hier sonst nie so zahlreich wuchsen.
Foto: Langstielige Dufttrichterlinge, auch Weiße Anistrichterlinge genannt, enthalten das auf das Nervensystem einwirkende Gift Muskarin.
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Die meiste Zeit und auch Nerven raubten meine ehemals besten Stellen für Pfifferlinge. Zwei Fotos zeigen das Chaos, das die Forstarbeiter immer öfter hinterlassen, wenn sie neue Rückegassen ziehen und auf beiden Seiten davon noch etliche Bäume herausnehmen. Alles Kleinholz wird liegen gelassen, die volle Sonne knallt auf den Boden und die Vegetation ändert und verdichtet sich dort.
Eine sehr interessante Begegnung hatte ich auf dem Rückweg zum Auto. Nämlich mit dem Verantwortlichen für diese Forst- und Fällarbeiten. Ein Jäger, der mir erzählte, dass hier eines seiner Jagdgebiete sei und er mehrere neue Hochsitze aufstellen wolle und die Lichtungen benötigt.
Foto: Waldverwüstung 1: Es bleibt nicht beim Schlagen einer Rückegasse, auch seitab werden etlich Bäume gefällt. Und as in einem intakten Laub- beziehungsweise Rotbuchenwald.
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Foto: Das Geäst bleibt sich selbst überlassen; es braucht lange, ehe es als Humus wieder in den Boden eingeht. Zurück bleiben nach der Baumentnahme lichte Stellen, wo die direkte stundenlange Sonneneinstrahlung das bisherige organische Leben zerstört.
Als ich ihm
erklärte, dass dies eine meiner besten Pfifferlingstellen war und er
nicht wusste, dass verschiedene Pilze an nestimmte Bäume gebunden sind,
sagte er leicht bedauernd und mitfühlend: „Das tut mir jetzt echt leid." Ich habe es ihm abgenommen!
Und dass der Pfifferling hier nicht ganz ausgelöscht wurde und dennoch wächst, mitunter an ganz neuen Stellen, stimmt mich zuversichtlich.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Präsentation auf dem Backblech (links) und Backgitter (rechts). Thomas und Markus hatten bei den Sommersteinpilzen den Tag der Tage erwischt. So viele haben sie lange nicht mehr gefunden. Und abgesehen von erträglichem Schneckenfraß war nahezu jeder Pilz von ausgezeichneter Qualität. (4 Fotos © Thomas)
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Markus schreibt am 3. Juli 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute waren wir in der Nähe von Mannheim auf der Suche nach Sommersteinpilzen. Nachdem wir in letzter Zeit bei einigen Versuchen nur mäßigem Erfolg hatten und jeweils bestenfalls ein Dutzend durchschnittlicher Sommersteinpilze fanden, war es heute anders. Nach dem vielen Regen kam doch noch der erhoffte Wachstumsschub.
In einem kleinen Waldstück mit mittelgroßen Eichen fanden wir viele
frisch gewachsene Sommersteinpilze, alle von bester Qualität, wie das erste Foto rechts verdeutlichen soll: ganz fest
und madenfrei, lediglich hie und da von einer Schnecke angeknabbert. Schwüle
und Stechmücken waren beim Sammeln auf einmal vergessen. An einigen Stellen wuchsen bis zu 40 Pilze auf einem Fleck, wie das zweite Foto rechts zeigt.
Wir freuten uns, dass wir dieses Jahr endlich einmal wieder den richtigen Zeitpunkt erwischt haben, denn nichts ist frustrierender, als zwei Tage zu spät zu kommen. Betonen möchten wir an der Stelle, dass wir die meisten großen Exemplare haben stehen lassen, damit sie ihre Sporen verteilen können.
Viele Grüße, Thomas und Markus"
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Foto: Ansicht einer Teilsammlung von Sommersteinpilzen im Wald. Obwohl sie viele große Exemplare stehen ließen, war es für sie eine fantastische Lese.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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