Pilzticker Bawue 32 (Baden-Württemberg 32)
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Foto: Dies sind mit großer Wahrscheinlichkeit Anhängselröhrlinge. Sofern im Nadelwald gefunden, sind es Nadelwald-Anhängselröhrlinge. Sie sind eine Art Doppelgänger der im Laubwald stehenden Anhängselröhrlinge. Sie heißen so, weil sie eine Art in der Erde verankerten Wurmfortsatz am Stielende haben, der nochmals tiefer in den Boden eingesenkt ist. Das spiegelt sich im Namen Boletus appendiculatus (Laubwald-Anhängselröhrling) und Boletus subappendiculatus (Nadelwald-Anhängselröhrling) wider.
Anhängselröhrlinge zeichnen sich durch eine große Variationsbreite der Hutfarbe - hier bräunlichorange - aus, wobei die Huthaut typischerweise über den Hutrand hinweg lappt. Dies ist bei dem rechten Pilz zumindest angedeutet. Der Nordschwarzwald über Tübingen bis hin zum Landkreis Esslingen ist eine für Anhängselröhrlinge bekannt gute Wachstumsregion. Die Pilze sind tendenziell im Rückgang, jedoch nicht stark gefährdet.
Verwechselbar wäre er vor allem mit dem Marmorierten oder Blasshütigen Röhrling (Boletus depilatus). Der rötet an der Stielbasis; der Anhängselröhrling blaut dort schwach.
(Foto © Bettina)
Pilzticker Bawue 32
Bettina schreibt am 21. September 2014:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich in den Wäldern im Schurwald (Kreis Esslingen) unterwegs. Nachdem ich hier im August schon reichlich Maronen und Steinpilze gefunden habe, war nun die Ausbeute eher mager: Ein Steinpilz und weitere drei Röhrlinge, die ich aber nicht eindeutig bestimmen konnte. Der Stiel und die Röhren waren gelb, das Fleisch weiß, auf Druck nicht blauend. Kann es sich hier um den Nadelwald-Anhängselröhrling handeln?
Geschmeckt haben sie jedenfalls, es gab sie zu Spaghetti mit Basilikum-Sahne, ein super Rezept, das ich auf Deiner Webseite entdeckt habe.
Schöne Grüße Bettina"
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Foto: Die Pfifferlinge haben eine Rekordjahr wie seit Jahrzehnten nicht mehr, und das über den halben europäischen Kontinent.
Torben schreibt am 20. September 2014:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
es ist wirklich ein tolles Pfifferlingsjahr!
Dort, wo man sonst nur einzelne Exemplare findet, stehen im Moment dichtgedrängt ganze Gruppen. Dies trifft sowohl für die Echten Pfifferlinge wie die Aprikosenpifferlinge zu.
Leider bleiben die Steinpilze in meinen Wäldern im Nordschwarzwald dieses Jahr fast komplett aus. Das, was ich in dieser Saison gefunden habe, kann man an zwei Händen ohne Probleme abzählen.
Neben den Reherl waren auch wieder große Mengen Trompetenpifferlinge, Violette Lacktrichterlinge und Goldröhrlinge zu finden, von denen ich ein paar „Ansichtsexemplare“ mitgenommen habe. Semmelstoppelpilze, Stockschwämmchen und Flockenstielige Hexenröhrlinge gab es auch noch ein paar.
Viele Grüße, Torben
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Foto: Eine kräftige Pfifferlingsader mit stattlichen Exemplaren entlang einer Fichtenwurzel verspricht bequemes Ernten. (2 Fotos © Torben)
Foto: Was die Kronauer Wälder derzeit bieten, kann sich trotz Ausbleibens des klassischen Steinpilzschubes wahrhaftig sehen lassen. Und immerhin ist ja ein schöner Boletus edulis in Michaels Fund dabei. (Foto © Michael)
Michael schreibt am 17. September 2014:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich mal wieder in den Wäldern um Kronau unterwegs. Momentan lassen mich viele Pilzarten im Stich. Trotz eines mehrstündigen Regens vor fünf Tagen ist der Waldboden wieder rascheltrocken. Steinpilze und andere Röhrlinge lassen dieses Pilzjahr mehr oder weniger auf sich warten. Parasole blieben bislang fast aus.
Ich hoffe, dass sich das noch ändern wird. Lediglich auf Täublinge, Pfifferlinge, Krause Glucken und die Schwarzblauenden Röhrlinge ist dieses Jahr Verlass.
Eine kleine Ausbeute von Schwarzblauenden Röhrlingen, zwei Maronen, einem Steinpilz, wenigen Pfifferlingen und Violetten Lacktricherlingen, einem Parasol, zwei Flockis und zwei Glucken waren dann doch noch im Korb. Ich habe sie einem Geschäftskollegen geschenkt.
Viele Grüße Michael"
Hallo Michael,
in einigen Waldgebieten Deutschlands sind die Fichtensteinpilze bislang weitgehend ausgeblieben. Ich bin sicher, dass sie noch kommen werden. Wir haben erst das zweite Drittel im September, da ist noch gut Zeit für zwei kräftige Schübe. Ich rechne sogar damit, dass dort, wo bereits richtige Pilzschwemmen waren, die Steinpilze noch einmal nachrücken werden, wenn auch nicht mehr in der bisherigen Menge. Nur Geduld!
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
Pilzticker Bawue 32
Foto: Wer genau hinsieht, entdeckt ein wahres Pfifferlingsparadies: Bis in die hinteren Laubregionen sprenkeln lebhaft und dicht unzählige Pfifferlinge aus dem Flor der vertrockneten Rotbuchenblätter heraus. Ein wirkliches Pilzeldorado! (2 Fotos © Oliver)
Oliver schreibt am 17. September 2014:
"Lieber Heinz Wilhelm,
unser Korb war, wie man sieht, zu klein für all die Pfifferlinge...
...viele Grüße Oliver"
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Foto: Totentrompeten (hinten), Lachsreizker (Mitte links), Pfifferlinge (vorn links) und Semmelstroppelpilze (vorn rechts) sind die schönen Waldmitbringsel aus der Nähe von Tübingen. Da freut sich Pilzfreund Hans!
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Hans schreibt am 17. September 2014:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
ich habe, was die Pilz betrifft, eine interessante Woche hinter mir.
Es begann Samstag, als ich ein schönes Nest von Schopftintlingen im dunklen verregneten Fichtenforst fand.
Sonntag war Familiensammeltag bei Tübingen. Es sollten Totentrompeten und Semmelstoppelpilze werden, aber unsere Tochter musste natürlich noch ein paar Tannenreizker mitnehmen und - wie sollte es anders sein dieses Jahr - dann protzte es natürlich noch dottergelb aus dem Wald und ein paar Pfifferlinge wollten auch noch mit. Gesamtergebnis sehr erfreulich!
Montag dann brachte mir eine Kundin, mit der ich schon seit Jahren über Pilze diskutiere, ihre persönlichen Lieblinge mit: Hallimasch, siehe das Foto rechts. Sie erzählte, dass dies ihr Lieblingspilz sei, den man schlicht für alles verwenden könne, sie würde ihn einlegen oder trocknen, in Sahnesoße oder im Quiche oder als Suppenbeilage verwenden.
Wie erstaunt ich war! Bisher war ich immer achtlos an Hallimasch vorbeigegangen, waren doch eher abschreckende Informationen über diese Pilze zu lesen wie: "Zuerst abkochen, da leicht giftig"; "Bewirkt zusammenziehendes Gefühl im Hals"; "Nicht für jedermann verträglich".
2 Fotos: In so schönen Büscheln standen die Pfifferlinge (links) und die Lachs- oder Tannenreizker (rechts) in den Wäldern um Tübingen.
Sie lachte nur über meine vorgetragenen Bedenken. Wobei ich mir dachte, dass sie als Russland-Deutsche gewiss einen besonders gut trainierten Pilzmagen haben dürfte. Als sie aber berichtete, dass sogar ihr Mann, der schnell Probleme mit der Verdauung bekäme, diesen Pilz ohne Auswirkungen in großen Mengen verzehre, und zwar nicht einmal abgekocht, wurde ich doch neugierig.
Also gab es Montag Abend bei uns Pasta mit Hallimasch-Sahne-Soße, die Pilze ebenfalls nicht abgekocht, wir wollen schließlich keine Feiglinge sein! Allerdings hatten sie 20 Minuten mitgeköchelt.
2 Fotos: Auch die Totentrompeten (links) und die Semmelstoppelpilze (rechts) waren beim Waldgang am Rande des Familientreffens bei Tübingen gern gesehene Sammelstücke. (6 Fotos © Hans)
Und siehe da, es war ein tolles Geschmackserlebnis! Es gab keinerlei Beanstandungen - nur unsere Tochter durfte lediglich EINEN Pilz essen, was schlimm für sie war, denn auch ihr schmeckte das Gericht sehr gut.
So kann man also Vorurteile loswerden, wenn man nur einmal über seinen Schatten springt und bereit ist, auch mal etwas anderes zu probieren. Manchmal braucht es eben einen kleinen Schubs - in diesem Fall in Person unserer netten russlanddeutschen Besucherin.
Viele Grüße Hans"
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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