Pilzticker Bawue 328
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Foto: Die große Pfifferlingsparade 2021 im nördlichen Schwarzwald: Wir sehen oben viele Amethystschuppige Pfifferlinge; links unten in der hellen Schale sind Blasse Pfifferlinge, die makroskopisch oft sehr schwierig von Bereiften Pfifferlingen zu unterscheiden sind. Daneben in der hellen Schale sind Echte Pfifferlinge. Rechts in der braunen Schale sind Samtige Pfifferlinge, die nochmal fruchtiger und aromatischer sind als die restlichen Pfifferlinge, weshalb der Samtpfifferling auch Aprikosenpfifferling genannt wird. (13 Fotos © Thomas)
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Foto: 24 verschiedene Arten Speisepilze präsentiert Thomas auf diesem Foto. Eine solche Artenvielfalt ist für das erste Augustdrittel außergewöhnlich. Was soll das erst im Herbst geben...? Der Plastekorb war eine Notmaßnahme, da Thomas mit seiner Familie vom Campingplatz in Rülzheim aus gestartet war, während der zweite Pilzkorb in Karlsruhe vergeblich auf Ausgang hoffte.
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Thomas schreibt am 11. August 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem ich meinen Pfifferlingen im Nordschwarzwald nun genügend Zeit zum Wachsen gegeben habe, hatte ich heute ein richtig gutes Gefühl und so eine leichte Vorahnung. Also fuhr ich heute Morgen mit meiner Frau und unserer Tochter die siebzig Kilometer von Rülzheim aus in den nördlichen Schwarzwald.
Leider steht mein zweiter Korb noch zuhause, und so mussten wir auf den Einkaufskorb aus Plastik zurückgreifen, der gewiss nicht das optimale Transportmittel für Pilze ist.
Und es hat sich mal wieder gezeigt: Geduld zahlt sich aus! Und alle Sorgen um diese Wälder, dass sie einen Schaden durch die Forstarbeiten genommen haben, sind nun erstmal völlig vergessen. Denn der Durchbruch im rekordverdächtigen Pfifferlingsjahr 2021 ist jetzt auch hier geschafft.
Es ist zwar hin und wieder etwas mühselig, da sie teilweise massenhaft unter dem Geäst wachsen, aber das ist die Mühe wert. Nachdem wir unsere zwei Körbe gut gefüllt hatten, wovon die Pfifferlinge bestimmt 3/4 ausmachten, mussten wir abbrechen. Mit den Massen, die dastanden, hätten wir noch viele, viele Körbe füllen können.
Wie gewohnt, sind hier die Amethystschuppigen Pfifferlinge ganz klar in der Überzahl, aber auch der Echte Pfifferling, der Blasse Pfifferling und der Samtige Pfifferling, treten in diesem Jahr in großen Mengen auf, sodass wir auch bei den Samtpfifferlingen beherzt zugreifen konnten.
Foto: Junge Amethystschuppige Pfifferlinge. Die Farbbezeichnung Amethyst geht auf den gleichnamigen lilafarbigen Amethyst-Edelstein zurück.
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Foto: Ausgewachsene Amethystschuppige Pfifferlinge.
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Foto: Dies sind Blasse Pfifferlinge. Sie sind nur sehr schwierig von Bereiften Pfifferlingen zu unterscheiden.
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Foto: Wer kennt sie nicht? Dies sind Echte Pfifferlinge.
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Foto: Und dies sind Samtige Pfifferlinge oder Samtpfifferlinge. Sie schmecken am fruchtigsten von allen Pfifferlingsarten.
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Zudem sammelten wir noch viele schöne Lachsreizker, einen Grasgrünen Täubling, Frauentäublinge, Fleischrote Speisetäublinge, Violettstielige Pfirsichtäublinge und einen Wieseltäubling wie auch zwei Langstielige Pfeffermilchlinge* und einen Grünenden Pfeffermilchling*.
Hinzu kamen noch ein Perlpilz, Rötliche und Violette Lacktrichterlinge und Grüne Anistrichterlinge, die geschmacklich aber nicht jedem zusagen. In ganz kleinen Mengen geben sie dem Mischpilzgericht eine leichte Anisnote. Verwendet man zu viel davon, wird der Geschmack sehr aufdringlich.
Daraufhin folgten einige Flaschenstäublinge, ein Birkenpilz, Rotfußröhrlinge, Goldröhrlinge und einige Schmarotzerröhrlinge, die momentan massenhaft an Dickschaligen Kartoffelbovisten wachsen.
Foto: Mit ihren Grübchen am Stiel haben die Weißtannenreizker oder Lachsreizker, die ausgezeichnete Speisepilze sind, eine Ähnlichkeit mit den Edelreizkern. Lachsreizker wachsen fast immer bei Weißtannen, Edelreizker bei Kiefern.
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Foto: Seitdem mir einmal ein einziger Anistrichterling ein ganzes Pilzgericht mit dem penetranten Süßgeschmack überlagert und verhunzt hat, mache ich zwar keinen weiten Bogen um sie, nähere mich ihnen allerdings nur, um mal zu schnuppern.
Foto: Solange Flaschenstäublinge noch fest und innen reinweiß sind, esse ich den ein oder anderen während eines Pilzganges gerne roh. In einer Pilzsauce machen sich winzige Stückchen von ihnen ausgezeichnet. Die körnige Außenhaut ist allerdings zu entfernen.
Foto: Schmarotzerröhrlinge an einem Kartoffelbovist. Sie sind sehr gute, allerdings seltene Speisepilze.
Zu guter Letzt kam noch je ein Europäisches Goldblatt, Wurzelnder Schleimrübling und ganz wenige Dottergelbe Spatelinge (15. Foto), die ich für eine kleine Kostprobe mitnahm, da ich sie wegen ihres seltenen Auftretens bislang immer stehen gelassen habe.
Was derzeit auch in unzählbaren Massen an all meinen Plätzen für Totentrompeten wächst, was das Foto einigermaßen zeigt, ist der Gestreifte oder auch Striegelige Teuerling.
An diesen Stellen ist der Boden regelrecht übersät von den winzig kleinen Pilzchen. Hoffentlich bedeutet das nicht, dass auch die Preise der Lebensmittel auch in diesem Ausmaß steigen werden, was ihm ja durchaus nachgesagt wird. Von Herbsttrompeten ist momentan aber noch gar nichts zu sehen.
Wenn sich jetzt schon solch eine Artenvielfalt mit vierundzwanzig essbaren Pilzarten finden lassen, will ich nicht wissen, was erst im Herbst auf uns wartet...
Herzliche Grüße an Dich und an alle Pilzbegeisterten.
Thomas und Familie"
* Bei vorangehender Küchenakrobatik essbar
Blau = ungenießbar
Rot = giftig
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Foto: In diesem tollen artenreichen Pilzjahr dürfen auch die Dottergelben Spatelinge nicht fehlen. Manchmal bleiben sie etliche Jahre lang aus.
Foto: Was an Lebensmitteln ist denn nicht teurer geworden in diesem Jahr? So gesehen zeigen die Striegeligen oder Gestreiften Teuerlinge nur abschließend an, was bereits Fakt ist. Oder wollen sie etwa andeuten, dass alles noch schlimmer wird?
Foto: Seit Monaten wachsen im Raum Karlsruhe/Bruchsal die Pfifferlinge in Massen, was selbst der erfahrene Michael, der seit bald 30 Jahren Pilze sammelt, nicht annähernd erlebt hat. Die Nachbarn und Eltern dürfen sich mitfreuen, denn sie bekommen regelmäßig Frischlieferungen frei Haus. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 11. August 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
es ist einfach nur der helle Wahnsinn mit den Pfifferlingen, fast so, als hätte deren Saison gerade erst begonnen. Der Waldboden ist nach wie vor bedeckt von ihnen. Noch immer wachsen unzählige Nägelchen nach, und das nun schon seit Monaten.
Ich konnte gestern zeitgleich Blasse Laubwald Pfifferlinge, Samtige Pfifferlinge, Gemeine Pfifferlinge und Amethystschuppige Pfifferlinge finden. Letztere waren allerdings mit nur zwei Exemplaren im Angebot, weshalb sie im Wald bleiben durften. Dazu sammelte ich noch einige Grüngefelderte Täublinge und Speisetäublinge.
Die Täublinge und einen Teller voller Pfifferlinge behielt ich für mich zur sofortigen Verwertung, die restlichen wurden unter meinen beiden Nachbarn und meinen Eltern aufgeteilt.
Der Hirschkäfer auf dem Foto rechts, der gerade am Wurzelast einer Eiche hochklettert, durfte natürlich auch im Wald bleiben.
Viele Grüße, Michael"
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Foto: Unzählige solcher Nester hat Michael erneut gefunden. Außerdem ist der Waldboden von noch kleineren Pfifferlingen geradezu übersät. Sie wachsen nahezu überall im Laub der Wälder um Kronau.
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Pilzfreund Armin schickt uns dieses nicht alltägliche Foto mit dem Ausschnitt eines Hexenringes von Schweinsohren. Nach 3 Jahren Trockenheit sind die Schweinsohren erstmals wieder da. Armin fand sie bei Jestetten im Landklreis Waldshut. "Es herrscht Freude", schreibt er dazu. (Foto © Armin)
10. August 2021
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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