Pilzticker BaWue 333
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs
Foto: Endlich mal wieder eine Ausbeute aus den heimischen Laub- und Mischwäldern: Nach einer einwöchigen Fortbildung freute sich Thomas, wieder im Raum Karlsruhe und im Nordschwarzwald Pilze sammeln zu können. (9 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 16. September 2021:
Hallo Heinz-Wilhelm,
endlich wieder Laub- und Mischwälder!
Nach fast einer ganzen Woche Fortbildung im Südschwarzwald freue ich mich, mal wieder etwas anderes als nur Fichten, Fichten und Fichten zu sehen. Ach ja, Tannen gab's ja auch noch. Aber auch dort streifte ich abends hin und wieder durch die Wälder. Da ich in einem Gästezimmer in Saig untergekommen war, boten sich die Wälder um Lenzkirch geradezu an.
Gesammelt habe ich aber nicht für mich, sondern ausschließlich für meine nette und freundliche Gastgeberin. Auf den ersten vier Fotos sieht man ungefähr die Menge und Arten, die ich ihr alle zwei Tage übergab. Jedes Mal waren es Echte Pfifferlinge, Maronenröhrlinge und Mohrenkopfmilchlinge. Letztere kannte sie überhaupt nicht und war den dunklen Farben gegenüber zunächst etwas ängstlich. Geschmeckt haben sie der ganzen Familie aber vorzüglich.
Foto: So oder so ähnlich sah die Ausbeute aus, die Thomas im Südschwarzwald alle zwei Tage seiner Gastgeberin zum Verzehr mitbrachte. Unten links Mohrenkopfmilchlinge.
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Foto: Die Pfifferlinge gehörten stets mit zur Ausbeute.
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Foto: Den Mohrenkopfmilchling findet man immer seltener, weil er als Mykorrhizapartner alte Fichten benötigt. Die aber gibt es immer weniger, weil die Forstwirtschaft die Fichten aus wirtschaftlichen Gründen schon früh schlägt. Im Flachland fehlt diese Pilzart ganz, sie ist ein Mittelgebirgs- und Gebirgspilz. Findet man ihn, so wächst er nicht selten in großer Anzahl. Der sehr wohlschmeckende Pilz ist neben dem Milchbrätling die einzige Milchlingsart, die roh gegessen werden kann.
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Heute war ich dann nach Feierabend mal wieder in den Wäldern um Ettlingen und im näheren Nordschwarzwald unterwegs, um ein paar frische Wildpilze für das Abendessen zu sammeln und um nach den Fichtensteinpilzen zu sehen, die ich vor meiner Abreise stehen gelassen hatte.
Wie zu erwarten, standen heute aber bis auf wenige brauchbare nur noch bis auf die Stielbasis heruntergefressene Opis herum. Aber ganz kleine Sommersteinpilze spicken erneut aus dem Boden. Da werde ich die Tage nochmal vorbeischauen.
In meinem Körbchen landeten wie erwähnt ein brauchbarer Fichtensteinpilz, ein Winzling und einige Schnipsel davon, einige schöne Maronen, Flockenstielige Hexenröhrlinge, eine Ziegenlippe, je zwei Birkenpilze und Pfifferlinge, Lachsreizker, Semmelstoppelpilze, Lacktrichterlinge, Frauentäublinge, Braune Ledertäublinge und drei Perlpilze, die gerade wieder am Kommen sind. Zudem fand ich noch Ziegenfußporlinge in Massen, die aber ihren Schutzstatus genießen und stehen bleiben durften.
Foto: Ein junger, kräftiger Maronenröhrling in Hanglage.
Foto: Ziegenfußporlinge werden auf dieser Website das erste Mal gezeigt. Sie sind sehr selten und gehören nach der Bundesartenschutzverordnung zu den wenigen Pilzarten, die streng geschützt sind und nicht entnommen werden dürfen. Das gilt für alle am Boden wachsenden Porlingsarten, also auch für Schafsporlinge und Semmelportlinge.
Des Weiteren steht der Wald gerade voll mit kleinen giftigen, muskarinhaltigen Rosa Rettichhelmlingen. Auch einen Prachtkerl von Fliegenpilz konnte ich fotografieren.
Als kleine Beigabe habe ich mal einen direkten Vergleich von Flockenstieligen Hexenröhrlingen und Schönfußröhrlingen zusammengestellt, da es bei einigen Sammlern auf Deiner Seite leider immer wieder zu Verwechslungen zwischen diesen beiden kommt.
Der Schönfußröhrling löst mitunter sehr heftige Magen-Darm-Störungen aus und sollte eigentlich auch durch seinen Geruch schon etwas unangenehm auffallen.
Viele liebe Grüße an Dich und an alle Pilzfreunde, Thomas"
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Foto: Rosa Rettichhelmlinge sind wie Fliegenpilze muscarinhaltig und damit giftig. Dabei sehen sie so schön zartrosa aus...
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Foto: Der Regen hat diesem Fliegenpilz alle flockigen Schüppchen abgewaschen.
Foto: Sie werden immer mal wieder verwechselt, obwohl sie einfach zu unterscheiden sind: zwei Schönfußröhrlinge (links) und zwei Flockenstielige Hexenröhrlinge (rechts). Schönfüße haben gelbe, die Hexenröhrlinge rotorangefarbene Röhren.
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Gunter schreibt am 14. September 2021 zu diesen 2 Fotos:
"Guten Abend Heinz-Wilhelm,
bis jetzt haben wir immer die Berichte der anderen gelesen. Nun können wir auch etwas beisteuern.
Wir sind mit dem Wohnmobil an der Nagoldtalsperre im Nordschwarzwald. Beim Pilzgang heute Morgen konnten wir uns mit Steinpilzen, Rotkappen, Samtpfifferlingen und einer halben Handvoll Semmelstoppelpilze unser Mittagessen sichern
Und gerade eben haben wir noch eine schöne Breitblätterige Glucke gefunden. Sie ließ sich viel besser putzen als eine Krause Glucke. Jetzt müssten nur noch die Steinpilze hinzukommen.*
Liebe Grüße und viel Erfolg allen Pilzsammlern, Gunter"
(2 Fotos © Gunter)
*Anmerkung: Die sind doch bereits da, auf dem Foto
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Foto: Drei verschiedene Arten Reizker fanden Michael und Suri bei Hochstetten. Wobei die Wechselblauen Reizker eine selten Art sind und hier nur alle paar Jahre einmal vorgestellt wurden. (4 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 13. September 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
Suri und ich waren gestern in den Wäldern um Hochstetten. Der Waldboden ist wieder recht trocken, gefunden haben wir trotzdem allerhand.
Gesammelt haben wir eine Krause Glucke, Edelreizker, Fichtenreizker, Kuhröhrlinge, Kupferrote Gelbfüße, Rote Stoppelpilze, Pfiffers, einen Pfirsichtäubling und zwei Europäische Goldblätter.
Höhepunkte unserer Tour waren einige wenige Rosenrote Gelbfüße, die an den Kuhröhrling gebunden sind, sowie Wechselblaue Edelreizker. Die Rosenrote Gelbfüße blieben, da sie selten sind, im Wald.
Viele Grüße, Michael und Suri"
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Foto: Wechselblaue Reizker zählen zu den Edelreizkern und sind an Kiefern oder Föhren gebunden, wie hier auch einige Nadeln zeigen. Sie sind manchmal schwer zu erkennen, dann nämlich, wenn ihnen der Blauanteil in der Farbe fehlt und sie über orangerötliche, gelblichbraune, bräunliche und weinrote Farbtöne ein beträchtliches Farbspektrum abdecken.
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Foto: Hier schmarotzen drei sichtbare Rosenrote Gelbfüße an zwei Kuhröhrlingen oder korrekt: an deren Wurzelgeflecht. Die Rosenroten Gelbfüße, ausgezeichnete Speisepilze, parasitieren ausschließlich an Kuhpilzen.
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Foto: Hier hat Michael einen Rosenroten Gelbfuß (Rosenroten Schmierling) noch einmal gesondert fotografiert. Sie sind wie Kuhröhrlinge an Kiefern und Föhren gebunden.
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Foto: Zwei Totentrompeten liegen auf der Pilzausbeute aus dem Hochschwarzwald. Der Blumenschmuck bringt Simons Freude über diesen Erstfund zusätzlich zum Ausdruck. (Foto © Simon)
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Simon schreibt am 12. September 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
eine sonntägliche Runde in den Hochschwarzwald brachte noch mal einen Schwung Pfifferlinge, Semmelstoppelpilze, Maronen, meine zwei ersten Totentrompeten sowie herrliche Fichtensteinpilze.
Die Steinpilze finde ich meist an Lichtungsrändern unter hohen, alten, gut erhaltenen Fichten. Oft etwas Hanglage mit steinigem Grund, doch auch etwas Glück braucht es. Die Totentrompeten haben so einen intensiven Geruch. Ich bin sehr froh, sie endlich einmal gefunden zu haben.
Herzliche Grüße aus dem Hochschwarzwald, Simon"
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Foto: Es fing gut an: eingangs des Waldes stieß Michael auf diese große Krause Glucke, die seinen Korb gleich ordentlich füllte und beschwerte.
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Foto: Zwei stechen sofort ins Auge, nämlich die riesige Krause Glucke und rechts unten von ihr die Büscheligen Raslinge. Michael findet sie alljährlich an gleicher Stelle. Mit ihrer Konsistenz und ihrem würzigen Geschmack sind sie hervorragende Speisepilze. Auf dem 2. Foto sind sie in ihrer typisch büschelartigen, fast pflasterartigen Wuchsweise zu sehen.
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Michael schreibt am 11. September 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
in meinen Stammwäldern um Kronau ist nun auch der Pilzherbst ausgebrochen.
Gleich zu Beginn meiner Tour entdeckte ich eine fast korbfüllende, einwandfreie Krause Glucke. Entlang des Waldweges kommen nun auch in großer Zahl die Büscheligen Raslinge (Foto rechts). Darüber freute ich mich besonders, sind sie doch erstklassige würzige Speisepilze!
Ansonsten geben die Pfifferlinge immer noch nicht auf. Die ersten Fichtensteinpilze zeigen sich. Pfirsichtäublinge, Speisetäublinge, ein Hainbuchenraufuß, Butterpilze und zwei Fichtenreizker wurden ebenfalls eingesammelt.
Am Wegrand entdeckte ich dann noch einen Perlhuhnchampignon.
Viele Grüße, Michael"
(5 Fotos © Michael)
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Foto: Jetzt scheint auch der erste kräftige Herbstschub der Fichtensteinpilze zu kommen. Im Sommer hatte es eher vereinzelte oder wenige gegeben.
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Foto: Die Musterung des Perlhuhnegerlings erinnert an das Gefieder eines Perlhuhnes, das mit feinen Punkten übersät ist. Die Pilze reagieren bei Aufritzen oder Schnitt an der Stielbasis wie der Karbolegerling mit chromgelber Färbung. Auch riechen sie - mitunter nur schwach - nach Karbol. Für den sehr ähnlichen Rebhuhnegerling gilt das Gleiche.
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Christopher schreibt am 10. September 2021 zu diesem Foto:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
die Steinpilze in unserem Revier im nördlichen Schwarzwald wachsen. Selten haben wir in kurzer Zeit so viele schöne Steinpilze gefunden. Jetzt freuen wir uns auf leckere Steinpilzgerichte. Zum Auftakt gab es heute Tagliatelle.
Grüße Christopher"
(Foto © Christopher)
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Eleonora schreibt am 9. September 2021 zu diesem Foto:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute Mittag habe ich meinen zweiten Pilzgang im Schwarzwald zwischen Calmbach und Freudenstadt mit reicher Ernte abgeschlossen. Ich fand Gelbstielige Trompetenpfifferlinge, Rotfußröhrlinge und Lila Lacktrichterlinge.
An meinem angestammten Steinpilzplatz war dagegen noch nichts zu entdecken. Aber der Herbst hat ja erst begonnen.
Herzliche Grüße und vielen Dank für Deine Mühe, Eleonora"
(Foto © Eleonora)
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Foto: Eine herrliche Speise! Michael erklärt hier genau, wie er seine frischen Reizker, die ausgezeichnete Einlegepilze sind, nach mediterraner Art eingelegt hat. Weitere südliche Kräuter kann man nach Belieben hinzugeben. (Foto © Michael)
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Michael schreibt am 7. September 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
alle Reizker unserer Schwarzwaldtour habe ich nach mediterraner Art eingelegt.
Dazu habe ich die Reizker halbiert bzw. geviertelt, anschließend in Salzwasser blanchiert. In einer Pfanne habe ich einen Teil Sonnenblumenöl und 2 Teile Olivenöl erhitzt (nicht zum Rauchen bringen) und ordentlich gehackten Knoblauch, Zwiebel und gegen Ende frische Rosmarinzweige darin angeröstet.
In einem kleinen Topf habe ich roten Balsamico Essig erhitzt. Diesen habe ich mit etwas Zucker, Salz und Schwarzem Pfeffer aus der Mühle kräftig abgeschmeckt.
In die Gläser habe ich dann zuerst ca. 1/5 des Balsamico gefüllt. Dann den gerösteten Knoblauch, Zwiebel und die Rosmarinzweige auf die Gläser verteilt. Alles mit den Reizkern befüllt und anschließen mit der Ölmischung bis knapp unter den Verschluss aufgefüllt.
Die fertigen Gläser habe ich dann für ca. 20 Minuten im Wasserbad erhitzt, so dass sich nach Abkühlung ein Vakuum bildete. Jetzt muss es nur noch für ein paar Wochen durchziehen.
Viele Grüße Michael"
Anmerkung: Das Rezept wurde auf die Rezeptseite übernommen
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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