Pilzticker BaWue 339
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Foto: Fritz vermisst dieses Jahr im Bodenseekreis die Steinpilze und Flockenstieligen Hexenröhrlinge. Auch Reizker gibt es nur wenige. Immerhin haben die Trompetenpfifferlinge und die Stockschwämmchen ein passables Jahr.
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Fritz schreibt am 28. Oktober 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
die diesjährige Pilzsaison im Bodenseekreis war im Bezug auf Hexenröhrlinge und Steinpilze sehr bescheiden. Ich war schon erfreut, dass ich bei meinem gestrigen Pilzgang wenigstens noch einen schon beträchtlich angeknabberten Steinpilz (Foto rechts) und zwei Maronen finden konnte.
Auch die Edelreizker haben sich bei uns im Gegensatz zu den Vorjahren rar gemacht. Demgegenüber sind die Trompetenpfifferlinge und die Stockschwämmchen (2. Foto rechts) erfreulich gut vertreten.
Viele Grüße von Fritz aus dem Bodenseekreis"
(3 Fotos © Fritz)
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Foto: So oft lässt sich Michael nicht in den Korb schauen. Hier sogar in zwei. Und wir sehen schöne herbstlich bunte Funde. (4 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 27. Oktober 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich zusammen mit Andreas und seiner Familie in den Wäldern um Kronau unterwegs.
Gesammelt habe wir Violette Rötelritterlinge, Büschelige Raslinge, Parasole, Kupferrote Gelbfüße, Kuhmäuler, Rotfüße, diverse Täublinge, Rote Stoppelpilze, Stockschwämmchen, einen Fichtenreizker, 6 Fichtensteinpilze und 3 Flockis.
Ansonsten stehen überall schönste Fliegenpilze, Hexenringe voller Nebelkappen und vereinzelt Perlhuhnchampignons.
Viele Grüße, Michael, Andreas mit Familie"
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Foto: Gleich zwei Steinpilzanzeiger stehen beieinander. Neben dem Fliegenpilz ein Pfefferröhrling, der in einem Mischpilzgericht ruhig 20 bis 25 Prozent für sich beanspruchen darf. Nicht mehr, weil es dann pfefferig-scharf wird.
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Foto: Perlhuhnchampignons gilben wie Karbolegerlinge besonders an der Stielbasis. Und beide riechen nach Karbol, was besonders stark beim Braten auftritt. Und beide sind giftig.
Foto: Der Hexenring der Nebelgrauen Trichterlinge schlägt einen weiten Bogen. Und wir Pilzsammler sollten einen Bogen um diese Pilze machen, denn bei vielen ruft ihr Verzehr Magen- und Darmprobleme hervor. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie gibt Nebelkappen deshalb nicht mehr für den Verzehr frei.
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Foto: Nach erfolglosem Fliegenfischen an der Wutach suchte José kurzerhand seine Pilzplätze am Schluchsee auf und fand wieder einige Flockenstielige Hexenröhrlinge sowie ein paar Maronen.
(Foto © José)
26. Oktober 2021
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Foto: Wer auf Raufüße und so genannte Kleine Röhrlinge wie die Rotfüße aus ist, hat in diesen Tagen gute Aussichten auf Erfolg. Thomas erklärt, warum es im Gegensatz zu ihnen die Dickröhrlinge momentan noch(?) schwer haben. (3 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 23. Oktober 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
trotz des bislang sehr schwachen Herbstes für Dickröhrlinge wie Flockenstielige Hexenröhrlingen und Steinpilze ist momentan auf die Raufußröhrlinge wie Birkenpilze immer noch Verlass.
Auch heute sammelten wir wieder viele schöne Birkenpilze, Rotfußröhrlinge und Blaugrüne Reiftäublinge auf den angrenzenden Birkenwiesen von unserem Lieblingsspielplatz, nachdem ein Großteil der letzten Funde entweder im Dörrautomaten landete oder wir sie in Einmachgläser in Öl oder in einem Gewürzsud eingelegt haben. Der Rest wurde entweder gleich zubereitet oder an gute Freunde verschenkt.
Auch Büschelige Raslinge und Schopftintlinge können wir hier in den nächsten Tagen in großen Massen abholen, wenn die Wiese nicht vorher gemäht wird.
Das zaghafte Auftreten oder gar Ausbleiben der Dickröhrlinge ist für die südwestliche Region Deutschlands eigentlich ganz einfach zu erklären. Es gibt mehrere Gründe.
Foto: Den Birkenpilzen geht es richtig gut. Seit zwei, drei Wochen wachsen sie überaus prächtig. Als Raufußröhrlinge sind sie nicht so wärmeabhängig wie die Dickröhrlinge, zu denen Steinpilze und Hexenröhrlinge zählen.
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Foto: Auch Rotfußröhrlinge, die zu den Kleinen Röhrlingen zählen, haben weniger mit kühlen Temperaturen zu kämpfen als Dickröhrlinge.
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Dickröhrlinge sind generell ausgesprochen wärmeliebende Pilze. Die letzten drei, vier Jahre, die im Sommer von Dürre und Hitze geprägt waren, hatten wir sehr starke Steinpilzjahre, da der Sommer heiß und der September oft sehr regnerisch war. Gerade die Niederschläge Ende August und im September sind sehr wichtig für das Wachstum der Röhrlinge im Herbst.
Demgegenüber waren die diesjährigen Wetterverhältnisse ganz anders. Wir hatten viel, teilweise zu viel Regen im Frühsommer und im Hochsommer. Speziell von Juni bis Ende Juli war die wärmste und niederschlagsreichste Zeit. Mit gebietsweise weit über 200 Litern pro Quadratmeter war es der feuchteste Sommer seit zehn Jahren, weshalb die Sommersteinpilze und auch viele Sommer-Pilzarten so zahlreich wuchsen.
Im Gegensatz zu den vorherigen Jahren war aber der August einer der kühleren Monate mit zeitweise sehr frischen Nächten. Der September war hingegen der trockenste seit fünfzehn Jahren. Diese fehlende Feuchtigkeit wirkt sich jetzt im Oktober aus.
Hinzu kommt, dass sich viele Arten nach starken Jahren, auch mal wieder ein Erholungsjahr gönnen. Das muss aber nicht bedeuten, dass die Steinpilze komplett ausbleiben. Der kühle und regnerische Oktober könnte eventuell auch noch für Steinpilze im Spätherbst im November sorgen. Nur wird es mit dem fallenden Laub auch nicht gerade einfacher werden, sie zu finden.
Und das Wachstum wird sich dann auch auf einen nur kurzen Zeitraum beschränken. Für die Natur sind Jahre wie dieses aber mal wieder wie eine richtige Erholungskur. So schön grün und reich an Pilzarten, waren die Wälder schon lange nicht mehr. Auch das Fehlen der extrem großen Massen an Krausen Glucken zeigt, dass sich viele Kiefern wieder etwas erholen konnten und sich gut gegen die Parasiten, zu denen auch holzzehrende Pilze zählen, verteidigt haben.
Das vielleicht als kleine Erklärung dafür, warum in vielen Regionen die Steinpilze bislang nur sehr schwach vertreten sind.
Trotz allem, wünsche ich allen Pilzfreunden noch einen erfolgreichen Herbst und Spätherbst.
Liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Die Steinpilze mühen sich redlich. Hier und da gibt es sogar ein schön anzusehendes Exemplar. (4 Fotos © Michael)
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Foto: Die Steinpilze stehen nicht in Gruppen, sondern vereinzelt. Wie dieser, der bereits Besuch von Schnecken hatte.
Michael schreibt am 23. Oktober 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich in den Wäldern um Hochstetten unterwegs.
Vereinzelt ein paar Steinpilze, immer noch schöne Pfiffers, Stoppelpilze, Trompetenpfifferlinge, Violette Rötelritterlinge, Butterpilze, Rotfüßchen und ein Kupferroter Gelbfuß landeten in meinem Korb.
Interessant war eine junge Gruppe Grünblättriger Schwefelköpfe, aus der zwei Pfifferlinge direkt herauswuchsen.
Viele Grüße, Michael"
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Foto: Am Rande des Büschels Grünblättriger Schwefelköpfe haben es sich zwei schöne Pfifferlinge gemütlich eingerichtet.
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Foto: Totentrompeten sind Michael natürlich stets herzlich willkommen. Wie alle Pfifferlingsverwandten und Kraterellen haben sie nach drei schwachen Jahren wieder ein gutes Jahr.
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Foto: Es fällt auf, dass die Steinpilze teilweise hutlos in Korb und Küche landen. Sie haben im Großen und Ganzen kein gutes Jahr - nicht nur in Michaels Pilzwäldern um Kronau. Das von Schnecken ramponierte arme Kerlchen auf dem 2. Foto zeugt davon.
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Michael schreibt am 21. Oktober 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich in den Wäldern um Kronau unterwegs. Allerdings nur eine kleine Runde. Gesammelt und gesichtet habe ich dennoch so einiges. Sechs Steinpilze bzw. deren Stiele, ein Kuhmaul, Kupferrote Gelbfüße, Schopftintlinge, Marone, Butterpilz, Pfiffers, Rote Stoppelpilze, die ersten Violetten Rötelritterlinge, Stockschwämmchen, einen Edelreizker, Parasole und Büschelige Raslinge.
Die Fichtensteinpilze haben bislang kein gutes Jahr hier in meiner Gegend. Und auch die Schnecken leisten ihren Beitrag hierzu. Die Büscheligen Raslinge (2. Foto rechts) werden nochmals stark kommen, was viele kleine Exemplare schon jetzt ankündigen.
Viele Grüße, Michael"
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Wenn die Violetten Rötelritterlinge erst einmal wachsen, ist im Pilzreich der Übergang vom Herbst zum Spätherbst da. Sie mögen kühle Temperaturen; ihre Geschwister, die Lilastieligen Rötelritterlinge, gar noch mehr.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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