Pilzticker BaWue 345
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs
Foto: Samtfußrüblinge plus vier Austernpilzchen. Thomas hatte sie schon einige Tage lang im Visier. (3 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 25. November 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern Morgen fuhr ich noch vor der Arbeit zu meiner jungen Esche in der Nähe des Rheins bei Karlsruhe und nahm mir einige Samtfußrüblinge mit, die ich nun schon mehrere Tage habe wachsen lassen. Und da wir die besten Kühlschranktemperaturen haben, konnte ich sie auch während der Arbeitszeit gut im Auto liegen lassen. Bei einer ganz kleinen Runde in meiner Mittagspause kamen dann noch vier kleine Austernpilzchen mit.
Am Abend, gab es dann aber erstmal noch die Mannheimer Pfifferlinge als Pfifferlingcremesüppchen. Und als Einlage einige kurzgebratene Frostschnecklinge und Schwarzpunktierte Schnecklinge. Gegenüber den Frostschnecklingen halten sich die Schwarzpunktierten gut eine Woche und länger im Kühlschrank frisch. Außerdem schmecken sie auch noch viel besser.
Viele Grüße, Thomas"
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Foto: Die Samtfußrüblinge an der jungen Esche waren gut nachgewachsen. Die Pilzart besiedelt meist Totholz oder erkrankte Bäume, greift auch auch gesunde Lebendbäume, meist Weichhölzer, an.
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Foto: Mannheimer Pfifferlingscrèmesüppchen mit Einlage. Die bestand aus Frostschnecklingen und Schwarzpunktieren Schnecklingen. Beide Schnecklingsarten trennt ein erheblicher Geschmacksunterschied.
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Michael schreibt am 24. November 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern entdeckte ich bei einer Erkundungstour nochmals einen Stubben voller Stockschwämmchen (1. Foto rechts) und einigen Hallimasch.
Ebenfalls fand ich sehr viele Stämme, Äste und Stubben mit Gifthäublingen.
Daher rate ich zur äußersten Vorsicht beim Sammeln von Stockschwämmchen und Samtfußrüblingen. Die weiß-silbrig überhauchten Stiele der Gifthäublinge bzw. Nadelholzhäublinge, gut erkennbar auf dem 2. Foto rechts, sind ein hochgradiges Alarmsignal!
Viele Grüße, Michael"
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Auch hier sind die weiß-silbrig überhauchten Stiele der Gifthäublinge gut erkennbar. Sie zu erkennen und einzuordnen kommt einer Lebensversicherung gleich.
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Foto: Dies könnten, nur nach der Ansicht der Hüte, auch Stockschwämmchen sein. Die Hüte taugen daher nicht zur Unterscheidung zwischen beiden Pilzarten. Wir müssen ihre Stielmerkmale sicher kennen.
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Foto: Die Austernpilzpirsch hat sich gelohnt. Dazu fanden Michael und Suri einige Pfifferlinge, einen Kupferroten Gelbfuß, Rote Stoppelpilze und eine gute Handvoll Samtfußrüblinge.
Michael schreibt am 22. November 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
erst einmal Grüße von Suri und mir an Thomas: die Austernpilze an unserem gemeinsamen Baumstamm sind wieder da.
Heute fuhren wir all unsere Austernpilzstellen um Karlsdorf und Hochstetten ab. Die Tour war sehr erfolgreich. Wir fanden schönste Austernseitlinge (1. Foto rechts), ein Büschel Samtfußrüblinge (2. Foto rechts) und in unmittelbarer Nähe der Waldwege noch einige Rote Stoppelpilze, ein paar Pfifferlinge und einen Kupferroten Gelbfuß.
Viele Grüße, Michael und Suri"
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Hier lernen wir sie erstmals persönlich kennen: Suri und Michael vor einer üppig mit Austernseitlingen bewachsenen Rotbuche. Da lässt sich's gut lächeln...
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2 Fotos: Die Herbsttrompeten machten noch einen für die fortgeschrittene Jahreszeit erstaunlich guten Eindruck. Was auch für den gut anzuschauenden Steinpilz gilt. (2 Fotos © Sven)
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Sven und Nadine melden einen Fund vom 20. November 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
am Samstag, 20. November, fanden wir im Hardtwald bei Karlsruhe zum ersten Mal Totentrompeten, die wir im Dörrautomaten getrocknet haben. Dazu noch zwei Steinpilze, von denen wir aber nur den schöneren mitgenommen und den anderen den Schnecken zum weiteren Fraß überlassen haben. Auch eine zu alte Krause Glucke, überständige Rotfußröhrlinge sowie vermadete Parasole blieben im Wald.
Am Sonntag ging es dann zu einer anderen Stelle, an der wir oft Pfifferlinge und Maronen fanden. Pfifferlinge waren vereinzelt immer noch zu finden, doch die Qualität wird mit der Kälte zusehends schlechter. Abends gab es eine Pilzpfanne mit Nudeln.
Freundliche Grüße, Sven und Nadine"
(Nachgereicht am 26. November 2021)
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Foto: Eine kunstsinnige Pilzdarstellung nach einem bemerkenswerten Pilzgang. Thomas war auf Frostschnecklinge aus, der wir in der Mitte schön drapiert sehen. (9 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 20. November 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
diesmal war ich zum Pilze sammeln etwas weiter weg von Daheim, aber gefühlt, habe ich mich dann doch wieder wie Zuhause. Ich war in Mannheim nahe dem Stadtteil Rheinau, wo ich aufgewachsen bin. Und zwar im Dossenwald. Er liegt zwischen Rheinau und Friedrichsfeld und er ist eines meiner ersten Erfahrungs- und Sammelgebiete und eines der bedeutendsten Flugsandgebiete Baden Württembergs.
Schon als acht-, neunjähriger Bub war ich oft alleine in diesem Wald unterwegs und sammelte alles, was ich finden konnte. Aber nicht zu Speisezwecken, sondern um die Pilze zuhause bis auf Art-Ebene zu bestimmen. Viele schöne Erinnerungen und auch Erstfunde verbinde ich mit diesem Wald.
Manchmal ging ich Stunden vor dem Fußballtraining noch in den Wald und je nach Jahreszeit auch nach dem Training nochmal, wenn ich vorher eine interessante Stelle gefunden hatte. Allerdings war ich seit meinem Umzug nach Karlsruhe nicht mehr wirklich dort. Und das ist nun schon 21 Jahre her. 2012 war ich für einen kurzen Abstecher mal wieder dort, aber seither dann überhaupt nicht mehr.
Meine ersten und bislang auch einzigen Frostschnecklinge fand ich in diesem Wald. Da der Frostschneckling am liebsten auf magerem neutralem Sandboden mit begleitenden jungen Kiefern wächst, ist es im Karlsruher Raum nur sehr schwer, solche Waldstücke zu finden.
Im südlicheren Teil des Hardtwaldes, nördlich des Schlossparks, gibt es ein Gebiet mit Sandboden; es war früher Heide- und Weidelandschaft, aufgeforstet mit Kiefern. Aber auch dort wurde ich nie fündig.
Deshalb entschied ich, einmal wieder für die Frostschnecklinge meine damaligen Bereiche in Mannheim aufzusuchen. Aber auch, um nochmals das zu bestätigen, was ich in meinem letzten Beitrag schon erwähnt hatte. Dass nämlich der Kiefernforst auf Sandboden jetzt, so spät in der Saison, nochmal richtig interessant sein kann.
Und es fing auch gleich gut an. Die ersten Parasol-Paukenschlegel waren schnell gefunden und auch im Körbchen verstaut.
Dann zeigte sich ein guter alter Bekannter, der hier damals, wie auch heute noch, in einer größeren Anzahl wächst. Der giftige Kiefernwald-Grünling. Allerdings ist er mittlerweile auch streng geschützt und darf nicht entnommen werden. Da aber mehrere Fruchtkörper bereits von Wildschweinen herausgerissen waren, nahm ich einen davon und legte ihn neben zwei stehende Exemplare für das Foto.
Neben meinen erhofften Frostschnecklingen, sammelte ich auch einige Maronenröhrlinge, Edelreizker, Buckeltäublinge, Butterpilze, einen Perlpilz und sogar noch schöne Echte Pfifferlinge.
Ich habe noch 2 Fotos mitgesandt, die ungefähr zeigen, wie so ein Wald für Frostschnecklinge mitunter aussehen sollte.
Dir, Heinz-Wilhelm, und allen Pilzfreunden ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße Thomas"
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Foto: Schnell waren die schönen Paukenschlegel-Parasole gefunden.
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Foto: Der Grünling ist ein ebenso streng geschützter wie heute auch als giftig deklarierter Pilz. Kaum ein anderer einstmals geschätzter Markt- und Massenpilz kann eine derart Aufsehen erregende Kulturgeschichte vorweisen wie dieser Pilz. Mehr dazu hier, Tageseintrag vom 8. Oktober 2012.
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Foto: Da waren sie endlich, die erhofften Frostschnecklinge. Thomas wusste aus Kinderzeiten ganz genau, wo er sie suchen musste.
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Foto: Und hier zwei weitere. Frostschnecklinge sind Pilze des Spätherbstes und des frühen Winters; im Januar oder gar Februar wird man sie schwerlich noch finden. Sie benötigen für ihr Wachstum Starttemperaturen von 5 Grad oder darunter.
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Foto: Pfifferlinge wie dieser...
Foto: ...und diese gedeihen weiterhin prächtig. Die Pfifferlinge wachsen in diesem Rekordjahr beinahe seit einem halben Jahr ununterbrochen gut.
Foto: Thomas unterwegs im Reich der Frostschnecklinge. Man findet sie ausschließlich unter Jungkiefern; unter stämmigen Altkiefern wird man sie vergeblich suchen.
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Foto: Wer sie unter den verbuschten Kiefern wie links im Bild vermutet, liegt richtig.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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