Pilzticker Bawue 353
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Foto: Die ersten Morchelbecherlinge sind da - am 2. März 2022. Und damit deutlich vor ihrer Zeit.
Thomas schreibt am 2. März 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
auch aus dem Karlsruher Raum gibt es Neuigkeiten von der Morchelfront.
An einer meiner Stellen zeigen sich bereits die ersten Morchelbecherlinge. Allerdings dürfen sie noch gut drei Wochen weiterwachsen, um dann hoffentlich in Handtellergröße in mein Körbchen zu wandern. Dafür benötigen sie allerdings unbedingt Regen. Der ist leider nicht in Sicht.
Und als Schlüssel zum Erfolg dient auch hier mal wieder die Schlüsselblume, die neben Schneeglöckchen, Maiglöckchen und Bärlauch ein typischer Begleiter dieser Pilzart ist.
Liebe Grüße, Thomas"
(3 Fotos © Thomas)
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Foto: Schlüsselblumen sind Zeigerpflanzen für Morchelbecherlinge. Sie mögen wie diese kalkhaltige Böden.
2 Fotos: Die Giftlorcheln sind dieses Jahr sehr früh präsent, ob noch klein (links) oder schon stattlich (rechts). (4 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 28. Februar 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute gibt es gleich nochmal einen kleinen Beitrag von mir. Denn die Frühjahrslorchel oder Giftlorchel feiert bereits ihren Einstand. Und das nicht zu knapp. Bei einer kleinen Mittagspausenrunde in den Kiefernmischwäldern bei Ettlingen (Karlsruhe) konnte ich schon viele kleine Giftlorcheln entdecken. Einige hatten sogar schon eine Größe wie sonst erst Mitte oder Ende März.
Natürlich blieben und bleiben die kleinen Giftzwerge auch alle stehen. Von Experimenten mit getrockneten oder sogar frischen Giftlorcheln ist strengstens abzuraten, weil der Preis dafür am Ende eventuell mit einem Leberschaden oder gar mit dem Leben bezahlt werden muss.
Obwohl auch zu erwähnen ist, dass es immer noch Menschen gibt, wovon auch ich sogar einen Pilzsachverständigen kenne, der seit eh und je genüsslich seine getrockneten und gut erhitzten Giftlorcheln wie auch Herbstlorcheln verspeist und (noch) nie irgend ein Problem damit hatte.
Hingegen verursachen nur wenige Exemplare der Speisemorchel bei ihm die heftigsten Magenprobleme und Durchfälle. So unterschiedlich kann also unser menschlicher Körper auf die jeweiligen Pilzgifte reagieren. Aber es sei nochmals ausdrücklich betont: Eine tödliche Vergiftung kann bei der Giftlorchel wie auch der Riesenlorchel niemals ausgeschlossen werden.
Zu guter Letzt noch eine kleine Gegenüberstellung der Giftlorchel mit Spitzmorchel und Käppchenmorchel, wie auch der Fingerhutverpel. Wobei noch am ehesten eine Verwechslung unter jungen Exemplaren möglich wäre. Die 2 Fotos stammen aus dem Jahr 2021.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Wer hier Ähnlichkeiten sucht, hat es schwer. Links eine Gift- oder Frühjahrslorchel mit ihren hirnartigen Windungen, rechts eine Spitzmorchel, die typischerweise nach unten verlaufende Rippen hat.
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Foto: Hier sehen wir Käppchenmorcheln, Frühjahrslorcheln und Fingerhutverperln (jeweils eine Reihe von oben nach unten).
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Foto: Die Fichtenzapfenrüblinge im Nordschwarzwald sind endlich erntereif. Und viele, viele wachsen noch nach - wenn der Regen kommt. (3 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 28. Februar 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
so langsam tut sich auch im Nordschwarzwald nahe Karlsruhe was mit den Fichtenzapfenrüblingen. Zwei gute Handvoll konnte ich gestern schon mal mitnehmen; viele kleine Winzlinge stehen noch in den Startlöchern. Weil aber einige der Pilzchen im Jungstadium schon wieder vertrocknen, sollte es demnächst mal regnen, damit auch die Kleinsten noch eine Chance bekommen, weiterzuwachsen.
Allen Pilzfreunden, mit Ausnahme von Pilzfreund Wladimir Putin, wünsche ich viele tolle Frühlingsfunde und dass wir hoffentlich alle von den größten, gefährlichsten und mächtigsten Pilzen, den Atompilzen, verschont bleiben.
Liebste Grüße, Thomas"
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Foto: Sie wollen und sollen sich auch einmal etwas größer zeigen. Und auch, dass sie es mit den Fichtenzapfen haben, an deren Substrat sie wachsen.
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Foto: jeder einzelne dieser Fichtenzapfenrüblinge wächst an einem Zapfenteil, in der Regel an einer Zapfenschuppe oder einem Zapfensamen.
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Michael schreibt am 25. Februar 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich erneut bei sehr schönem Wetter nach den Fichtenzapfenrüblingen schauen. Es hat sich gelohnt (Foto rechts), vor allem konnte ich erfreut feststellen, dass unzählige im Ministadium nachwachsen.
Außerdem entdeckte ich die ersten Rehbraunen Dachpilze, Langstielige Dufttrichterlinge und diverse Helmlinge.
Viele Grüße, Michael"
(4 Fotos © Michael)
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2 Fotos: Der Langstielige Dufttrichterling oder Weiße Anistrichterling (links) riecht penetrant nach Anis oder Bittermandeln. Er ist ebenso giftig wie der gefährliche Helmlingsschimmel (rechts), der fast ausschließlich Helmlinge besiedelt. Mehr dazu hier, siehe Tageseintrag vom 15. November 2020.
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Foto: Rehbraune Dachpilze sind geschmacklich zwar nicht der Renner, machen sich aber in der Mischpilzpfanne gut. Sie zählen zu den frühesten ergiebigen Speisepilzen im Jahr.
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Foto: Der Morchel-Frühling ist auf dem Tisch! Wir sehen ein superleckeres Omelett mit flambierten Speisemorcheln und Prachtbecherlingen, umrahmt von Rucola mit einem Feige-Honig-Senf-Dressing und einem frischen Walnussbrötchen. Wer freut sich bei diesem Anblick nicht auf die bevorstehende Morchelsaison? (3 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 23. Februar 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
da die heftigen Stürme der letzten Tage einen Aufenthalt im Wald zu einem lebensgefährlichen Unterfangen hätten werden lassen können, suchten wir uns anderweitig Erholung in der Natur und auch Balsam für die Seele. Und damit uns die Vorfreude auf den Frühling erhalten bleibt, zauberte ich gestern Abend ein bisschen Frühling auf den Teller.
Ein Soufflé-Omelett mit flambierten Speisemorcheln und dekorativen Prachtbecherlingen, dazu Rucola mit einem Honig-Feige-Senf Dressing.
Zubereitung
Zu Beginn erstmal 400-500 Milliliter Wasser aufkochen, 40 Gramm getrocknete Speisemorcheln, wie auch einige getrocknete Prachtbecherlinge abwiegen und mit dem heißen, aber nicht mehr kochenden Wasser übergießen und für eine Stunde ziehen lassen.
In der Zwischenzeit schon mal eine Schalotte in feine Würfel und ebenso etwas Schnittlauch klein schneiden und beiseite stellen. Nach einer Stunde die Pilze in ein feines Sieb geben und abtropfen lassen. Dabei die Flüssigkeit auffangen und anschließend durch einen Tee- oder Kaffeefilter geben.
Foto: Die Hauptzutaten mit Speisemorcheln und Prachtbecherlingen, Rucola und einem werdenden Omelett.
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Für die Omelette vier Eier trennen und das Eigelb cremig schlagen. Dann vier Esslöffel Quark und vier gestrichene Esslöffel Mehl unterrühren und mit Salz, Pfeffer und ein wenig Muskat abschmecken. Das Eiweiß sehr steif schlagen und vorsichtig unter die Eigelb-Quark-Masse heben.
Aus dem Teig zwei bis drei Omelette in Butter goldbraun von einer Seite ausbacken, bis die Eimasse an der Oberfläche gestockt hat. Dann einmal wenden und kurz für etwa ein bis zwei Minuten weiter backen. Herausnehmen und warm stellen.
Morcheln und Becherlinge noch einmal leicht ausdrücken und in Butter 5-6 Minuten bei kleiner bis mittlerer Hitze unter mehrmaligem Wenden anbraten. Dann die Schalotte hineingeben und weiterbraten, bis sie glasig ist. Mit Salz und wenig Pfeffer würzen.
Nun mit einem guten Schuss Madeira ablöschen und sofort flambieren. Anschließend 80-100 Milliliter des Pilzwassers hinzugeben und leicht einreduzieren. Zum Schluss noch einen Esslöffel Crème Fraîche zu den Pilzen geben und kräftig durchschwenken.
Foto: Den gebratenen Speisemorcheln und Prachtbecherlingen wurde bereits eine Schalotte begegeben, sie wurden mit Madeira flambiert. Zum Schluss erhielten sie eine Beigabe von Crème Fraîche.
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Für das Honig-Feige-Senf Dressing einfach Weißen Balsamico mit etwas Senf, Honig, Feigenbalsamico und Salz und Pfeffer mischen und mit Rapsöl emulgieren.
Jetzt die Omelette auf der helleren Seite zu circa zwei Drittel mit Morcheln belegen und das letzte Drittel darüber legen und gegebenenfalls mit Zahnstochern befestigen.
Neben dem Omelett, den Rucola und eventuell noch ein paar Radieschen und Tomaten anrichten und mit dem Honig-Feige-Senf-Dressing beträufeln. Noch etwas Schnittlauch darüber streuen - und fertig. Dazu gab es noch ein leckeres Walnussbrötchen.
Das ist neben einigen weiteren eine meiner liebsten Zubereitungsmethoden mit Morcheln. Ich könnte das mindestens einmal die Woche essen.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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