Pilzticker BaWue 360
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Foto: Ein herrlicher Korb voller schöner Morchelbecherlinge mit zwei Käppchenmorcheln oben drauf. Sollte dies schon der letzte große Morchelfund für Thomas in diesem Jahr gewesen sein? (Wir können und wollen es einfach nicht glauben...)
(4 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 21. April 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
ich denke, für dieses Jahr war ich gestern das letzte Mal in den Morcheln. So wie es aussieht, bleibt es bei diesem Kurzauftritt der Speisemorcheln an meinen Stellen. Lediglich drei Dickfüßige Speisemorcheln, die aber schon total vertrocknet waren und sogar schon ihren Kopf verloren hatten, konnte ich an einer meiner Stellen in Wassernähe unter Eschen noch finden. Natürlich durften alle stehen beziehungsweise liegen bleiben.
Zwei Stellen für Speisemorcheln sowie meine Plätze für Spitzmorcheln im Nordschwarzwald habe ich in diesem Jahr noch nicht aufgesucht. Dort könnte eventuell noch etwas gehen. Das werde ich aber zeitlich nicht mehr packen, denn meine Frau und das Neugeborene kommen heute nach Hause.
So erfreute ich mich noch ein weiteres Mal an vielen schönen Morchelbecherlingen und zwei Käppchenmorcheln die ich gestern finden konnte und freue mich auf die Zeit der ersten Maipilze. Es ist aber endlich wieder schön zu lesen, dass nun auch andere Pilzfreunde fündig werden.
Foto: Hier zeigt Thomas seinen neuesten Fund noch einmal ausgebreitet.
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Eine Botschaft an Stefan vom Pilzticker Hessen
Zu Stefan vom Pilzticker Hessen möchte ich anmerken, dass ich vermute, dass es sich in diesem Jahr in Deiner Region vielleicht ähnlich verhält wie auch im Karlsruher Raum. Ein früher und kurzer Auftritt! Eine erste schöne Blondine, die sich auch schon Erwachsene Speisemorchel nennen durfte, hattest Du ja schon gefunden.
Nach ihrem Erscheinungsbild sah sie ganz nach einer Gelben aus der Hochsaison aus, was sich ungefähr mit dem deckt, was mir ein Freund aus dem Raum Nidda bei Frankfurt berichtete. Circa eine Woche nach meinen ersten Speisemorchel-Funden am 5. April konnte auch er vereinzelte Funde an seinen Stellen machen.
Foto: Ein Morchelbecherling, umringt von Giersch und Efeu.
Foto: Hier wachsen gleich viere Morchelbecherlinge auf engstem Raum.
Es fehlt(e) dieses Jahr die Grundfeuchtigkeit im Boden
Wie aber auch bei mir, hielten sich die Mengen in Grenzen und ein zeitlicher Unterschied vom Wachstum auf sonnigen und an schattigen Stellen war in diesem Jahr nicht auszumachen. An allen Plätzen erschienen sie fast zur gleichen Zeit.
Und an sonst ertragreichen Stellen wuchsen oft nur einzelne Exemplare. Direkte Wassernähe ist zur Zeit eine der wichtigsten Voraussetzungen, denn wenn es örtlich viel Regen gab, landete er aufgrund der hartnäckigen Trockenheit im März fast ausschließlich in der Kanalisation oder in Bruchgräben, da der Boden viel zu trocken war, um das Wasser aufzunehmen.
Auch die ständig wechselnde Windrichtung von Süd-West auf Nord-Ost macht es den Morcheln nicht gerade leichter. Wo aber genügend Feuchtigkeit im Boden ist, Windstille und Wärme herrscht, können sicher noch einige Funde gemacht werden.
Dir lieber Stefan, wie auch allen anderen Pilzfreunden wünsche ich weiterhin viel Erfolg.
Liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Rettung vor dem Sonnentod in buchstäblich letzter Stunde erfuhr diese Gesellschaft von RuMuMo. Morchelsanitäter Michael war gerade noch zur rechten Zeit am richtigen Ort, einem großen Mulchbeet einer Firma in einem Kronauer Gewerbegebiet. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 20. April 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
wenn nicht bald der Regen einsetzt, hat es sich in der Region Kronau ausgemorchelt. An vielen meiner Stellen kam bislang nicht eine Morchel zum Vorschein.
Dafür konnte ich gestern bei einer schnellen Tour in einem Gewerbegebiet, erneut auf dem eingezäunten Gelände einer Firma, immerhin viele schöne Rindenmulchmorcheln vor dem sicheren Sonnentod retten.
Viele Grüße, Michael"
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Foto: Das ist gerade nochmal gut gegangen. Stundenlang schutzlos der prallen Sonne ohne Wasserlabsal ausgesetzt, dürften diese darbenden Spitzhütchen den Schattenplatz im Stoffbeutel genossen haben.
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Foto: Auch diese Vier wurden von Michaels rettender Hand in den kühleren Stoffbeutel verfrachtet.
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Foto: Wenige Stunden vor der Geburt von Leon drehte Papa Thomas noch eine Mulchrunde in den Nachbarortschaften und fand diese schönen Spitzmorcheln. Einige davon sogar im Kiefernmulch, was nur selten vorkommt. (5 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 19. April 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern um 13.45 Uhr kam dann endlich der Anruf aus dem Kreißsaal, ich solle mich auf den Weg machen und etwas beeilen, denn es könnte schnell gehen. Exakt 15 Minuten nach dem Anruf war ich im Kreißsaal und um 14.27 Uhr erblickte unser kleiner Leon schon das Licht der Welt.
Beide haben das in einem sagenhaften Tempo hinter sich gebracht, dass sogar die Hebamme leicht erstaunt war. Und alle Beteiligten haben das einfach nur fantastisch gemeistert. Deshalb möchte ich auch an dieser Stelle meiner Frau ein riesiges Kompliment und Dankeschön aussprechen.
Nun aber zu meinem gestrigen frühmorgendlichen Fund und Sammelergebnis. Da unsere Tochter momentan noch bei ihrer Oma ist und ich wieder sehr früh wach war, dachte ich mir, ich fahre nochmal einige Mulchbeete in der nahen Umgebung ab und schaue, ob noch ein paar Spitzmorcheln nachgekommen sind.
Zu meiner Freude war dies der Fall. Und erneut war eine schöner als die andere. Erst zum zweiten Mal überhaupt konnte ich Spitzmorcheln sogar in Kiefern-Holzhackschnitzeln finden. Die Krönung des Morgens war allerdings eine schöne dicke Speisemorchel, die unter einer Immergrünen Magnolie wuchs. Leider war sie schneller geerntet, als ich sie noch fotografieren konnte.
Foto: Die Spitzmorcheln lieferten sich einen Schönheitswettbewerb. Diese drei in Familienformation schnitten gewiss nicht schlecht ab.
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Foto: Diese Grazie überzeugte mit feinen Längsrippen.
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Gedanken zur Vorliebe der Spitzmorcheln für Randsteine
Übrigens glaube ich, dass die Vorliebe der Spitzmorcheln zur Nähe zu Randsteinen mehrere Gründe hat. Zum einen, wie Du auch sagst, dass der Beton die Wärme der Sonne speichert. Aber genauso wie er Wärme speichern kann, kann er das auch mit Feuchtigkeit. Gerade wenn das Beet noch mit einem Gefälle angelegt wurde.
Zum anderen ist auch Beton vielfach kalkhaltig und Morcheln benötigen nun mal Kalk, auch die Spitzmorchel. Ich sammle auch in Mulchbeeten, wo die Morcheln fast ausschließlich mittendrin stehen. Das ist aber nur in Gebieten der Fall, in denen der Boden durch das Grundgestein schon sehr kalkhaltig ist.
Des Weiteren ist der Randstein eine schwer zu überwindende Barriere, wo das Myzel anstößt und andere Wege sucht. Der eine Weg ist, direkt an Ort und Stelle einen Fruchtkörper zu bilden, der andere Weg wäre es, unter dem Randstein hindurchzustoßen oder um ihn herum zu wachsen.
Außerdem bietet der Randstein auch zusätzlich noch einen gewissen Windschutzschutz im Randbereich des Beetes. Noch ein Grund ist, dass oft ein Unkrautvlies verwendet wird und das Myzel sich auch unter dem Vlies entwickelt und dann an den Rändern Fruchtkörper herausdrückt.
Als wir hier eingezogen sind, haben wir in unserem Vorgarten (ca. 20 Quadratmeter) die Grasnarbe beseitigt und die nackte Fläche mit Unkrautvlies ausgelegt und mit Rheinkies abgedeckt. Im darauffolgenden Frühjahr musste ich nochmal einige größere Stellen frei machen, um einen Kirschlorbeer und einige Rhododendren zu setzen.
Foto: Hier sehen wir eine weitere Schönheit im Fichtenmulch.
Foto: Während diese offenbar Kiefernsubstrat vorzieht.
Da staunte ich nicht schlecht, als ich sah, dass unter dem Vlies hunderte platt gewachsene, total bleiche Spitzmorcheln wuchsen. Ohne ein Spänchen Rindenmulch! Nur ein oberflächlich leicht saurer Boden durch das jährlich fallende Laub zweier Eichen und eine ordentliche Ladung Kalk durch den Kies hatten den Morchelwuchs bewirkt.
Zwei anstrengende, aber überaus erfolgreiche Morchelwochen
Rückblickend waren das seit dem 4. April zwei sehr aufregende, anstrengende, aber auch überaus erfolgreiche Wochen. Ich war so gut wie jeden zweiten Tag unterwegs, um an meinen Stellen nach dem Rechten zu sehen.
Glücklicherweise war ich immer zur richtigen Zeit an Ort und Stelle, so dass ich mein Körbchen stets gut füllen konnte. Nachdem dieses Frühjahr aber sehr schwer zu deuten war, war das auch keine leichte Aufgabe, die ich mir da selbst gestellt hatte. Jedoch kam aber auch eine ganze Menge Glück dazu.
Auch die gestrige Speisemorchel zeigte mir, dass noch nicht alles vorbei ist und eventuell doch noch etwas gehen könnte.
Ich wünsche allen Morcheljägern weiterhin viel Ausdauer, Geduld und Glück bei der Suche.
Herzliche Grüße, Thomas"
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