Pilzticker BaWue 370:
Funde vom 07.07.2022 - 08.07.2022

Pilzticker BaWue 370

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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs

Enzkreis: »Schönste Sommersteinpilze sprangen uns förmlich ins Gesicht«

Heiko schreibt am 8. Juli 2022:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

nach 3 Wochen Umzugsstress mit langen Nächten, wenig Schlaf und erst recht keinen Pilzgängen begab ich mich nach getaner Arbeit Donnerstag Nachmittag endlich wieder auf die Verfolgung. 

90 Minuten Buchenwald im Enzkreis - zusammen mit meinem Vater an seinem Geburtstag - reichten aus, um unseren Korb mit schönsten Sommersteinpilzen zu füllen.

Sie sprangen uns förmlich ins Gesicht. Wir ließen nach Erreichen der Sammelgrenze noch herrliche Exemplare stehen. Hier darf sich der nächste Sammler freuen! Oder ich mich - wenn es der Umzug zulässt. 😀

Beste Grüße an alle Pilzfreunde, Heiko"

(5 Fotos © Heiko)

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Foto: Ein Prachtexemplar von einem Sommersteinpilz!

Foto: Das von diesem sogar noch übertroffen wird. Der tadellose Pilz zeigt sich vollkommen unversehrt, trägt keinerlei Makel von Schnecken- oder Nagetierfraß.

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2 Fotos: Sie standen abholbereit für Heiko und seinen Vater da im Buchenwald, die herrlichen Sommersteinpilze.

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Ein Gelbes Steinpilzsüppchen mit einem Steinpilz-Croûton-Spieß und einem gebratenen Steinpilz

Michael schreibt am 8. Juli 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

aus den gesammelten Steinpilzen gab es ein schnelles, steinpilzlastiges Gericht.

Und zwar ein gelbes Steinpilzsüppchen mit einem Steinpilz-Croûton-Spieß, einem halbierten gebratenen Steinpilz und dazu selbst gebackenes Sauerteig-Landbrot. Abgerundet wurde das leckere Essen mit einem Gläschen 3 Jahre altem, natürlich selbst hergestelltem Zwetschgenwein. Somit war der Abend mehr als gerettet.

Viele Grüße, Michael"

(Foto © Michael)

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Pünktlich zum 40. Geburtstag und 8 Tage nach dem Regen sind die Sommersteinpilze wieder da - über 40 Stück

Michael schreibt am 7. Juli 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

endlich, zirka 8 Tage nach dem letzten Regen sind sie wieder zahlreich da, die Sommersteinpilze. Nesterweise schießen sie an all meinen bekannten Plätzen trotz des bereits wieder staubtrockenen Waldbodens. Mein Körbchen war rasch gefüllt.

Leider konnte ich sie für das Foto (rechts) mangels Zeit nicht picobello putzen. Über einen Teil der Pilze freute sich ein guter Freund zu seinem 40. Geburtstag.

Viele Grüße, Michael"

(5 Fotos © Michael)

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Foto: Sie wuchsen nesterweise,...

Foto: ...die schönen Sommersteinpilze.

Foto: Leider aber auch für die Schnecken und kleine Nager. 

Foto: Aber es gab auch Alleinstehende, denen die Waldtiere weniger zugesetzt hatten. 

Nordschwarzwald: Kornblumenröhrlinge und zerstörte Wald- und Pilzparadiese

Foto: Zwei Kornblumenröhrlinge (oben links), fünf Violettstielige Pfirsichtäublinge und acht Rotfußröhrlinge brachte Thomas aus dem Nordschwarzwald mit nach Hause. An ernüchternden Erlebnissen hat es auf seiner Tour mit mehreren Etappen nicht gefehlt. (10 Fotos © Thomas)

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Thomas schreibt am 7. Juli 2022:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

Homeoffice ist ja echt eine tolle Sache, aber ab und zu arbeite ich dann doch wieder gerne in Ettlingen, weil es dem Schwarzwald näher ist.

So konnte ich gestern nach Feierabend zumindest auch mal wieder einige meiner Stellen im Nordschwarzwald inspizieren. Zuerst wollte ich mal nach den Amethystschuppigen Pfifferlingen schauen. Aber irgendwie hat mein Schicksal in diesem Jahr ganz stark was gegen Pfifferlinge, vielleicht sogar generell gegen Pilze.

So musste mein Schutzengel ein weiteres Mal eingreifen und enorme Arbeit leisten, damit ich nicht von einer mächtigen Rotbuche erschlagen werde. Als ich mich der besagten Buche näherte, vernahm ich schon ein Knarzen und sah, dass hier wohl ein Blitz in den Baum eingeschlagen haben muss.

Strammen Schrittes ging ich an der Buche vorbei, und keine zwanzig Meter weiter krachte sie plötzlich lautstark zu Boden. Zum Glück stürzte der Baum quer über den Weg und nicht den Weg entlang. So habe ich wieder einmal riesengroßes Schwein gehabt und Adrenalin hatte ich nun auch genug.

Foto: Glück gehabt, schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit. Thomas entkam dem umstürzenden Baum nur knapp. 

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Fehlten also nur noch die Pfifferlinge. Aber bis auf ein paar noch ganz winzige Echte Pfifferlinge gab es hier noch nichts zu finden. Also wechselte ich in den nächsten Wald und versuchte dort mein Glück.

Hier sah es sofort viel besser aus. Gleich zu Beginn konnte ich einige schöne Rotfußröhrlinge ernten. Auch in diesem Wald, in dem vor zwei Jahren schon einmal groß geforstet wurde, wollte ich nach den Amethystpfifferlingen sehen. Allerdings hörte ich die ganze Zeit mit Unbehagen das Kreischen von Motorsägen.

Foto: Statt der erhofften Amethystschuppigen Pfifferlinge fand Thomas diese zwei Echten Pfifferlinge.

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Foto: Die Rotfußröhrlinge mit ihrer guten Qualität waren Thomas willkommen. 

Foto: Das galt auch für diese Zwei, obwohl sie schon etwas älter waren. 

Je näher ich meiner Stelle kam, desto lauter wurden die Motorsägen. Mir blieb nichts als desillusioniert festzustellen, dass das Abholzen auch in diesem Jahr weitergeht und ich einige meiner Pilzplätze momentan gar nicht erreichen kann.

In einem weiteren Waldstück kamen dann zu meiner Freude zumindest ein paar Violettstielige Pfirsichtäublinge (6. und 7. Foto) hinzu. An einer Stelle, an der ich zum letzten Mal vor vier Jahren Kornblumenröhrlinge finden konnte, wurde ich in diesem Jahr mal wieder fündig (8. Foto). Vier Exemplare konnte ich finden, nur die zwei Schönsten habe ich mitgenommen.

Zwei weitere schöne Funde, jedoch nichts für den Korb waren zum einen die Langstielige Ahorn-Holzkeule (9. Foto) und zum anderen ein Pilz, der eigentlich kein Pilz ist: der Röhrige Schleimpilz (lindbladia tubulina) (10. Foto).

Zum Schluss wechselte ich dann noch in einen meiner besten Nordschwarzwald-Wälder überhaupt, nämlich in meinen Multi-Mischwald, der Jahr für Jahr für die tollsten und größten Pilzfunde sorgte. Und ich sage bewusst "sorgte", denn damit ist es jetzt vorbei. Nun weiß ich auch, warum meine Zugangswege vor einigen Wochen noch komplett gesperrt waren.

Es sah aus, als sei hier ein Berserker durch den Wald gefegt. Ich musste mich echt zurücknehmen, dass ich nicht auf der Stelle einen Schreianfall bekomme. Ein paar kleine Tränchen hatte ich schon in den Augen. Näheres hierzu könnt Ihr auf der Seite Waldzerstörung und Waldsterben 2 lesen. 

Viele liebe Grüße, Thomas"

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Foto: An sehr schönen Violettstieligen Pfirsichtäublingen wie diesem...

Foto: ...und diesem fehlte es Thomas nicht. Sie sind ausgezeichnete Speisepilze. 

Foto: Ein Prachtexemplar von einem Kornblumenröhrling mit seinem typisch weiß-ockerfarbigen Stiel. Nur die leuchtenden blauen Flecken fehlen ihm. 

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Foto: Langstielige Ahornholzkeulen sind, wie schon zu vermuten ist, nichts für die Pilzküche. Sie gehören der Gattung der Holzkeulen in der Familie der Holzkeulenverwandten an. In England nennt man sie dead men's fingers = Der toten Männer Finger. 

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Foto: Röhrige Schleimpilze erinnern oft an ein Pilz-"Kissen". Sie sind unverwechselbar. 

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