Pilzticker Bawue 373
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs
2 Fotos: "Im Hochschwarzwald freut man sich auch über kleinere Steinpilze, die der Hitze und Trockenheit trotzen", schreibt Oliver zu diesen zwei Fotos. Nicht wenige Pilzfreunde würden sich dieser Tage sicher freuen, wenn sie solch schöne Exemplare mit nach Hause nehmen könnten. (2 Fotos © Oliver)
20. Juli 2022
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Foto: Der Riesenbovist war in tadellosem Zustand und musste einfach mit. Vier dicke Pilzschnitzel wollte sich Thomas nicht entgehen lassen. (3 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 20. Juli 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
da ich die nächsten zwei Wochen wieder im Homeoffice bin, fuhr ich heute in meiner Mittagspause wieder meine altbekannten Stellen am Spielplatz ab. Und siehe da, auch bei weit über 30 Grad Celsius drücken sich noch einige mutige Champignons aus der Erde.
Größtenteils sind sie schon vertrocknet, bevor sie richtig aus dem Boden spitzeln konnten, aber ein paar wenige junge Stadtchampignons wie auch einige Gegürtelte Champignons stehen doch recht gut im Saft. Schön zu sehen, dass sie gerne mehr würden, wenn sie doch nur könnten. Deshalb durften auch alle an Ort und Stelle stehen bleiben.
Einen Weißen Riesen nahm ich dann aber doch mit, kein Champignon, sondern einen Riesenbovist, der für diese Wetterverhältnisse in einer Topform dastand, und das sogar ganz ohne Made. Für vier dicke Schnitzel wird er allemal reichen.
Und dank der vielen kleinen Gewitter, die gerade über Baden Württemberg gezogen sind, die dann aber doch einen recht gekonnten Bogen um Karlsruhe gemacht haben, gab es zumindest ein paar Regentropfen für diese Region. Für den Stuttgarter Raum und den Kraichgau sah es da schon etwas besser aus. Das lässt hoffentlich auf baldige Funde aus diesen Regionen hoffen.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Ein Stadtchampignon ist eine sehr wohlschmeckende Champignonart.
Foto: Der Gegürtelte Champignon hat eine markant gegürtelte Ringzone. Geschmacklich fällt er gegenüber dem Stadtchampignon deutlich ab.
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Heiko schreibt am 17. Juli 2022:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
die Trockenheit lässt bei uns so gut wie keine Funde mehr zu. Sommersteinpilze, Täublinge und andere Speisepilze sind völlig vertrocknet und schon in jungem Stadium durch beziehungsweise unbrauchbar.
Ein schöner Fund aus dem Eichen- und Buchenwald im Kreis Böblingen erfreute mich dennoch: ein Geschwisterpaar vom Laubwald-Anhängselröhrling (Foto rechts) ließ sich von mir ablichten. Selbstverständlich blieben beide entsprechend Bundesartenschutzgesetz im Wald.
Ohne baldigen Regen (und danach sieht es in den nächsten 14 Tagen auch nicht wirklich aus) werden die nächsten Wochen mehr als pilzarm bleiben.
Herzliche Grüße Heiko"
(Foto © Heiko)
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Foto: Eine Parade der Fransigen Wulstlinge, wie sie selten zu sehen ist. Man sollte die Pilze im jungen Stadium essen; alt werden Geruch und Geschmack unangenehm. (5 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 15. Juli 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute melde ich erneut einen Fund aus den lössreichen Kalkwäldern bei Ettlingen mit dem größten mir bekannten Vorkommen an Fransigen Wulstlingen. Dieses Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von zirka dreihundert mal zweihundert Meter, in dem die Wulstlinge in gut fünfzig Metern Abstand zueinander wachsen.
Obwohl es eine sehr schmackhafte Pilzart ist, die eigentlich auch nur schwer verwechselt werden kann, sollten weiße Wulstlinge von unerfahrenen Pilzsammlern generell gemieden werden, da es in dieser Gattung einfach zu viele tödliche Arten gibt. Weiße Hüte mit Velumresten, mit weißen Lamellen und weißem Stiel mit Ring und Knolle sollten immer einem Sachverständigen vorgelegt werden, und zwar so lange, bis man sie eindeutig bestimmen kann.
Auch weil er nicht gerade häufig anzutreffen ist, sollte man ihn nur zu Speisezwecken sammeln, wenn es das Aufkommen erlaubt. Auch ich sammle ihn hin und wieder nur vereinzelt, aber wenn in größerer Anzahl, dann nur hier und auch nicht in jedem Jahr.
Da der Fransige Wulstling gerade bei den momentan herrschenden hohen Temperaturen recht schnellwüchsig ist, habe ich mit dem heutigen Freitag genau den richtigen Zeitpunkt zur Ernte erwischt. So konnte ich einige schöne Exemplare einsammeln, wobei ich aber noch viele weitere Winzlinge zum Weiterwachsen stehen gelassen habe. Im Gegensatz zum Perlpilz habe ich den Fransigen Wulstling auch nur selten so stark vermadet vorgefunden, was ihn nochmal attraktiver macht.
Mit der Farbe Weiß, kommt somit auch mal wieder etwas Abwechslung in den Pilzticker.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Pilzticker Bawue 373
Foto: Das erste und deutliche Erkennungsmerkmal des Fransigen Wulstlings sind die markanten, am Hutrand herabhängenden zerfetzten Fransen; es sind Velumflocken. Der Stiel ist sehr dick und endet in einer rübenartigen Knolle ohne Volva (Scheide). Die flüchtige Manschette bleibt bei Berührung an den Fingern kleben. Eine sehr große Wulstlings-Art!
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Foto: Die Pilzart ist zwar verbreitet, kommt aber nur ortshäufig vor.
Foto: Man wird ihn nie im Nadelwald finden. Der Fransige Wulstling wächst im Laubwald auf kalkhaltigem Boden, liebt wärmebegünstigte Stellen.
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Foto: Zwei Fransige Wulstlinge. Ihre jungen Hüte sind eiförmig bis beinahe kugelrund. Hut, Hüllfetzen und Stiel sind einheitlich licht hellgrau.
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Foto: Nicht schlecht für einen Pausengang zur Mittagszeit. Links der Lulatsch ist ein Wurzelnder Schleimrübling, dazu gab es für Thomas u. a. noch schöne Lungenseitlinge, einige Sommersteinpilze und einen Grünfelderigen Täubling. (7 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 14. Juli 2022:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich in meiner Mittagspause mal wieder auf einen Sprung in den Wäldern bei Ettlingen, um auch hier mal an einer meiner bekannten Stellen nach den Sommersteinpilzen zu sehen.
Und auch hier wurde ich mit einigen Exemplaren fündig. Jedoch ließ ich sie alle erstmal stehen, um sie dann nach Feierabend mitzunehmen und um mich noch ein wenig weiter umzuschauen.
Hinzu kamen dann jeweils noch ein junger Wurzelnder Schleimrübling, ein Fleischroter Speisetäubling, ein Grüngefelderter Täubling und ein Eichenfilzröhrling. Für einen kurzen Augenblick dachte ich, ich hätte sogar meine ersten brauchbaren Perlpilze für das Jahr 2022 gefunden. Aber schon als ich das Laub entfernt hatte und freien Blick auf die Stielbasis bekam, wusste ich schon wieder, wer mich anlächeln wird, wenn ich den Pilz aufschneide. Und so war es dann auch: außen hui, innen pfui.
Zum Schluss ließen sich dann sogar noch zwei Handvoll schöne Lungenseitlinge (Foto rechts) finden, die selbstverständlich auch mitdurften.
Wahrscheinlich muss ich am Freitag aber nochmal an diese Stelle, da sich auch schon die Fransigen Wulstlinge zahlreich aus dem Boden drücken.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Pilzticker Bawue 373
Foto: Aufgerissene Huthaut, aber noch sehr gut zu gebrauchen: ein Sommersteinpilz.
Foto: Dieser, sichtlich schattenbegünstigt, steht makellos da.
Foto: Erst bei genauem Hinsehen ist dieser junge Grünfelderige Täubling zu erkennen.
Foto: Sie versprachen, wie schon viele Artgenossen vor ihnen in diesem Jahr, mal wieder viel, hielten aber nichts. Zwei madige Perlpilze.
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Foto: Der Fransige Wulstling ist noch jung und kündigt einen Schub an. Die wohlschmeckende Art liebt kalkreiche Böden und wächst im Laubwald.
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