Pilzticker BaWue 400
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs
Foto: Leipziger Allerlei, zubereitet von Thomas H. Unerlässlich sind die Frühjahrsgemüse Spargel und Möhren, vor allem aber gehören Spitzmorcheln und Flusskrebse (die Schwänze) zu dem Klassiker, der früher gerne zum Osterfest serviert wurde. Ja, es war ein typisches Festessen! Um 1900, als es einheimische Flusskrebse noch in Massen gab, aß man es lieber mit Grießklößchen als mit Kartoffeln. Auf dem 2. Foto sehen wir Michaels Zubereitung. Er hat die Soße mit einem Krustentierfond veredelt, wie man es früher in der gehobenen Küche pflegte. Die gebratenen Wachteln sind eine persönliche Zugabe, die nicht zum klassischen Leipziger Allerlei gehört. (Foto © Thomas H.)
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Michael schreibt am 12. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nach unserem Kurzurlaub bei dir in der Region Leipzig, wo wir ja auch über das bekannte Leipziger Allerlei gefachsimpelt hatten, kamen Thomas und ich nicht umhin, ein Leipziger Allerlei zuzubereiten und uns gegenseitig ein kleines Kochduell zu liefern. Thomas legte bombastisch vor, siehe das 1. Foto oben.
Für mein Allerlei kochte ich zunächst einen intensiven Krustentierfond als Grundlage für die Soße. Neben selbstgesammelten Spitzmorcheln, Flusskrebsen und diversem frischen Gemüse setzte ich mit gebratenen Wachteln dem Ganzen eine persönliche Note.
Viele Grüße Michael"
(2 Fotos © Michael)
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Foto: Der ausgekochte Fond mit Krustentieren.
Foto: Die Nachlese an seinen Morchelplätzen hat sich für Thomas gelohnt. Neben Morchelbecherlingen und Speisemorcheln entdeckte er abermals eine neue Stelle mit den seltenen Runzeligen Käppchenmorcheln, die ein starkes Jahr haben. (5 Fotos © Thomas)
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Foto: Auf dem großen Morchelbecherling links sehen wir das Hütchen einer Käppchenmorchel, die erste des Jahres für Thomas.
Thomas schreibt am 11. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nach den Feiertagen gab es heute nochmal eine ordentliche Nachlese bei den Morchelbecherlingen, wovon ich mir aber nur noch die schönsten herausgesucht habe. Auch Speisemorcheln kamen wieder einige zusammen.
Leider wurde eine der Speisemorcheln schon vor mir von Ameisen gefunden, die es sich im Inneren bereits richtig gemütlich gemacht haben. Wenn die wüssten, dass ihr Haus nicht mehr lange steht…
Zum Abschluss konnte ich mich nochmals über eine neue Stelle mit der Runzeligen Fingerhutverpel freuen. Mehr als eine Handvoll nahm ich aber nicht mit, der Rest durfte stehenbleiben.
Sehr gefreut habe ich mich außerdem über eine erste Käppchenmorchel, die zunächst im Moos steckte und überhaupt nicht sichtbar war. Sie gelangte erst bei der Entnahme einer Verpel ans Tageslicht (auf dem großen Morchelbecherling links).
Nachdem jetzt auch Michael schon die ersten Maipilze gefunden hat, bin ich echt mal gespannt, wie es sich hier mit den Pilzen weiterentwickelt. Bei der derzeitigen Lage sollten auch die ersten Flockenstieligen Hexenröhrlinge nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Dennoch wünsche ich allen Pilzfreunden noch ein bisschen Morchelglück.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Zwei sehr schöne Morchelbecherlinge im besten Alter.
Foto: Auf den ersten Blick ist nicht ersichtlich, dass diese Speisemorchel ein kleiner Ameisenbau ist.
Foto: Eine der jungen Runzeligen Fingerhutverpeln an dem neuen Wachstumsplatz, den Thomas zu seiner Freude entdeckte.
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Foto: Das hat sich gelohnt. Thomas hat in der Region Karlsruhe den Boden seines Pilzkorbes gut mit Speisemorcheln gefüllt. (4 Fotos © Thomas)
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Foto: Ein Speisemorchel-Quartett zeigt an: Der Schwerpunkt des deutschlandweiten Morchelwachstums liegt derzeit eindeutig im Badischen. Auf dem Bild hierunter rechts sehen wir ein schönes Einzelexemplar.
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Thomas schreibt am 9. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
ich wünsche Dir und allen Pilzfreunden wunderschöne Ostertage und ganz viel Glück und Erfolg bei der Eier- und Morchel-Suche.
Welche ist die schönste Zeit im Jahr?
Der Monat April, das ist doch klar!
Nachdem die meisten Speisemorchelfunde hier im Pilzticker bislang überwiegend aus dem schönen Baden-Württemberg gemeldet wurden, dachte ich, dass es auch einige der Morcheln auf die aktuelle Titelseite unserer Stadtzeitung, Der Kurier, schaffen sollten, weil sie exakt das aktuelle Geschehen wiedergibt: hier spielt die Musik, es ist die ”Badische Woche“ der Speisemorcheln!
Und als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: wer dem Neureuter Klangpfad über elf Stationen und einer Wegstrecke von knapp zehn Kilometern folgt, wird an mindestens zwei kleinen, gut versteckten Morchelstellen vorbeikommen…
Pünktlich zu Ostern hatte ich auch gestern nochmal das Glück auf meiner Seite und konnte an zwei meiner ehemals guten Stellen viele schöne Speisemorcheln finden. Aber auch hier musste ich wieder einige der Morcheln zurücklassen, da sie entweder von Schimmel befallen waren oder bereits einen Frostschaden erlitten hatten.
Foto: Vier Speisemorcheln auf einen Streich! Von solch einem Anblick träumt derzeit mancher Morcheljäger. Im Badischen stehen die Chancen darauf derzeit am besten.
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Wie man eine Morchelstelle exklusiv behält
In den letzten Jahren war hier aufgrund der Trockenheit so gut wie nichts mehr zu finden, aber vielleicht wurde die Stelle auch von einem anderen Morchelsammler entdeckt. Wenn dem aber so ist, muss es ein erfahrener Sammler gewesen sein, der genau weiß, wie man Morcheln erntet, ohne seine Stelle zu verraten.
Nämlich, indem man den kompletten Fruchtkörper entnimmt und die Wuchsstelle wieder mit Moos, Gras, oder Laub abdeckt. Denn so etwas wie Schnittreste oder einen nachgewachsenen Morchelstumpf habe ich hier noch nie entdecken können. Also gehe ich eher davon aus, dass sich die Morcheln hier eine Auszeit genommen hatten oder dass ihr weitgehendes Ausbleiben eben der Trockenheit zuzuschreiben ist.
Und solange ich von meinen hiesigen Touren immer noch mit einem zufriedenen Gesicht heimkehre, muss ich mir zumindest in diesem Jahr noch keine Gedanken über das Wildern in fremden Gebieten machen. Somit darf die Morchelregion Kaiserstuhl und der Landkreis Emmendingen seine Speisemorcheln also gerne noch behalten…
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Chris schreibt am 8. April 2023:
"Hallo,
wir verfolgen wie jedes Jahr wieder fleißig den Pilz-Ticker.
Die vielen Berichte von Morcheln im Kreis Emmendingen haben uns neugierig gemacht. Da zu Ostern der Heimatbesuch bei meinen Eltern eben in diesem Landkreis anstand, kamen der Pilzkorb und das Messer natürlich mit.
Tatsächlich liess sich auf einer alten Streuobstwiese einiges an Speisemorcheln, Morchelbecherlingen und Käppchenmorcheln finden. Nach einigen Spitzmorcheln im Rindenmulch waren diese Drei alles Erstfunde für uns.
Mit freundlichen Grüßen Chris und Clara"
(Foto © Chris)
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Michael schreibt am 7. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich geschwind auf einer nahen Streuobstwiese am angrenzenden Waldrand. Hier konnte ich tatsächlich die ersten Maipilze mit dem schönen gelbbeigen Hut finden (2 Fotos rechts). Alle waren madenfrei, bei dieser Pilzart keine Selbstverständlichkeit.
Außerdem fand ich sehr viele winzige Runzelige Fingerhutverpeln. Zwei der größeren nahm ich mit. Ein schönes Motiv gab es mit einem sehr seltenen Ölkäfer während seiner Mahlzeit.
Viele Grüße Michael"
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Ein Runzelige Fingerhutverpel mit ihrem charakteristischen markant zerklüfteten Hut.
Foto: Ölkäfer sind Wärmeliebhaber, leben bei uns nur in warmen, trockenen Wäldern und Hängen. Ihre Statur kann länglich oder - wie hier - gedrungen sein. Nach der Bundesartenschutzverordnung sind sie besonders und streng geschützt.
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Foto: Die Judasohren kamen als einzige mit. Suri verwendet sie gerne in dem ein oder anderen thailändischen Gericht. (7 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 6. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
auf die Morcheln warte ich noch gespannt. Daher hier eine Impression der frühen Pilze von gestern.
Die Judasohren (z. B. Foto rechts) wanderten als einzige in mein Pilzkörbchen. Vor die Kamera kamen mir eine noch sehr kleine Runzelige Fingerhutverpel, Frühe Mürblinge, Glimmertintlinge und auf Schnittresten von Nadelholz viele Voreilende Dachpilze.
Viele Grüße Michael"
Foto: Die Runzelige Fingerhutverpel sieht hier zwar riesig aus, war aber in Wirklichkeit noch winzig.
Foto: Judasohren am hingestreckten Baumstamm.
Foto: Frühe Mürblinge, auch Schmalblättrige Faserlinge genannt, sind kein Geschmackswunder. Ihre vornehmliche Aufgabe besteht darin, baldigen Morchelwuchs anzukündigen.
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Foto: Voreilende oder Frühe Dachpilze wachsen meist in der Streu oder der Sägespäne von Nadelbäumen, oft von Fichten. Auch sie sind von minderem Geschmack.
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Foto: Glimmertintlinge sind brauchbare Suppenpilze, allerdings mit der Einschränkung, dass man bereits einen Tag vor ihrem Verzehr und einen Tag danach keinen Alkohol zu sich nehmen darf. Sonst entfalten sie mitunter heftige Giftwirkungen.
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Konrad schreibt am 6. April 2023:
"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
nun muss ich mich auch melden mit den neuesten Pilz Nachrichten
Ich habe gestern und schon ein paar Tage zuvor schöne Morchelbecherlinge im Kreis Emmendingen gefunden, siehe das 1. Foto rechts. Da es dieses Jahr viel geregnet hat, lautet meine These, dass dies wohl das Wachstum der Becherlinge stark fördert, da sie ja ein feuchtes Medium bevorzugen. Gestern war ein super Tag, da ich an gleicher Fundstelle zu krönenden Abschluss auch noch zwei schöne Speisemorcheln (2. Foto rechts) ernten durfte.
Nun werden sie alle getrocknet, da das Aroma dieser herrlichen Pilze im getrockneten Zustand noch besser zum Tragen kommt.
Liebe Grüße an alle Pilzfreunde, Konrad"
(2 Fotos © Konrad)
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Thomas schreibt am 5. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich nach Feierabend nochmal an der Stelle bei Ettlingen, an der ich am 20. März meine ersten Morchelbecherlinge 2023 gefunden hatte. Und auch hier ist ein Paradies der Morchelbecherlinge entstanden.
Allerdings habe ich diesmal nur einige der größten mitgenommen, da ich ja erst kürzlich schon eine fette Beute machen konnte. Aber auch Speisemorcheln musste ich ein paar stehen lassen, da knapp die Hälfte bereits durch die Nässe von Schimmel befallen war. Die einwandfreien und schönsten Exemplare kamen selbstverständlich mit ins Körbchen.
Entlang einer Weißdorn-Schlehen-Böschung entdeckte ich dann noch eine neue Stelle der Glatten Fingerhutverpel. Und auch hier machen die Verpeln das Gleiche, wie auch die Runzeligen Fingerhutverpeln an meinem anderen Platz: sie wachsen in großer Anzahl. Ganz so, wie ich es anhand der zuvor massenhaft wachsenden Fichtenzapfenrüblinge auch ein bisschen erwartet hatte.
Schade, dass ein gutes Verpel-Jahr nicht unbedingt auch ein gutes Jahr der Morcheln sein muss, da die Fruchtkörper der Verpel etwa zwei bis vier Wochen früher angelegt werden als die der Morcheln.
Wobei es in anderen Regionen Baden-Württembergs mit den Morcheln ja schon ordentlich zur Sache zu gehen scheint. Vielleicht sollte ich mich mal mit unserem Teninger Campingplatz-Freund, Andreas, zu einer gemeinsamen Morchelrunde im Emmendinger Umkreis treffen…
Aber auch die Käppchenmorchel sucht man in diesem Jahr hier bislang noch vergeblich. Dennoch erwarte ich gegen Mitte des Monats schon noch einen (kleinen) Durchbruch der Morcheln.
Das Foto rechts zeigt Speisemorcheln, Glatte Fingerhutverpeln und Morchelbecherlinge (von oben).
Viele liebe Grüße, Thomas"
(3 Fotos © Thomas)
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2 Fotos: Die Anzahl der Speisemorcheln ist noch überschaubar. Um so mehr freute sich Thomas über die gefundenen, wie diese zwei schönen grauen Exemplare.
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Oliver schreibt am 4. April 2023:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
es ist so herrlich, in der kalten Frühlingsluft auf die Morchelsuche zu gehen. Abends gab es dann die relativ kleine Ausbeute an Speisemorcheln von gestern zusammen mit Rindersteak.
Viele liebe Grüße, Oliver"
(3 Fotos © Oliver)
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2 Fotos: Eine Speisemorchel in Begleitung von Traubenhyazinthe, Veilchen und Wolfsmilch, sechs Speisemorcheln auf einem Teller. Alles schaut mehr als nur zufriedenstellend aus.
Landkreis Emmendingen - Erneut Speisemorcheln plus eine Handvoll Morchelbecherlinge hat Oliver im Landkreis Emmendingen gefunden. Und das erneut in alten Obstanlagen.
Ob die Waldohreule (2. Foto) ihn bei der Ernte beobachtet hat, wissen wir nicht. Wohl eher nicht, denn der Greif sitzt in einem Blutpflaumenbaum, also einem Ziergehölz. Das ist nicht gerade bekannt für das Zusammenleben mit Speisemorcheln. Die relativ häufige Eulenart - hier mit streng aufgestellten Federbüscheln - benötigt offene Kulturlandschaften mit niedrigem Bewuchs und Waldrand. Ornithologen beobachten seit einigen Jahren, dass Waldohreulen zusehends in den Randbereich menschlicher Siedlungen vordringen. (2 Fotos © Oliver)
2. April 2023
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Foto: Anfangs war Thomas nur mit dem kleinen Korb unterwegs, doch als er unerwartet viele Morchelbecherlinge entdeckte, ging er zum Auto zurück und holte den großen. Der war dann für die Becherlinge. Links im kleinen befinden sich Speisemorcheln, Runzelige Fingerhutverpeln und sage und schreibe erste Maipilze. Und das am 2. April! (12 Fotos © Thomas)
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Foto: Morchelbecherlinge in Hülle und Fülle, fünf Speisemorcheln, knapp zwei Dutzend Runzelige Fingerhutverpeln und, kaum zu glauben, die ersten Maipilze hat Thomas am 2. April 2023 gefunden, siehe der Bildausschnitt mit dem Tagesdatum auf dem Handy hierunter. So früh im Jahr wurden dieser Website noch nie Maipilze gemeldet. Ihr gewöhnlicher Erscheiniungstermin liegt um den 23. April, der der Georgstag ist.
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Thomas schreibt am 2. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
auch heute war ich wieder auf Morcheltour in einigen bekannten wie auch neuen Morchelhabitaten. Ich habe mich bewusst für Gebiete entschieden, die in den letzten Jahren aufgrund der Trockenheit nichts mehr hervorgebracht haben. Und siehe da: ich war erfolgreich.
Einige schöne Speisemorcheln warteten nur darauf, mitgenommen zu werden. Und da meine sonst so ergiebige Stelle für Morchelbecherlinge in diesem Jahr kaum etwas hervorbringt, versuchte ich es auch in diesem Fall in einem etwas trockeneren Gebiet, in dem sie die letzten Jahre nur vereinzelt wuchsen.
Und hier stand alles voll, so dass ich beschloss, doch noch einmal zum Auto zu laufen, um den größeren Korb zu holen. Ich konnte mir aus etlichen Fruchtkörpern die besten und schönsten herauspicken. Und es stehen noch so viele Winzlinge in den Startlöchern.
Foto: Diese Speisemorchel hat sich eine französische Baskenmütze aufgesetzt.
Foto: Diese hingegen erscheint schon wesentlich deutscher.
Abschließend ging es noch an meine letzte verbliebene Stelle mit der Runzeligen Fingerhutverpel. Und auch hier wuchsen sie in Hülle und Fülle! Wo es sich in den letzten Jahren auf knapp vier Quadratmetern abgespielt hat, sind es in diesem Jahr gute acht bis zehn Quadratmeter, auf denen sich die kleinen Verpeln blicken lassen.
Da kann man auch bei einer solch seltenen Art mal beherzt zugreifen, wobei ich schätzungsweise noch gute 20 bis 30 mitunter klitzekleine Exemplare stehen gelassen habe. Da bleibt einem nur die Vorstellung, wie es in meinem Auwald aussehen könnte, wenn dort vor kurzem nicht so stark geforstet worden wäre.
Dieses Jahr fängt hier mal wieder verrückt an und ist zudem auch wieder sehr schwer zu deuten: stehen wir gerade am Anfang oder vielleicht schon wieder am Ende der Morchelzeit? Anlass zu dieser Annahme gaben mir gestern meine frühesten Maipilze, die ich in meinem ganzen Pilzleben gefunden habe. Alleine das muss schon mit dem Tagesdatum belegt werden.
Und zu aller Freude waren sie noch absolut madenfrei. Trotz der frühen Maipilze bleibe ich zuversichtlich, dass noch einige schöne Funde folgen werden.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Eine der sehr seltenen, derzeit aber üppig wachsenden Runzeligen Fingerhutverpeln.
Foto: Hier ein besonders kräftiges Exemplar.
Foto: Kaum zu glauben, aber wahr: Die ersten Maipilze 2023 sind bereits da - am 2. April!
Foto: Die kleinen Judasohren verdeutlichen, von welcher Größe die gefundenen Morchelbecherlinge sind. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 2. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute sind Markus und ich spontan zusammen in die Karlsruher Auwälder auf Morchelsuche gegangen. Vorab weise ich nochmals auf den Bericht von Thomas (Tageseintrag vom 27. März 2023) hin: die Auwälder wurden zum Teil massiv durch Forstarbeiten verwüstet.
Trotzdem wurden Markus und ich fündig. Nach längerer Suche sagte ich im Scherz, dass ich en moment einen Morchelbecherling riechen würde. Im selben Moment rief Markus: "Und hier steht auch schon einer!"
Unsere Freude und das Gelächter über die scherzhafte Aussage und den prompten Fund war groß. Und groß waren auch die Morchelbecherlinge an dieser Stelle. Außer einigen Judasohren sollten es allerdings die einzigen Funde unserer heutigen Tour gewesen sein.
Viele Grüße Michael und Markus"
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2 Fotos: Die Morchelbecherlinge waren groß. Das verdeutlicht das selbst gefertigte Messer von Michael auf dem 2. Foto, dessen Länge über die übliche Taschenmessergröße klar hinausgeht.
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Landkreis Emmendingen - Erneut einen Batzen schönster Grauer Speisemorcheln hat Pilzfreund Oliver gefunden. Er schreibt dazu: "Bei Temperaturen um 10 Grad und viel Regen entwickeln sich bei uns die Morcheln in den alten Obstgärten prächtig." (Foto © Oliver)
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Foto: Frühe Morchelfunde dokumentiert Thomas gerne mit Tagesdatum, gut lesbar auf dem (gedrehten) 2. Foto. In diesem Fall mit der Handy-Nachricht, dass Oliver Kreuzer beim Karlsruher SV als Geschäftsführer Sport am 1. April gehen musste. Die sieben Spitzhütchen wussten natürlich gleich, dass es sich nicht um einen April-Scherz handelte. In der Welt der Kobolde weiß man so was. (7 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 1. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute habe ich einige meiner verbliebenen Morchelhabitate sowie zwei, drei neue potentielle Plätze inspiziert.
An meinen bekannten Stellen ist der Boden allerdings momentan klatschnass, so dass man hier noch gar nicht an Morcheln zu denken braucht. Bisher hatten wir zwar genug Regen, aber in diesem Jahr fehlt es an Wärme. Auch der fiese kalte Wind bremst das Morchelwachstum an all meinen noch intakten Stellen noch vehement.
Wo ich in den letzten Jahren noch hunderte von Morchelbecherlingen hätte sammeln können, stand heute gerade mal ein einzelnes, aber dafür wunderschönes Exemplar, das selbstverständlich stehen bleiben durfte.
Im Auwald tut sich an meinen Stellen in Sachen Morcheln bislang noch gar nichts. Lediglich die Frühen Faserlinge (Frühe Mürblinge), zeigen sich sehr zahlreich, so dass man auf ein baldiges Pilzwachstum hoffen kann. Wenn die Temperaturen endlich mal klettern würden und nicht noch weiter fallen, wie vorhergesagt. Aber die Natur hat ja noch alle Zeit der Welt. Noch blüht das Blaukissen, was das Morchelwachstum begleitet, nicht.
Ansonsten plustern sich momentan auch überall die Judasohren wieder massenweise auf. Aber auch sie durften im Wald bleiben. Sehr gefreut habe ich mich über den Anblick einer wohl ausgewilderten Primel. Sie war mal etwas anderes als die dominanten Schlüsselblumen.
Foto: Den prächtigen Morchelbecherling ließ Thomas, da es sich um einen Einzelgänger handelte, stehen.
Foto: Frühe Faserlinge sind essbar, aber von minderwertigem Geschmack.
Foto: Auch die Judasohren durften im Wald bleiben.
Foto: Eine ausgewilderte Primel erfreute Thomas deshalb, weil er üblicherweise den häufig wachsenden Echten Schlüsselblumen begegnet.
Sehr erstaunt war ich über das frühe, beziehungsweise späte Aufkommen von Galerina Maginata, dem Gifthäubling. Und das im Auwald und auch gleich in größerer Anzahl. Drei seiner markantesten Exemplare habe ich für den Ticker fotografiert (6. Foto).
Auf dem Nachhauseweg machte ich dann aber doch noch meinen ersten kleinen Morchelfund 2023. In einem Vorgarten mit Rindenmulch standen wie auch bei Heiko, sieben kleine Zipfelmütchen, die aber schon ausgewachsen waren und mitgenommen werden wollten. Da die Hausbewohnerin gerade beim Ausladen ihrer Einkäufe war, konnte ich nett fragen und bekam auch sofort die Erlaubnis zum Ernten.
Und da ich persönlich frühe Funde von Morcheln gerne mit einem Datumsbeweis sehe, habe ich meinen Fund auch dementsprechend fotografiert.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Sind sie noch da - oder schon wieder? Das ist schwer zu beantworten. Auf jeden Fall heißt es, vor den Gift- oder Nadelholzhäublingen schwer auf der Hut zu sein.
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Foto: Eines von sieben jungen kleinen Zipfelmützchen, denen Heiko ebenso respekt- wie fantasievoll begegnete. Er ließ die Pilzzwerge stehen in der Hoffnung, dass sie weiterwachsen und so nebenbei ein bisschen Schabernack im Wald treiben. Wir sind gespannt, was dabei herauskommt. (Foto © Heiko)
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Heiko schreibt am 31. März 2023:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
nach dem regenreichsten März seit 20 Jahren* wollte ich heute Nachmittag nach getaner Arbeit noch einmal in Nagold im Kreis Calw nach dem Rechten sehen.
Ich entdeckte in etwas mehr als einer Stunde insgesamt sieben Spitzmorcheln, die sich aus dem Moos drückten. Bei dem Anblick ihrer süßen Zipfelmützen musste ich sofort an die sieben Zwerge denken.
Da alle in der Tat noch recht klein waren, entschied ich mich dazu, sie noch einige Tage wachsen oder ihr Unwesen treiben zu lassen und sie stattdessen lieber für den Pilzticker abzulichten.
Ich habe die Hoffnung, dass dies ein sehr gutes Morchel-Jahr wird.
Ein schönes Wochenende wünscht Dir
Pilzfreund Heiko"
* So etwas liest man nach den trockenen Jahren nur zu gerne, lieber Heiko! Und Frühlingssegen ist meist ein Segen auch für die Sommer- und Herbstpilze!
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Hanna schreibt am 30. März 2023 zu diesen 2 Fotos:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
sehnsüchtig erwarteten wir im Landkreis Karlsruhe die ersten Speisemorcheln auf den Streuobstwiesen. Heute waren sie endlich da. Zwei erste kleine tolle Exemplare - eine mit ungebetenem Besuch (Foto rechts) - lassen auf eine erfolgreiche Morchelsaison hoffen.
Liebe Grüße Hanna und Max"
(2 Fotos © Hanna)
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