Pilzticker BaWue 401
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Baden-Württembergs
Foto: Endlich ein schöner Korb voller Speisemorcheln und einige Morchelbecherlinge für Thomas! Dass es keine Selbstverständlichkeit ist, die begehrten Pilze zu finden, beschreibt er in diesem sehr lesenswerten Bericht, basierend auf Erfahrungen über Jahre. Übrigens, wer erstmals Morcheln finden möchte, dem empfehle ich das rechts abgebildete Buch "Morcheln - Ökologie und Lebensräume" von Heinz Gerber. Es eignet sich ausgezeichnet für Anfänger der Morchelsuche. (9 Fotos © Thomas)
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Foto: Nun sind sie zu Hause und kein penetrant an den Füßen klebendes Camper-Paar kann sie ihm noch streitig machen, die herrlichen Speisemorcheln, Morchelbecherlinge und die Käppchenmorchel.
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Thomas schreibt am 18. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
da ich in den vergangenen Tagen nur sehr wenig Zeit für die Pilze hatte, ich aber wusste, dass noch einige Morcheln an ihrem Platz auf mich warten würden, zog es mich heute - ehe mir jemand zuvorkommt - gleich nach Feierabend erneut in meine Morchelhabitate im Großraum Karlsruhe.
Nach Michaels Verlust einiger seiner Morchelstellen kann ich seinen und Suris Atem schon förmlich in meinem Nacken spüren. Nein, dies ist natürlich scherzhaft gemeint.
Nachdem ich aber in den letzten Jahren schon so viele ausgezeichnete Morchelwälder entweder durch massive Forstarbeiten oder durch überaus ambitionierte, nachstellende Morcheljäger verloren hatte, müssen die kostbaren Stellen, die ich noch habe, verbissen verteidigt werden. Sonst wird es nämlich irgendwann eng mit potentiell guten Habitaten.
Der Rückgang der Eschen macht es nicht leichter
Zumal die Esche, bekanntermaßen ein starker Partnerbaum der Speisemorcheln, wohl in den nächsten fünf bis zehn Jahren nahezu gänzlich aus unseren hiesigen Auwäldern verschwinden wird. Auch wenn sich diese Baumart auf natürlichem Wege verjüngt, haben die jungen Bäumchen oft keine Chance, groß zu werden, wenn mal wieder die schweren Forstgeräte darüber hinweg rollen.
Auch im Oberwald bei Karlsruhe hatte ich einige gute und ergiebige Stellen, bis sie mir von der Forstwirtschaft und einem Rentnerpärchen - gegen die ich leider mangels Zeit kein Entgegensetzen hatte - komplett genommen wurden.
2015 stand eines Morgens Mitte April, in aller Herrgottsfrühe, ein Wohnmobil auf dem Parkplatz, dem ich anfangs eigentlich überhaupt keine Beachtung schenkte. Ansonsten war sowohl der Parkplatz als auch der Wald absolut menschenleer. Nachdem ich dann schon einige Morchelbecherlinge, Käppchenmorcheln und auch Speisemorcheln in meinem Korb liegen hatte, die ich aufgrund der Annahme, alleine im Wald zu sein, nicht mit einem Tuch oder ähnlichem abgedeckt hatte, traf ich auf einem Waldweg auf besagtes Paar.
Das Camper-Paar verfolgte Thomas penetrant
Die Frau trug einen Korb in der Hand, der bis zur Hälfte mit Bärlauch gefüllt war. Bei dem Blick in meinen Korb, sagte sie gut vernehmbar ganz euphorisch zu ihrem Mann: „Ich habe doch gesagt, dass wir hier richtig sind.“ Auf die Frage, wo ich denn die Pilze gefunden hätte, wies ich in eine ungefähre Richtung, die natürlich nichts mit Morcheln zu tun hatte. Wir verabschiedeten uns, wünschten gegenseitiges Glück und jeder ging seiner Wege.
Als ich aber bemerkte, dass die beiden ihre Richtung änderten und mir mit einem sicheren Abstand auf Schritt und Tritt folgten, entschied ich, diese Runde abzubrechen und versuchte sie auf dem Rückweg zum Auto in morchelfreie Bereiche zu lotsen. Aber auch die nächsten Tage, an denen ich meine Stellen aufsuchen wollte, stand dieses (verflixte) Wohnmobil wieder auf dem Parkplatz.
Von da an habe ich meine Habitate von einem weiteren Parkplatz und über andere Wege angesteuert. Schlussendlich geschah aber genau das, was keinem Morchelsammler gerne widerfährt: die beiden entdeckten mich an meiner besten Stelle, wo ich gerade mit der Ernte von Speisemorcheln beschäftigt war.
Die zwei Camper belagerten den Morchelplatz regelrecht
In den darauf folgenden Tagen konnte ich dann auch nur noch sehr wenige Nachzügler finden, dafür aber umso mehr daliegende Stielabschnitte. Zudem war das Wachstum an dieser Stelle dann auch kurz darauf wieder recht schnell vorbei, so dass ich mich schon auf das nächste Jahr gefreut hatte. Und hoffentlich ohne diese beiden Camper…
Anfang April 2016 - vom Wohnmobil keine Spur - kam ich zu einem Zeitpunkt, da ich noch viele kleine Morchelbabies zum Weiterwachsen stehen lassen musste. Als ich drei Tage später diese Stelle erneut aufsuchen wollte, konnte ich meinen Augen nicht trauen: das Wohnmobil stand wieder auf seinem Platz - und alle meine stehengelassenen Morcheln waren restlos abgesammelt.
Lediglich ein paar Morchelbecherlinge und Käppchenmorcheln konnte ich noch finden, was sich auch in den darauf folgenden Tagen und Wochen nicht mehr groß ändern sollte. Die Beiden schlugen auf dem Parkplatz wohl ihr Lager auf, denn das Wohnmobil stand fortan jeden Tag dort.
2017 war ich Mitte März, ganz früh am Morgen, zu einer meiner ersten Inspektionsrunden dort unterwegs, und dreimal darfst Du raten, wer bereits sein Lager aufgeschlagen hatte. Natürlich das Pärchen mit ihrem Wohnmobil!
In diesem Jahr nun konnte ich dort erstmals keine einzige Morchel mehr finden, nicht mal eine Käppchenmorchel. Nur an die Morchelbecherlinge trauten sie sich wohl noch nicht heran…
Keine Chance gegen die Dauerpräsenz der Camper
Das aber sollte sich dann im kommenden Jahr ändern, denn auch 2018 stand das Wohnmobil wieder frühzeitig da. Ganz im Gegensatz zu Morcheln, von denen weit und breit nicht eine einzige zu finden war.
In den letzten Jahren versuchte ich es immer wieder mal, hatte aber keine Chance, denn die zwei Camper waren grundsätzlich vor mir zur Stelle. Zu Gesicht bekommen habe ich sie allerdings nie wieder.
Mittlerweile ist diese Stelle offenbar auch anderen Sammlern bekannt, da die Autos auf dem Parkplatz früh morgens immer mehr werden und ich in diesem Gebiet auch immer wieder Menschen mit Stoffbeutel gesehen habe.
Ein wichtiger Rat für Morcheljäger: Meide Hauptwege!
Diese Vorgänge über Jahren verdeutlichen: wer die meiste Zeit in den geeigneten Wäldern an den richtigen Stellen unterwegs ist, hat auch die größten Chancen auf Erfolg. Und als Lehre sollte man daraus ziehen: Gehe wenig auf den Hauptwegen und decke dein Sammelgut sorgsam mit Bärlauch zu. Wobei allerdings auch das schon ein Indiz für Morcheln im Korb sein kann.
Wenn ich mittlerweile einen Menschen in Entfernung herannahen sehe, schlage ich den Weg in den Wald ein und versuche erst hinter dieser Person wieder auf den Hauptweg zu gelangen. Denn so etwas passiert mir nicht noch einmal. Aber sage niemals nie…
Ein Hoch auf die zwei Camper!!!
Abschließend aber noch zu meinem heutigen Fund. In meinem Körbchen landeten diesmal eine Käppchenmorchel, eine Handvoll Morchelbecherlinge und ganz viele tolle Speisemorcheln. Ich könnte Dir noch etliche Fotos mehr senden, aber mir fiel die Auswahl so schwer, dass ich mich auf die Schönsten beschränkt habe und Dir die freie Wahl lasse, welche Du im Ticker zeigen möchtest.
Das letzte Foto (unten) habe ich aufgrund Deiner Anmerkung zu meiner fotografierten Speisemorchel vom 11. April 2023 gemacht, zu der Du schriebst, dass man auf den ersten Blick nicht erkennen würde, dass sich hier schon Ameisen eingenistet hätten. Auf diesem Foto ist im direkten Vergleich der Unterschied sehr gut zu erkennen: links mit Erdhügel um den Fuß und bewohnt von Ameisen und rechts ohne Erdhügel und auch ohne Ameisen.
Ich wünsche Dir und allen Pilzverrückten noch eine wunderschöne restliche Morchelsaison!
Viele liebe Grüße Thomas"
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2 Fotos: Es sind derzeit kulinarische Festtage im Hause Martin. Weil er Speisemorcheln im Überfluss findet, gibt es immer neue Kreationen bei Tisch. Diese 2 Fotos verdeutlichen, dass es für die edlen Pilze keinesfalls immer die Haute Cuisine sein muss. So wie italienische Kenner teuerste Weiße Alba-Trüffeln am liebsten ganz einfach mit Rührei genießen, so werden auch bei Martin ländlich-schlichte Gerichte - einmal Kartoffelstampf, ein anderes Mal eine Scheibe Butterbrot, beide mit fleischlicher Ergänzung - durch exklusive Morcheln veredelt.
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Martin schreibt am 18. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
das enorme Wachstum von Speisemorcheln in meinem Revier bei Bruchsal hält weiter an, und täglich versorgt uns der Wald liebevoll mit dieser saisonalen Köstlichkeit. Obwohl ich schon seit meiner Kindheit "in die Schwammerl" gehe und auf über 30 Jahre Erfahrung zurückblicken kann, ist diese Morchelsaison tatsächlich spektakulär.
Der Dörrautomat läuft Tag und Nacht, um den Genuss für den Rest des Jahres zu konservieren. Gesammelt wird zwar mit dem gebührenden Respekt vor dem ökologischen Gleichgewicht und selbstverständlich im rechtlichen Rahmen (1Kg pro Person am Tag).
Dennoch gibt es mehr als genug, um jeden Abend wahrhaft dekadent zu schlemmen. Die Vorfreude auf badischen Spargel in Kombination mit den frischen Morcheln steigt täglich. Dass diese Geschenke der Natur gleichzeitig Saison haben, ist wirklich ein Segen.
Ich wünsche allen anderen Sammlern viel Erfolg und "Pilz Heil".
Liebe Grüße aus Bruchsal, Martin"
(6 Fotos © Martin)
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Foto: Und da stehen schon wieder Zwei. Martin findet so viele Speisemorcheln, dass sein Korb, wie er am 16. April beschrieb, in wenigen Minuten gefüllt ist. Der Traum jedes Morchelfreundes, für ihn ist er wahr geworden. Und hält über Tage an.
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Foto: Eine schöne Gelbe Speisemorchel, von Efeu umrankt.
Foto: Und eine weitere, hier inmitten von Frühlingsscharbockskraut. Welche Freude muss die Lese in ihm auslösen!
Landkreis Emmendingen - "Kein Tag ohne Morchelsuche, selbst wenn es bei 10° in Strömen regnet", schreibt uns Pilzfreund Oliver. Allerdings wird das Aufspüren der begehrten Speisemorcheln immer mühevoller: "Mir scheint es, dass die Saison für Morcheln bei uns bereits zu Ende geht. Ich befinde mich schon im Endspurt." Sechs Exemplare hat er in seinen alten Obstgärten und Streuobstwiesen noch ausfindig machen können. Vielleicht hilft ja doch noch die Sonne mit höheren Temperaturen. Oder, wie in der Vergangenheit, ein wertvoller Tipp von einem wohlmeinenden Ratgeber... (Foto © Oliver)
17. April 2023
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Foto: Seit Michael die ersten, bereits überständigen Stockschwämmchen gefunden hat, ist er ganz erpicht auf sie. Nun hat er endlich Brauchbare entdeckt. Das gibt gewiss ein köstliches Pilzsüppchen. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 17. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute entdeckte ich in meinen Wäldern um Karlsdorf die ersten einwandfreien Stockschwämmchen. Dazu gesellten sich noch ein paar Spitzmorcheln, die ich erstmals wild wachsend im Wald fand.
Viele Grüße Michael"
Foto: Spitzmorcheln ohne Fichtenhäcksel und ohne Holzlagerplatz im Wald zu finden entspringt nahezu immer dem Zufall. Es ist so gut wie vergeblich, solche Wachstumsplätze gezielt zu suchen und zu finden.
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Foto: Gewiss nicht der größte aller Funde von Michael, dafür schmecken beide Pilzarten, nämlich Spitzmorcheln und Stockschwämmchen, ausgezeichnet.
Foto: Jede Menge Morchelbecherlinge, ein halbes Dutzend Speisemorcheln und ein Kinderhändchen voll Judasohren haben Michael und Suri gefunden. Sie suchten - wie Thomas am gleichen Tag - bei Neureut. (3 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 16. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
bei Dauerregen begaben sich Suri und ich in die Auen im Bereich Eggenstein und Neureut, um neue Morchelstellen ausfindig zu machen. Leider wurden fast all meine Morchelstellen im Bereich Kronau kaputtgeforstet.
Tatsächlich wurden wir während unserer ca. 3 Stunden Fußmarschsuche auch fündig. Unsere Stofftasche war rasch gefüllt mit zwar wenigen Speisemorcheln, dafür aber sehr vielen Morchelbecherlingen. Aus Platzmangel mussten wir vieles stehen lassen. Auch fanden wir sehr viele noch zu kleine Morcheln und Morchelbecherlinge, die weiterwachsen dürfen und in wenigen Tagen wieder von mir besucht werden.
Viele Grüße Michael und Suri"
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Foto: Zwei Morchelbecherlinge, allerdings ohne Badesee, dafür geborgen unter Buschwindröschen.
Foto: Zwei von sechs gefundenen Speisemorcheln.
Foto: Die Badeseen in den Morchelbecherlingen sind inzwischen ausgelassen, eine Speisemorchel sieht sich vier kleinen Spitzmorcheln gegenüber. Auf dem 2. Foto ist sie noch einmal zu sehen. (3 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 16. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem es wieder den ganzen Tag über geregnet hat, entschieden wir uns nach einem heftigen Regenschauer doch noch zu einem kleinen Sonntagsspaziergang für eine Runde über den morcheligen Teil des Neureuter Klangpfades.
Nachdem man einige Obstbäume erfolglos hinter sich lassen muss, kann man unter einem großen, alten Apfelbaum direkt am Wegrand fündig werden. Voraussetzung ist genaues Hinsehen, da sich die Fruchtkörper hier meist erst dann zeigen, wenn das umliegende Gras schon bis auf Kniehöhe gewachsen ist.
So konnten wir ein paar Morchelbecherlinge finden, in denen sich durch den Regen schon ein kleiner Badesee für diverse Insekten gebildet hatte. Daneben fanden wir eine einzige schöne Speisemorchel.
Auf dem Nachhauseweg kam dann noch eine Handvoll Spitzmorcheln aus einem Rindenmulchstreifen hinzu, die sich hier in der Region in diesem Jahr noch rar machen, wo sie doch in den vergangenen Jahren mehr als nur zahlreich wuchsen. Aber auch ihnen sei mal eine Auszeit gegönnt.
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Mal in einem Morchelbecherling baden - das war hier für das Kleingetier durchaus möglich. Ob das ein oder andere Krabbelwesen davon Gebrauch machte?
Landkreis Emmendingen - "Jetzt geht's langsam in die Endrunde", schreibt uns Pilzfreund Oliver zu diesen beiden Fotos. 21 herrliche Speisemorcheln hat er erneut gefunden, wie immer in den alten Obstgärten und Streuobstwiesen im Landkreis Emmendingen, und zwar "gar nicht weit von meiner Haustür". Das 2. Foto mit dem größten Exemplar lässt zwei Vermutungen zu: Erstens, dass er mal wieder mit dem Fahrrad unterwegs war. Oder handelt es sich etwa um einen kulturgeschichtlich bedeutungsvollen Handschuh, womöglich aus dem Kriminalfilm Das Gasthaus an der Themse von Edgar Wallace, in dem ein Taucher als Diamantenäuber sein Unwesen treibt?
(2 Fotos © Oliver)
16. April 2023
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Martin schreibt am 16. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
Nachdem ich deinen Blog nun schon seit langer Zeit lese und somit eher ein passiver Konsument bin, habe ich mich entschieden, nun auch mal etwas beizutragen.
Zuerst einmal ein großes Lob an dich und alle Beteiligten. Besonders hervorzuheben ist hier Michael "aus der Gegend um Kronau". So ein fleißiger Sammler und Schreiber. Man spürt seine "Passion" in wirklich jedem Post. Außerdem kommt er quasi aus der direkten Nachbarschaft, da liest man die Meldungen gleich doppelt so gern.
Nun aber zum Wesentlichen. Da sich meine Hoffnung, zum Osterfest die ersten Morcheln auf dem Teller zu haben, leider nicht erfüllt hatte, ging es gestern, also am Samstag, dem 15. April 2023, wieder zu den Morchelstellen in den Wäldern um Bruchsal.
Und was soll ich sagen? Es herrschte eine regelrechte Morchelexplosion. Etwa 800 Meter von meinem Zielgebiet entfernt entdeckte ich die erste Speisemorchel. Bei Betrachtung der näheren Umgebung wurde mir allmählich klar, dass ich die wohl ertragreichsten 200 Quadratmeter meines Lebens gefunden hatte.
Trotz der Beschränkung auf absolute Spitzenqualität war der Korb binnen Minuten gefüllt. Das Abendessen war gesichert und auch der Dörrautomat bekam ordentlich was zu tun.
Die heutige Nachlese war genauso erfolgreich, und der Dörrautomat hat noch viele harte Tage vor sich. Die Fotos sollen einen Eindruck davon vermitteln. Vielleicht erreiche ich ja sogar irgendwann mal mein eigentliches Zielgebiet...
Oh du schöne Morchelzeit!!
Viele liebe Grüße aus Bruchsal, Martin"
(4 Fotos © Martin)
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Foto: Und wieder ist das Körbchen voll. Martin findet in diesen Tagen bei Bruchsal Speisemorcheln im Überfluss.
Foto: Der Anblick trügt: Hier sind lediglich 14 Fingerhutverpeln (Mitte) zu sehen, doch in Wirklichkeit fand Michael Hunderte von ihnen. Links Morchelbecherlinge, rechts zwei Speisemorcheln. (4 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 16. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
wieder war ich auf der Suche nach neuen Morchelplätzen. Dieses Mal in den Auwäldern um Eggenstein im Landkreis Karlsruhe. Gefunden habe ich lediglich zwei Morchelbecherlinge und zwei Speisemorcheln.
Dafür wuchsen dort hunderte Fingerhutverpeln. Die meisten waren allerdings noch sehr klein. Ich nahm lediglich einige der schönsten Exemplare mit. Ansonsten gab es dort sehr schöne Frühe Mürblinge und die ersten Stubben voller Stockschwämmchen. Schade, dass sie alle schon zu alt waren. die allerdings bereits zu alt waren.
Viele Grüße Michael"
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Foto: Zwei junge Fingerhutverpeln. Sicher wird sich Michael eine baldige Nachlese nicht nehmen lassen.
Foto: Zwei Morchelbecherlinge, die Michael gerne mitnahm.
Foto: Frühe Mürblinge, auch Schmalblättrige Faserlinge genannt, sind ziemlich unergiebige Pilze, die zudem auch von minderem Geschmack sind.
Foto: Nach dem österlichen Paddel-Trip in Südfrankreich hielt Oliver nichts und es ging umgehend in seine Streuobstwiesen und Obstgärten, um nach den begehrten Speisemorcheln zu schauen. Im Zustand ihrer Reife warteten diese 19 Exemplare bereits ungeduldig auf ihn. (3 Fotos © Oliver)
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Oliver schreibt am 15. April 2023:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
nach ein paar Tagen Paddeln an der Ardèche, dem "Grand Canyon Frankreichs" über Ostern, habe ich sofort am ersten Tag nach meiner Rückkehr mit dem Fahrrad die Obstgärten und auf Streuobstwiesen im Landkreis Emmendingen angesteuert.
Zum Glück konnte ich schöne Exemplare von Speisemorcheln retten, die bereits eine beachtliche Größe erreicht hatten. Es war höchste Zeit für die rechtzeitige Ernte.
Viele liebe Grüße Oliver"
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2 Fotos: Blühende Gänseblümchen und Löwenzahn begleiteten diese Speisemorcheln bei ihrem Wachstum. In alten, möglichst aufgelassenen Obstgärten und Streuobstwiesen, die nicht gedüngt werden dürfen, fühlen sich Speisemorcheln besonders wohl.
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Foto: Sie waren die edelsten Pilze, die Michael, Nazan und Sasa in den Karlsruher Rheinauen fanden: Speisemorcheln wie diese...
Foto: ...und Spitzmorcheln wie diese. (8 Fotos © Michael)
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Michael schreibt am 15. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern war ich zusammen mit Nazan und Sasa in den Karlsruher Rheinauen unterwegs. Wir haben reichlich Pilze gefunden.
Besonders zu erwähnen ist, dass die ersten Speisepilze des Tages von Sasa entdeckt wurden. Wir fanden Spitzmorcheln, Speisemorcheln, Fingerhutverpeln, Schopftintlinge, den ersten Stadtchampignon, prächtige Hochgerippte Becherlorcheln und Getigerte Sägeblättlinge.
Viele Grüße Michael, Nazan und Sasa"
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Foto: An Fingerhutverpeln gab es zur Abwechslung mal die glatte Variante. Sie ist nicht ganz so selten wie die zuletzt mehrmals gefundenen Runzeligen Fingerhutverpeln.
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Foto: Vom Verzehr Hochgerippter Becherlorcheln wie dieser ist abzuraten. Sie haben eine hohe Unverträglichkeitsrate, enthalten zudem das Pilzgift Gyromitrin.
Foto: Hier zeigt sich der erste Stadtchampignon des Jahres. Er hat, wie viele Champignons, ein ausgezeichnetes Aroma.
Foto: In diesem Fall ist allerdings nur noch der Hut zu gebrauchen.
Foto: Gleich vier frühe Schopftintlinge räkeln sich hier aus dem Frühlingsschlaf. Diese Pilzart zählt mit zu den frühesten und spätesten Speisepilzen des Jahres in unseren Breiten.
Foto: Wie wir seit dem vergangenen Jahr wissen, sind Getigerte Sägeblättlinge seltene Pilze der Auwälder. Sie benötigen Feuchtigkeit und Wärme. Die Pilzregion Karlsruhe liefert beides. In Frankreich werden - nur junge - Pilze dieser Art als Speisepilze sehr geschätzt.
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Foto: Ein schönes neues Pilzmesser für "Glückspilz Sille" - und schon klappt es mit der Morchel-Suche. Simon hat seine ersten Spitzmorcheln 2023 entdeckt und schwärmt von ihnen gleich mit einem Gedicht. (Foto © Simon)
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Simon schreibt am 15. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
1) Spitzmorchelfunde, 2023
im Rindenmulch der Spitzhut zeigt
sich frühlingsleicht am Straßenrand
der Lenz schickt Spargel mit dazu
im Frühling ja da findest Du -
an Wegesrändern diese Kost
hoffentlich ganz ohne Frost...
Hau sie mit Sherry in die Sauce
Spitzmorcheln sind ne famose
Gaumenfreude für den Finder
für fesche Sofaklebe-Überwinder
2) Unterwegs im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald
Eine heutige Pilzsuch-Tour im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald auf 300m bis 850m war in den unteren Höhen um 350 Meter erfolgreich. Fichtenrindenmulchmorcheln an einem mir bekannten Platz, wo ich vir Jahren schon mal erfolgreich war. Direkt neben dran in einem Rindenmulchfeld. Zwei Morcheln waren bereits vertrocknet bzw. verfault. Die auf dem Foto waren von Super-Qualität.
Es gibt sie zu Spinat und Kartoffeln in Kalbfleisch-Sherry-Sahne-Sauce. Das Pilzglück Sille-Messer - mein Spitzname ist Sille - habe ich von zwei Freunden zum Geburtstag letztes Jahr geschenkt bekommen. Die Spitzmorcheln waren würdige erste Begegnungen des Pilzmessers mit seinem Zweck.
Beste Grüße und Glück auf an alle Pilzsammelnden. Gibt es eigentlich wie "Petri Heil" etwas beim Pilzsammeln? Pilz Glück? Sorry, ich weiß es leider nicht. Habe letztens mit einem Freund darüber geredet und gerätselt, der wie ich auch Angler ist.
Gruss Simon"
Hallo Simon,
zu Deiner Frage: Auf dieser Website wird des Öfteren mit den Worten "Pilz Heil" gegrüßt. Heil bedeutet nichts anderes als Erfolg bzw. Glück. In diesem Sinne:
Pilz Heil für 2023!
Beste Grüße Heinz-Wilhelm
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Foto: Ein erster Schopftintling 2023 für Thomas. Ein Zweiter sollte noch folgen (2. Foto). In Butter leicht knusprig angebraten, schmecken sie einfach köstlich! (3 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 13. April 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich doch nochmal für ein Stündchen in meinem verwüsteten, ehemals guten Morchel-Auwald, in der Hoffnung vielleicht doch noch ein paar Käppchenmorcheln zu finden. Aber aus die Maus, da ist absolut nichts mehr zu holen.
Dafür gab es zur Abwechslung mal keine Morcheln, sondern meine ersten zwei Schopftintlinge im Jahr 2023, die ich mir natürlich gleich am Abend leicht knusprig in Butter angebraten habe.
Zum Abschluss noch ein - wenn es nicht so traurig wäre - lustiges Foto von einer Stelle meines ehemaligen Waldes. Und so sehen mittlerweile alle Randbereiche aus, teilweise auch bis weit ins Innere des Waldes. Warum nur jeden dritten oder zweiten Baum niedermachen, wenn man doch gleich alle auf einmal fällen kann…
Viele liebe Grüße, Thomas"
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Foto: Was die in Amazonien können, können badische Forstbetriebe auch: Kahlschlag im Auwald (statt im Urwald). Die Holzwirtschaft hat sicher eine plausible Erklärung zur Hand, warum diese Maßnahme für die Klimaneutralität sehr wichtig war.
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