Pilzticker Bawue 65
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Foto: Es sind tatsächlich Herbst- bzw Totentrompeten! Gerhard hat sie im Wald bei Bad Schönborn im Landkreis Karlsruhe fotografiert, nachdem Iris 500 Gramm von ihnen entdeckt hatte, eventuell am gleichen Fundort (siehe Tageseintrag vom 20. Juni auf dieser Seite). Dabei sind diese geschätzten Würz- und Soßenpilze klassische Spätsommer- und eher noch Herbstpilze. Was ist das für ein Pilzjahr?! Vielen Dank für die Zusendung und Aufschlüsselung, Gerhard! (Foto © Gerhard B.)
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Gerhhard schreibt am 23. Juni 2016 zu dem Herbsttrompeten-Fund von Iris am 20. Juni 2016:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
anbei ein Foto von Herbsttrompeten, die ich ebenfalls bei Bad Schönborn gefunden habe. Ob das Waldstück bzw. der Fundort identisch ist mit dem von Iris, weiß ich nicht.
Die Unterseite ist glatt, es handelt sich also zweifelsfrei um Herbst- bzw. Totentrompeten und nicht um die sehr ähnlichen Grauen Kraterellen (Grauen Leistlinge), die jedoch Leisten, also lamellenähnliche Blätter, haben.
Gefunden habe ich die hier fotografierten Pilze am 22. Juni 2016.«
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Foto: Man möchte sie gerne für Sommersteinpilze halten, doch es sind zwei Samtfußkremplinge. Botanisch zählen sie zur Gattung der Holzkremplinge (Tapinella), deren Erbgut nichts mit den Echten Kremplingen wie dem Kahlen Krempling aus der Gattung Paxillus zu tun hat. Samtfußkremplinge sind im Prinzip essbar, taugen jedoch wegen ihrer muffigen Bitterkeit kaum für den Küchengebrauch. Sie sind typische »Kriegspilze«, die man nur in schlechten Zeiten verzehrte.
In extrem trockenen Sommern sind Samtfußkremplinge nicht selten weit und breit die einzigen Großpilze, die man im Wald findet. (Foto © Fritz)
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Fritz meldet am 23. Juni 2016
den Fund von Samtfußkremplingen und Reizkern, vermutlich Fichtenreizkern, aus dem Bodenseekreis.
Blau = kaum genießbar
Foto: Pfifferlingsglück! Nur gut, dass Christian seine Decke dabei hatte. Das Revier, in dem er sie fand, hat er heute erst entdeckt.
Foto rechts: Auch dieses Foto hat sich sein Großformat redlich verdient. Wir sehen unzählige Pfifferlinge oder, wie wir von unseren Großeltern manchmal hörten: »Wir konnten sie mit der Sense mähen.« Bei vorsichtiger Einschätzung könnten wir wieder vor einem Pfifferlingsrekordjahr wie vor zwei Jahren stehen. Ein aussagestarkes Foto!
Christian M. schreibt am 21. Juni 2016:
»Guten Abend Heinz-Wilhelm,
langsam denke ich wirklich, dass Fussballabende die beste Zeit sind, um Pilze zu finden. Jedenfalls nach dem heutigen Fund bester Pfifferlinge, von denen ich wieder meinen Nachbarn reichlich abgeben konnte.
Für mich war das ein rechter Jahrhundertfund (Foto rechts aus der Froschperspektive) und ein neuer ergiebiger Fundort, den ich heute in nur 30 Minuten aufgespürt habe.
Einen schönen Abend wünscht Christian«
(3 Fotos © Christian M.)
Foto: Kaum zu glauben, aber wahr: In den Wäldern um Bad Schönborn im Landkreis Karlsruhe wachsen bereits die Herbst- oder Totentrompeten. Hier sind junge Exemplare dieses geschätzten Würzpilzes zu sehen.
Iris schreibt am 20. Juni 2016:
»Hallo liebe Pilzfreunde,
das ist mein erster Eintrag in diesem Forum.
Wir waren gestern in einem Eichen-Buchenwald in der Gemeinde Bad Schönborn im Landkreis Karlsruhe unterwegs. Schöne Sommersteinpilze landeten im Pilzkorb.
Dann konnte ich meinen Augen kaum trauen. Standen dort plötzlich fast 500 Gramm Herbsttrompeten, die doch erst, wie ihr Name schon sagt, von August bis November wachsen sollen.
Ein großes Erstaunen und die Frage, ob jemand diese Beobachtung teilen kann.
Viele Grüße Iris«
Hallo Iris,
danke für diese außergewöhnliche Nachricht!
Der Frühsommer ist für Totentrompeten tatsächlich außergewöhnlich. Dazu passt, dass Pilzfreund Oliver am Wochenende hunderte Herbstlorcheln im südwestlichen Schwarzwald gefunden hat und Fritz am Bodensee Semmelstoppelpilze. Alle drei sind klassische Herbstvertreter. Auch hat sich Michael in seinem Revier bester Maronenröhrlinge schon gefühlt »wie im Herbst« (siehe Tageseintrag vom 16. Juni 2016).
Ob die kühlen Nächte - im Erzgebirge sind es derzeit nachts 4 Grad - ihr Wachstum auslösen? Es gibt aber auch Pilzjahre, in denen die Natur ohne besondere Wetterextreme Kapriolen schlägt.
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
Rochus schreibt hierzu am 23. Juni 2016:
»Das was Iris aus Bad Schönborn berichtet und dokumentiert, kann ich bestätigen: Herbsttrompeten können sich nicht mehr zurückhalten und kommunizieren mit Frühlingslorchel - was wird dies wohl für ein Pilzjahr?!«
Foto: Maronen, Filzröhrlinge und andere mussten dieses Mal die vom Bauern gemetzelten Sommersteinpilze ersetzen. Mähmaschinen aller Art sind die Todfeinde der guten Speisepilze. (Foto © Michael)
Michael schreibt am 20. Juni 2016:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich wieder im Waldrand und Wiesenbereich sowie auf den Pferdekoppeln in Karlsdorf.
Leider hat der örtliche Landwirt die Wiese gemäht und alle Sommersteinpilze kleingeschnitten. Das war sehr ärgerlich!
Trotzdem wurde ich entschädigt. Ich fand wieder viele Maronen, Filzröhrlinge, Rotfüßchen, Perlpilze, Sklerotienporlinge, einen Grüngefelderten Täubling und viele Wiesenchampignons.
Außerdem entdeckte ich einige Safrangelbe bzw. Orangengelbe Seitenstreiflinge und zig vermutlich Elastische Lorcheln im Buchenwald.
Viele Grüße Michael«
Blau = ungenießbar
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Foto: Die essbaren Orangegelben Scheidenstreiflinge sind vergleichsweise selten. Scheidenstreiflinge gehören zur Gattung der Wulstlinge, denen auch der Grüne Knollenblätterpilz und der Pantherpilz angehören. Vorsicht: Auch der Hutrand des Pantherpilzes ist gerieft, oft erst bei älteren Exemplaren! (Foto © Michael)
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2 Fotos: Zum Vergleich der ebenfalls essbare Rotbraune Scheidenstreifling. Einmal in seinem Habitat (links) sowie in der Vergrößerung (rechts), die schön den gerieften Hutrand schon beim jungen Pilz erkennen lässt. Beide Fotos machte Pilzfreund Oliver am Sonntag, 19. Juni 2016, in den Vogesen. (2 Fotos © Oliver)
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Foto: Hier ist die Riefung am Hautrand beim ausgewachsenen Rotbraunen Scheidenstreifling besonders gut erkennbar. (Foto © Oliver)
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