Pilzticker Bayern 107
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Siggi berichtet von seinem Fund vom 8. Mai 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm, liebe Freunde des Pilztickers,
nachdem bei uns im Landkreis Amberg-Sulzbach eine super Morchelsaison zu Ende geht, möchte ich euch von einer für mich neuen Erfahrung berichten.
Bei uns in der steinigen Oberpfalz gibt es wenige Auwälder und die Eschen werden auch immer weniger. Als ich einen Pappelstreifen am Waldrand nach Speisemorcheln absuchte, und auch fündig wurde, nahm ich auf dem Rückweg einen Umweg um einen neu errichteten Zaun.
Letzten Herbst wurde dort auf ca. 2 Tagwerk die gesamte Fläche der vom Käfer befallenen Fichten geräumt, mit verschiedenen Laubhölzern aufgeforstet und eingezäunt. Umso erstaunter war ich, als plötzlich alles voller kleiner Gelber Speisemorcheln stand. Die meisten innerhalb des Zaunes, jedoch auch außerhalb am Rand.
Nachdem wir in unserer Gegend letztes Jahr massive Käferprobleme hatten, habe ich weitere Kahlschläge abgesucht und wurde wieder fündig.
Liebe Grüße aus der Oberpfalz und weiterhin ein erfolgreiches Pilzjahr wünscht euch
Siggi"
(2 Fotos © Siggi)
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(Nachgereicht am 16. Mai 2021)
Lieber Siggi,
Du warst genau auf der richtigen Spur. Zerstörte und gestörte Waldflächen mit Nadelstreu und Rindenresten sind ideale Brutstätten für Morcheln - im Jahr nach der Zerstörung.
Begünstigt werden sie in der Regel durch Windwurf oder durch Fällen der Nadelbäume infolge Käferinvasionen und oftmals nachfolgender Rodungen. Bedecken Nadelstreu, Rindenkleinzeugs oder Kleinäste diese Böden, so sind das potentiell gute bis sehr gute Ausgangsbedingungen für Morchelwachstum.
Waldbrände begünstigen besonders das Wachstum von Morcheln
So bin ich sicher, dass es nach den schweren Windwurfverheerungen durch Wiebke, Kyrill, Lothar oder Emma und anschließender Räumarbeiten Berge von Spitz- und Speisemorcheln gegeben hat, die nie entdeckt wurden, weil allenfalls ein paar Eingeweihte ihnen auf diesen Paradeplätzen nachstellten.
Auch Waldbrände in Fichtenwäldern schaffen ausgezeichnete Wachstumsbedingungen, auch in diesem Fall wachsen die Morcheln im Jahr darauf. Auch Lorcheln freuen sich darüber: ich habe einmal bei Herrsching am Ammersee eine durch Windbruch und Feuer gleichermaßen zerstörte Waldlandschaft gesehen, auf der hunderte der schönen, jedoch hoch giftigen Bischofsmützen, eine Giftlorchelart, wuchsen.
In diesem sehr, sehr starken Morcheljahr wurde deutschlandweit an etlichen Stellen, wo man eher Spitzmorcheln vermutet hätte, (auch) Speisemorcheln gefunden. So gesehen ist Dein sehr schöner Fund vieler Gelber Speisemorcheln kein Einzelfall.
Weiterhin gute Erfolge und Freude im Wald wünscht Dir, mit besten Grüßen,
Heinz-Wilhelm
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Stefan schreibt am 6. Mai 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,
nach den tollen Fundberichten von Christian (danke dafür) hat es mich gestern wieder einmal an die Münchener Isarauen verschlagen. Meine Anreise erfolgte mit dem Fahrrad, ich wohne sehr schwammerlfreundlich gleich um die Ecke.
Die Regengüsse der letzten Tage waren ein Segen für die Natur. Drei Graue Morcheln und mehrere superdicke Speisemorcheln habe ich innerhalb einer Stunde gefunden. Das Einzelgewicht der Großen betrug 276 Gramm (2. Foto rechts), insgesamt kamen über 700 Gramm zusammen.
Spitzmorcheln konnte ich leider keine mehr entdecken. Desweitern konnte ich noch Schuppige Stielporlinge mitnehmen und Schopftintlinge (Spargelpilze) sichten.
Bis bald, Stefan"
(2 Fotos © Stefan)
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Jürgen schreibt am 4. Mai 2021:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
in den kalkreichen Wäldern des Lechs kann man im Moment relativ einfach Speisemorcheln finden. Für alle, die auf diesen Erstfund hoffen, stehen die Chancen aus meiner Sicht im Moment sehr gut.
Die auf den Fotos gezeigten gelben Morchel-Cluster ließen sich gestern bei einem kurzen Spaziergang im Stadtgebiet von Augsburg finden. Eine sehr mächtige Esche war in der Nähe. So dicht gedrängt haben wir sie auch noch nicht gesehen. Es blieben diesmal fast alle stehen. Vielleicht eignet sich das Bild hierunter als Zählrätsel... (Lösung weiter unten)
Liebe Grüße von Thomas und Jürgen«
(2 Fotos © Jürgen)
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2 Fotos: Welch ein Gewimmel, welch ein Getümmel! Dass Speisemorcheln derart gesellig, ja fast büschelig wachsen, sieht man nicht so oft und verdeutlicht: wir befinden uns in einem wirklich starken Morcheljahr! Auch das Knäuel auf dem ersten Foto zeigt dies eindrucksvoll. Erst beim zweiten Hinsehen wird mancher erkennen, dass es sich um kein inszeniertes Arrangement, sondern tatsächlich um ein bestaunenswertes Büschel Gelber Speisemorcheln handelt. Lösung des Zählrätsels: Es sind etwa 25 Stück
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2 Fotos: Ihre schöne Ausbeute an Speisemorcheln zeigt Maria hier auf einer Glasschale. Auf dem zweiten Foto sehen wir zwei von den Prachtstücken in der Natur.
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Maria schreibt am 4. Mai 2021:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
nach dem Regen, den wir kürzlich hatten, wachsen jetzt im Raum Rosenheim in den Innauen die Speisemorcheln.
Einen herzlichen Dank an Christian für seine Tipps, wie ich am besten Spitzmorcheln finden kann. Allerdings
fahre ich seit Jahren Holzlagerplätze an, die mir übers Jahr auffallen.
Vielleicht mögen die Spitzmorcheln den Boden hier im Inntal nicht so.
Dafür habe ich umso mehr Glück mit den Speisemorcheln.
Grüße Maria"
(2 Fotos © Maria)
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Christian schreibt am 3. Mai 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm, liebe Schwammerlfreunde,
nur ein kurzes Update zum Wochenende. Mein Rat an die Freunde von Frühlingspilzen: wer jetzt Zeit hat, sollte rausgehen, um neue Morchelplätze zu finden!
Auf meinem Rundkurs gab es wieder ein knappes Kilo bester Grauer Speisemorcheln, von denen 8 Stück, wie auf dem Foto rechts zu sehen, gesellig beieinander wuchsen, und ein paar Gelbe Speisemorcheln. Die Spitzmorchel-Plätze haben dagegen ihren Dienst für dieses Jahr wohlverdient eingestellt.
Dafür machte ich einen erstaunlichen Schopftintlingsfund. Mir war nicht bekannt, dass es sie schon so früh im Jahr gibt, sogar schon im April.
Mit ihnen habe ich dieses Jahr tatsächlich noch einiges vor, von nur kurzem Braten über ein delikates Süppchen bis hin zum Trocknen ihrer Stiele, um daraus ihr bekannt würziges Pilzpulver für diverse Speisen zu gewinnen.
Liebe Grüße, Christian"
(2 Fotos © Christian)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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