Pilzticker Brandenburg 11
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Brandenburgs
Foto: Fein geputzt liegen sie da, die knackigen Maronen, schönen Pfifferlinge und Steinpilze. Die hier zu bestaunenden landeten auf dem Teller - neben einem Kalbsschnitzel. (Foto © Heike)
Pilzticker Brandenburg 11
Heike schreibt am 22. September 2015:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute habe ich mir meinen Mann geschnappt und wir sind in den Fläming gedüst. Meine alten Stellen dort sind wie immer ertragreich. Hier hingegen, im Landkreis Oder-Spree, habe ich noch keine ergiebigen Plätze gefunden. Ich gebe aber nicht auf!
Heute haben wir zwei Körbe mit Maronen gefunden. Die schönen Steinpilze haben uns andere weggeschnappt oder die Maden haben sich satt gefressen. Einige schöne Pfifferlinge gab es auch.
Die großen Maronen haben wir bereits geputzt, sie liegen schon zum Trocknen. Die auf dem Bild sind feinster Güte. Nur die
knackigen landen nachher auf unseren Tellern, und zwar an einem schönen Kalbsschnitzel. Ein fürstliches Mahl werden wir
uns nachher schmecken lassen!
Grüße aus dem Oder-Spree-Kreis, Heike"
Pilzticker Brandenburg 11
Dagmar schreibt am 21. September 2105:
Hallo Heinz-Wilhelm,
endlich kann ich nun auch aus dem Barnim berichten, dass die Pilzsaison eröffnet ist!
In den letzten Wochen gab es ja nur gelegentlich eine kleine Handvoll Pfifferlinge zu holen und die Geduld der Pilzsucher wurde schon arg strapaziert.
Aber am Wochenende war mein Pilzkörbchen schon zu klein für die vielen Maronen und Butterpilze (siehe 2 Fotos), die sich überwiegend im feuchten Moos oder in kleinen Vertiefungen finden ließen.
Leider haben auch die Maden schon auf die Pilzmahlzeit gewartet und viele äußerlich sehr schöne Exemplare waren von innen ganz zerfressen. Für eine leckere Mahlzeit und die ersten getrockneten Pilze hat es trotzdem gereicht. Und an Nachschub wird es in nächster Zeit wohl nicht mangeln.
Also viel Spaß, liebe Pilzfreunde!
Viele Grüße aus dem Barnim von Dagmar"
(2 Fotos © Dagmar)
Pilzticker Brandenburg 11
Yvonne schreibt am 20. September 2015:
"Hallo,
ich konnte heute im Landkreis Oberhavel erste Maronen und Steinpilze sammeln. Es kamen gut zwei Kilo zusammen. Das Ganze in einem nur kleinen Wäldchen."
Marc schreibt am 18. September 2015:
"Hallo Pilzfreunde,
ich bin heute früh um 8 Uhr in den Wald bei Zehlendorf (Oranienburg) gegangen. Der Weg führte mich in einen Alten Buchenbestand, der jedoch absolut nichts vorzuweisen hatte.
Nach einer Stunde Frust stolperte ich in einen alten Kiefernwald mit viel Blaubeeren und Farnen. Dort gab's endlich die ersten Maronen und Butterpilze.
Nach zwei Stunden mit nur eine Handvoll Pilzen wollte ich eigentlich schon heimwärts. Ich hatte kurz die Orientierung verloren und befand mich nun in einem sehr schönen alten Fichtenwald mit Buchen und Birken im Unterbewuchs.
Was ich dort alles an Maronen gefunden habe, war klasse. Stellenweise bin ich auf allen vieren durch den Wald gekrochen und war nur am Sammeln. Es war ein Sumpfgebiet mit viel Moos und Totholz.
Mein Korb war gegen 12 Uhr gut gefüllt (Foto rechts) und ich konnte endlich nach Hause.
Gruß Marc"
(Foto © Marc)
Pilzticker Brandenburg 11
Foto: Solch eine Steinpilzernte hat Gerd, der Mitte 60 ist, erst zum zweiten Mal in seinem Leben machen können. Die Körbe quillen über vor besten madenfreien Pilzen.
Pilz-Ticker-Brandenburg
Gerd schreibt am 16. September 2015:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
am Sonntag wollten wir eine Wanderung in ein Steinpilzrevier tiefer im Wald machen und nahmen deshalb auch Verpflegung mit. Aber wie das so oft bei der Pilzsuche ist: wir kamen nicht annährend in den anvisierten Bereich.
Gar nicht weit vom Ausgangsparkplatz trafen wir ganz unverhofft auf eine Steinpilzschwemme, wie ich sie bislang nur einmal erlebt habe. Etliche Jahre ist das her.
Um es kurz zu machen: Wir standen vor cirka 150 Steinpilzen. Etwa 120 davon waren im besten Zustand, nahezu gänzlich madenfrei. Den Rest ließen wir als Samenspender im Wald zurück. Einige besonders große Hüte von längst überständigen Exemplaren habe ich in Astgabeln gesteckt, um den Flug der Sporen zu begünstigen.
Mit dem Handy habe ich ein Foto von einem Fünfersteinpilz sozusagen aus einer "Wurzel" gemacht. Wieder zu Hause, habe ich noch die Körbe für den Pilzticker fotografiert.
Das dritte Foto mit dem großen Steinpilz in der Waldlandschaft entstandt erst gestern bei einer erneuten, diesmal kleinen Tour mit dem Fahrrad in für Autos gesperrte Waldgebiete. Auch ihn habe ich als Aussporer unberührt gelassen.
2 Fotos: Ein Fünferbüschel Steinpilze sowie ein Aufpasser-Steinpilz davor: So etwas sieht man nicht häufig. Auf dem rechten Foto beherrscht ein großer Steinpilz eine durch Holzeinschlag gelichtete Waldmulde. Gerd hat ihn zum Aussporen im Wald zurückgelassen. (3 Fotos © Gerd)
Die Vielfalt fehlt immer noch und viele Sammler kommen mit fast leeren Körben aus dem Wald. So schien meine goldene Fundstelle eher ein glücklicher Einzelfall gewesen zu sein. Denn an den angestammten Plätzen stehen Steinpilze recht vereinzelt. Ebenfalls nur vereinzelt sind Birkenpilze, Goldröhrlinge, Perlpilze,
Hexenröhrlinge und Stockschwämmchen zu finden. Pfifferlinge gibt es gar nicht.
Mit unseren Steinpilzen haben wir auch unsere Nachbarn beschenkt, mit dem Rest haben wir unsere Gefrierschrankreserven aufgefüllt. Die härteren unteren Stielenden wurden getrocknet.
Und dann die Krönung: Meine Frau kocht nach meinen Geschmackserinnerungen aus der Kindheit und den Angaben meiner Mutter "Vogtländische süß-saure Schwammespalgen", was zu hochdeutsch etwa "Pilzeintopf" heißt. Frei nach dem alten Spruch aus meiner vogtländischen Heimat:
»Schwamme, Schwamme, Schwamme, die sei gut,
wer viel Schwamme isst, der spart is teire Bruut!«
In diesem Sinne herzliche Grüße von Gerd aus Bad Freienwalde"
Lieber Gerd,
ein toller Bericht mit tollen Fotos von einem tollen Pilzgang und eine tolle kulinarische Hommage an die Vogtländische Pilzküche!
Vielen Dank und herzliche Grüße von Heinz-Wilhelm
Sabine schreibt am 11. September 2015:
"Zeitungsberichte, nach denen es in diesem Jahr kaum Pilze geben soll, haben uns nicht entmutigen können. So machten wir uns zu unseren bekannten Stellen im Fläming auf.
Die Pilze im Hochwald warten wohl noch auf etwas mehr Regen, obwohl das Moos und die Erde im Wald recht nass waren. Schon an den Waldrändern zeigten sich einige Täublinge und andere Arten.
Eine große Freude war es aber, als der erste Steinpilz vor mir stand. Ihm folgten bald drei weitere sowie einige Maronen und Schirmpilze. Daraus konnten wir eine herrliche Steinpilzbrühe - besser als Fleischbrühe(!) - und ein Pilzabendessen für vier Personen zaubern.
Unsere Ernte, die wir für das Foto schön dekorativ mit Heidekraut zusammengestellt haben, war aber nur in einer kleinen Kiefernschonung möglich, die wohl in diesem Sommer nicht so ausgetrocknet war und die Feuchtigkeit durch ihre schattige Lage speichern konnte. Es ist also verhaltene Euphorie angesagt!"
Pilzticker Brandenburg 11
(Foto © Sabine)
Gerd schreibt am 9. September 2015:
"Hallo Herr Bertram,
die vielen Steinpilzfunde in anderen Regionen haben mir keine Ruhe gelassen.
Nach der Mittagsmahlzeit mit Parasolschnitzeln bin ich also losgezogen, allein. Es muss doch nach dem Regen im Wald endlich mit dem Pilzwachstum losgehen!
Da gestern im Kiefern- und Mischwald die große Pilzleere herrschte, bin ich heute in die alten Stieleichen- und Rotbuchenwälder gefahren. Es hat sich gelohnt!
Eine herrliche Pilzwanderung! Im Wald ist es doch am schönsten! Die Ruhe, das Licht der langsam untergehenden Sonne und die Gerüche des nahenden Herbstes.
Und natürlich Steinpilze! Sie kommen noch jung und frisch aus der Erde, die ja noch recht warm ist. Das lässt hoffen auf die nächsten Wochen.
Allerdings wird die Pilzvielfalt anderer Jahre nicht annähernd erreicht. Keine Pfifferlinge, Semmelstoppelpilze, Täublinge oder Krause Glucken an den angestammten Stellen.
Foto: So verlockend sahen die oben zu sehenden Pilze, fast ausschließlich Steinpilze, aus, nachdem Gerd sie geschnitten und in die Pfanne gegeben hatte. Man freut sich beinahe aufs Mitessen. (2 Fotos © Gerd)
Pilzticker Brandenburg 11
Aber immerhin konnte ich über 20 Steinpilze, einen Birkenpilz und eine Handvoll Stockschwämmchen ernten. Zwei Hexenröhrlinge waren nur noch als "Samenspender" brauchbar und sind im Wald geblieben.
Bemerkenswert fand ich, dass Sommersteinpilze und die Gemeinen Steinpilze zur gleichen Zeit wachsen. Erstere verstreut, ohne feste Stellen, häufig an sonnigen Plätzen und Wegrändern. Die gewöhnlichen Steinpilze standen dagegen, wo sie immer waren, tief im Wald bei den alten Eichen und Buchen.
Beste Grüße aus Bad Freienwalde von Gerd"
Pilzticker Brandenburg 11
Foto: Sie eröffnen in diesen Tagen die spät beginnende Pilzsaison in den Wäldern des Oderlandes: schöne Parasolen, die Gerd am Waldrand und auf angrenzenden Wiesen gefunden hat. Das Foto unten zeigt Gerd mit seinem Fund. (2 Fotos © Gerd/Privat)
Pilzticker Brandenburg 11
Gerd schreibt am 8. September 2015:
"Hallo Herr Bertram,
seit cirka zwei Jahren schaue ich immer wieder mal gerne auf Ihren Pilz-Ticker. Man weiß dann, was in den Wäldern so wächst und kriegt gleich Lust zur Pilzpirsch. Auch sieht man, welche Pilze in den anderen Landesteilen gerade wachsen. Gerne schaue ich immer, was sich in meiner alten Heimat, dem Vogtland, in den Wäldern so tut.
Der Pilz-Ticker Brandenburg ist ja in diesem Jahr noch recht verwaist, kein Wunder, denn die Wälder waren aufgrund der Trockenheit wie leergefegt. Die jüngsten Niederschläge waren Anlass, doch mal nachzuschauen, ob Pfifferling oder Sommersteinpilz sich eventuell zeigen.
Aber wie so oft beim Pilzesammeln: man erwartet aufgrund der Jahreszeit und der scheinbar günstigen lokalen Wetterverhältnisse bestimmte Pilze, muss aber dann feststellen, dass die Natur ihre eigenen Regeln hat, die wir oftmals nicht durchschauen und erklären können.
Im Wald steht derzeit kein einziger Pilz, sogar das Moos ist total vertrocknet. Aber an den Waldrändern und angrenzenden Wiesen, dort, wo im letzten Jahr bis in den November die Parasolpilze wuchsen, sind genau diese jetzt die Ersten und eröffnen quasi die Saison im Oderland.
Herzliche Grüße aus Bad Freienwalde von Gerd"
Pilzticker Brandenburg 11
Lieber Gerd,
vielen Dank für diese hoch interessanten Schilderungen! Ich habe Deine Anmerkung zur häufigen Unberechenbarkeit des Pilzwachstums bewusst hervorgehoben. Weil Du damit vollkommen Recht hast!
Der Pilzberater und Naturfreund Hans-Heinrich Kunde aus Ribnitz-Damgarten (am Bodden in Mecklenburg-Vorpommern) beobachtet das seit Jahrzehnten immer wieder, wobei sich dieses Phänomen an der Küste aufgrund der besonders intensiven Wetterwechsel vermutlich noch verstärkt.
Kunde umschreibt das mit den originellen Worten:
"Die Natur tritt nicht auf unseren Pfiff an."
Er findet das gut - und ich auch.
Ich wünsche Dir und den brandenburgischen Pilzfreunden noch einen erfolgreichen Saisonhöhepunkt!
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
Pilzticker Brandenburg 11
Micha schreibt am 28. Juli 2015:
"Auf den Wiesen um Halbe, Landkreis Dahme-Spreewald, gibt es zur Zeit Riesenboviste. Gestern sah ich gleich fünf tolle Exemplare. Ich habe sie stehen lassen. Sie soll sich jemand nehmen, der sie mag, denn mir sind sie zu fade. Oder mache ich was falsch bei der Zubereitung?
Liebe Grüße Micha"
Hallo Micha,
wichtig ist erst einmal, die doppelhäutige Schutzschicht, die leicht bitter ist, zu entfernen. Von den Riesenbovisten isst man nur das Innere, die Gleba. Die Schnitzel werden in Butter gebraten (nicht in Öl), vorzugsweise in einer Panade. Als Gewürze bieten sich z. B. Rosmarin oder Thymian an. Ein empfehlenswertes Rezept ist z. B. das "Pilzgulasch vom Riesenbovist".
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
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