Pilzticker Brandenburg 31:
Funde vom 04.10.2019 - 10.10.2019



Pilzticker Brandenburg 31




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Brandenburgs




Oranienburg/Schmachtenhagen: Ein Korb voller Steinpilze für Hans, traumhaft schön


Hans schreibt am 10. Oktober 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

seit Jahren schaue ich immer wieder auf diese schöne Seite und freue mich über die vielen tollen Berichte anderer begeisterter Pilzsucher. Nun möchte ich auch einmal einen kleinen Beitrag dazu leisten.

Gestern bin ich in ein Waldgebiet zwischen Oranienburg und Schmachtenhagen in Brandenburg gefahren und konnte bei bestem Wetter einen ganzen Korb voller prächtiger Steinpilze mit nach Hause nehmen. Einige Maronen und zwei Pappelraufüße kamen noch hinzu.

In dem Wald herrschen überwiegend Kiefern und Fichten vor, teils gibt es auch schöne alte Eichen dazwischen.

Vielen Dank für Deine tolle Internetseite, die bestimmt sehr viel Deiner Zeit in Anspruch nimmt.

Viele liebe Grüße, Hans«

(Foto © Hans/Privat)

Lieber Hans,

vielen Dank für dieses herrliche Foto, das sich die Präsentation in außergewöhnlichen 400 Pixel Breite redlich verdient hat. Deiner Vermutung, dass mich die Website viel Zeit kostet, pflichte ich Dir uneingeschränkt bei. Aber es ist so, dass mir die Arbeit viel, viel Freude bereitet, jeden Tag aufs Neue. Und wenn dann solche Fotos wie von Dir kommen, geht mir wirklich das Herz auf.

Ich wünsche Dir weiterhin so viel ersichtlichen Spaß und Erfolg bei Deinen Pilzgängen!

Herzliche Grüße nach Berlin, Heinz-Wilhelm

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Dahme-Heidesee: Abnahme der Schnittstellen mit vollem rotem Körbchen


Foto: Hier sehen wir das Ergebnis einer so genannten Schnittstellenbetrachtung, die Helga und Detlef bei Dahme-Heidesee durchgeführt haben. Der Fliegenpilz ist gewiss so beeindruckt wie wir! (2 Fotos © Detlef)

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Helga und Detlef schreiben am 7. Oktober 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

wir dachten, dass nur Verrückte wie wir am Montag um 15 Uhr in den Wald gehen, um die Schnittstellen der anderen Sammler zu betrachten. Aber nein, an jedem Waldweg standen Autos.

Ich hatte mir am Sonntag beim Quittenpflücken den Rücken etwas verzerrt und hoffte, mit dem Waldgang als Gegenmittel alles wieder in Ordnung zu bekommen. Es gab Teilerfolge. Aber nun zu den Pilzen. Der junge Eichenwald war leer.

An unseren alten Stellen lockten erst einmal wunderschöne kleine Maronen und dann kamen noch einige Steinpilze hinzu. Die Schnittstellen sind ja schon Anzeiger für Nachzügler, die übersehen wurden.  Aber auch einige größere Exemplare standen stolz herum.

Unser Abschluss ist immer eine von Eichen umsäumte Wiese, auf der wir meistens etwas Interessantes entdecken. Heute war es das sonnige Steinpilzkerlchen auf dem zweiten Foto und eine tolle Rotkappe.

Also bis bald mit herzlichen Grüßen

Helga und Detlef«

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Foto: Prachtvoll steht er im milden herbstlichen Licht auf der Wiese am Waldrand, der schöne junge Steinpilz.

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Bananenkartons voller Steinpilze für Axel: »Eistruhe voll, der Winter kann kommen«



Foto rechts: Den Schönheitspreis wird Axel für dieses Foto sicher nicht erhalten. Begnügen wir uns also mit der Botschaft, dass es im Land Brandenburg derzeit Massen an Steinpilzen gibt. Vorausgesetzt, man sucht am richtigen Platz. Axel tat dies am 5. Oktober 2019 in den Wäldern um Wiesenburg, im Naturpark Hoher Fläming. Ob er beim Einsammeln von organisierten polnischen Suchtrupps zur putzfreien Eile angetrieben wurde, wissen wir nicht. Aber er verspricht uns fest: »Putzabfälle kommen in den Wald zurück.« Wieder zur Ruhe gekommen nach gewiss stressiger Lese, bilanziert er zufrieden: »Eistruhe voll. Der Winter kann kommen.« (Foto © Axel)

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Leserbrief - sehr lesenswert!

Wie »rücksichtsvoll« unsere ausländischen Freunde doch Pilze jagen

Sprinter auf gesperrten Forstwegen, »Polen-Taschen« am Fahrradlenker, Mörtelkübel auf dem Rücken

Jeannette schreibt am 5. Oktober 2019:

»Sehr geehrter Heinz-Wilhelm,

ich schließe mich heute mal etwas kritisch dieser tollen Seite an!

Wir waren am Feiertag des 3. Oktober bei Dahme-Heidesee (wie Helga und Detlef) morgens kurz nach 7 Uhr im Wald. Wie zu erwarten, standen dort schon etliche Autos. Da aber das Gebiet sehr groß ist, müsste eigentlich für jeden etwas zu finden sein.

Mein Mann und ich zogen erwartungsvoll mit drei Körben los und wurden auch bald mit Steinpilzen fündig. Wir trafen ein Ehepaar mit geringer Ausbeute und wenig später einen hektisch durch den Wald rennenden Polen. Er rannte vor uns her wie ein Hase und übersah sämtliche junge knackige Maronen und stattliche Steinpilze.

Wir hatten die Körbe bald so voll, es passte nichts mehr rein und drauf, also ging es zurück zum Auto. Das waren immerhin noch zwei Kilometer.

Nun traf uns der Schock: Autos über Autos. Sie parkten entlang der Straße, mitten im Wald und auf den Forstwegen. Große Sprinter mit asiatischen Familien, dazu Fahrradfahrer mit »Polen-Taschen« am Lenker!

Sprinter mit polnischen Kennzeichen, deren Fahrer und Frau sich umgebaute Zement-Tuppen (Mörtelkübel) auf den Rücken geschnallt hatten. Der Förster, mit einem Unimog im Wald unterwegs, konnte bei dieser Dreistigkeit und Frechheit nur noch hilflos zugucken.

Endlich auch mal eine Familie mit zwei kleinen Kindern, die Spaß hatten und nicht den kommerziellen Hintergrund im Kopf.

Ich glaube, dieser Text ist viel zu lang, aber vielleicht geht es anderen Pilzsammlern wie uns:

Früher war Pilze sammeln ein Spaß, ein schöner Familienausflug und »Kurzurlaub«.

Heute ist es Raubbau an der Natur, umweltschädigend und ein Geschäft!

Schade!

Mit besten Grüßen aus Berlin, Jeannette«

Liebe Jeannette,

vielen Dank für diese lesenswerte Zustandsbeschreibung. Sie ist die Kehrseite der Medaille, die in meinem Kommentar auch anklingt: das geradezu bandenmäßige Ausplündern der Wälder, fast ausschließlich durch straff organisierte ausländische Pilztruppen.

Sie werden bußgeldrechtlich und strafrechtlich so gut wie nie verfolgt - weil dies politisch nicht erwünscht ist. Hier zeigt sich die »offene Gesellschaft« von ihrer schönsten Seite: schön für unsere ausländischen Gäste, die, Gesetz hin und Ordnungsvorschriften her, machen können, was sie wollen. Und sie wissen dies genau.

In Polen, so wurde dieser Website mehrmals berichtet, ist es umgekehrt: dort werden deutsche Pilzsammler, die ein paar Pilze im Korb haben, ihres Fundes beraubt und zum Teil brutal aus den Wäldern geprügelt.

Die Behörden in Deutschland verfolgen lieber den anständigen Einzelpilzsammler, der alle 15 Jahre mal einen tollen Fund hat und in seiner Freude ein oder zwei Kilo Pilze zuviel im Korb aus dem Wald trägt. Dafür darf er dann einhundert oder zweihundert Euro Bußgeld zahlen. Das alles unter dem Vorhalt, gegen den Naturschutz verstoßen zu haben.

Die Kleinen werden gehängt, die Großen lässt man laufen. Das ist ja auch einfacher für die Behörden, die sich damit schön aufplustern und wichtigtuerisch legitimieren können.

Eines aber muss auch festgehalten werden: die anständigen Pilzsammler und Pilzsammlerfamilien, die mit Freude und verantwortungsvollem Vorsatz Pilze sammeln, gibt es auch heute noch. Und sie sind in der bei Weitem überwiegenden Mehrzahl.

Herzliche Grüße nach Berlin, Heinz-Wilhelm

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Jeannette kann auch Steinpilze...


4. Oktober 2019:

Die gleiche Jeannette, die den vorstehenden kritischen Leserbrief geschrieben hat, kann auch Steinpilze. Dazu hat sie uns drei Fotos gesandt, die von ihrem Pilzgang am 3. Oktober bei Dahme-Heidesee stammen. (3 Fotos © Jeannette)

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Foto: Dies ist der Fund von Jeannette & Mitsammler vom 3. Oktober in Dahme-Heidesee. So sieht das hinterher aus, wenn man morgens um 7 Uhr im Wald mit der Lese beginnt...

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Foto: Auf dieses Fotomotiv habe ich seit langem gehofft. Es ist der typische Trockenrost, den man sich zu DDR-Zeiten aus Dachlatten und Fliegengaze selbst gezimmert hat. Die »Trockendocks« liegen meist auf Wäscheständern oder Stuhllehnen und haben den Vorteil, dass man die Pilzscheiben nicht wenden muss, da sie von allen Seiten Luft kriegen. Im warmen Zimmer sollten die Pilze nach etwa 5 Tagen trocken sein. Während dieser Zeit duftet es im Zimmer wie in der Pilznerei. Ein wunderbares Foto, vielen Dank dafür, Jeannette!

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Foto: Und so sah es unmittelbar nach dem Pilzgang bei Dahme-Heidesee aus. Die vielen Steinpilze sind gleichmäßig auf drei Körbe verteilt, damit sie möglichst schonend abtransportiert werden können.

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Prenden/Zühlsdorf: »Die Leute sind vor Pilzen völlig aus dem Häuschen«


Foto: Butterpilze über Butterpilze wachsen zurzeit bei Prenden/Barnim. Andreas weiß schon gar nicht mehr, wohin mit ihnen.

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Andreas schreibt am 4. Oktober 2019:

»Hallo, 

hier mal wieder aus Prenden, Landkreis Barnim.

In unseren Wäldern ist pilzmäßig die Hölle los. Wir haben eine gewaltige Pilzschwemme mit riesigen Parasole, unzähligen Birkenpilzen (2. Foto rechts) und Steinpilzen. An Butterpilzen stehen teilweise 40 Stück auf zwei Quadratmetern.

Alle Leute hier sind völlig aus dem Häuschen. Und jetzt kommen noch die Maronen dazu. Auf dem 3. Foto rechts staunt der kleine Mann bei der ersten Begegnung in seinem Leben mit Birkenpilzen. Ist das Bild nicht putzig?

Gruß Andreas«

(4 Fotos © Andreas)

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Wriezen: Die reinste Freude über die schönen ersten Rotkappen


Foto: Jessica und ihr Mann waren außer sich vor Freude, als sie - bereits auf dem Rückweg - diese Rotkappen entdeckt haben. Es war ihr erster Rotkappenfund überhaupt. (Foto © Jessica)

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Jessica schreibt am 4. Oktober 2019:

»Hallo liebe Pilzfreunde,

ich habe heute mit meinem Ehemann nach dem vielen Regen in unserem kleinen Waldstück bei Wriezen (Landkreis Märkisch-Oderland) gleich um de Ecke nach unseren Maronen geschaut. Letztes Jahr gab es da gar nichts - und auch dieses Jahr haben wir bislang nichts entdecken können. So auch heute.

Ziemlich enttäuscht traten wir querfeldein den Heimweg an. Und was erspäht doch da plötzlich mein Mann mit seinen Adleraugen? Herrliche Rotkappen! Wir waren völlig aus dem Häuschen, weil wir noch nie welche gefunden haben!

Wir wünschen allen Pilzfreunden noch supertolle Funde dieses Jahr!«

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