Pilzticker Hamburg 18
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Übersicht aller Pilzticker Hamburgs
Dirk schreibt am 10. August 2023:
„Lieber Heinz-Wilhelm,
viele Grüße aus dem hohen Norden sendet Dir Dirk.
Am gestrigen 9. August wurden wir in Hamburg tagsüber mit 6 kräftigen Regenschauern gesegnet, was meine Frau und mich aber nicht davon abhielt, den waldigen Norden unserer Hansestadt zu besuchen.
Zunächst fanden wir einige Maronenröhrlinge, bevor wir auf ein riesiges Feld von Gallenröhrlingen stießen, die wunderbar an ihren rosafarbenen Röhren und dem braunen Stielnetz zu erkennen waren. Das 3. Foto (unten) vermittelt einen Eindruck von diesem Fundplatz.
Nach und nach füllte sich unser Korb mit zahlreichen, zum Teil großen, aber sehr festen und knackigen Braunkappen (Maronen) sowie einem Flockenstieligen Hexenröhrling. Leider war uns die Konkurrenz an der einen oder anderen Stelle zuvor gekommen, was wir an vielen Schnittresten erkennen konnten.
Sehr schade war, dass, vermutlich aus Unkenntnis, eine weitere Hexe und mehrere Fichtenreizker abgeschnitten und liegen gelassen wurden, was sie für uns unbrauchbar machte.
Trotzdem konnten wir eine ansehnliche Portion Röhrlinge finden, die im geputzten Zustand immerhin 400 Gramm ergab und von der ein Teil beim nächsten Grillen als Vorspeise serviert wird. Das 1. Foto zeigt mich mit unserer Ausbeute bei der Brotzeit an einem Hochsitz in der Abendsonne. Dabei versüßten wir uns den Abschluss unserer Tour mit zwei hellen fränkischen Bieren aus Forchheim.
Am Vortag war es im Hamburger Westen, und zwar aufgrund der offenen Landschaft und der damit verbundenen stärkeren Sonneneinstrahlung, bei weitem nicht so feucht wie im Hamburger Norden. Röhrlinge waren hier Mangelware.
Dennoch fanden wir an unserer Pfifferlingsstelle über 200 Gramm Pfifferlinge (Foto 2), die sich wie immer vortrefflich im Moos versteckten. Da ein Ende der Niederschläge vorhergesagt ist, werden wir nun den Sommer genießen und uns gleichzeitig in den Urlaub nach Frankreich verabschieden.
Allen Pilzfreunden wünsche ich in dieser Zeit ergiebige Funde.
Viele Grüße, Dirk“
Blau = ungenießbar
Pilzticker Hamburg 18
Foto: Alles voller Gallenröhrlinge! Dirk erkannte die bitteren Röhrlinge an den rosa Röhren sehr schnell. Nur gut, dass es keine Steinpilze waren, sonst hätte wohl so manchen Pilzsammler die quälende Gewissheit geplagt, zwei Tage zu spät gekommen zu sein... (3 Fotos © Dirk u. Privat)
Pilzticker Hamburg 18
Sören schreibt am 8. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
wir wollen es nicht versäumen, unsere gestrige Ausbeute an Pfifferlingen zu präsentieren, die wir auf einer Grünfläche in Hamburg erspäht haben. Welch eine Freude!
Nur schade, dass wir uns mit den Täublingen nicht so gut auskennen. Denn von ihnen haben wir auch reichlich gesehen. Der Geschmackstest ist uns bekannt, aber die Zweifel bleiben. Also besser stehen lassen.
Zum Schluss konnten wir noch einige Hexenröhrlinge entdecken. Alles in allem war es für uns ein schöner Einstieg in die Pilzsaison, worauf es zuhause erst einmal einen schönen Kaffee gab (Foto rechts).
Viele Grüße und allen Pilzfreunden volle Körbe!
Sören und Doris aus Hamburg"
(Foto © Sören)
Pilzticker Hamburg 18
Dirk schreibt am 2. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
Leben heißt nicht zu warten, bis der Sturm vorbeizieht, sondern lernen, im Regen zu tanzen. Dieser Spruch eines unbekannten Verfassers trifft die Situation zur Zeit in Hamburg auf den Punkt.
Es schüttet ohne Unterlass, entweder durchgängig über Stunden (gefühlt über Tage) oder mit kleinen Pausen, dann aber aus Kübeln. Auf meinem Grundstück zuhause springen überall kleine Laubfrösche herum: Auf dem Rasen, der Zuwegung, dem KFZ-Abstellplatz oder der Terrasse. Ein Ende ist laut meiner Wetterapp voraussichtlich erst in einer guten Woche, ab dem 9. August 2023, in Sicht, dann erst soll der Sommer wieder in Hamburg einkehren.
Am gestrigen 1. August ist uns aber im Hamburger Norden aufgefallen, wie dringend die Natur diese massiven Niederschläge benötigt, da es im Wald kaum Pfützen gab (außer dort, wo der Harvester den Boden total verdichtet hat und das Wasser nicht mehr einsickern kann oder sogar auf dem Festival WACKEN), ansonsten hatte der Waldboden sämtliche Niederschläge gierig aufgesogen.
Bestens ausgerüstet mit Gummistiefeln und Regenjacken haben meine Frau und ich uns trotz andauernder Niederschläge auf die Pilzjagd begeben. Sogar unseren Korb und das Pilzmesser hatten wir dabei! Nicht einer einzigen Menschenseele sind wir begegnet.
Von zwischenzeitlichen Regenschauern ließen wir uns nicht stören, hatten unseren Blick stets aufmerksam auf die Waldränder gerichtet. Wir entdeckten auffallend viele Perlpilze, erneut verschiedene Täublingsarten und Goldrörlinge.
In unseren Pilzkorb wanderten etliche Maronenröhrlinge, Flockenstielige Hexenröhrlinge und ein stattlicher Fichtensteinpilz. Das 1. Foto zeigt den Fund während unseres Abendessens, das wir mitten im Fichtenwald genossen.
Auf dem sich anschließenden Weg zu unserem Auto entdeckten wir weitere Hexen- und Maronenröhrlinge sowie zwei Steinpilze, welche uns durch die nette Gesellschaft von Mehlräslingen verraten wurden.
Das 2. Foto zeigt ein überständiges Exemplar, welches wir zum Aussporen zurückließen. Die Maronenröhrlinge waren zu 50 % zu gebrauchen, Steinpilze und Flockis waren im Top-Zustand. So darf es gerne weitergehen!
Viele Grüße, Dirk“
(2 Fotos © Dirk)
Pilzticker Hamburg 18
Dirk schreibt am 31. Juli 2023:
„Lieber Heinz-Wilhelm,
ich sende Dir herzliche Grüße aus der Hansestadt-Hamburg und freue mich auch im Jahr 2023, Deinem tollen Pilzticker folgen zu dürfen.
Wir hatten einen sehr trockenen Mai bzw. Juni und erst gegen Ende Juni gab es kleinere, aber regelmäßige Regenschauer. Als wir Anfang Juli von einem Nordseeurlaub zurückkehrten, hatte unser Rasen eine saftig grüne Farbe, was für ergiebigen Regen während unserer Abwesenheit sprach.
Wir besuchten deshalb Mitte Juli unsere Pfifferlings-Stelle im Hamburger Westen, fanden aber lediglich ein einzelnes einsames Eierschwämmchen.
Am Samstag, den 29. Juli, konnte ich aber in Hamburg-Zentral einige Täublinge am Wegesrand entdecken, so dass meine Frau und ich erneut in den Hamburger Westen aufbrachen, um nochmals unsere Stellen zu inspizieren.
Dieses Mal fanden wir eine kleine Portion Pfifferlinge, die alle unter Moos versteckt und wie immer kaum zu erkennen waren, sowie zwei Maronenröhrlinge. Unseren Jahreserstfund ließen wir uns abschließend mit einer Brotzeit und Flüssignahrung aus der Tschechei schmecken (siehe 2. Foto rechts). Auf unserem Rückweg entdeckten wir noch etliche Rotfußröhrlinge, die wir aber stehen ließen.
Die Feuchtigkeit im Norden treibt die Pilze raus
Am gestrigen Sonntag, den 30. Juli, bin ich frühmorgens in den Hamburger Norden aufgebrochen, in der Hoffnung die ersten Flockenstieligen Hexenröhrlinge und vielleicht auch Steinpilze zu finden. Am Zielort angekommen, musste ich leider feststellen, dass ich sowohl mein Pilzmesser als auch meinen Pilzkorb vergessen hatte.
Da ich meinen Proviant in meinem Rucksack aber immer in einem Jutebeutel aufbewahre hatte ich sofort einen fast adäquaten Ersatz zur Verfügung.
In diesem Gebiet war es weitaus feuchter als im Hamburger Westen. Ich bekam sofort nasse Füße, traf aber (bis auf eine Hundehalterin) keine weiteren Menschen auf meiner 3-stündigen Tour. Entdecken konnte ich Falsche Pfifferlinge*, verschiedene Täublinge, einzelne Rotfußröhrlinge, zwei Gallenröhrlinge, etliche Pantherpilze und viele verschiedene, mir unbekannte Pilze.
Erstaunlich frühe Vielfalt
Die Pilzvielfalt ist bei uns im Norden, aufgrund der Temperaturen von zur Zeit 20° und gleichzeitig regelmäßigen Regenschauern, wirklich schon sehr weit fortgeschritten. Erneut konnte ich zwei Maronenröhrlinge und immerhin acht Flockenstielige Hexenröhrlinge finden, die ich leider aufgrund des fehlenden Messers im ungeputzten Zustand präsentieren muss (siehe 1. Fotos rechts).
Die Hexenröhrlinge standen ausnahmslos am Wegesrand, versteckt im hohen Gras. Die Maronenröhrlinge waren, genau wie die beiden vom Vortag, komplett voller Maden und nicht zu gebrauchen, während sich die Hexen in einem ausgezeichneten Zustand präsentierten und als erste Portion des Jahres für herbstliche Wildgerichte eingefroren wurden.
Am gleichen Tag konnte ich spätnachmittags bei meinem Rückweg vom Bäcker in Hamburg-Zentral den ersten Steinpilz (3. Foto rechts) aus dem fahrenden KFZ entdecken. Er befand sich unter Rotbuchen an einer Stelle, wo ich vor mehreren Jahren schon einmal Glück hatte.
Alles in allem war es für meine Frau und mich ein toller Start in das Pilzjahr 2023.
Ich wünsche Dir und allen Pilzbegeisterten einen tollen Pilzsommer und verbleibe mit den besten Grüßen.
Dirk“
(3 Fotos © Dirk)
* In geringer Menge essbar
Lieber Dirk,
als ich vor drei Tagen den lang gewordenen Pilzticker Hamburg seitenweise archivierte, sah ich, dass Du vergangenes Jahr bereits am 11. Juli mit der ersten Jahresnachricht gekommen warst. Und dachte so: wenn es der Zufall will, kommt der Dirk jeden Moment mit seiner ersten Fundmeldung um die Ecke.
Nun also sozusagen mit 3 Tagen Verspätung... Zu Deinem vergessenen Pilzkorb und -messer musste ich lachen und sagte mir: lieber ein Pilzsammler mit vergessenem Korb als ein Fallschirmjäger mit vergessenem Fallschirm...
Schmunzelnd begrüße ich Dich und Deine Frau also zurück und wünsche Euch ein ähnlich vergnügliches und erfolgreiches Pilzjahr wie 2022. Ich freue mich auf Deine erfrischenden Berichte!
Herzlichst Heinz-Wilhelm
Pilzticker Hamburg 18
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