Pilzticker Hessen 106
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Foto: Grünfelderige Täublinge zu Saiblingsfilet an Tagliatelle ist der neueste kulinarische Schrei von Stefan. Diesmal als Fisch zu Pilzen - seine Pilzküche könnte kaum kreativer sein. (4 Fotos © Stefan)
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Stefan schreibt am 31. August 2019:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
die Sonne tobt sich nach wie vor aus und auch für die kommende Woche ist, trotz angekündigten Temperaturrückgangs, kein Niederschlag gemeldet. Dennoch bin ich gestern auf eine kurze Runde in den Wald gegangen.
Ich hatte die Hoffnung auf ein paar brauchbare Grüngefelderte Täublinge. Generell gibt es gerade viele Täublinge im Wald.
Neben einigen Pappelraufüßen konnte ich auch tatsächlich ein paar schöne Grüngefelderte Täublinge finden. Übersehen hatte ich die letzten Tage wohl aber vier Espenrotkappen, die nun zwar riesig, aber überständig waren. Auch zwei Anhängselröhrlinge waren bereits im Greisenalter und blieben an Ort und Stelle zurück.
Dem kleinen Dornigen Stachelbart habe ich auch noch einen Besuch
abgestattet. Er sieht sehr schön aus und wächst fleißig.
Die Täublinge gab es heute ganz kurz angebraten zu einem Saiblinglingsfilet, Limonen Tagliatelle und Tomatensauce. Bei diesen warmen Temperaturen genau das Richtige, leichte aber leckere Kost.
Liebe Grüße, Stefan«
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Foto: Der Dornige Stachelbart wächst weiter - und vermutlich der zweiten Ernte entgegen. Am 2. August hatte Stefan ihn erstmals - ausgewachsen - mitgenommen. Aus dem Restfruchtkörper entwickelte sich daraufhin der hier zu sehende, der also knapp einen Monat für die jetzige Größe benötigte.
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Foto: Stefans kleiner Pilzrundgang bei 33 Grad trug ihm einmal mehr köstliche Schätzchen ein. Wir sehen links vier Pappelraufüße, rechts daneben drei Anhängselröhrlinge (gelbstielig) sowie ganz rechts eine große Espenrotkappe. Links von ihr der Winzling ist ein Grüngefelderter Täubling, wiederum links davon zeigt ein Fleischroter Speisetäubling seinen Hut. (3 Fotos © Stefan)
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Stefan schreibt am 27. August 2019:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
eigentlich war es mir bei 33 Grad heute zu warm, um eine Runde zu laufen, aber lassen kann ich es ja auch nicht. Also bin ich auf eine kleine Tour zur Nachlese der Röhrlinge
losgezogen, denn ich hatte ja am Samstag wieder einige Pilze zum Weiterwachsen überredet.
So kamen heute wieder ein paar Raufüße, eine schöne Espenrotkappe (1. Foto rechts), drei kräftige Anhängselröhrlinge (einer 2. Foto rechts) und zwei Täublinge zusammen.
Für die Grüngefelderten Täublinge komme ich momentan leider immer zu spät, sie sind meist überständig. Einen einzigen, einen Winzling, konnte ich aber noch einfangen, bevor die kleinen Waldbewohner zu ihrem Recht kamen. Hinzu kam noch ein Fleischroter Speisetäubling.
Auch dem Dornigen Stachelbart habe ich wieder einen Besuch abgestattet,
er hat mittlerweile etwa 4cm in der Höhe und 3cm in der Breite gewonnen.
Liebe Grüße, Stefan«
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Foto: Obwohl Patricks »Birkenquadrat« im Frankfurter Stadtwald zum Erliegen gekommen ist, wuchsen hier und da noch Birkenpilze. Zu sehen auf dem oberen und unteren Foto. (2 Fotos © Patrick)
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Patrick schreibt am 26. August 2019:
»Hallo Heinz-Wilheilm,
wie bereits im Pilz-Ticker Baden-Württemberg angekündigt, machte ich mich nach meiner gestrigen Rückreise aus dem Ländle heute auf in meine heimischen Wälder im Rhein-Main-Gebiet.
Zu Beginn musste ich erst einmal von meinem ursprünglichem Weg zu meinen Sammelstellen Abstand nehmen, da mich eine »Maronenstraße« förmlich in ein bemoostes Waldgebiet zwang.
Nach dieser Lese wollte ich mich zu meinem »Birkenquadrat« im Frankfurter Stadtwald aufmachen. Dort glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen, denn alle Birken lagen am Boden, mein einstmaliges Quadrat sah aus wie dem Erdboden gleichgemacht. Das musste schon vor längerer Zeit geschehen sein, denn aus dem »Birkenquadrat« erwächst jetzt eine Art Mischwäldchen. Dennoch konnte ich einige Birkenpilze finden.
Also auf in das nächste, das vielversprechendste Waldgebiet, wo traditionell eine gute Maronendichte herrscht. Hier folgte die nächste unangenehme Überraschung: diese Gebiet war gerodet worden.
Ersatzhalber ging es in einen benachbarten Nadelwald. Dort wollte ich eigentlich schon aufgeben, als ich plötzlich eine Zelle an Vielfärbenden Birkenpilzen fand. Das zauberte mir nun wirklich ein Lächeln ins Gesicht. Zu den Birkenpilzen gab es noch ein paar Rotfußröhrlinge sowie zwei Butterpilze.
Nach drei Stunden im Stadtwald war mein Körbchen dann so gut wie voll und ich machte mich auf den Heimweg.
Ich
war überrascht von der Dichte der Pilzfundstellen. Zwar ist der Wald
nach dem letzten Wochenende wieder ausgetrocknet, aber speziell an den bemoosten Flächen gibt es doch manchen ertragreichen Pilzplatz, so dass man trotz der Trockenheit auf nicht einmal schlechte Funde hoffen darf.
Beste Grüße aus Frankfurt, Patrick«
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Stefan schreibt am 25. August 2019:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
Freitag Abend bin ich alleine in einen meiner bekannten Wälder hier gegangen, in dem ich nun schon etwas länger nicht mehr war. Ich fand Steinpilze und ein paar Täublinge,
darunter auch der Steinpilzprachtkerl auf dem Foto rechts. Scheint er
nicht förmlich darum zu betteln, endlich mitgenommen zu werden?
Zum Abendessen habe ich meiner Frau Ofenbaguettes mit Flockis vom Vortag gemacht. Auf die Baguettes kam erst etwas von der Tomatensauce aus eigenem Garten, die ich am vergangenen Wochenende angesetzt hatte, darauf Käse, dann die angebratenen Flockis und auf eine Hälfte noch ein paar kleine Scheiben Kräutersalami.
Offensichtlich waren sie so lecker, das unsere Tochter, die sonst in Sachen Pilze die Zurückhaltenste ist, ihrer Mama nach dem Probieren direkt eine Hälfte abluchsen wollte - ein Kompliment für den Koch. Für den gab es einen leckeren Flammkuchen mit den Steinpilzen vom Vortag.
Foto: Einen deftigen Samstagabendschmaus gab es im Hause Stefan mit diesen Ofenbaguettes. Sie waren so lecker, dass Stefans Tochter, eigentlich gar nicht so pilzvernarrt, der Mutter eine Hälfte stiebitzen wollte.
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Ein ganz starkes Jahr der Bronzeröhrlinge
Am Samstag ging es dann zusammen mit meinem Freund Fabiano an meine bekannten Plätze im Main-Kinzig-Kreis, wo es Raufüße, eine Rotkappe, einen Fichtensteinpilz, Bronzeröhrlinge und Anhängselröhrlinge für den Pilzkorb gab.
Der Radius, in dem die Bronzeröhrlinge nun wachsen, hat sich recht stark ausgedehnt. Ich nehme an, dass der Regen der letzten Woche damit zutun hat, da sie an den etwas lichteren Stellen standen, wo auch der Regen am Waldboden ankam.
Es scheint demnach ein gesundes und sogar recht ausgedehntes Pilzgeflecht (Myzel) zu sein.
Die Flockis drücken nach wie vor stark, blieben aber zunächst stehen, da
wir sie für Sonntag eingeplant hatten und ich fest damit rechnete, im
Spessart ebenfalls welche zu finden.
Foto: Stefans Samstagfund. Wir sehen links Raufüße, einen Fichtensteinpilz, Mitte unten die vier Anhängselröhrlinge,
darüber die Bronzeröhrlinge (vier weitere blieben stehen, da sie überständig waren), und rechts eine Espenrotkappe. Höchste Zeit, anzumerken, dass wir uns in einem ganz starken Jahr des Schwarzhütigen Steinpilzes (Bronzeröhrlings) befinden.
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Am Sonntag gab es für alle ein leckeres Frühstück mit Rührei und gebratenen Pfifferlingen, für Fabiano dazu exklusiv eine Erstverkostung mit einigen goldbraun gebratenen Scheiben von Anhängselröhrlingen (Foto rechts). Besser gestärkt kann man wohl kaum Richtung Spessart aufbrechen.
Speisetäublinge für den Wildkräutersalat
Hier wollten wir - Fabiano, meine Frau und ich - in erster Linie Pfifferlinge
finden. Wir mussten jedoch einmal mehr die Erfahrung machen, dass die
Natur nicht auf unseren Pfiff antritt. Weil die Trockenheit dieses
Waldgebiet wieder einmal eingeholt hatte, gab es nur eine Handvoll.
Erinnerst du dich? 2017 waren es in drei Schüben je gut zwei Kilo
Pfifferlinge gewesen!
Für diesen Ausfall entlohnten uns aber bald darauf einige schöne Speisetäublinge, die es am Abend für meine Frau und mich gab. Und zwar zu einem leckeren
Wildkräutersalat, gegrillten Zucchinis aus dem Garten, ein paar
gerösteten Pinienkernen, einem selbstgemachten Parmesandressing und
einem frischen Fougasse (eine Brotart aus der Provence) von meiner Frau. Zu sehen auf dem 2. Foto rechts.
Foto: Spessartfund 1 brachte einen ganzen Schwung schöner Speisetäublinge, eine gute Handvoll Pfifferlinge und einen Fichtensteinpilz in den Korb.
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In einem weiteren Waldstück des Spessarts wollten wir in den Fichten nach Steinpilzen sehen, was wir aber aufgrund der Trockenheit sein ließen. Stattdessen suchten wir ein anderes Waldstück auf, in dem traditionell Flockenstielige Hexenröhrlinge und Krause Glucken wachsen.
Dort sind
wir dann auch wie erhofft fündig geworden. Mit einem schönen bunten
Pilzkorb und einem pilzreichen Wochenende ging es danach wieder
Richtung Heimat.
Foto: Spessartfund 2 brachte Farbe ins Spiel. Den Täublingen und Pfifferlingen gesellten sich Flockenstielige Hexen sowie zwei Krause Glucken hinzu. (7 Fotos © Stefan)
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Über die Vielfalt der Pilze kann ich dieses Jahr wirklich nicht klagen. Wobei mir sicher entgegenkommt, dass ich inzwischen gute feste Plätze kenne, die ich gezielt anlaufen kann.
Ich vermute aber, dass wir
dieses Jahr bei uns ausgesprochen grenzwertige Wetterverhältnisse haben.
Meiner Meinung nach reicht der Regen gerade so für den bisherigen
Pilzwuchs aus. Ich erkenne das daran, dass eine wärmere Woche den
Waldboden sofort austrocknet*. Ein intensiver Regen, der den Boden einmal
tiefgründig durchnässt hätte, fehlt bislang. Dauerhaft dürfte dieser
Zustand schadhaft sein.
Das Wochenende stand ganz im Zeichen der Pilze und war sowohl kulinarisch als
auch von den gesammelten Eindrücken und Erlebnissen so bunt wie unser Pilzkorb selbst.
Liebste Grüße, Stefan, Dani und Fabiano«
* Hallo Stefan,
genau diese Wetterverhältnisse - Regen, der gerade eben zur Fruktifikation ausreicht und dann einsetzende und für die Wachstumszeit bleibende Trockenheit - lieben die seltenen (südlichen) Röhrlingsarten wie Königsröhrlinge, Falsche Königsröhrlinge, Silberröhrlinge, Bronzeröhrlinge, Anhängselröhrlinge, Fahle Röhrlinge. In feuchten Jahren wird man diese Pilzarten viel seltener oder gar nicht finden.
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
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Foto: Ein von seiner Frau selbst gebackenes goldbraun gebratenes Ciabattabrot mit Anhängselröhrlingen gab es im Hause Stefan zum erstenmal. Er schwärmte von den Pilzen und dem Gesamtgeschmackserlebnis. (4 Fotos © Stefan)
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Stefan schreibt am 22. August 2019:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
ich bin heute mal wieder meine große Runde gelaufen, um mir einen
Überblick über das Pilzaufkommen und den Zustand des Waldes nach dem
Unwetter am Sonntag zu machen.
Den einen oder anderen Baum hat es zwar erwischt, aber es ist keineswegs vergleichbar mit der Waldverwüstung bei Alzenau im hessisch-bayerischen
Grenzgebiet, nur 10 Kilometer Luftlinie von hier.
Dort steht stellenweise kein Baum mehr, besonders die Kiefernwälder auf den Sandböden wurden regelrecht verheert.
Die Anhängselröhrlinge schmecken nussig
Zunächst habe ich heute nach »meinen« Anhängselröhrlingen gesehen, nachdem ich sie gestern Abend zu frischem Ciabattabrot verkostet habe, das meine Frau gebacken hat (1. Foto rechts). Kurz das Rezept: Ich habe eine Scheibe Brot und die Pilzstücke in Butter schön goldbraun angebraten, etwas Salz, Pfeffer und Muskatnuss drüber gegeben - »Mmmmhh!«, sind die lecker! Anhängselröhrlinge haben einen sehr nussigen Geschmack, fein säuerlich, und einen tollen Biss.
Invasion der Flockenstieligen Hexen
Aktuell wachsen dort drei Nester mit mindestens je drei Anhängselröhrlingen, richtig toll. Das zweite Foto (rechts) zeigt eines davon, ich habe die Pilze einmal bewusst von oben fotografiert.
Auch die Flockenstieligen Hexen wachsen zurzeit in Nestern und bringen die skurrilsten Erscheinungen hervor. Sie dominieren das Pilzgeschehen im Wald und ich hätte sie heute wirklich kiloweise sammeln können. Ein paar Schöne habe ich für eine gute Mahlzeit morgen mitgenommen.
Natürlich gab es auch wieder Pappelraufüße, und auch ein paar Steinpilze konnte ich wieder finden.
Am Wochenende geht es in den Spessart. Dort möchte ich nach den Pfifferlingen sehen, mit
etwas Glück passiert dort auch schon was in den Fichten und wir finden
Steinpilze. Obwohl ich vermute, dass es noch etwas zu früh ist. Auch das warme
Wetter diese Woche dürfte ihnen kaum entgegenkommen.
Ganz liebe Grüße, Stefan«
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Foto: Stefans Tagesfund: links Flockis, oben Raufüße, rechts Steinpilze, unten, mit gelbem Stiel, zwei Anhängselröhrlinge.
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Foto rechts: Am 18. August hatten wir zwei Fotos von zwei Bronzeröhrlingen oder Schwarzhütigen Steinpilzen im Landkreis Limburg-Weilburg gezeigt, die Wilfried entdeckt hatte.
Dieses Foto zeigt genau diese zwei Pilze erneut. Am Mittwoch sind sie, wie man sieht, inzwischen riesig geworden! Wilfried scheint für sie extra Maß zu nehmen. So wie es aussieht, würden sie gar nicht mehr in seinen Korb passen. Was nicht weiter schlimm wäre, denn die zwei waren bereits am Sonntag so stark vermadet, dass Wilfried nicht nur sie, sondern gleich eine ganze Großfamilie, die ringsum wuchsen, stehen gelassen hatte.
So auch die beiden auf dem zweiten Foto, die am Sonntag noch klein waren. Die Stelle scheint Pilzfreund Wilfried exklusiv für sich zu haben.
(2 Fotos © Wilfried/Privat)
(21. August 2019)
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