Pilzticker Hessen 114
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Foto: Statt Gammelpilze, die Stefan derzeit in so manchem Korb der Konkurrenten im Main-Kinzig-Kreis schaudernd erblickt, hat er qualitativ hochwertige Pilze nach Hause gebracht. Wir sehen links drei Flockis, Mitte oben sechs Fichtensteinpilze, darunter zwei knackige Sommersteinpilze, rechts eine Rotkappe und eine Marone, darunter drei blasse Semmelstoppelpilze. (5 Fotos © Stefan)
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Stefan schreibt am 3. November 2019:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
der Pilzreichtum im Main-Kinzig-Kreis ist nach wie vor beachtlich.
Neben Fichtensteinpilzen (3 Fotos rechts) und Sommersteinpilzen, Flockenstieligen Hexenröhrlingen, einer
Marone und einer Rotkappe konnte ich heute erste Semmelstoppelpilze und einige Täublinge finden. Bei der immer noch ausgezeichneten Qualität der Steinpilze kann ich den Anblick der zerflederten hässlichen Steinpilze auf dem Wochenmarkt nicht nachvollziehen.
Die Perlpilze schießen nach weltmeisterlicher Präsenz im zeitigen Sommer noch einmal kräftig ins Kraut, überbieten sich an Größe und Festigkeit. Violette Lacktrichterlinge, Violette Rötelritterlinge und die Flockis schmücken den braunen, hohen
Laubteppich mit schönen Farbtupfern. Die vielen Nebelkappen bilden lustige Ringe, Reihen und Gruppen.
Viele kleine und mir unbekannte Blätterpilze bilden zusammen mit verschiedensten Korallenpilzen einen schönen Grundstock überall am Waldboden. Den seit Wochen in Massen vorkommenden Gelben Knollenblätterpilzen folgen nun auch die Grünen Knollenblätterpilze nach.
Steinpilz-Überraschung vor dem Landhaus-Dinner
Meine Frau hatte am Freitag ihren 40. Geburtstag. Als Überraschung vor unserem ausgezeichneten Abendessen in einem fabelhaften Landgasthof gab es als kleinen Snack ein Carpaccio vom Steinpilz mit selbstgebackenem Ciabatta und Steinpilzbutter.
Gestern haben wir dann zusammen mit Familie und Freunden ausgiebig
gefeiert und es uns mit selbst zubereiteten klassisch-hessischen und
unterfränkischen Speisen, Federweißem, Bier und ein paar guten Flaschen
Wein richtig schmecken lassen. Selbstverständlich gab es sowohl im
Gasthaus als auch zur Feier wieder Pilze. Details würden hier den Rahmen
sprengen.
Mein heutiger Waldgang war dann eher ein Spaziergang zum Entspannen. Dennoch bin ich meine große, gut 10 Kilometer lange Runde im Hauswald gelaufen, was mich auch zum Abschluss und zum eher unschönen Teil meiner heutigen Nachricht überleiten lässt.
Die Stunde der Plastiktütenfraktion
Wie ich bereits erwähnte, habe ich
mich etwas zurückgezogen. Hauptsächlicher Grund war, dass momentan an
jeder Ecke an den Waldrändern Autos parken und massenhaft Leute durch
die Wälder stampfen. Die herbstliche Steinpilzschwemme hat sich
herumgesprochen.
Sie rennen mit Plastiktüten und gar nicht selten mit Körben voller Gammelpilze durch die Wälder, was sie als Pseudo- und Möchtegernpilzsammler entlarvt. Überall liegen umgetretene und rausgerissene Pilze. Seit zwei, drei Wochen muss ich diesen Anblick ertragen, und er widert mich an.
Gelassen auf die Herbsttrompeten warten
Spricht man dann die Leute freundlich darauf an, so erntet man gerne noch Ärger, da sie meinen, man gönne ihnen ihre Funde nicht. Dass man es gut meint, wollen oder können sie nicht verstehen. Das ist die Kehrseite der diesjährigen herbstlichen Steinpilzschwemme. Mit diesen Bildern und Begegnungen möchte ich meine so schöne Saison nicht abschließen und im Gedächtnis behalten.
Deshalb warte ich in Ruhe ab, ob denn die Totentrompeten noch kommen und gehe dann nochmal gezielt auf die Suche.
Ganz liebe Grüße, Stefan«
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Foto: Ein Amuse-Gueule vor dem Geburtstagsabendessen im Landgasthaus: Stefans Carpaccio vom Steinpilz mit selbstgebackenem Ciabatta und Steinpilzbutter.
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Armin schreibt am 3. November 2019:
»Hallo zusammen,
ich war gestern noch einmal im Steinpilzrevier am Edersee. Trotz drei Frostnächten nacheinander fanden sich noch einige äußerst knackige Exemplare (Foto rechts), vorwiegend im Buchenunterholz. Einige jedoch sogar noch im Hochwald, jedoch nur einzelne.
Sie werden wie immer zum großen Teil getrocknet und eine Portion eingefroren.
Liebe Grüße aus Kassel von Armin«
(Foto © Armin)
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Foto: Ein Fichtensteinpilz mit dunkler Kappe steht im Rotbuchenwald. Man sollte ihn hier treffender Gemeiner Steinpilz nennen. (2 Fotos © Tobias)
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Tobias schreibt am 2. November 2019:
»Einen schönen guten Abend Heinz-Wilhelm,
Matthias und ich schauten heute mal an einigen anderen Stellen im Raum Eberstadt nach Pilzen. Wir fanden an allen infrage kommenden Plätzen nur noch Schnittreste vor.
Das konnte uns aber nicht beindrucken, weil wir bald feststellten, dass die offenbar gehetzten Sammler vor uns allerhand übersehen hatten. So waren am Ende - durchaus zu unserem Erstaunen - beide Körbe gut mit Steinpilzen gefüllt. Es waren Sommersteinpilze und Fichtensteinpilze.
Erneut mussten wir bei diesem Pilzgang empört feststellen, das einige sich sehr unkorrekt, ja frevelhaft im Wald verhalten. Rausgedrehte Steinpilze oder solche mit abgebrochenen Hüten oder Stielen waren einfach weggeworfen worden.
Wir wünschen allen anständigen Sammlern noch viel Erfolg, bevor der Frost der diesjährigen Saison ein Ende setzt.
Viele Grüße, Matthias und Tobi aus Eberstadt«
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Foto: Dieser Steinpilz ist schon im Seniorenalter. Erstaunlicherweise hatte die Konkurrenz dieses recht stattliche Exemplar übersehen.
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Erwin schreibt am 31. Oktober 2019:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
dass Sommersteinpilze nicht nur im Sommer sprießen, hat sich wieder einmal bestätigt. Bei leichten Nachtfrösten konnte ich das schöne Exemplar auf dem 1. Foto rechts gestern in einem Kiesgrubengelände auf sandigem Untergrund finden.
Ich berichtete bereits am 24. Okt. von schönen Sommersteinpilzen, die ich auf einem Parkplatz entdeckt hatte. Wegen eines Fichtensteinpilzes hätte ich mich nicht gemeldet, aber am 30. Oktober noch einen so prächtigen Sommersteinpilz zu finden, rechtfertigt doch meine Pilznachricht.
Am heutigen 31. Oktober habe ich im Hochtaunuskreis auch noch viele Fichtensteinpilze finden können.
Für mich ist die Pilzsaison noch lange nicht zu Ende! Meine letzten Steinpilze habe ich letztes Jahr Ende November gefunden. Für mich ist das ungemein spannend, zu einem Zeitpunkt noch Steinpilze zu finden, zu dem sie nach dem Pilzkalender eigentlich gar nicht mehr wachsen dürften.
Das Foto weiter unten zeigt, wie sich Sommersteinpilz und Fichtensteinpilz in Form und Farbe unterscheiden.
Mit freundlichen Grüßen Erwin«
(3 Fotos © Erwin)
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Foto: Sommersteinpilz (links) kontra Fichtensteinpilz (rechts). Jeder kann sich nach dieser Vorlage ein gutes Bild von der Charakteristik beider machen. Dass der Rechte ein bisschen in Richtung Schweizer Käse geht, übersehen wir dabei.
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Karin schreibt am 30. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
gestern habe ich noch ein paar schöne Steinpilze, darunter auch den kleinen Kraftprotz auf dem Foto rechts, und Flockis vor dem ersten Nachtfrost gerettet. Für einen Farbtupfer hat der Orangebecherling (2. Foto rechts) gesorgt, der im Wald bleiben durfte.
Die Wälder sind noch voller Pilze. Leider scheint es in diesem Jahr hier viele SammlerInnen zu geben, die nicht sehr achtsam mit dem Wald und den Pilzen umgehen. Ganze Flächen von umgetretenen und ausgerissenen Parasolpilzen und auch weggeworfene Hexenröhrlinge haben mich traurig und wütend gemacht.
Leider habe ich in diesem Jahr noch keine Herbsttrompeten gefunden. Ab nächster Woche soll es wieder wärmer werden. Vielleicht trauen sie sich ja dann doch noch hervor.
Liebe Grüße Karin«
(2 Fotos © Karin)
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Gunter schreibt am 29. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
heute habe ich, ohne auf der Pilzpirsch zu sein, einige meiner
bevorzugten Pilze gefunden und kann sie nun als Einzelgericht
zubereiten.
Auf dem Rückweg nach einem Einkauf kam ich an der Stelle vorbei,wo ich 2017 viele Perlpilze mitten auf einer Grünanlage fotografiert habe.
Von weitem sah ich einen Perlpilz im
dichten Laub, ging näher und wollte es nicht glauben: überall versteckten sich Perlpilze. Leider hatte ich keinen Korb und kein Messer dabei, daher
musste ich sie ungeputzt in eine Einkaufstüte packen. Ich konnte nicht alle Pilze mitnehmen, ein großer
Teil blieb zurück. Bis auf einen Pilz waren alle madenfrei. Für mich war es ein schöner Abschluss der Pilzsaison.
Viele Grüße aus Wiesbaden, Gunter«
(Foto © Gunter)
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Dec 21, 24 06:01 AM
Dec 20, 24 12:59 PM
Dec 18, 24 08:09 AM
Dec 15, 24 05:49 AM
Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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