Pilzticker Hessen 154:
Funde vom 13.08.2021 - 18.08.2021



Pilzticker Hessen 154




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Königstein,Taunus: Viele frühe Maronen und sehr viele Semmelstoppelpilze erstaunen Erwin


Foto: Erwin war bei Königstein im Taunus von der Vielzahl früher Maronen genauso überrascht wie von der großen Anzahl an Semmelstoppelpilzen. Sie machten das Gros seines Fundes aus. (Foto © Erwin)

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Erwin schreibt am 18. August 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm, 

ich war heute Morgen bei Nieselregen vier Stunden im Taunus bei Königstein auf Pilzsuche.

Ich war von den vielen Maronenröhrlingen, die ja typische Spätherbstpilze sind, überrascht. Auch Semmelstoppelpilze waren in großen Mengen zu finden.

Weiterhin konnte ich Pfifferlinge, Fleischfarbene und Grüne Speisetäublinge, Dünnfleischige Anisegerlinge, Filzröhrlinge, Fichtenreizker, zwei Steinpilze und Lungenseitlinge ernten.

Es sieht so aus, als hätte, von den Steinpilzen, die ja schon länger da sind, abgesehen, die Pilzsaison jetzt richtig begonnen.

Viele Grüße Erwin aus Frankfurt"

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Gefährliche Pilzlese im Main-Kinzig-Kreis: Wie aus dem Nichts krachen scheinbar gesunde Bäume zu Boden 


Foto: Oben links Blasse Pfifferlinge, darunter Herbsttrompeten; rechts Gemeine Pfifferlinge, darunter Semmelstoppelpilze. Für Stefan war es ein schöner Fund. (4 Fotos © Stefan)

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Stefan schreibt am 18. August 2021:

"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

nach der warmen Woche bin ich heute mal wieder mit dem Mountainbike eine Runde durch unseren Hauswald im Main-Kinzig-Kreis gefahren, um nach dem Pilzaufkommen zu sehen.

Auch wenn ich sie schon länger nicht mehr erwähnt habe, auch dieses Jahr wachsen die Pappelraufüße wieder in Massen. Alleine heute standen wieder gut 20 von ihnen im besten Alter. Sie bleiben allerdings dieses Jahr alle stehen, denn ich habe genügend Vorrat und spekuliere auf die Rotkappen.

Neben kleinen Pfifferlingsknöpfchen, die beim „Putzen“ meiner Plätze anfallen, da sie direkt am Weg wachsen, habe ich wieder ein schönes Nest mit Blassen Pfifferlingen ausfindig machen können.

Die großen Pfiffers haben schon aus der Ferne ihren Stammplatz preisgegeben. Die größten blieben allerdings an Ort und Stelle, denn wie Sandro vom Pilzticker Bayern richtigerweise feststellte, eignen sich die kleinen und mittelgroßen Pfifferlinge deutlich besser als die Großen zum Konservieren, jedenfalls nach der Art und Weise, wie ich sie beschrieben hatte.

Auch ein paar Herbsttrompeten und Semmelstoppelpilze konnte ich wieder finden. Sofern es feucht bleibt, sollten sich die Semmelstoppelpilze bald zahlreich zeigen. Auch die Herbsttrompeten deuten eine zweite Runde an.

Allmählich zeigen sich auch die ersten kleinen Trompetenpfifferlinge. Die Krausen Kraterellen versuchen auch nochmal ihr Glück an den noch feuchten und moosigen Stellen.

Zu meiner Freude konnte ich heute auch die ersten Stockschwämmchen finden. Da sie aber noch recht klein waren, blieben sie vorerst zum Weiterwachsen zurück.


2 Fotos: Sie blieben im Wald: Die Stockschwämmchen (links) waren noch zu jung und dürfen bis zur Ernte noch wachsen. Und Pappelraufüße, wie der auf dem Foto rechts, nimmt Stefan dieses Jahr nicht mit. Seine Pilzvorräte sind bereits gut gefüllt, zudem spekuliert er auf die feiner schmeckenden Rotkappen. 

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An einer älteren Linde ließen sich dann noch einige schöne Netzstielige Hexenröhrlinge finden, die es allerdings bisher nie dauerhaft auf unseren Speiseplan geschafft haben. Ich vermute, das Interesse an ihnen geriet unterbewusst in den Hintergrund bei uns durch die selten auftretenden Unverträglichkeiten in Zusammenhang mit Alkohol. Hinzu kommt, dass uns der Flockenstielige Hexenröhrling auf Anhieb geschmacklich begeisterte.

Gefahr durch wie aus dem Nichts umstürzende Bäume


Was mir langsam etwas Unbehagen bereitet, ist, wie häufig dieses Jahr Bäume in unmittelbarer Nähe von mir bzw. uns umgefallen sind, als wir in den Pilzen waren. Teils ohne ersichtlichen Grund, da der ein oder andere Baum insgesamt doch einen vitalen Eindruck machte.

Auch heute fiel etwa 30 Meter von mir, als ich gerade die Blassen Pfifferlinge erntete, wieder eine junge Buche um (Foto rechts). Mit vollem Blätterdach! Dabei herrschte kein nennenswerter Wind und die Bruchstelle sah weder morsch noch irgendwie krankheitsbedingt geschwächt aus.

Die vergangenen drei Dürrejahre haben wohl auch bei uns deutlich tiefer geschürft, als es der erste Eindruck vermuten lässt, denn ich habe deutlich schlimmer betroffene Regionen als unsere gesehen, wo ganze Landstriche zum Brachland wurden.

Allerdings konnte ich auf meiner heutigen Runde auch positiv feststellen, dass ein schöner sonnengebadeter Hang, der bis vor einem Jahr von großen Fichten bewachsen war, nun mit Edelkastanien aufgeforstet wurde.

Ich weiß nicht, inwieweit das für mich noch eine tragende Rolle spielen wird, aber in mehrfacher Hinsicht begrüße ich die Neuaufforstung mit dieser Baumart.

Ganz liebe Grüße, Stefan"

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Seeheim-Jugenheim: Ein überraschender Raufußfund, trotz vertrockneter Wälder 


Foto: Die Wälder sind sehr trocken in der Region Darmstadt-Eberstadt. Um so erstaunter war Elisabeth, als ihre Tochter gestern mit diesem Fund ankam: Schöne Rotkappen und Pappelraufüße im besten Alter! (Foto © Elisabeth)

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Elisabeth schreibt am 16. August 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

da ich schon seit Jahren Ihren Pilzticker Tag für Tag gespannt verfolge, dachte ich, ich bringe mich auch mal ein. Wir wohnen in Seeheim-Jugenheim, ein kleines "Bergdorf" nicht weit von Tobias aus Eberstadt entfernt, der ja regelmäßig in diesem Pilz-Ticker über seine Funde berichtet. Ich kann mir sogar vorstellen, dass wir am Frankenstein möglicherweise die gleichen Sammelgebiete haben.

Etwas neidvoll, aber immer auch erfreut über die reiche Ernte der Pilzfreunde dieses Jahr, habe ich den Pilzticker der letzten Wochen verfolgt.

Bei uns im vorderen Odenwald hat sich auch ein bisschen was getan, aber längst nicht so viel wie beispielsweise bei Stefan im Main-Kinzig-Kreis. Ich glaube, ein Grund dafür ist, dass das Wasser auf den Hängen hier zu schnell abläuft.

So gab es für mich bisher ein paar Sommersteinpilze, einige, wenn auch oft große Pfifferlinge und ein paar Täublinge. Im Moment ist der Wald schon wieder zu trocken.

Umso überraschter war ich, als meine Tochter gerade von einem Spaziergang mit einem Arm voll Rotkappen und Pappelraufüßen zurückkam, siehe das Foto. 

Mit lieben Grüßen, Elisabeth aus dem Vorderen Odenwald"

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Auch bei Wetzlar wachsen sie dieses Jahr üppig: 

Peter freut sich über gut ein Kilo Pfifferlinge


Foto: Einen für die Region Wetzlar beachtlichen Pfifferlingsfund von gut einem Kilo konnte sich Peter mit seiner Familie sichern. Nicht jedes Jahr stehen sie so schön im Moos wie hier auf dem Foto. (2 Fotos © Peter)

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Peter schreibt am 13. August 2021:

"Lieber Heinz-Wilhelm,

gestern war ich gemeinsam mit meiner Frau und meiner Enkelin in unserem Pilzwald nördlich von Wetzlar unterwegs. Wir wurden mit einem schönen Gesamtfund von gut einem Kilogramm Pfifferlingen belohnt. Das war für hiesige Verhältnisse ein gutes Ergebnis.

Besonders gefreut habe ich mich über die erstmalige Begegnung mit der Gelben Koralle, besser bekannt unter ihrem Namen Goldgelber Ziegenbart. Gleich sechs recht stattliche Exemplare standen ziemlich dicht beieinander im Buchenwald. Da diese Art sehr selten ist, nahm ich sie nicht mit, habe aber wenigstens ein Foto für Deinen tollen Pilzticker gemacht.

Während der vergangenen Wochen war ich regelmäßig in den Wäldern rings um Wetzlar auf Pilzsuche. Es sind insgesamt auch einige schöne Mahlzeiten zusammengekommen, aber es war letztlich immer so wenig erfreulich, dass ich mich nicht zu einer Meldung aufraffen konnte.

Die wenigen Steinpilze waren meist so von mächtigen roten Nacktschnecken angefressen und teilweise sogar restlos zerfleddert, dass sich die Mitnahme kaum und ein Foto für Dich schon gar nicht lohnte. Selbst die Pfifferlinge sind großenteils von Schnecken angefressen und haben überwiegend kein schönes Bild abgegeben. Aber das scheint wohl in diesem Jahr in allen Regionen ein großes Problem zu sein.

Da wir in den vergangenen Wochen in Wetzlar recht ergiebige Regenfälle hatten, wirst Du sicherlich recht bald wieder von mir hören. 

Bis dahin sei herzlich gegrüßt aus dem schönen Wetzlar.

Peter"

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Foto: Ganz ehrlich? ich bin mir nicht sicher, ob dies eine Goldgelbe Koralle ist. Sie ist nicht goldgelb und erinnert in ihrem Habitus stark an eine Bauchwehkoralle. Für eine essbare und köstliche Goldgelbe Koralle fehlt komplett der goldgelbe Farbton. Andererseits sind keine rosa- oder lilaroten Pastelltöne in den Spitzen zu erkennen, die eine Bauchwehkoralle auszeichnen. Für mich ist dies eine schwierige Bestimmungsfrage, was nicht außergewöhnlich für Korallenpilze ist. 

Thomas vom Pilz-Ticker BaWue schreibt hierzu am 14. August 2021:

"Hallo Heinz-Wilhelm,

die Goldgelbe Koralle habe ich in den 90er Jahren jahrelang mit meiner Mutter massenweise im Odenwald bei Aglasterhausen gesammelt.

Wer sie einmal zu einhundert Prozent identifiziert hat, wird sie auch immer wieder erkennen. Wie Du, sehe auch ich bei den gezeigten Pilzen von Peter vom Pilzticker Hessen keine Goldgelbe Koralle. Aufgrund der Dreifarbigkeit der Fruchtkörper - die ich auf dem Foto gut zu erkennen meine - deutet das sehr stark auf die Dreifarbige Koralle hin.

Von einer Kostprobe, würde ich auf jeden Fall abraten.

Liebe Grüße, Thomas"

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