Pilzticker Niedersachsen 13
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Übersicht aller bisherigen Niedersachsen-Pilzticker
Foto rechts: Wenn einem da nicht das Wasser... Ein solches Exklusivgericht mit frischen Spitzmorcheln würde in der gehobenen Gastronomie kaum unter 20 Euro kosten. So aßen im Mittelalter Könige und Fürsten!
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Marina schreibt am 30. Mai 2014:
"Hallo liebe Pilzsammler,
weil mein PC im Computer-Hospital war, komme ich erst heute dazu, meine Funde von Morcheln, vor allem Spitzmorcheln, zu melden. Die Nachrichten im Pilz-Ticker hatten mich inspiriert, und so fuhr ich los in der Hoffnung, erstmals überhaupt Morcheln zu finden.
Und tatsächlich: Nach langem, intensivem Suchen fand ich wahrhaftig sechs Stück der kleinen Duckmäuser, allesamt gut versteckt im Mulch. Ich suchte dann noch genauer - und kam mit cirka 50 Stück nach Hause. War das ein tolles Gefühl! In fünf Wochen sind dann insgesamt rund 500 Stück zusammengekommen. Die kleinen habe ich mir gebraten und leckere Bandnudeln dazu gegessen. Das Ganze in einer herrlichen Sahnesoße.
Die Restlichen habe ich getrocknet. Sie haben wirklich ein unglaublich starkes Aroma, einfach himmlisch.
Foto links: Das hat Marina richtig gemacht! Nachdem sie getrocknet wurden, schmecken nämlich Morcheln - und besonders Spitzmorcheln - noch aromatischer. In der Spitzenküche gibt man frischen Morcheln oder ihrer Soße deshalb noch einen Teelöffel Pulver von getrockneten Morcheln bei. (2 Fotos © Marina M.)
Nach meinem Fehmarn-Urlaub fand ich heute, wieder zu Hause, die ersten frischen Judasohren. Seit ich mir Tee mit ihnen koche, ist mein Cholesterinspiegel runtergegangen und ich habe auch etwas abgenommen. Tabletten brauche ich seitdem nicht mehr zu nehmen, denn das regulieren nun tatsächlich die Judasohren.
Ich grüße Euch und wünsche allen viel Freude beim Suchen und Bestimmen der Pilze.
Eure Marina aus Wendeburg bei Peine"
Liebe Marina,
zu Deinem Morchelfund kann ich Dir nur gratulieren, zumal es Dein erster Morchelfund überhaupt war. Ein Volltreffer!
Viele Grüße und anhaltend guten Appetit von Heinz-Wilhelm
Pilzticker Niedersachsen 13
Foto links: Morcheln im Rindenmulch, genannt "Rindenmulchmorcheln" oder "RiMuMo", sind unübertreffliche Anpassungsgenies. Mit Vorliebe kleiden sie sich mit der Farbe ihres Untergrunds. "Mimikry" nennen die Wissenschaftler das Anpassungsvermögen von Lebewesen an ihre Umgebung. Das ist auf diesem Foto eindrucksvoll zu bewundern. Ich entdecke auf Markus`Bild sechs Morcheln. Findet Ihr sie?
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Markus schreibt am 28. April 2014:
"Einbeck - Parkplatz Kaufland - Gemulchte Bereiche
Durch Zufall habe ich auf dem Parkplatz vorm "Kaufland" unzählige Morcheln entdeckt. Es stehen dort hunderte.
Ich selber habe nur ein paar mitgenommen, um sie bei mir anzusiedeln. Es sind noch so viele über, dass noch einige Sammlerherzen befriedigt werden können.
Schaut in die Beete, in denen Rindenmulch verteilt wurde. Es sind große, kleine, alte und junge Morcheln zu finden. Lasst den anderen Sammlern noch welche übrig. Es sind genug für alle da.
Eine Bitte: Die alten, unbrauchbaren lasst doch bitte stehen. Nehmt nur soviele mit, wie ihr auch aufbrauchen könnt.
Gruß Markus"
Pilzticker Niedersachsen 13
Hallo Markus,
vielen Dank für Deine tolle Pilzpost!
Es sind Fotos, die selten eindrucksvoll die Tarnfähigkeit von Morcheln auf ihrem Untergrund zeigen und damit ihr Wesen als Kobolde in der Pilzwelt schön zum Ausdruck bringen.
Außerdem ist Deine Zurückhaltung bei der Ernte zugunsten anderer Pilzfreunde vorbildlich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ähnlich reserviert gewesen wäre...
Allerdings habe ich Zweifel, ob Du die Morcheln an anderer Stelle ansiedeln kannst. Sie erscheinen im Mulch generell nur ein Mal, nämlich im Jahr nach Ausbringen der Rindenschnitzel. Bislang ist das "Verpflanzen" von Morcheln nicht gelungen.
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
Foto rechts: Auch auf diesem Bild zeigen sich die Morcheln als Meister des Versteckspiels. Hier finde ich mindestens drei, wahrscheinlich eher vier Morcheln. An beiden Fotos wird deutlich, dass die Morchelsuche ein beinahe "kriminalistisches" Vorgehen erfordert, wie Karl Berchtold aus Gauting gerne zu sagen pflegt. (2 Fotos © Markus W.)
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Foto: Das sind die Frühjahrslorcheln, die Marina gefunden hat. Sie sind keine häufigen Pilze und wachsen standorttreu über einige Jahre in sandigen Kiefernwäldern. Sie werden heute durchweg als giftig eingestuft. Dennoch gibt es Pilzsammler, die ihrem morchelähnlichen Wohlgeschmack nicht widerstehen können - und sie essen.
Dafür sind Vorsichtsmaßnahmen vonnöten: Sie sollten zunächst gut getrocknet werden. Vor Verzehr einweichen und zweimal 20 Minuten lang kochen. Das Kochwasser jeweils wegschütten. Danach braten. Ganz wichtig: Frühjahrslorcheln niemals in Mengen und niemals Gerichte in kürzeren Abständen essen. (Foto © Marina)
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Marina schreibt am 27. März 2014:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
bei uns war traumhaftes Wetter, und so dachte ich mir: Auf in die Morcheln!
Ich wusste ja, dass man bei der Morchelsuche viel Geduld braucht.
Und was passierte? Nach etwa Minuten sah ich auf einem vermoosten dicken
Baum so komische knubbelige Dinger. Was sollte das wohl sein? Nachdem ich mir die Pilze näher angeschaut hatte, war ich mir sicher, dass es wohl irgendwelche
Morcheln oder Lorcheln sein müssten.
Wieder zurück, schaut ich gleich nach und fand heraus, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Frühjahrslorcheln handelte.
Sie sind zwar giftig; dennoch habe ich mich wie ein kleiner König gefreut. Wenn es bei mir giftige Lorcheln gibt, wird es doch auch essbare Morcheln geben, sagte ich mir.
Nebenbei habe ich Knoblauchrauke gefunden, die sich ausgezeichnet in einem vitaminreichen Frühlingssalat oder als gemörserte Zutat macht. Nach fünf Stunden im Wald habe ich mir dann ein feines Pesto mit Nudeln gemacht.
Liebe Grüße, Marina"
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Foto: Da hat er sich eingenistet, der erste Schiefe Schillerporling, den Marina fand. In Sibirien, im Baltikum und im nördlichen Skandinavien ist er ein seit Urzeiten geschätzter Heilpilz. (Foto © Marina)
Marina schreibt am 1. Februar 2014:
"Hallo Heinz-Wilhelm, hallo Pilzfreunde,
heute war für mich wieder ein besonderer Tag. Ich habe ganz in meiner Nähe (Wendeburg) meinen ersten Schiefen Schillerporling gefunden und geerntet. Auch jede Menge Judasohren konnte ich noch finden.
Ich hatte viel Glück, denn ich brauchte für den Schillerporling nur eine Leiter mit vier Sprossen. Mit ein paar kräftigen Schlägen mit der Rückseite vom Beil bekam ich ihn recht gut ab. Es war ja nur ein kleiner. Er wiegt ca 2,5 Kilo.
Zu Hause angekommen, habe ich mich erst einmal an die Arbeit gemacht und ihn zerhackt. Ich legte ihn in einen Leinenbeutel und schlug mit der Rückseite vom Beil solange, bis ich ihn erstmal kleiner hatte. Sofort nahm ich ein paar schöne kleine Stücke und machte mir einen Mischtee mit Schillerporling, Birkenporling und Judasohr. Das Judasohr habe ich erst die letzten fünf Minuten mit hinein getan.
Foto links: Ein Judasohr, groß wie eine Handfläche, hat Marina gefunden. Es ist das größte von ihr bislang entdeckte. (Foto © Marina)
Nun weiß ich leider nicht ob man die schwarze Kruste mit verwendet oder ob man die Kruste abmachen muss.
Uiiiii, das wurde ja ein richtig bitterer Tee. Macht nichts, ich habe ihn einfach nochmal ein wenig verdünnt und dann halt zwei Tassen getrunken. Es war für mich sehr, sehr spannend. Der Tee sah aus wie Kaffee!
Den zweiten Schiefen Schillerporling lasse ich noch schön groß werden, aber dann ist es auch meiner! Ich bin dankbar und freue mich riesig.
Liebe Grüße an Heinz-Wilhelm und an alle Pilzfreunde. Schade, das derzeit außer mir niemand im Pilz-Ticker-Niedersachsen schreibt.
Eure Marina"
Foto - Zu Marinas Frage: So etwa sollte der geschrotete Schiefe Schillerporling für den Gebrauch aussehen. Er hat die typische Braunfärbung, die ihn auch als Handelspilz ausweist. Die Schwarzanteile kann man, sofern man auf durchgehenden Braunton Wert legt, auslesen. Minderwertig oder gar gefährlich sind sie nicht.
Ein Hinweis: Immer wieder verkaufen Händler den braungetönten Schiefen Schillerporling als "Birkenporling", sei es aus Unwissenheit oder vorsätzlich. Seriös ist es in beiden Fällen nicht. (Foto © Johannes P.)
Pilzticker Niedersachsen 13
Marina schreibt am 12. Januar 2014:
"Hallo und guten Tag,
zunächst einmal danke für diese tolle Internet-Seite. Ganz toll!
Und nun meine kleine Geschichte: Ich bin heute das erste Mal losgegangen, um Judasohren zu suchen. Zunächst fand ich nichts. Aber bei der dritten Holunder-"Station" hat es geklappt! Ich war megaglücklich über ca. vier klitzekleine Judasohren. Sie waren ca. zwei Zentimeter groß und ganz frisch.
Ein großes Glücksgefühl überkam mich, denn ich wusste nun, das es wirklich viele tolle Heilpilze vor der Haustür gibt. Also bin ich noch weiter im Raum Wipshausen bei Peine durch die Feldmark gestromert, denn ich wusste, dass hier noch mehr Holunderbüsche stehen.
Nun fand ich immer mehr, auch trockene. Und auf dem Boden lagen Äste, auf denen die kleinen Öhrchen ebenfalls munter wuchsen. Die ganz kleinen habe ich dran gelassen, damit sie gedeihen können.
Foto: Judasohren im aufgequollenen Zustand. Diese Vitalpilze spielen in der chinesischen Heilmedizin eine große Rolle. So bekämpfen sie bei regelmäßigem Genuss erfolgreich die Vorstufen von Herzinfarkt wie Übergewicht, Blutverfettung, Bluthochdruck und Arterienverkalkung. Und viele andere Krankheiten mehr. Auch sind sie ein ausgezeichneter Regulierer des Cholesterinspiegels. (Foto © Margit Lindemann)
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Am Abend habe ich mir von meinen trockenen Heilpilzen einen schönen Tee gemacht. Mit großer Erfurcht und wahrhaftigem Glücksgefühl trank ich nun meinen ersten Heilpilztee. Es war unglaublich, wie groß der Pilz in der Tasse geworden ist. Einfach toll.
Ich hatte übrigens noch sehr schöne Schmetterlingstrameten gefunden, die ich auch gleich mitgenommen habe. Wobei ich noch genügend am Baum gelassen habe, denn er war wirklich von oben bis unten übersät von Trameten.
So, und nun alle Pilze ab in den Dörrautomaten und gut in dunklen Gläsern aufbewahren. Übrigens, hierzu ein Tipp: Von alten Socken das untere Teil abschneiden und einfach über irgendwelche normalen Gläser oder Flaschen ziehen. So in der Finsternis verborgen, sind unsere Schätze lange haltbar.
Liebe Grüße, Marina"
Hallo Marina,
vielen Dank für diese schöne Pilznachricht.
Auch hier noch ein kleiner Tipp: Manche Pilzfreunde essen Judasohren, die ja so gut wie geschmacksneutral sind, auch roh im Blattsalat. Wenn Du sie im Tee verwendest, kannst Du sie natürlich auch daraus essen oder kauen.
Generell sind getrocknete und dann zerkleinerte Heilpilze im Tee ergiebiger, weil die Kleinteilchen die Wirkstoffe besser in das Wasser streuen.
Ich wünsche Dir weiterhin so viel Freude bei Deinen Exkursionen und Experimenten!
Viele Grüße
Heinz-Wilhelm
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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