Pilzticker Niedersachsen 43
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Übersicht aller bisherigen Niedersachsen-Pilzticker
Agnes schreibt am 13. Oktober 2019:
»An allen mir bekannten Steinpilzplätzen im Elm gab es keine Steinpilze zu finden.
Völlig unerwartet habe ich aber im dunklen Unterholz von Rotbuchen zufällig viele kleine und große Steinpilze entdeckt (2. Foto rechts) und bin dann weiter durchs Dickicht gestreift. Wildschweine habe ich dabei auch gehört und laut gesungen, damit sie mir aus dem Weg gehen oder in ihrem Versteck bleiben. Geputzt wurde die Ernte im Wald, weil der Korb sonst übervoll gewesen wäre. Drei Kilo sind es geworden (1. Foto rechts).
Es ist also lohnenswert, ruhig mal in die Knie zu gehen und so neue Steinpilzplätze ausfindig zu machen.
Herzliche Grüße Agnes«
(2 Fotos © Agnes)
Pilzticker Niedersachsen 43
Foto: Spangrüne Hutfarben im herbstlichen Wald sind immer eine Attraktion. Uwe durfte sich - schon auf dem Rückweg - über viele Spangrüne Reizker und Edelreizker freuen. Beide Arten sind an Kiefern gebunden. (3 Fotos © Uwe)
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Uwe schreibt am 11. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,
das Schöne beim Pilzesammeln ist, dass man ab und zu Kurioses erlebt. Zwei solche Erlebnisse hatte ich heute bei einer Pilzrunde nach Feierabend im Wald bei Burgwedel.
Ich fand jede Menge Kahle Kremplinge,
Fliegenpilze und Gelbe Knollenblätterpilze. Für den Sammelkorb aber nur
je zwei Butterpilze und kleine Flaschenstäublinge. Enttäuscht nahm ich
mir als Ziel ein kleines Waldstück ein paar hundert Meter entfernt vor, in dem hauptsächlich Kiefern und Birken stehen. Dann wollte ich den Rückweg antreten.
Dieses kleine Waldstück kenne ich nur als fast undurchdringlichen Dschungel. Die Bäume stehen dicht an dicht, das Gras wuchert hoch, überall Gestrüpp und Totholz, das man mühevoll überwinden muss. An einer Stelle aber wurde in den letzten zwei Jahren ausgeholzt. So entstand ein schönes lichtes Waldstück.
Hier fand ich letzte Woche schon einige Maronen. Und auch diesmal konnte ich elf Stück für den Sammelkorb finden. Darüberhinaus auch noch ein paar verschiedene Täublinge. Nun, damit würde ich wenigstens nicht mit völlig leerem Korb aus dem Wald kommen.
Über einen alten Pfad, der dank der Ausholzung quasi wieder
begehbar geworden war, ging ich zurück. Auf einmal standen auf einer
Länge
von vielleicht 8-10 Metern unzählige Pilze. Ich dachte schon, es wären
wieder alles Kahle Kremplinge. Doch als ich näher kam, traute ich meinen
Augen kaum: Edelreizker! Und hier und da auch Spangrüne
Kiefernreizker (z. B. Foto rechts)!
Letztere habe ich in diesem Wald noch nie gesehen. Der Korb füllte sich schnell und ich ließ noch jede Menge zum Aussporen bzw. für andere Pilzsammler stehen. Solch eine Menge an Reizkern auf kleinstem Raum habe ich in mehr als 40 jahren Pilzsammeln noch nie gesehen.
Solche Erlebnisse machen das Pilzsuchen immer wieder zu etwas Besonderem!
Ich hoffe, auch Ihr habt solche Erlebnisse.
In diesem Sinne liebe Grüße von Uwe aus Hannover«
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Foto: Wenn man bedenkt, dass Uwe ohne die Reizker lediglich die untere Partie der Maronenröhrlinge und die rechts daneben liegenden Täublinge gefunden hätte, so haben ihn die vielen Reizker regelrecht rausgehauen!
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Foto: Diese Krause Glucke veredelte Peter mit einigen Zutaten, um sie zu einem Pfannkuchen zu genießen. (3 Fotos © Peter Sch.)
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Peter schreibt am 10. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
aus Löningen im Oldenburger Münsterland möchte ich Dir kurz über meine weiteren Funde hier berichten.
Endlich entdeckte ich einmal wieder - nach bestimmt gefühlten 100maligen negativen Nachschauen - den sehr wohlschmeckenden Rauchblättrigen Schwefelkopf, den ich von weitem nicht sicher vom Grünblättrigen Schwefelkopf unterscheiden kann.
Zu meiner großen Freude fand ich zusätzlich zu den derzeitigen Massenpilzen auch eine sehr schöne Krause Glucke. Veredelt mit Zwiebel, Tiroler Speck, Frischrahm, Salz und Pfeffer gab es sie zum Pfannkuchen - ein Genuss!
Der aktuell massenhaft auftretende Goldröhrling ist bei dieser Feuchtigkeit nicht fest und kaum in der Küche zu verwerten.
Lieben Gruß Peter«
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Foto: Einen sehr guten Vergleich zeigt Peter auf diesem Bild zwischen dem Rauchblättrigen Schwefelkopf (links) und einem giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf (rechts). Hat man beide Arten zur Hand, fällt die Unterscheidung leichter. Findet man nur die Rauchblättrigen, so können leicht Zweifel aufkommen. Rauchblättrige Schwefelköpfe sind hervorragende Suppenpilze, die Grünblättrigen führen zu heftigen Magen-Darm-Verstimmungen.
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Foto: Dieses Foto zeigt die Rauchgrauen Schwefelköpfe im Totalanblick. Nur erfahrene Sammler erkennen, dass ihnen der Gelbgrünstich in der Hutfarbe fehlt, der den giftigen Grünblättrigen Artgenossen verrät.
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Foto: Auf der großen Pferdewiese wuchsen die Parasole in stattlicher Zahl. Fast alle waren noch jung; die so genannten Paukenschlegel. Rechts hinten hat eine besonders junge mit noch durchgängig dunkelbraunem Hut eine ausgebreitete Stielbasis, die der Volksmund auf »Teller« getauft hat.
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Peter schreibt am 7. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
am
Wochenende waren wir mit der Familie auf einem Ferienhof in Löningen. Die
riesige Pferdewiese war wegen eines Ausrittes der Kindergruppe frei zur
Pilzsuche. Der kleine Johan kennt schon den wichtigsten und größten Pilz
- und fand schon ganz alleine ein kleines Parasolpärchen, das er stolz dem Opa zeigte (Foto rechts).
Mama Michaela machte gleich ein Foto und dokumentierte den Fund für das Familienalbum und für den Pilz-Ticker. In der Nähe der Tannenschonung fanden wir noch Rote Lacktrichterlinge, Pfefferröhrlinge, Nelkenschwindlinge, Goldgelbe und Rötliche Holzritterlinge, davon einer ganz stark und farblich wunderbar dekorativ (2. Foto rechts). Diese Pilze sind zwar essbar, aber von minderwertigem Geschmack.
Außerdem gab es sehr viele Parasole, bei denen die jungen sehr interessante Verdickungen am Stielende hatten. Weitere weiße Schirmlinge belebten die Wiese, kamen jedoch nicht in den Pilzkorb.
Lieben Gruß Peter«
(2 Fotos © Peter, 1 Foto © Michaela)
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Foto: Es war für Petra und Uwe zwar noch eine zähe Suche bei Berkhof, doch das Pilzwachstum zieht unverkennbar an. Uwe staunte nicht schlecht, dass - wieder einmal - Petra sein Maronen-(Glücks-)Bringer war. (3 Fotos © Uwe)
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Uwe schreibt am 6. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,
nachdem ich letzte Woche in Burgwedel endlich die ersten Speisepilze fand, musste ich zwei Tage später in meinem Lieblingswald bei Berkhof ernüchtert ohne Pilze nach Hause fahren.
Heute lockte mich das mal wieder trockene Wetter erneut in den Wald nach Berkhof. Diemal nahm ich aber meinen geliebten Glücksbringer, meine Frau, mit. Du weißt aus der Vergangenheit sicher noch, warum. Und es klappte auch diesmal wieder.
Ich fand ein paar Kuhröhrlinge, von denen ich die kleinen mitnahm, zwei schöne Butterpilze (weitere waren leider schon überständig), und auch meine geliebten Täublinge ließen sich zaghaft in Form von Buckeltäublingen und Speisetäubling blicken.
Desweiteren fand ich am Wegrand, wo ein paar Laubhölzer eingestreut sind, einen jungen Parasol. Anhand der Färbung bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob es nicht doch eine Varietät, nämlich der Rostbraune Riesenschirmling, sein könnte.
Aber das schönste an der Ausbeute, nämlich die herrlich knackigen Maronen, fand mein kleiner Glücksbringer. So langsam glaube ich an den Spruch: »Und täglich grüßt das Murmeltier!« Ist meine Frau dabei, darf ich immer eine Überraschung erwarten.
In diesem Sinne, ganz liebe Grüße aus Hannover von Uwe & Petra«
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2 Fotos: Ein einzelgängerischer Parasol (links) und eine Marone (rechts), die wenigstens einige Artgenossen zur Seite hatte, gehörten zum sonntäglichen Fund.
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Isabelle schreibt am 5. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
endlich kann ich auch einmal einen wunderschönen Fund durchgeben. Manchmal muss man nicht weit laufen, um einen schönen Pilz zu finden. Bei
mir ist er direkt im Garten gewachsen und wurde heute geerntet.
Es ist mein erster Riesenbovist überhaupt und er hat gleich ein Kampfgewicht von 2 Kilogramm auf die Waage gebracht (Foto rechts)! Wir werden ihn uns nach und nach gönnen.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße aus der Deister-Region, Isabelle«
(Foto © Isabelle)
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Foto: Da scheinen ein paar Birkenpilze ziemlich traurig und die anderen sichtlich anlehnungsbedürftig zu sein. Peter staunte darüber, befanden sich doch alle in ausgezeichnetem Zustand. (3 Fotos © Peter)
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Peter schreibt am 4. Oktober 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
nördlich um Bremen sprießen jetzt die Pilze, und selbst bei größter
Zurückhaltung gibt es anschließend zuhause immer recht viel Arbeit.
Heute war mal eine Regenpause, das hat sowohl die Suche als auch die Verarbeitung etwas erleichtert.
In der Birkenpilzgruppe scheinen einige traurig zu sein. Sie lassen die Köpfe hängen - und kein Mensch weiß, warum. Denn sie waren superknackig!
Mein Erstfund hier im Raum Bremen, bei Schwanewede, war der Kupferrote Gelbfuß, Vielleicht war ich bislang aber auch zu uneinsichtig und rannte mehr oder weniger achtlos an ihm vorüber.
Erwähnen möchte ich noch den Violetter Schleierling, der mit seiner markanten Farbe ein toller Hingucker ist und bei uns selten vorkommt.
Was die Pilzküche betrifft, so konnte ich mich vor allem über vorzügliche Frauen-, Speise- und
Heringstäublinge freuen, die, wie so oft in der Vergangenheit, auf »meiner abgeschlossenen« Dorfwiese standen. So wurde mein Weitenrutenkorb richtig schön voll.
Übrigens, mein erster und wohl letzter Versuch, die Stiele der Braunen Raslinge (Büschelraslinge) für ein Pilzpulver zu trocknen, endete recht kümmerlich und hatte das Experiment letztlich nicht gelohnt. Die Stiele sind dafür wohl zu zäh. Ganz im Gegensatz zu denen der Schopftintlinge und Parasole, die ein ausgezeichnetes Würzpulver ergeben. Das ist eine akzeptable Alternative zu den Totentrompeten, die es in unserer Region leider nicht gibt.
Lieben Gruß, Peter«
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2 Fotos: Der Violette Schleierling (links) zieht mit seiner durchgehenden Purpurfarbe die Aufmerksamkeit im Wald auf sich. Er ist essbar, schmeckt aber stark muffig. An den Kupferroten Gelbfüßen (rechts) ist Peter bislang wohl immer vorbeigegangen bei seinen Pilzrunden. Wer auf leicht parfümierten Pilzgeschmack ähnlich den Violetten Rötelritterlingen steht, die wird sie gerne mitnehmen.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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