Pilzticker Niedersachsen 48
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Übersicht aller bisherigen Niedersachsen-Pilzticker
Foto: Ein schönes Motiv ist dieser für den Juli bunte Pilzkorb. Nach einigen erfolglosen Gängen bei Burgwedel ist für Uwe damit der Knoten geplatz. (2 Fotos © Uwe)
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Uwe schreibt am 16. Juli 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,
der oft starke Regen in den letzten zwei Monaten hat regelmäßig einen großen Bogen um Hannover und sein Umland gemacht. Dennoch kam in den vergangenen drei Wochen wenigstens etwas Nass vom Himmel. So habe ich mich heute nach Feierabend auf eine kleine Runde im Mischwald bei Burgwedel begeben.
Die letzten Pilzgänge waren allesamt ohne Erfolg. Nicht ein einziger Speisepilz ließ sich finden! Doch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Schon gleich zu Anfang, in einem Fichtenwaldstück, lugte eine prachtvolle Marone durch den moosigen Boden. Es sollte nicht die einzige bleiben. Und kurz bevor ich wieder den Weg erreichte, traute ich meinen Augen kaum. Im feuchten Moos zwischen Beerensträuchern standen doch tatsächlich die ersten Steinpilze für dieses Jahr.
Im Waldstück nebenan mit Kiefern und Eichen)war der Boden mit Nadelstreu und Blättern bedeckt und fast knochentrocken. Natürlich nicht ein Pilz zu finden. Also hieß es, weiterhin Waldwege absuchen, auf denen der Regen bis zum Boden durchdringen kann.
Foto: Die ersten Steinpilze (oben rechts) des jahres sind Geschichte, dazu gab es für Uwe bereits beachtlich viele Maronen (links daneben). Vorne links könnten - neben Rotfüßen - auch Filzröhrlinge mit im Spiel sein - die mit den gelblichen Stielen. In der Mitte einige - nicht oft gezeigte - Reiftäublinge, die zu den sehr wohlschmeckenden Täublingsarten zählen.
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Und plötzlich ging es Schlag auf Schlag. Auf einem dieser Wege, gesäumt von Eschen, Eichen, Kastanien, Ahorn, Lärchen und vereinzelt Kiefern und Birken, fand ich jede Menge Rotfußröhrlinge. Dazu kamen ein paar Goldröhrlinge, Reiftäublinge und ein Fleischfarbener Speisetäubling. Auch einige Blutrote Röhrlinge ließen sich - erstmals seit drei Jahren wieder - finden. Die meisten blieben jedoch stehen, da sie noch zu klein waren.
Auf dem parallel verlaufenden Weg - hauptsächlich Kiefern, vereinzelt Birken und Eichen - zurück zum Auto fand ich dann sogar
noch einen vereinzelten Butterpilz. Es geht also auch bei uns langsam los mit den Pilzen. Aber nur an Stellen mit viel Moos und
Wegen, wo die Sonne nicht so durchkommt. Ich bin gespannt, wie es die nächste Zeit weitergeht.
Liebe Grüße von Uwe aus Hannover«
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Foto: Diese drei Riesenboviste hat Gisela im Raum Hannover gefunden, vermutlich in der Eilenriede. Sie brachten 770 Gramm auf die Waage. (Foto © Gisela)
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Andreas schreibt am 4. Juli 2020:
»Hallo,
ich war heute zum ersten Mal in diesem Jahr in meinem Lieblingswald, und zwar im niedersächsischen Teil des Harzes, bei Bad Harzburg, Richtung Torfhaus.
Ich fand drei schon etwas angeknabberte Schusterpilze, einen schönen Steinpilz, zwei etwas mickrig geratene Maronen und jede Menge Perlpilze. Unter ihnen befanden sich reichlich unversehrte, so dass sich ihre Lese lohnte. Auf dem Foto (rechts) ist mein Gesamtfund zu sehen.
Die Waldlandschaft sieht erschreckend aus, der Wald stirbt großflächig ab. Wenn das so weitergeht, ist der Oberharz in fünf Jahren kahl.
Trotzdem: allen ein schönes Wochenende!
Grüße Andreas«
(Foto © Andreas)
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Georg schreibt am 25. Juni 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
da mich momentan meine Bandscheibenvorfälle plagen und ich festgestellt
habe, dass das Laufen im Wald einen positiven Effekt hat, trieb es mich
wieder an meine Pilzstellen im Landkreis Goslar.
Und endlich sind die Sommersteinpilze (z. B. 1. Foto rechts) da! Zwei Dutzend wanderten in mein Körbchen. Wobei ich gestehen muss, dass wegen der Maden nur noch die Hüte verwertbar waren. Gut brauchbar war hingegen Handvoll Frauentäublinge und Fleischroter Speisetäublinge. Vom überschaubaren Schneckenfraß abgesehen, waren sie anstandslos.
Trotz des Ausschusses bei den Sommersteinpilzen kam auf meinen Dörrautomaten ganz schöne Arbeit zu (2. Foto rechts).
Mit freundlichen Grüßen Georg«
(2 Fotos © Georg)
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Foto: Ein leckeres Gericht aus Stadtchampignons mit Bärlauchpesto sowie einem Salat, lieblich dekoriert mit Blüten einer Platterbse, hat Christine zubereitet. (2 Fotos © Christine)
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Christine schreibt am 22. Juni 2020:
»Guten Tag Heinz-Wilhelm,
in der vergangenen Woche hat es hier in Hannover bei Tagestemperaturen im Bereich 15 bis 20 Grad Celsius endlich einige Male geregnet.
Am sonnigen Freitag fand ich auf einem kürzlich gemähten Grünstreifen neben einer Straße mehrere frisch hervorgekommene Champignons. Wegen ihrer speziellen Merkmale (abgeflachter Hut, sehr stabiler, trichterförmig nach oben gerichteter Stielring, keine Verfärbung am Schnitt, Fundort) gehe ich davon aus, dass es Stadtchampignons waren.
Sie fanden sofort Verwendung in einem leckeren vegetarischen Abendessen mit selbstgemachtem Bärlauchpesto.
Liebe Grüße aus Hannover von Christine«
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Foto: Stadtchampignons sind wohlschmeckende, sehr fleischige und vor allem kraftvolle Pilze. Weil sie sogar eine Asphaltdecke durchbrechen können, werden sie auch Straßenchampignons genannt. Mehr dazu hier, Tageseintrag vom 21. September 2017.
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Foto: Zwei kleine Steinpilze, ein Frauentäubling und drei Rotfüße, das war alles, was die Schnecken und Maden für Georg übrig gelassen hatten. Besonders ärgerlich, dass sie auch einige Steinpilze bis zur Unbrauchbarkeit runtergefressen hatten.
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Georg schreibt am 19. Juni 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
nach den unwetterartigen Regenfällen der letzten Tage geht es im Landkreis Goslar so ganz langsam los.
Beeilen muss man sich trotzdem, denn die Schnecken haben offensichtlich Hunger. So fand ich heute etliche Steinpilzreste, die bis auf den Stiel weggefressen waren. Den Frauentäublingen erging es nicht besser.
Auf dem Pilzkorb sieht man meine bescheidene Ausbeute, zu der neben zwei kleinen Steinpilzen (z. B. Foto rechts) und einem Frauentäubling noch drei Rotfußröhrlinge gehörten. Die Pilze werden in einem Omelett Verwendung finden.
Mit freundlichen Grüßen Georg«
(2 Fotos © Georg)
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Gisela schreibt am 20. Mai 2020:
»Hallo, liebe Pilzfreunde!
Morcheln und Mairitterlinge sind an den mir bekannten Stellen in diesem Jahr bislang nicht erschienen und werden das wohl kaum noch tun.
Schwefelporlinge (z. B. Foto rechts) sah ich hingegen gestern gleich an vier verschiedenen Bäumen. Der Sachverständige im Mykologischen Informationszentrum in Wismar hat beobachtet, dass kein gutes Pilzjahr zu erwarten ist, wenn es im Frühling viele Schwefelporlinge gibt.
Abwechslung bei Pilzgerichten dürfte daher zunächst nur in unterschiedlicher Zubereitungsart der Schwefelporlinge möglich sein. Genug zum Experimentieren gibt es ja.
Viele Grüße aus Hannover von Gisela«
(Foto © Gisela)
Liebe Gisela,
ich fürchte fast, der Experte aus Wismar hat recht. Schwefelporlinge zehren von der in den Bäumen steckenden Feuchtigkeit und sind deshalb viel weniger und nur indirekt auf Regen angewiesen. Wenn sie so auffällig dominant auftreten, heißt das, dass es vielen Bodenpilzarten an Feuchtigkeit fehlt.
Da alle bedeutenden Wetteragenturen einen sehr trockenen, langen Sommer ohne nennenswerte Niederschläge für Mitteleuropa voraussagen, wenn auch tendenziell ohne neue Rekordtemperaturen, muss man eher skeptisch sein. Lokal sollte es dennoch hier und da für passables Pilzwachstum reichen.
In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg und Freude bei Deinen Gängen wünscht Dir
mit herzlichen Grüßen Heinz-Wilhelm
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Georg schreibt am 17. Mai 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
da im Pilzticker Niedersachsen seit Februar nichts mehr gemeldet wurde, muss ich wohl mal ran.
Letzte Woche hatte es bei uns im Landkreis Goslar etwas geregnet, folglich musste ich heute nach der Arbeit meinen kleinen Pilzkorb ausführen und nachsehen, ob sich nicht ein wenig darin sammeln würde.
Kurzum, es war ein schöner Spaziergang, der mit vier Maipilzen (Foto rechts) und einem Beutel voll Bärlauch endete. Wie man erkennen kann, reichte der Regen zum spärlichen Wachstum also aus, konnte aber die leichten Trockenschäden der Pilze nicht verhindern. Ein paar Tage warmer Landregen wären schön.
Mit freundlichen Grüßen Georg«
(Foto © Georg)
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Liebe Pilzfreunde,
ich möchte an dieser Stelle kurz darauf hinweisen, dass der Gasthof Schellental in Bad Pyrmont eine ausgesprochen pilzfreundliche Gastronomie pflegt und einen Besuch wert ist.
Foto: Obwohl Judasohren nach nichts schmecken, werden sie dank der kräftigen Note eines Pestos geschmacklich gewiss gut aufgewertet. Christine hat das vegane Essen jedenfalls prima geschmeckt. (3 Fotos © Christine)
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Christine schreibt am 17. Februar 2020:
»Guten
Tag
Heinz-Wilhelm,
in den vergangenen Tagen hat es hier in Hannover bei Temperaturen über null, aber unter zehn Grad Celsius bei stürmischem Wind immer wieder sehr ergiebig und anhaltend geregnet. Erfahrungsgemäß ist das das Lieblingswetter der Judasohren.
Am sonnigen Montag
war ich mit meinem
Gefährten
im Mischwald nordöstlich von Hannover unterwegs. Tatsächlich
fanden
wir an einem umgestürzt daliegenden und bereits völlig
entrindeten
Laubholzstamm eine umfangreiche
Ansiedlung von frischen
Judasohren in allen
Entwicklungsstadien. Einige
größere Exemplare haben wir mitgenommen und
für ein vegetarisches Abendessen mit selbstgemachtem
Kräuterpesto
verwendet. Lecker!
Liebe Grüße aus Hannover von Christine«
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Foto: Der hingestreckte alte Stamm war übersät von Judasohren...,
Foto: ...die bei näherer Betrachtung großenteils dicht an dicht saßen.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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