Pilzticker Niedersachsen 52
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Foto: Kein voller Korb - und dennoch war Uwe mit diesem Pilzgang mehr als zufrieden. Nicht nur, weil er einige seiner geliebten Edelreizker gefunden hatte. Sondern auch, weil er auf dem Parkplatz nette Bekanntschaft mit drei Pilzticker-Lesern machen konnte, die sich freuten, ihn sozusagen auf frischer Tat kennengelernt zu haben. (3 Fotos © Uwe)
Pilzticker Niedersachsen 52
Uwe schreibt am 29. September 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,
eine kleine Feierabendrunde im Mischwald bei Burgwedel brachte zwar keine große Pilzvielfalt, aber drei sehr schöne Erlebnisse.
Der Regen vom Samstag hat den Boden gut durchfeuchtet, aber das Pilzwachstum noch nicht sonderlich angeregt. Röhrlinge fand ich keinen einzigen, dafür aber ein paar schöne Täublinge; Buckeltäublinge und je einen Fleischfarbenen Speisetäubling und einen Blaugrauen Reiftäubling.
Der eigentliche Grund meiner spontanen Pilzrunde war am Montag im Pilzticker der Hinweis von Agnes an mich, dass es in der Heide mit den Edelreizkern richtig losgeht. Und auch ich wurde heute zu meiner Freude fündig. Dank Dir, Agnes. Da werde ich wohl am Wochenende mal mein Glück in Berkhof versuchen.
Das zweite schöne Erlebnis war zwar nicht für den Sammelkorb, aber fürs Fotoalbum. Zum einen fand ich einen wunderschönen Fliegenpilz wie aus dem Bilderbuch (Foto rechts) und zum anderen ein schönes Fotomotiv eines großen Büschels von Ziegelroten Schwefelköpfen an einem von Moos bedeckten Baumstumpf (Foto weiter unten).
Und dann auf dem Waldparkplatz...
Das Schönste aber war ein charmant-lustiges Erlebnis zum Schluss am Auto. Drei nette Pilzammler waren vor mir am Parkplatz angekommen. Neugierig fragte ich, ob ich einen Blick in ihren Sammelkorb werfen dürfe. Wir unterhielten uns etwas über Pilze und vor allem über die Edelreizker, wie sie schmecken und wie man sie am besten zubereitet.
Da fragte mich eine der beiden Damen, ob ich zufällig der Uwe
aus Hannover vom Pilzticker Niedersachsen sei. Als ich dies bejahte,
mussten wir alle schmunzeln. Wie Sie darauf kam? Ob es an den
Edelreizkern oder vielleicht am Sammelkorb lag, den sie eventuell
wiedererkannt hat, vergaß ich leider zu fragen.
Ich kann nur wieder einmal feststellen, daß Pilzesammeln immer wieder ein schönes Erlebnis ist.
In diesem Sinne einen lieben Gruß vor allem auch an Agnes und den drei Pilzfreunden aus Burgwedel von Uwe aus Hannover«
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Foto: Vom Genuss Ziegelroter Schwefelköpfe wird dringend abgeraten. Sie enthalten Hämolysine, die eine Zersetzung der roten Blukörperchen bewirken können, und Agglutinine, die die roten Blutkörperchen zerklumpen können. Diese Gifte sind zwar nicht hitzestabil, zerfallen also beim Braten oder Kochen, doch es wird davon ausgegangen, dass ein Rest der Gifte stabil und damit wirksam bleibt.
Die Ziegelroten Schwefelköpfe sind viel seltener als ihre ebenfalls giftigen Geschwister, die Grünblättrigen Schwefelköpfe, die schwere Magen-Darm-Schmerzen und -Probleme über 2 bis 3 Tage auslösen.
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Foto: Dieses Prachtexemplar von einem Lungenseitling hatte einen Durchmesser von 22 Zentimetern! Noch genießt es die schöne Aussicht an seinem abgestorbenen Erlenstamm... (3 Fotos © Christine)
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Christine schreibt am 29. September 2020:
»Guten Tag Heinz-Wilhelm,
nach stundenlangen ergiebigen Regenfällen waren mein Gefährte und ich am Sonntag zu Fuß im mit Mischwald bestandenen Moorgebiet nordöstlich von Hannover unterwegs. Eigentlich hatten wir gehofft, hier frische Birkenpilze und womöglich auch Rotkappen und Maronen zu finden. Leider gab es aber überhaupt keine Röhrlinge; von ein paar Steinpilzen sahen wir nur noch die matschigen Überreste.
Trotzdem war unsere Pilzsuche letztlich erfolgreich: an einem abgestorbenen, aber noch aufrecht stehenden schlanken Erlenstamm wuchs eine Ansammlung von Lungenseitlingen.
Obwohl der größte Fruchtkörper im Durchmesser erstaunliche 22 Zentimeter maß, waren alle Pilze wunderbar knackig, saftig und frisch. Sie ergaben ein köstliches Abendessen.
Liebe Grüße aus Hannover von Christine«
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Foto: Lungenseitlinge schmecken ausgezeichnet. Wir sehen sie hier angerichtet mit Bratkartoffeln. Links ein gemischter Blattsalat mit zwei Blüten der Kapuzinerkresse.
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Foto: Die Lungenseitlinge sind gesäubert und fertig zum Braten. Roh darf man diese Pilze nicht essen, sie enthalten Hämolysine, die das Blut zersetzen können. Unter Erhitzung zerfallen sie.
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Agnes schreibt am 28. September 2020:
»Liebe Pilzfreunde,
am Sonntag war ich in der Heide im Landkreis Gifhorn. Gefunden habe ich zwar keine einzige Marone und auch keinen Steinpilz, dafür aber unzählige Edelreizker, die ich nur so abernten konnte.
Da die orange milchenden Reizker ja alle genießbar sind, habe ich auch welche mitgenommen, die vielleicht Kiefernreizker oder Spangrüne Reizker heißen. Da bin ich in der Bestimmung nicht so sicher. Es gab auch einige Butterpilze und einen einzelnen Pfifferling.
Da es zu viele Reizker für uns waren, habe ich die lieben älteren Damen in unserer Nachbarschaft beschenkt.
Meine Frage: Sind die Reizker gut einzufrieren oder anderweitig zu konservieren?
Tipp für Uwe, der ja auf die Edelreizker wartet: Im Waldgebiet nördlich von Leiferde habe ich mein Körbchen gefüllt.
Liebe Grüße Agnes«
(2 Fotos © Agnes)
Liebe Agnes,
man kann Reizker einfrieren, doch das wäre fast verschenkt. Denn viel besser ist es, sie sauer in Essig oder in Olivenöl einzulegen, denn sie gehören zu den klassischen Einlegepilzen. Näheres hier.
Guten Erfolg und herzliche Grüße, Heinz-Wilhelm
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Foto: Vier Edelreizker. Sie sind sicher an ihren Grübchen am Stiel zu erkennen, die einen hell-dunklen Kontrast zeigen. Hier ist das nicht zu sehen. Doch die Kiefernnadeln ringsum geben Aufschluss, denn diese Pilzart ist streng an Kiefern gebunden.
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Foto: Trotz zweiwöchiger hartnäckiger Trockenheit ging Uwe nicht mit leerem Korb nach Hause. Nun setzt er sogar auf seinen Lieblingswald bei Berkhof, wo er seine geliebten Edelreizker zu finden pflegt. Alles hängt vom erhofften Regen ab. (2 Fotos © Uwe)
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Uwe schreibt am 24. September 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde.
die zweite Woche in Folge herrscht bei uns Trockenheit. Trotzdem habe ich heute nach Feieraben wieder einen kleinen Abstecher in den Fichten-und Mischwald bei Burgwedel gemacht.
Bis auf ein paar leicht feuchte Moosflächen ist der Boden mittlerweile knochentrocken. Dennoch ging ich auch diesmal nicht mit leerem Korb nach Hause. So konnte ich einen Steinpilz, einen Flockenstieligen Hexenröhrling, einen Fichtenreizker und dazu ein paar Maronen, Goldröhrlinge, Butterpilze, Perlpilze, Kuhröhrlinge, Buckeltäublinge und Schopftintlinge finden.
Für das Wochende ist ja Regen angesagt. Ich hoffe, es werden mehr als die paar Tropfen heute Morgen. Dann könnte es vielleicht in ein bis zwei Wochen auch in meinem Lieblingswald bei Berkhof mit Pilzen klappen. Denn dort gibt es meine Lieblingspilze (Edelreizker und eine Vielzahl an Täublingen). Momentan brauche ich es in dem sandigen Kiefernwald nicht zu versuchen.
Liebe Grüße von Uwe aus Hannover«
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Foto: Wir sehen Maronenröhrlinge, Perlpilze und einen Fichtenreizker sowie 2 Schopftintlinge und je einen Steinpilz und Flockenstieligen Hexenröhrling (oben von links); je zwei Buckeltäublinge und Kuhröhrlinge, 3 Butterpilze und Goldröhrlinge (unten von links). Kein schlechter Fund für die lange Trockenheit!
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Foto: Interessant an diesem Korb sind die Reizker. Es dürften die Kiefern- oder Edelreizker sein, die Uwe - neben Fichtenreizkern - gefunden hat. Unter den Edelreizkern gibt es die Spangrünen, die mehr Grün- als Orangeanteile an der Hutfarbe haben und damit optisch außergewöhnliche Pilze sind. Und außergewöhnlich gut schmecken. (3 Fotos © Uwe)
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Uwe schreibt am 19. September 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,
trotz einer Woche Trockenheit und sommerlichen Temperaturen habe ich
mich gestern zum Feierabend wieder einmal in den Wald bei Burgwedel begeben. Viel
Hoffnung hatte ich ja nicht.
Zu meinem Erstaunen wurde ich in dem Fichtenwaldstück dennoch ausgiebig fündig. Die Feuchtigkeit der Nächte konnte sich in den Moosflächen scheinbar halten.
Auch an Stellen nur mit Laub und Nadelstreu fand ich reichlich. Hier litten die Pilze allerdings allesamt an extremen Trockenschäden.
Dennoch konnte ich in meinem Korb gute Ausbeute verstauen, en détail sieben Steinpilze, achtzehn Maronen (z. B. Foto rechts), einen Flockenstieligem Hexenröhrling, zehn Kuhröhrlinge und fünf Fichtenreizker, die ich in diesem Waldstück noch nie gefunden habe.
Auf dem Waldweg fand ich im Gras noch einen Fleischfarbenen Speisetäubling, einen Perlpilz, fünf kleine feste Goldröhrlinge und vier Schopftintlinge.
Auf dem Rückweg zum Auto (sandiger Boden und
hauptsächlich Kiefern und Eichen) fand ich dann auch vier meiner so
geliebten Edelreizker und noch einen Butterpilz. Wenn es jetzt endlich
mal ausgiebig regnen würde, würde das Pilzwachstum nach meiner Einschätzung regelrecht explodieren. Dann könnte es ein Traumpilzjahr werden.
In diesem Sinne, liebe Grüße von Uwe aus Hannover«
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Foto: Steinpilz und Marone auf Du und Du. Uwe beendete die Nachbarschaft mit seinem oben am Korb steckenden Pilzmesser.
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