Pilzticker Niedersachsen 60
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Übersicht aller bisherigen Niedersachsen-Pilzticker
Foto: Von den vielen Samtfußrüblingen sind nur noch die Hüte übrig geblieben. So ist es richtig, denn die Stiele sind für den Verzehr kaum geeignet, weil sie zu hölzern sind. (2 Fotos © Gisela)
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Gisela schreibt am 27. Dezember 2020:
"Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzbegeisterte,
auf einer Länge von ca. 50 Metern entlang eines Weges in der Eilenriede habe ich am 1. Weihnachtstag die bereits observierten Samtfußrüblinge und dazu an mehreren anderen gefällten Baumstämmen viele weitere entdeckt und mitgenommen. Das war ein schönes Weihnachtsgeschenk der Natur. Etliche aus der Borke hervorlugende Winzlinge werden in der nächsten Zeit erntereif sein.
30 tote Rotbuchen im Deister! Wie schrecklich! In anderen Wäldern sah ich in den letzten Jahren Ähnliches.
Ich hoffe, dass alle, die regelmäßig diese Seite lesen, und Heinz-Wilhelm, der dafür sorgt, dass das möglich ist, ein schönes Weihnachtsfest hatten. Für 2021 wünsche ich uns allen ein coronafrei werdendes Jahr!
Viele Grüße aus Hannover von Gisela"
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Foto: Sie waren nach einer Zeit der Observierung nun groß und reif für die Ernte geworden, die schönen Samtfußrüblinge, die hier mit einer Schmetterlingstramete konkurrieren.
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Foto: Bei Christine gab es ein festliches vegetarisches Abendessen: gebratene Waldpilze mit Apfelrotkohl, Wildreis und Meerrettichsoße. Dazu frischen gemischten Salat mit Walnussöl-Ingwer-Vinaigrette. (2 Fotos © Christine)
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Christine schreibt am 27. Dezember 2020:
"Guten Tag Heinz-Wilhelm,
am zweiten Weihnachtsfeiertag war ich mit meinem Gefährten im Moorgebiet nordöstlich von Hannover zu Fuß unterwegs. Es war die letzten Tage recht kühl – etwa plus 10 bis etwa minus 3 Grad Celsius - und mit teils kräftigen Regenschauern „winterpilzfreundlich" gewesen. Deshalb haben wir an hingestreckten Erlen nach Seitlingen geschaut.
Dort, wo wir unlängst noch wie berichtet auf „Nachwuchs" gehofft hatten, war dieser leider schon von Mäusen verzehrt worden. Dafür fanden wir an mehreren anderen Erlen kleine, frische Fruchtkörper von Lungen- und Austernseitlingen. Die größeren Büschel haben wir mitgenommen.
Sie ergaben fein geputzt und zusammen mit ein paar getrockneten, eingeweichten Judasohren für uns ein festliches, vegetarisches Abendessen.
Ihnen und allen Pilzfreunden wünsche ich ein paar ruhige, erholsame Tage zwischen den Jahren und ein schönes, ertragreiches Pilzjahr 2021.
Bleiben Sie gesund und zuversichtlich.
Liebe Grüße aus Hannover von Christine"
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Foto: Die größeren Büschel von Austernseitlingen wie dieses hat Christine mitgenommen.
Matthias schreibt am 25. Dezember 2020:
»Frohe Weihnachten an alle Pilzsammler und vor allem an dich, Heinz-Wilhelm!
Es sollte ein fröhlicher Weihnachtsgang im lichtdurchfluteten Deister werden. Doch leider musste ich zum Ende meiner Runde ein trauriges Bild ertragen. Vor mir lagen ca. 30 frisch gefällte Rotbuchen.
Es war ein kleiner Trost, dass ich zwischen den dicken Baumstämmen noch einige Trompetenpfifferlinge finden konnte. Da ich nicht die Hoffnung habe, dass Rückepferde eingesetzt werden, wird es wohl nicht lange dauern, bis schweres Gerät eingesetzt wird, um die großen Baumstämme abzutransportieren.
Hoffentlich verrotten sie
nicht wie ein bereits aufgestapelter Haufen am Wegesrand, der hier seit drei Jahren liegt.
Festzuhalten bleibt, dass damit wieder ein wunderschönes Pilzgebiet vernichtet wurde.
Somit werde ich mir die letzten Trompetenpfifferlinge am Rehrücken mit ein wenig Wehmut schmecken lassen.
Liebe Grüße Matthias«
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2 Fotos: Ein trauriger Anblick - und noch ein trauriger Anblick. Was wir hier sehen, nennt die behördliche Obrigkeit allen Ernstes »Forstwirtschaft« oder »Waldbewirtschaftung«. Kraut- und Rübenwirtschaft wäre noch ein harmloser angemessener Ausdruck.
Noch schlimmer aber ist es, wenn selbst ernannte »Naturschützer« oder »Umweltschützer« über den kleinen arglosen Pilzsammler herfallen, weil der angeblich das vorgeschriebene Sammellimit überschritten hat. Warum wenden diese hypermoralisierenden »Umweltschützer« sich eigentlich nie an die Waldeigentümer bzw. Betriebe, die für Zumutungen wie die hier ersichtlichen mit der großflächigen Zerstörung einer über viele Jahrzehnte gewachsenen Waldlandschaft verantwortlich sind? (3 Fotos © Matthias)
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Gisela schreibt am 18. Dezember 2020: in der Eilenriede in Hannover entdeckte ich gestern an der bekannten Stelle die ersten Samtfußrüblinge en miniature (Foto rechts). Noch in diesem Jahr dürften sie erntereif werden. Am Mittellandkanal sah ich heute zwei einsame Schopftintlinge. (Foto © Gisela) Pilzticker Niedersachsen 60 |
Foto: Da ist allerhand zusammengekommen an frischen Judasohren. Die späten Ziegenlippen waren zahlenmäßig nicht ganz so viele...
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Agnes schreibt am 15. Dezember 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,
auf einer Runde im südwestlichen Elm fand ich heute schöne Judasohren an einem alten Holunderstamm und, oh Wunder, noch drei kleine knackige Ziegenlippen.
Die Judasohren nehme ich gerne in einer chinesischen Pfanne oder in der Hühnersuppe. Einen Teil aber werde ich gesäubert und getrocknet zu Weihnachten einer Freundin schenken, die diese Pilze sehr schätzt.
Liebe Grüße, Agnes aus Sickte«
(2 Fotos © Agnes)
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Matthias schreibt am 6. Dezember 2020:
»Herzliche Grüße zum Nikolaustag aus dem diesigen Deister.
Nun hat es doch noch geklappt mit meinen geliebten Trompetenpfifferlingen. Wie letztes Jahr, zeigen sie sich auch diesmal wieder an den altbekannten Stellen. Zudem fanden wir noch 1 Semmelstoppelpilz, schöne Stockschwämmchen, 1 Lärchenröhrling und 3 Austernseitlinge.
Der gewünschte Dezembersteinpilz war leider durch den Frost der letzten Tage nicht mehr zu gebrauchen, ebenso 3 Maronen und ein letzter Flockenstieliger Hexenröhrling.
Die herbeigesehnten Herbsttrompeten werden sich wohl nicht mehr einstellen. Dennoch war es ein wunderschöner Marsch durch den sauerstoffreichen, diesigen Deister. Eine Wohltat, nicht nur für unsere Lungen.
Wir wünschen dir und allen begeisterten Pilzsammlern ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Liebe Grüße, Matthias«
(2 Fotos © Matthias)
Lieber Matthias,
das wünsche ich auch Dir und Deinen Lieben. Der Deister ist ein herrliches Pilzterrain - und nicht nur das. Habe schönste Erinnerungen an zwei Volksläufe in Bredenbeck, an denen ich anfangs der 1980er Jahre teilgenommen hatte. Laufen in wunderbarer Waldlandschaft!
Geruhsame und besinnliche Wintertage - und freudiges Wiederlesen im nächsten Jahr!
Beste Grüße, Heinz-Wilhelm
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Foto: Mit allem hatte Uwe gerechnet, aber nicht mit so gut gefüllten Pilzkörben zum 1. Advent. (4 Fotos © Uwe)
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Uwe schreibt am 29. November 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm, liebe Pilzfreunde,
die tollen Reizkerfunde von Agnes haben mich am Samstag in
Begleitung meines Neffen wieder in meinen Stammwald nach Berkhof
gelockt.
Die letzten Tage und Nächte war es schon ziemlich kalt, so dass ich, Frostschnecklinge ausgenommen, keine große Hoffnung auf Funde hatte. Doch ich wurde wieder einmal angenehm überrascht.
Die beinahe erwarteten Frostschnecklinge machten sich sehr rar oder waren schon überständig. Aber vielleicht doch ein paar Edelreizker...?
Also auf zu meinen vertrauten Reizkerstellen. Und tatsächlich, Edelreizker in bester Qualität ließen sich finden. Aber nicht nur sie: auch Maronen, Sandröhrlinge, drei Butterpilze, Buckeltäublinge und sogar noch ein Perlpilz, alle knackig, jung und frisch, wanderten in unseren Korb.
Auf dem Rückweg meinte mein Neffe: »Kommen wir nicht gleich an die Stelle, wo bei unserer letzten gemeinsamen Tour die Hexenröhrlinge standen?« »Junge«, antwortete ich, »wir wollen unser Glück mal nicht zu sehr strapazieren. Das wäre ja ein Ding, wenn wir so einen Fund noch hätten!«
Da lächelte mich linker Hand vor einem Gebüsch ein schöner Täubling an, den ich mir holte. Als ich mich umwandte, traute ich meinen Augen kaum: Pascal kniete schmunzelnd auf dem Weg und hielt einen stattlichen Flockenstieligen Hexenröhrling in der Hand. Ist es nicht verrückt, was einem das Pilzesammeln so alles an Überraschungen beschert?!
Nach knapp vier Stunden
machten wir uns, überwältigt von diesen tollen Spätfunden, wieder auf den
Heimweg.
Liebe Grüße aus Hannover von Uwe und Pascal«
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Foto: Die knackigen Maronenröhrlinge standen dicht an dicht. Besser können sie auch im September oder Oktober kaum wachsen.
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Foto: Mit einem Dickröhrling wie einer Flockenstieligen Hexe hatte Uwe nun gar nicht mehr gerechnet. Doch Neffe Pascal hatte es geahnt...
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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