Pilzticker NRW 2
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Der Pilz-Rudi schreibt am 19. Oktober 2012:
"Pilze satt vor der Haustür! Eigentlich sollte es nur ein Waldspaziergang mit Frau und Tochter werden, heraus kam ein leckeres Pilzgericht für Papa. Im Topf waren Maronen, Rotfußröhrlinge, Violetter Lacktrichterling, junger Hallimasch und ein großer Grauer Wulstling.
Letzterer war auch der Grund, warum meine Frau nicht wirklich partizipieren wollte, denn unsere Tochter wiederholte den ganzen Rückweg immer und immer wieder ein Wort: "Pantherpilz";-)!!!
War aber keiner!
Gruß an alle Pilzfreunde aus dem schönen Wuppertal-Cronenberg!
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Ihn hat der Pilz-Rudi heute geerntet: Ein Grauer Wulstling. Wir sehen: Er hat schmutziggraue Hüllreste auf dem Hut und...
...einen ungerieften Hutrand.
Dafür aber eine schön geformte, anfangs geschwungen abstehende, immer geriefte Manschette - ein "Plisséeröckchen". Die Hüllflocken des Pantherpilzes sind hingegen weiß und oft konzentrisch geordnet, der Hutrand ist deutlich gerieft und seine Manschette ist "unordentlich", wie verkümmert - und ungerieft.
(2 Fotos © Rudi)
Silvia schreibt am 17. Oktober 2012:
"Hallo, liebe Pilzfreunde,
ich war endlich wieder in meinem Uniwald unterwegs am Wochenende und es stimmt: Suchen musste man nicht mehr! Man musste aufpassen, wo man hintrat (keine Übertreibung!). Die Witterung stimmte einfach und Sonntag war ein optimaler Tag!
Viele unterschiedliche Pilze befanden sich am Ende unter meiner "Ernte". Es war förmlich so, als habe die Natur darauf gewartet, ihre Früchte feilzubieten. Also, ich fand neben den erwarteten Maronen, Rotfußröhrlingen und ähnlichen Röhrlingsarten diesmal ganze Felder von Hallimasch, wobei ich über die Vielfalt der Färbungen erstaunt war. Sie sprossen scheinbar überall aus dem Waldboden, auf unterirdischem, faulendem Holz wachsend. Ich fand zwei Steinpilze an der mir bekannten Stelle wie jedes Jahr, aber endlich auch wieder Stockschwämmchen.
Foto: Ein feiner brauner Stielring, darunter ein dunkel-samtiger Stielteil, darüber ein heller Stielteil, dazu meist hygrophane, also wasserbedingt helle und dunkle Zone am Hut: das sind die Hauptmerkmale des Stockschwämmchens. Man muss sie unbedingt kennen, um sie sicher von dem sehr gefährlichen Nadelholz- oder Gifthäubling unterscheiden zu können.
(Foto © p-p-s.com)
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Ferner schossen Violette Lacktrichterlinge überall aus dem Waldboden. Außerdem gab es Waldegerlinge und
Grünspanträuschlinge, Pfifferlinge und Safranschirmlinge. Oh, ich
vergaß noch den meist herrlich nach Anis duftenden Aniszähling, den man allerdings nur jung essen sollte. Sowie die Bauchwehkoralle und etliche
Täublingsarten.
Ich fand aber auch Gelbe Knollenblätterpilze, einige Boviste und viele
mir unbekannte Lamellenpilze, darunter aber auch Faltentintlinge. Sie darf man auf keinen Fall bei Alkoholgenuss essen.
Ich begegnete einem anderen Pilzsammler, der, wie er mir sagte, diesmal in fremdem Revier unterwegs war und einen Korb Hallimasch geerntet hatte. Es waren so viele, dass er seine Ernte zufrieden beendete.
Einige Spaziergänger sprachen mich an und wollten interessiert in meinen Korb sehen, ein junges Paar bat um eine kleine "Lehreinheit" bzgl. der Pilze, die ich bereits in meinem Korb hatte. Gibt es mehr essbare als giftige Pilze? Worauf muss man achten? Welche Merkmale sind ausschlaggebend?
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Foto: Auch Hallimasch gehörten zu Silvias üppiger Sonntagspilzausbeute. In der norditalienischen Pilzküche sind sie als (Haupt-)Beigabe zu Nudelgerichten ungemein begehrt. Da es sie in Italien weniger gibt, bevölkern italienische Sammlertrupps mitunter ganze Waldstriche Bayerns und Baden-Württembergs, um Hallimasch zentnerweise zu ernten.
Ich wurde gefragt, ob ich nicht Lust hätte, einer Pfadfindergruppe mal auf einem Waldausflug die Pilze zu erklären. Es sei ja ein fast ausgestorbenes Hobby und sicher schön, Kindern diese alte Tradition und den Wald und seine Ökologie auf diese Weise näherzubringen.
Am Ende hatte sich also eine üppige Mahlzeit angesammelt, die für sechs Personen reichte. Natürlich klassisch mit Bratkartoffeln. Die Hallimasch, die ich mitgenommen hatte, habe ich von den anderen getrennt, abgebrüht und eingefroren - sonst wär es einfach zuviel gewesen. Ich hatte dennoch nicht das Gefühl, zuviel geerntet zu haben, viele habe ich stehen gelassen.
Eine so erfolgreiche Ernte hatte ich schon lange nicht mehr!
Außerdem habe ich mich über die vielen Sorten gefreut, die ich sonst eher selten finde und konnte so mein Wissen und meine Erfahrung ausweiten. Ich vermute, dass auch dieses Wochenende erfolgsversprechend ist - es hat hier geregnet und morgen soll es wieder mild werden.
Viele Grüße,
Silvia"
Liebe Silvia,
herzlichen Dank für diesen stimmungsvollen und anregenden Pilzgang, der uns beinahe das Gefühl gibt, dabei gewesen zu sein!
Viele Grüße von Heinz-Wilhelm
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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