Pilzticker NRW 29
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Übersicht aller bisherigen NRW-Pilzticker
Andreas schreibt am 12. Juli 2018:
»Lieber Heinz Wilhelm,
Ich grüße Sie recht herzlich!
Die letzten Wochen waren bei uns in der Region Aachen/Voreifel sehr sehr trocken, so dass es keine nennenswerten Pilzfunde gab. Allerdings lockt der Wald ja trotzdem und so habe ich mich mal weiter in den umliegenden Wäldern umgeschaut.
Dabei habe ich einen Pilz entdeckt, den ich wirklich nicht selbstständig bestimmen kann. Ich habe mein Buch mehrere Male durchgeblättert und das Internet durchforstet, aber einen durchschlagenden Hinweis habe ich nicht finden können.
Also, wir haben in einem Laubwald einen Pilz gefunden, der einem Steinpilz sehr ähnlich sieht. Allerdings war die Röhrenfarbe extrem gelb. Ich glaube, man nennt diese Farbe Chromgelb. Dieses Gelb habe ich bisher nur sehr selten bzw. noch nicht an einem Röhrenpilz gesehen. Es ist kein einfaches blasses Gelb oder ein gelbgrünes Oliv, wie man es kennt, sondern knallgelb.
Hutfarbe: Hellbraun
Röhrenfarbe: Leuchtend gelb, chromgelb
Stiel: Weißgelb mit weißem Netz
Basis: Keine Knolle
Geruch: Mild, angenehm.
Vorkommen: Laubwald, Rotbuche
Vielleicht können Sie ja weiterhelfen.
Mit ganz freundlichen Grüßen, Andreas«
(2 Fotos © Andreas)
Lieber Andreas,
zunächst einmal Glückwunsch zu diesem Fund!
Nach auf diesen zwei Fotos sichtbaren Merkmalen ist dies ein - seltener - Silberröhrling. Dafür sprechen vor allem die rosa überhauchte Stielbasis und die rosa Stielflecken.
Es käme noch der Anhängselröhrling in Frage, auch ein Laubwaldröhrling, der ebenfalls bei Rotbuchen und Eichen wächst. Für einen Anhängselröhrling fehlt hier aber - wie gerade noch zu sehen ist - der typische Appendix, also ein kräftiger wurzelähnlicher Anhang am Stielende. Hier aber ist der Stiel eindeutig abgeschlossen.
Auf Druck müssten die Röhren beim Silberröhrling sofort intensiv grünblau anlaufen. Das Stielfleisch färbt auf Schnitt nur mäßig blau (an der Stielbasis auch rötlich) und entfärbt sich später wieder.
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
Pilzticker NRW 29
Foto: Diesen schönen Steinpilz fand Andreas im Randbereich von Fichten. Zur Entspannung beim Waldgang kam damit noch ein schönes Erfolgserlebnis. (Foto © Andreas)
Pilz-Ticker-NRW
Andreas schreibt am 21. Juni 2018:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
gestern habe ich mich nach der Arbeit, eher zur Entspannung, noch in den Wald aufgemacht. Und zwar in der Voreifel, in der Nähe von Aachen. Mit ein klein wenig Verpflegung im Korb, jedoch wegen der langen Trockenheit ohne große Erwartung, ging es zu den Stellen, an denen ich Steinpilze und Hexenröhrlinge erhoffte.
Leider waren die Hexen, selbst im jungen Stadium, komplett von Schnecken durchlöchert. Nach längerer und genauerer Suche im Dickicht wurde ich dann aber doch noch belohnt. Der erste Steinpilz 2018 stand in voller Pracht (siehe Foto) an einer lichten Stelle bei jungen Fichten im hohen Gras. Es blieb allerdings bei diesem Exemplar.
Auf dem Weg zurück konnte ich aber meinen Augen kaum trauen. Eine riesige Ansammlung von Gallenröhrlingen schmückte den Wald. Leider nichts für die Pfanne, aber sehr schön anzusehen.
Es geht also langsam, aber sicher los. Und selbst ohne den schönen Steinpilz im Korb wäre der Waldgang eine schöne Entspannung gewesen.
Ganz liebe Grüße, Andreas«
Pilzticker NRW 29
Michael schreibt am 16. Juni 2018:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
heute haben wir endlich unsere ersten Pfifferlinge in diesem Jahr gesammelt (Foto rechts). Wir fanden sie in Lennestadt gut versteckt unter dichtem Moos. Verspeisen werden wir sie gleich auf Bauernbrot mit Butter und frischem Schnittlauch. Dazu gibt es einen Wildkräutersalat.
Herzliche Grüße von Anja, Ella und Michael«
(Foto © Michael)
Pilzticker NRW 29
2 Fotos: Die Goldröhrlinge, von denen wir einen auf dem Foto links sehen, markierten eine schon von Weitem sichtbare gerade Linie; der Pilz rechts auf dem Foto, den Andreas nicht kannte, ist ein lupenreiner Perlpilz. Bei ihm ist für Anfänger jedoch besondere Vorsicht geboten, hat doch auch der sehr giftige Pantherpilz Rot-Braun-Töne. Während jedoch die Manschette des Perlpilzes gerieft ist (wie beim Grauen Wulstling), hat der Ring des Pantherpilzes keine Riefung. (2 Fotos © Andreas)
Pilzticker NRW 29
Andreas schreibt am 1. Juni 2018:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
in den letzten Tagen hat es so stark bei uns geregnet, dass sogar Straßen total unter Wasser standen. Doch die starken Regengüsse haben ja auch ihr Gutes.
So starteten mein Bruder und ich erneut in die umliegenen Wälder, um einige Nachfolger der so leckeren Flockenstieligen Hexenröhrlinge zu finden. Ich bedanke mich vielmals für die Unterstützung der Bestimmung dieser Pilze.
Sie stehen ab sofort auf unserem Speiseplan. Ich kann bestätigen, dass ihr festes Fleisch und ihr mild-würziger Geschmack sehr lecker sind. Ein gutes Beispiel dafür, dass vorzügliche Speisepilze nicht nur in der Hochsaison zu suchen sind.
So haben wir also gestern erneut einen Spaziergang durch unsere Wälder unternommen, um zu schauen, ob der Regen dem Pilzwachstum etwas
unter die Arme greifen konnte. Was unsere Hexen betrifft, so konnten wir leider nur ein paar Schnittreste finden.
So haben wir einige uns unbekannte Stellen aufgesucht. Und fanden am Übergang vom Laub- zum Kiefernwald bald Goldiges. Die hellgelben Hüte der Goldröhrlinge waren schon von Weitem gut zu erkennen. Sie zogen sich wie eine gerade Linie durch die Farne, so als würden sie uns den Weg zu den nächsten Stellen zeigen wollen.
Ausgerüstet mit meinem 400 Seiten starken Pilzbüchlein wollte ich den Pilz vor Ort bestimmen. Doch in diesem Buch war dieser Röhrling nicht zu finden, so dass wir die Pilze stehen gelassen haben. Die gelbe Hut- und Röhrenfarbe scheinen allerdings ein eindeutiges Indiz für den Goldröhrling zu sein.
Einige andere Exemplare sind uns noch zu Augen gekommen. Doch derzeit scheinen sich vorrangig die Goldröhrlinge ihren Weg an die frische Luft zu bahnen. Es ist jedenfalls äußerst spannend zu erleben, welche Artenvielfalt die Wälder der Voreifel schon jetzt zu bieten haben.
So wird auch dieses Wochenende noch mindestens ein kleiner Waldspaziergang folgen. Ich wünsche Ihnen und den Lesern viel Spaß beim Suchen!
Mit ganz freundlichen Grüße, Andreas«
Pilzticker NRW 29
Michael schreibt am 31. Mai 2018:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
in den letzten Jahren war es Mitte bis Ende Juni, wo wir immer am gleichen Standort unsere ersten Sommersteinpilze gefunden haben.
In diesem Mischwald im Hawerland (Schmallenberg) wurden wir bereits heute, am 31. Mai, fündig. Gut zwei Wochen früher als gewöhnlich, lugten zwei herrliche Exemplare aus dichtem Laub heraus. Und jetzt freue ich mich auf Anjas wunderbare Steinpilzbutter auf geröstetem Brot mit Kopfsalat, Rauke und Salatgurken aus eigenem Anbau....
Liebe Grüße von Anja, Ella und Michael«
(Foto © Michael)
Pilzticker NRW 29
Foto: Dieser schöne Flockenstielige Hexenröhrling wird doch hoffentlich im Körbchen von Andreas gelandet sein. Schön ist auf dem zweiten Foto das geflockte Muster auf dem Stiel zu erkennen. (2 Fotos © Andreas)
Nachtrag vom 18. Mai 2018:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
zunächst möchte ich ein Lob äußern: diese Pilzseite ist echt schick gemacht! Die Texte im Pilzticker lesen sich zum Teil wie kleine Kurzgeschichten und laden förmlich dazu ein, seinen Pilzhorizont zu erweitern.
Das Pilzesammeln habe ich in den letzten Jahren neu für mich entdeckt. Dies führte dazu, dass ich die zu Fuß erreichbaren Wälder der Eifel durchforste und nun auch sehr gute Stellen für Steinpilze, Maronen, Birkenpilze, Birkenporlinge etc. gefunden habe.
Da ich es kaum abwarten kann, bis die Hochsaison wieder startet, unternehme ich nun auch öfters wieder ein paar Wanderungen in die umliegenden Wälder im Kreise der Voreifel. Und so haben wir, mein Bruder und ich, bereits letztes Wochenende (18.05.2018) ein paar Funde gemacht.
Ein paar prächtige und feste Hexenröhrlinge haben wir gefunden. Es müsste sich um Flockenstielige Hexenröhrlinge handeln. Wir haben einen untersucht; er erwies sich als stark verwurmt, so dass wir die restlichen Exemplare stehen gelassen haben, obwohl sie äußerlich einen guten Eindruck machten. Sollen sich die Wildscheine und Rehe daran erfreuen.
Des Weiteren sind scheinbar auch schon die ersten Birkenpilze dabei zu sprießen. Eigentlich viel zu früh. Doch das nasswarme Klima hier in der Umgebung sorgt wohl für ein frühzeitiges Wachstum der Pilze. Wir haben ihn ebenfalls mitgenommen und getrocknet. Er wird als Zutat für ein selbstgebackenes Brot dienen.
Weitere Pilze sprießen in unserer Umgebung ebenfalls, doch bin ich
längst noch nicht so weit, sie bestimmen zu können.
Auf jeden Fall ist es sehr schön zu sehen, dass die Natur dieses Jahr scheinbar wieder reichlich Pilze sprießen lässt.
Mit ganz freundlichen Grüßen Andreas«
Pilzticker NRW 29
Merlin schreibt am 16. April 2018:
»Hallo,
ermutigt durch die Funde in Süddeutschland, halte ich seit ein paar Tagen auch Ausschau nach Morcheln - und bin heute in einem frischen, von Bienen wimmelnden Mulchbeet mitten iin Bonn fündig geworden.
Knapp 200 Gramm RiMuMo, also Rindenmulchmorcheln (Spitzmorcheln), meine ersten überhaupt (Foto rechts), habe ich gefunden! Es wird sie wohl zu Spargel und Kartoffeln geben.
Danke für die tolle Webseite und insbesondere den Pilz-Ticker, der im Verlauf der Saison hoffentlich noch häufiger von mir beliefert wird.
Liebe Grüße Merlin«
(Foto © Merlin)
Hallo Merlin,
ein sehr schöner und gewiss motivierender Erstfund dieser Delikatessmorcheln! Ich verspreche sicher nicht zuviel, wenn ich versichere, dass Du Dich auf ein Festessen freuen darfst.
Weiterhin viel Spaß und Erfolg!
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
Pilzticker NRW 29
Markus schreibt am 5. Februar 2018:
»Hallo,
wir haben einen Karton mit getrockneten Netzstieligen Hexenröhrlingen (Archivfoto rechts) in 1,5 Liter Gläsern (Fund von Oktober und November 2017) zu verschenken.
Abholung in Köln oder per DHL-Paket.
☏ 0221-16946234
Markus und Daniela«
Anmerkung: Zu Netzstieligen Hexenröhrlingen soll man keinen Alkohol verzehren
Pilzticker NRW 29
Foto: Das gibt leckere Beilagen für Suppen und Soßen! Hartmut hat schöne Judasohren bei Schwerte gefunden, vermutlich in den Niederungen der Ruhr.
Pilzticker NRW 29
Hartmut schreibt am 22. Januar 2018:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
seit langem lese ich die interessanten Beiträge in Deinem Pilz Ticker. Nun möchte ich doch auch mal von meinem heutigen Fund berichten.
Nach den vielen Regentagen bin ich im nahe gelegenen Wald auf die Suche nach den Judasohren gegangen und wurde schon nach kurzer Suche am Waldrand fündig. An alten Holundersträuchern gab es einiges zu ernten. Die vielen kleinenen Exemplare habe ich dort gelassen und sehe in einer Woche noch einmal nach.
Wie lange brauchen die kleinen Judasohren auf dem Foto wohl, bis sie etwa so groß sind wie mein heutiger Fund?
Mit den besten Grüßen aus Schwerte, Hartmut«
Hallo Hartmut,
das Wachstum von Judasohren ist sehr stark abhängig von der Witterung. Bei trockenem Wetter und bei Minusgraden wachsen sie keinen Millimeter. Sie brauchen Regen und Feuchtigkeit. Ich vermute aber, dass Du selbst bei feuchter Witterung nach nur einer Woche kaum schon Veränderungen in der Größe vorfinden wirst. Dein Ergebnis würde mich interessieren!
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
Pilzticker NRW 29
Foto: Die wie an einer Nahtschnur aufgereihten kleinen Knöpfchen von Judasohren werden noch eine ganze Weile brauchen, ehe sie groß sind. (2 Fotos © Hartmut)
Foto: Ein Anblick wie im verregneten Juli. Doch der Eindruck täuscht. Michael fand diesen und etliche weitere Pfifferlinge bei seinem Neujahrsspaziergang in Lennestadt.
Pilzticker NRW 29
Michael schreibt am 2. Januar 2018:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
vorab wünsche wir Dir und allen Pilzfreunden ein frohes neues Jahr!
Beim heutigen Neujahrsspaziergang fanden wir quasi direkt vor der Haustüre in Lennestadt mehrere Ansammlungen von Pfifferlingen.
Und zwar an Orten, wo wir im Sommer oder Herbst noch nie welche gesichtet haben. Ungewöhnlich ist das schon, im Januar an mehreren Stellen Pfifferlinge zu entdecken, oder?
Liebe Grüße Anja, Ella und Michael«
(2 Fotos © Michael)
Hallo Michael,
der Januar ist auf dieser Website so etwas wie ein Pfifferlingsmonat, und zwar regelmäßig bei milden Temperaturen um die Jahreswende. Soweit ich mich erinnere, wurden in den vergangenen vier Jahren immer wieder - teils mehrmals - Pfifferlingsfunde gemeldet.
Nimmt man entsprechende Zeitungsberichte hinzu, so ergibt sich für den Januar ein Gesamtbild von zwar nicht häufigen, jedoch regelmäßig vereinzelten Funden. Sie lassen vermuten, dass bei häufigerer und intensiverer Suche - kaum einer der um diese Jahreszeit nur wenigen Pilzsammler ist auf Pfifferlinge fixiert - noch deutlich mehr Meldungen eintreffen würden.
Nachfolgend einige Beispiele. Zum Aufrufen der Seiten Einzellink markieren, rechte Maustaste drücken und »Link öffnen«.
2012:
https://www.volksfreund.de/region/mosel/kurios-frische-pfifferlinge-im-januar_aid-6332791
https://www.wlz-online.de/waldeck/bad-wildungen/pfifferlinge-winterwald-5400856.html
http://www.bild.de/news/leserreporter/klimawandel/pfifferlinge-im-winter-22037220.bild.html
2013:
http://www.bild.de/news/leserreporter/pilze/pilze-pfifferlinge-im-winter-sammeln-28056660.bild.html
2014:
http://www.infranken.de/regional/kronach/Hummendorfer-macht-leckeren-Fund;art219,605768
http://www.sz-online.de/sachsen/frische-pfifferlinge-im-winter-2747550.html
https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1237963/
Auf geht's in die Pfifferlinge!
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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