Pilzticker NRW 43
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Rolf schreibt am 26. Juli 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
ich habe als »halber« Tscheche wohl auch das »Pilzen« ein wenig im Blut. Meine Mutter wurde bei Prag geboren und in der Tschechischen Republik ist ja das Pilzesammeln ein wahrer Volkssport.
Den Pilzticker verfolge ich regelmäßig. So motiviert, habe ich mir vorgenommen, auch bald einmal in die näheren Wälder zu gehen. Ich wohne in Heiligenhaus südlich Essen, im Landkreis Mettmann. Ich warte noch den nötigen Regen ab.
Ich sammele nur die mir bekannten Pilze, es sind sechs, sieben Sorten, allesamt Röhrenpilze. Nun zu meiner Frage: Ich bin erstaunt, dass auch die sogenannten Hexenpilze oder genauer Hexenröhrlinge gesammelt und verspeist werden. Von meiner Mutter habe ich gelernt, dass alle Pilze, die blau anlaufen, nicht geniessbar sind. Ich meine, dies auch in einem Pilzbuch gelesen zu haben. Liege ich da komplett falsch?
Anmerken möchte ich noch kurz, dass ich manchmal über den Vandalismus im Wald und das Sammeln bis zum »Geht-nicht-mehr« doch sehr erschrocken bin. Hier in der Nähe habe ich z.B. im Wald einen ganzen Berg abgeschnittener Pilze gefunden, mit denen der oder die Finder wohl nichts anzufangen wußten.
Man sollte vor den Gaben der Natur Respekt haben und lieber ein Foto von diesen Pilzen machen und sich daran erfreuen, anstatt sie rauszureißen, zumal sie sehr nützlich für das Gedeihen der Bäume sind, was sicher viele noch nicht wissen.
Ich wünsche dir alles Gute und den einen oder anderen Erfolg beim Pilzsammeln!
Rolf aus Heiligenhaus«
Lieber Rolf,
vielen Dank für Deine sehr interessante Pilzpost!
Zu Deiner Frage der Giftigkeit blau anlaufender Pilze ist anzumerken, dass dies in älteren Pilzbüchern z. B. aus den 50er, sogar noch 60er Jahren, tatsächlich noch nachzulesen ist. Es ist aber purer Aberglaube. Maronenröhrlinge und Rotfußröhrlinge z. B. laufen ja auch lebhaft blau an, dennoch weiß man seit langem, dass sie vorzügliche Speisepilze sind.
Hexenröhrlinge, sowohl Netzstielige als auch Flockenstielige, wurden in einigen Pilzbüchern noch in den 1960er Jahren als mindestens giftverdächtig wenn nicht sogar giftig, mindestens aber als ungenießbar bezeichnet. Es gibt bis heute etliche Pilzarten, die als »giftverdächtig« deklariert werden, weil man ganz einfach nicht weiß, ob sie es tatsächlich sind (man wagt sich nicht daran, sie zu essen). Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind also immer noch lückenhaft, und jedes Jahr gewinnen die Pilzwissenschaftler, so genannte Mykologen, neue Erkenntnisse hinzu.
So war es auch mit den Hexenröhrlingen. Heute weiß man, dass der Flockenstielige Hexenröhrling ein hervorragender Speisepilz ist, nicht wenige Pilzkenner schätzen ihn sogar als dem Steinpilz geschmacklich überlegen ein.
Foto: Lange galten sie als giftverdächtig oder gar als giftig: Netzstielige Hexenröhrlinge, die, wie man sieht, stark blau anlaufen, wenn sie geschnitten werden. Die Blaufärbung ist aber kein Giftanzeiger, wie es in manchem alten Pilzbuch noch zu lesen ist. Die Blaufärbung entsteht durch die Umwandlung der gelben Farbstoffe in blaue beim Hinzutreten von Luftsauerstoff. Die Netzstieligen Hexen, hier gezeigt von dem Leipziger Pilzsammler-Original Hannes Inschlag († 2020), sind prima Speisepilze. (Foto © p-p-s.com)
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Aber auch Netzstielige Hexenröhrlinge schmecken mir persönlich
sehr gut, und wie es der Zufall will, habe ich gerade eben drei
mittelgroße, die ich heute Vormittag im Greifswalder Stadtbereich frisch
gefunden habe, gebraten mit Rührei verputzt. Ihr Verzehr ist insofern
eingeschränkt, als man sie nicht zusammen mit Alkohol essen soll
(bei den Flockenstieligen gilt dies nicht).
Weitere Röhrlinge, die hervorragende Speisepilze sind, obwohl sie blauen, sind z. B. Anhängselröhrlinge, Kornblumenröhrlinge, Silberröhrlinge und Blauende Königsröhrlinge. Die letzten drei der Aufgezählten sind sehr selten und schutzbedürftig.
Was Deine Kritik an Umweltfrevlern betrifft, so ist es leider so, dass diese Spezies lesefaul, also durchweg ungebildet ist, sonst wüssten sie ja, was sie mit dem Herausreißen von Pilzen anstellen. Man kann sie also nur im persönlichen Gespräch auf ihren Frevel hinweisen, was voraussetzt, dass man sie auf frischer Tat erwischen müsste. Da dies nur sehr selten gelingt, werden wir leider, das befürchte ich, auch weiterhin mit ihren Untaten leben müssen.
Ich wünsche Dir bei Deinen ersten Pilzgängen viel Freude und Erfolg!
Mit herzlichen Grüßen Heinz-Wilhelm
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Ina schreibt zu diesem Foto am 20. Juli 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
welch ein schöner Pilz-Montag!
Da sind wir noch einmal mit unserer Tochter los, um ihr die Fundstelle vom Freitag zu zeigen. Und es waren noch mehr Maronen da! Und zur Steigerung des Glücks auch noch drei schöne Steinpilze und drei knackige Flockis.
Wir sind total happy und grüßen lieb aus Haltern am See.
Ina«
(Foto © Ina)
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Foto: Sieben schöne Steinpilze liegen in dieser beachtlichen Sammlung von Ulrike und Thomas. Nächstes Mal wollen sie vorsorglich einen Pilzkorb mitnehmen. (3 Fotos © Ulrike)
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Ulrike und Thomas schreiben am 18. Juli 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
gestern machten wir einen Waldspaziergang in Nettetal am Niederrhein. Vorsichtshalber hatten wir einen Stoffbeutel mitgenommen. Es begann ganz harmlos mit einer Marone. Dann der erste Steinpilz...
Zum Schluss hatten wir sieben beste Steinpilze, drei Birkenpilze, zwei Pfifferlinge und die Anfangsmarone. Einen sehr schönen Parasol haben wir stehen gelassen. Beim nächsten Ausflug nehmen wir vorsichtshalber unseren Pilzkorb mit.
Beste Grüße aus Wachtendonk am Niederrhein, Ulrike und Thomas«
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2 Fotos: Während die zwei Steinpilze mitgenommen wurden, blieb der Parasol stehen.
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Foto: Ina freute sich riesig über den tollen Maronenfund bei ihrer ersten Fahrt mit dem neuen E-Auto. Wenn das kein gutes Omen für zukünfitge Pilzfahrten ist! (Foto © Ina)
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Ina schreibt am 17. Juli 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
welch eine Freude! Da haben wir den ersten Ausflug mit dem neuen
E-Auto gemacht und Mutter Natur hat uns zur Jungfernfahrt gleich mit wunderbaren Maronen beschenkt.
Alle Pilze wuchsen an einem einzigen Platz, etliche ließen wir
stehen. Sammelzeit: fünf Minuten!
Jetzt werden die Marönchen Bekanntschaft mit Speck und Zwiebeln machen...
Viele liebe Grüße aus Haltern am See, Ina D.«
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Foto: Eine stattliche Gesellschaft von Netzstieligen Hexen feierte vor dem Büro von Jochens Frau eine lustige Pilzparty, der sich noch Maronen und Perlpilze anschlossen. Doch Achtung: Alkoholausschank verboten. Der verträgt sich nicht mit Netzstieligen Hexenröhrlingen.
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Jochen schreibt am 17. Juli 2020:
»Liebe Grüße aus Leverkusen!
Endlich geht es auch bei uns los mit den Pilzen. Und das mitten im Stadtgebiet!
Vor dem Büro meiner Frau gab es nach den Regenfällen der letzten Tage eine Hexenparty! Unter den Gästen befanden sich viele frische stramme Netzstielige Hexenröhrlinge (z. B. auch Foto rechts). Vier Maronen und einige Perlpilze gesellten sich noch hinzu. Wir hoffen auf noch mehr!
Liebe Grüße Jochen«
(2 Fotos © Jochen)
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Michael schreibt am 17. Juli 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
nach wirklich ausgiebigen Regenfällen in den letzten Tagen sind wir
heute am frühen Abend nochmals los in ein Waldstück bei Lennestadt. Dort
fanden wir Pfifferlinge, Goldröhrlinge, einen Birkenpilz und einen
Speisetäubling (1. Foto rechts).
Die Pfifferlinge kredenzte Anja in einer leckeren Sahnesauce mit Bandnudeln (2. Foto rechts). Dazu gab es einen frischen Gartensalat.
Birkenpilz, Täubling und Goldröhrlinge wurden in einer kleinen Pfanne mit etwas Butter und Rapsöl angebraten und separat serviert.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael«
(2 Fotos © Michael)
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Roland schreibt am 15. Juli 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
an meinem Rotkappen-Platz bei Dorsten hat sich heute die erste Rotkappe (rechts) gezeigt.
Grüße aus Dorsten, Roland«
(Foto © Roland)
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Michael schreibt am 2. Juli 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
diese Pfifferlinge fanden wir heute auf unserer Wanderung bei
Lennestadt. Da es in den letzten Tagen immer wieder starke Regenfälle
gab, haben wir die Hoffnung, auch in den kommenden Tagen Pfifferlinge
sammeln zu können.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael«
(Foto © Michael)
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Michael schreibt am 30. Juni 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem ich heute früh meinen ersten Sommersteinpilz des Jahres gefunden habe, war es natürlich unvermeidlich, daß ich gemeinsam mit Anja und Ella nach Feierabend jenes Waldstück im Hawerland bei Schmallenberg aufsuchen mußte, welches uns in den letzten Jahren immer die ersten Sommersteinpilzfunde einbrachte.
Und tatsächlich fanden wir diese beiden jungen, sehr schönen Exemplare (Foto rechts).
Liebe Grüße senden Anja, Ella und Michael«
(Foto © Michael)
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Michael schreibt am 30. Juni 2020:
»Guten Morgen Heinz-Wilhelm,
den Sommersteinpilz auf dem Foto rechts habe ich heute auf meiner Morgenrunde mit Ella in Lennestadt unter Eichen entdeckt.
Herzliche Grüße senden Anja, Ella und Michael«
(Foto © Michael)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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