Pilzticker NRW 46
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Übersicht aller bisherigen NRW-Pilzticker
Martin schreibt am 10. Oktober 2020:
»Guten Abend lieber Heinz-Wilhelm,
heute Morgen waren wir einmal wieder in unserem Pilzrevier in der Voreifel unterwegs. Außer einem Steinpilz war für uns leider nichts zu holen. Für ein leckeres Steilpilzomelette hat es aber allemal gereicht, siehe das Foto rechts.
Die Artenvielfalt lässt aber trotz der ergiebigen Regenfälle noch zu wünschen übrig. Nur die Fliegenpilze lassen sich häufig blicken. So gab es einige sehr schöne Waldimpressionen, wie das zweite Foto rechts zeigt. Ich hoffe natürlich, dass die Pilzsaison noch nicht gelaufen ist.
Leider hat sich der Borkenkäfer auch in unserem Steinpilzeldorado breit gemacht. Es wurden an zwei Stellen um die 90 Bäume gefällt. Hoffentlich nicht zu viele für das zukünftige Steinpilzwachstum. Aber auch ohne Pilze gab es ein paar schöne Impressionen.
Viele Grüße aus Eschweiler
Martin«
(3 Fotos © Martin)
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Foto: Die herrliche Waldlandschaft im Fichtenhochwald der Voreifel. Hier ist Martins Steinpilzeldorado, hier hat er sie körbeweise aus dem Wald geschleppt. Doch jetzt wütet auch hier der Borkenkäfer - und in seinem Gefolge der Harvester. 90 alte Fichten hat es schon erwischt - und Martin bangt um die Zukunft seines besten Steinpilzrevieres.
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Michael schreibt am 5. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
dem Tipp meiner Arbeitskollegin Sibille folgend, machten sich Anja und ich direkt nach meinem heutigen Feierabend auf, um eine Wiese in Lennestadt zu inspizieren, wo am gestrigen Sonntag wohl Wiesenchampignons gesammelt wurden.
Da wir erst gegen 18:45 Uhr an besagter Weide ankamen, hatten wir nur
ca. eine Viertelstunde Zeit, unser Vorhaben umzusetzen. Glücklicherweise
mit Erfolg, siehe das Foto rechts. Und ab dem kommenden Wochenende rechne ich fest mit einer
Steinpilzflut wie im letzten Oktober.
Liebe Grüße senden Anja, Ella und Michael«
(Foto © Michael)
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Jörg schreibt am 3. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
hier meldet sich wieder der Jörg aus Lüdenscheid.
Leider sieht es bei uns mit den Pilzen zurzeit schlecht aus. Fand ich vor der großen Hitze noch ein paar Steinpilze in meinem Pilzrevier, so ist es nun nicht mal mehr einer.
Zum Ausgleich entdeckte ich heute eine bemerkenswert große Krause Glucke von 1,5 Kilogramm. Trotz ihrer Größe und ihres Gewichtes ist sie in einem tollen Zustand.«
(Foto © Jörg)
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Foto: Ohne Lamellenbild, Stielbild, Partnerbaum und letztlich Mikroskop sind diese Pilzarten kaum bestimmbar. Links oben, das dürfte ein Grasgrüner Birkentäubling sein, daneben ein Schwarzroter Speitäubling, rechts der Milchling könnte ein Scharfer Haselmilchling sein, auch Braunfleckender Milchling käme in Frage (an den Nordischen M. der sehr, sehr selten ist, glaube ich nicht); links unten Gemeiner Weißtäubling im Gewand eines Elfenbeintäublings, Mitte Fichtenreizker, rechts Ockerfarbener Täubling (Zitronentäubling) mit stark blassen Ockertönen, eventuell auch Blassgelber Täubling. (Foto © Michael)
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Michael schreibt am 3. Oktober 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
momentan sprießen rund um Lennestadt und Kirchhundem fast ausschließlich die Täublinge und Milchlinge. Die Röhrlinge scheinen sich seit gut zwei Wochen leider eine Pause zu gönnen.
Die Artenvielfalt bei den Täublingen und Milchlingen ist wirklich riesig. Auf dem Foto oben ist links oben ein grüner Täubling zu sehen, den wir in den letzten drei Wochen, an gleichem Fundort, wiederholt geerntet haben. Er hat den »Täublingsregel-Test«“ (Geschmacksprobe vom rohen Pilz) immer wieder auf‘s neue bestanden und schmeckte zubereitet wirklich ausgezeichnet.
Der dunkelrote Täubling (Mitte oben) schmeckte im Rohverzehrtest sehr scharf und schied damit als möglicher Speisepilz aus.
Der Milchling oben rechts im Bild, gab beim Streichen über die Lamellen kleine, weiße Tropfen ab. Aber ich konnte in der Literatur leider keinen Milchling mit dieser Hutfarbe finden.
Unten links könnte es sich um den Gemeinen Weißtäubling handeln (kompletter Fund war im Fichtenwald).
Rechts unten sollte es sich um einen Zitronentäubling (Ockertäubling) handeln.
Und natürlich noch der im Sauerland allgegenwärtige Fichtenreizger (Mitte unten)
Somit war es heute ein sehr spannender, anderer Pilztag für uns.
Liebe Grüße und einen tollen Pilzoktober wünschen Anja, Ella und Michael«
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Foto: Einigen Steinpilzen sieht man den Hitzestress an, er ist vor allem sichtbar an rissig aufgesprungenen Huträndern. Trockene ältere Pilze sind aber eindeutig besser als durchnässte, weil Letztere wegen hoher Schimmel- und Fäulnisgefahr nicht für den Dörrautomaten taugen. (2 Fotos © Martin)
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Martin schreibt am 18. September 2020:
»Guten Tag Heinz-Wilhelm,
wir waren gestern noch einmal in unserem Steinpilzrevier nach dem Rechten sehen. Trotz der Hitze und Trockenheit haben wir einige frische Steinpilze und viele mit Hitze- und Trockenschäden gefunden.
Der größte Teil war leider schon ein Steinpilzfriedhof. Ich denke, es waren summa summarum um die 300(!), die nicht mehr für die Küche verwendbar waren.. Aber sollen diese mal schön aussporen.
Ich denke, dass ohne nennenswerten Regen die nächsten zwei bis drei Wochen Ruhe beim Pilzwachstum einkehren dürfte. Gerne lasse ich mich aber eines Besseren belehren.
Mit freundlichen Grüßen, Martin«
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Foto: Steinpilze in Formation. Hier wachsen sie beinahe wie der Teil eines Hexenringes. Aber auch sie sind bereits im deutlich fortgeschrittenen Alter.
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Foto: Steinpilze im besten Alter wachsen ungehemmt im Moos zwischen Fichtentotholz und Farnkraut. Die Bodenumwerfungen machen ihnen nichts aus. Da die Erdbrüche bereits wieder dick mit Moos bewachsen sind, ist davon auszugehen, dass hier schon vor ein paar Jahren mit technischem Gerät gearbeitet wurde. Das Wurzelgeflecht der Pilze (Myzel) konnte sich also erholen. (3 Fotos © Martin)
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Martin schreibt am 13. September 2020:
»Guten Abend Heinz-Wilhelm,
hier wieder einige Impressionen von heute aus einem Wald in der Voreifel
Um es kurz zusammenzufassen: in unserem Steinpilzeldorado ist immer noch die Hölle los. Die Fotos vermitteln einen guten Eindruck, in welcher Geballtheit die Pilze dort wachsen. Da du sie dir zu gerne ansiehst, wie Du schriebst, habe ich dir ein paar mehr geschickt. Es ist ein Steinpilzernten, längst kein Suchen und Sammeln mehr. Und das macht trotzdem und immer noch sehr viel Spaß.
Martin zum Thema Naturschutz
Zu den Sammelbeschränkungen und zum Naturschutz möchte ich an dieser Stelle einmal etwas anmerken. Wir gehören auch zu den Sammlern, die mehr als die vorschriftsmäßige Menge sammeln. Betreiben aber keinen Handel, sondern trocknen und frieren sehr viele Pilze ein.
Einen Teil von unseren Funden verschenken wir, zum Beispiel an ältere Nachbarn, die früher selbst einmal leidenschaftliche Sammler waren, aber nicht mehr selber in den Wald gehen können. Geschweige denn, sich für 40 oder noch mehr Euro ein Kilo Steinpilze aus Osteuropa kaufen wollen oder können. Sie freuen sich sehr über das Pilzgeschenk und erzählen uns immer wieder begeistert von ihren eigenen früheren Pilzgängen.
Wer Pilze aus Osteuropa kauft, verschiebt das Problem nur
Natürlich könnten wir auch jeden Tag mit dem Auto in den Wald fahren und drei Personen mitnehmen. Die Frage ist aber, ob das dann wirklich Naturschutz wäre. Und wenn man sich Pilze aus Osteuropa kauft, wird der Naturschutz zwar vor der eigenen Türe verbessert, in den Wäldern Osteuropas jedoch nicht. Es wäre also nur eine Problemverschiebung.
Aber auch das übermäßige Absammeln scheint meiner Erfahrung und Meinung nach den Pilzen nicht zu schaden. Denn tendenziell hat das Steinpilzvorkommen in unseren Wäldern in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Ich vermute, dass das Klima im Moment einfach zu 100 Prozent passt. Und eines ist auch klar: wir werden auch wieder Jahre erleben, in denen wir viel weniger Steinpilze finden werden.
Bis bald, Martin«
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Foto: Auch hier wachsen die Steinpilze dicht an dicht. Und zwar im Fichtenhochwald. Ihr Vorkommen in solchen Landschaften ist ein Klassiker. Besonders an den Rändern solcher Waldabschnitte wachsen sie gut.
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Foto: Ähnlich auf diesem Foto. An den abgehenden starken, übermoosten Wurzeln alter Fichten stehen die Steinpilze gerne. Und das um so lieber, als sie viel Licht haben und nicht durch Unterbewuchs gestört werden.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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