Pilzticker NRW 62
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Übersicht aller bisherigen NRW-Pilzticker
Neukirchen-Vluyn - Eine fünfköpfige Familie von Netzstieligen Hexenröhrlingen gedeiht prächtig im Rindenmulchbeet bei einer gar nicht so alten Rotbuche, direkt vor einem Kindergarten in Neukirchen-Vluyn im Landkreis Wesel am Niederrhein. Das berichtet uns Matthias. Ob die Kindergärtnerinnen den Dötzchen die Pilze wohl zeigen und ihnen dazu etwas erläutern? (Foto © Matthias)
9. August 2023
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Cara schreibt am 7. August 2023:
"Hallo, Herr Bertram,
heute bin ich direkt nach der Schule mit meiner Schwester Rika los, seit Neuestem interessiert sie sich auch für das Pilzsammeln und nicht mehr nur dafür, sie zu essen. Auf dem Foto rechts mit den geputzten Steinpilzen und Pfifferlingen sitzt sie rechts von mir.
Diesmal waren wir mit Michael zwischen Menden und Fröndenberg in Mischwäldern unterwegs.
Ein vitaler Wald! Wir sahen mehr als 20 bekannte Pilzarten. Besonders angetan hatten es uns die Aprikosenpfifferlinge. Mein Vater bereitet sie uns gleich zum Abendessen zu, in Whiskey-Sahnesauce mit Räucherschinkenstreifen auf Steaks aus dem Schweinerücken. Ebenso die schönen, festen, sämtlich madenfreien Steinpilze aus dem tiefen Moos.
Leider waren die allermeisten der kleinen und kleinsten Exemplare im Waldboden zwischen Fichtennadeln total matschig. Das Zuviel an Regen war nicht gut für sie. Gleiches gilt leider für den Steinpilzriesen an dem kleinen Wasserlauf im Hang tief zwischen den Wurzeln eines verrottenden Baumstumpfes. Dessen Stiel war so dick wie mein Unterarm und sein Hut um einiges größer als meine Handfläche. Unsere Ausbeute war aber auch ohne ihn ausreichend, vor allem aber fein.
Kurios fand ich einen Täubling, der einen kleineren mitten auf dem Hut trug. Von dieser Pilzart, wohl wegen des rosa überhauchten Stieles Harte Zinnobertäublinge, standen Dutzende im Graben am Wegesrand, ebenso wie leuchtende Fichtenreizker.
In dieser Woche, wollen wir noch zweimal los, zuerst nach Attern, dort kennt mein Vater eine tolle Stelle für Wiesenchampignons. Und dann geht es in den Arnsberger Wald, den wir letztes Jahr als Steinpilzrevier entdeckt haben.
Liebe Grüße, Cara & Rika mit Michael"
(4 Fotos © Michael)
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Foto: Nicht selten sind Harte Zinnobertäublinge rosafarben. Dann werden sie häufig mit Birkenspeitäublingen verwechselt, die einen reinweißen Stiel haben.
Foto: Handauflegen, aber nicht, um zu heilen. Cara zeigt, dass der Steinpilzhut um einiges größer ist als ihre Handfläche. Der Pilz war schon ganz weich. In Richtung Nord-Nord-West von ihm verbirgt sich hinter gelben Blättern ein zweiter Steinpilz, dem die triefende Nässe bereits ein Schimmelgespinst verpasst hat.
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Foto: Dieser große Steinpilz wog 384 Gramm. Die ganze Familie mag Steinpilze besonders gerne zu Pasta mit Filetspitzen. Auf dem 2. Foto zeigt Cara die fein gesäuberte Ausbeute auf dem Holzbrett. (3 Fotos © Cara)
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Cara und Michael schreiben am 6. August 2023:
"Hallo Herr Bertram,
bei uns im Märkischen ist dem Wetter nach schon seit einigen Tagen Herbst. Wir leben außerdem auf über 450 Metern Höhe, hier haben wir morgens meist noch unter 10 Grad, über Tag kommen wir selten über 20 Grad hinaus. Es hat auch mehr geregnet, als mir in den Sommerferien lieb war. Deswegen bin ich heute ganz früh mit meinem Vater Michael losgezogen, in die Wälder der Balver Höhen und rund um Affeln.
Zunächst sahen wir im Vorbeifahren einige Wiesenchampignons und zwei kleine Riesenboviste, leider in einem umzäunten Privatbereich. Wir werden morgen dort mal fragen, ob man sie uns überlässt. Die zwei anderen, schon mehr als handballgroßen Boviste, die wir dann noch oberhalb des Straßengrabens im Grünstreifen zwischen Brennesseln fanden, waren schon angegraut und weich... Schade!
Aber auch im Wald pilzt es tüchtig. Dort stand die Goldgelbe Koralle, grüne, violette und gelbe Täublinge, Stinkmorcheln, Mehlräslinge, Sand-, Gold-, Rotfuß- und Schönfußröhrlinge, Perlpilze und Pantherpilze. Aber auch einem Grauen Wulstling und verschiedenen Ritterlingen*, darunter auch dem Grünling, sind wir begegnet. Eine tolle Artenvielfalt für den August!
In einem Westhang zwischen Frauenhaarmoos und tief im Laub eingekuschelt, fanden wir die Lieblingspilze von uns allen: Pfifferlinge, Echte und Amethystschuppige. Die Größeren nahmen wir mit, die Kleinen ließen wir stehen, für die Nachsuche nächste Woche.
Außerdem fanden wir zwei junge Fichtensteinpilze neben einem, der groß, kernig und gewichtig war; er brachte stolze 384 Gramm auf die Waage. Ein Flockenstieliger Hexenröhrling und ein halbes Dutzend frischer Maronen kamen auch noch dazu.
So kann es gerne bis in den November hinein weitergehen! Denn Toast mit Rührei, Schnittlauch und Pfiffies liebt die ganze Familie ebenso wie Pasta mit Steinpilzen und Filetspitzen oder Beamtenschnitzel!
Liebe Grüße, Cara & Michael"
* Etliche Ritterlingsarten sind giftig
Rot = giftig
Blau = ungenießbar
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Foto: Da leuchtet es verheißungsvoll goldgelb, heißt: Cara und Michael durften sich bei diesem Anblick schon auf Toast mit Rührei, Pfifferlingen und Schnittlauch freuen...
Foto: Auch dieser schöne, regennasse Steinpilz gehörte zu Svens Ausbeute. Wie das 2. Foto zeigt, hatten aber die Rotfußröhrlinge klar die Oberhand.
Sven schreibt am 6. August 2023:
"Ich war heute bei Hagen in meinem üblichen Hauswald unterwegs. Der beständige Regen hat unzählige Rotfußröhrlinge hervorschießen lassen. Auch eine Marone und ein paar Steinpilze landeten in meinem Korb.
Die Rotfüße waren größtenteils schon sehr matschig und von Maden befallen, so dass nur die ganz Kleinen lohnenswert waren.
Nach zwei Stunden war jedoch eine ansehnliche Menge beisammen.
Viele Grüße Sven"
(2 Fotos © Sven)
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Michael schreibt am 3. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
Anja ist wegen einer Viruserkrankung leider immer noch so angeschlagen, dass sie bei den ganzen letzten Pilztouren nicht dabei sein konnte.
Vorgestern hatte ich nur meinen kleinen Pilzkorb mit dabei, aber es stellte sich heraus, dass dies die falsche Wahl war. Recht schnell war er nämlich bis zum Henkel mit Pfifferlingen gefüllt (2. Foto rechts) und die Tour damit beendet.
So war es nur logisch, recht schnell in dieses Gebiet zurückkehren. Das habe ich dann am heutigen Mittwoch umgesetzt und ich war wirklich freudig überrascht, dass ich neben weiteren Pfifferlingen auch die ersten Fichtensteinpilze gefunden habe (1. und 3. Foto rechts). Und sie waren erfreulicherweise komplett frei von jeglichem Madenbefall.
Der Dauerregen verhinderte wahrscheinlich, dass überhaupt irgendwelche Fliegen unterwegs waren. 😉
Ich hoffe, dass ich am kommenden Wochenende gemeinsam mit Anja und Ella weitere Fichtensteinpilze finden werde...
Ganz herzliche Grüße, Michael"
(3 Fotos © Michael)
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Foto: Ein toller Fund für Markus! Wir sehen von links herrliche Steinpilze, in der Mitte eine sehr selten zu findende größere Gesellschaft von Hasenröhrlingen (sie stehen fast immer vereinzelt oder zu zweit), rechts oben einen Riesenchampignons, darunter Maronen und unten in der Mitte einen Goldröhrling. (Foto © Markus)
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Markus schreibt am 1. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
auch hier bei uns im nördlichen Ruhrgebiet bot sich mir eine Überraschung. Ein Wäldchen bei Oer-Erkenschwick, in dem ich schon lange keine Steinpilze mehr gefunden hatte, brachte mir am 30. Juli einen tollen Fund.
Dazu gesellten sich noch ein schöner Riesenchampignon, ein erster Goldröhrling, ein paar Maronen und erstmalig Hasenröhrlinge. Die hatte ich hier noch nie gefunden, kannte sie bislang auch gar nicht.
Die Steinpilze wurden direkt mit Butter und einem Hauch Knoblauch* mit guten Linguine verspachtelt, der Rest getrocknet. Bei den Hasenröhrlingen wusste ich nicht, dass sie als Seltenheit zu schonen sind, aber die älteren sind eh stehen geblieben.
Für die Qualität der Pilze wären ein paar trockene Tage mal ganz gut, aber die Saison ist ja erst am Anfang.
Liebe Grüße, Markus"
* O je Markus, bitte nicht... Siehe hier (Punkt 3) und hier (Tageseintrag vom 20. Oktober 2022)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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