Pilzticker Oesterreich 5
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Foto: Alexander mit einem Steinpilz. Als Koch weiß er Pilze grandios einzusetzen und tut es mit Leidenschaft. Er stammt aus dem Erzgebirge, beruflich hat es ihn in die Region Bregenzer Wald/Vorarlberg verschlagen. Die Berichte von seinen Pilzgängen sind immer wieder lesenswerte Erzählungen, in denen die Pilze und der Wald förmlich duften. (Foto © Privat)
Pilzticker Oesterreich 5
Alexander schreibt am 10. Januar 2016:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
nun ist das Jahr 2015 bereits vorüber, ohne dass ich etwas von mir hören und lesen ließ. Leider hatte ich bei meinem beruflichen Stress, den ich als leitender Koch habe, keine Zeit, mich einmal zu melden. Deshalb erlaube ich mir jetzt, in der ruhigeren Zeit, meine Pilzerfolge und Erlebnisse nachzutragen.
Der Sommer bei uns in der Region Bregenzer Wald bzw. Vorarlberg war ein Jahrhundertsommer. Dazu gehörte, aus Sicht der Pilze, leider auch, dass es lange viel zu trocken war.
Natürlich passt der Kenner die Mondphasen ab, in denen er auf pünktliche Regengüsse hofft. Zu diesem glücklichen Aufeinandertreffen kam es tatsächlich. Und so ergab es sich, dass mit einem Schlag die Steinpilze wuchsen, wohin das Auge reichte. So schöne Pilze wie auf dem Foto rechts einer zu sehen ist.
Diesen unvergesslichen Anblick habe ich allerdings auch einem Kollegen zu verdanken, der mir seine geheimen Stellen zeigte. Solch ein Entgegenkommen und Vertrauen findet man selten.
Ich habe seit langem nicht mehr so viele Steinpilze beieinander stehen sehen wie an diesem Tag. Wir sammelten jeder unseren Korb voll (siehe Foto links) und gingen vergnügt nach Hause.
Als wir drei Tage später den Wald erneut besuchten, war alles schon wieder ausgetrocknet. Nur noch ein paar vereinzelte Kämpfer standen hier und dort. Das zog sich den ganzen Sommer bis in den Spätherbst hin. Alle meine guten Plätze waren staubtrocken, es war nur wenig zu finden.
Doch endlich, Ende Oktober, Anfang November regnete es wieder - und meine Vorfreude wuchs. Warte noch drei Tage, sagte ich zu mir; es war derart trocken, dass die Pilze ihre Zeit brauchen werden.
Foto: Ein prächtiger Flockenstieliger Hexenröhrling.
Am vierten Tag hielt ich es nicht mehr aus. Ich stürzte mich förmlich in den Wald. Und was soll ich sagen, es war einfach nur herrlich, ich stand da wie in einem Schlaraffenland. Pilze, so weit das Auge reichte! Der Boden war übersät von Pilzen aller Art, er sah aus wie ein handgeknüpfter Teppich in allen herbstlichen Farben.
Es gab Violette Rötelritterlinge, Maronen, Lacktrichterlinge, Parasolen, Semmelstoppelpilze, Lachsreizker, Flockenstielige Hexenröhrlinge, Hallimasch und natürlich auch viele Steinpilze.
Viele weitere Arten in allen Farben und Formen kamen hinzu, um nur die unzähligen Täublinge, Schleierlinge, Korallenpilze, die leuchtenden Fliegenpilze und vieles mehr zu nennen. Alles was das Herbstspiel in seiner Farbenpracht vollbrachte, konnte ich nun mit Vergnügen und Freude einsammeln.
Foto: Ein giftiger Satanspilz, der auf einen sehr kalkreichen Boden mit guter Sonneneinstrahlung schließen lässt.
Ich war auch wieder Zuhause in Sachsen bei meiner Familie. Auch im Erzgebirge machte ich meinen Pilzmarathon! Vier Tage lang ging es jeden Morgen ab in die Pilze, entweder alleine oder in Gesellschaft. Wir fanden vor allem Violette Rötelritterlinge und Maronen. Es war bereits Ende November, Anfang Dezember, und leider war es auch hier viel zu trocken, über meine Plätze mit den Herbsttrompeten wehte nur der Staub.
Ich freue mich schon auf die neue Saison und bin gespannt auf das, was mich erwartet!
Bis zum nächsten Mal mit einem zwischenzeitlichen »Gut Fund!«
Euer Alex«
Foto: Dies sind entweder Zitronen- oder Stachelbeertäublinge, urteilt Pilzberater Peter Rohland.
Foto rechts: Ein Wurzelnder Schleimrübling, essbar.
Foto: Hallimasch 1, essbar.
Foto: Hallimasch 2, essbar.
Foto rechts: Samtfußkrempling, essbar bis ungenießbar.
Foto: Dies sind Rosarote Helmlinge, ungenießbar.
Foto: Alexanders Freunde zeigen einen stämmigen Maronenröhrling.
Foto: Ein schmucker Fliegenpilz mit fast tastbaren weißen Flecken. Er und seine Artgenossen standen in großer Zahl und verstärkten die Farbenpracht des Herbstwaldes noch.
(13 Fotos © Alexander Heer)
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