Pilzticker Sachsen 17
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Foto: Ziegelrote Risspilze. Sie sind sehr giftig. Man beachte die radialfaserige Zeichnung des Hutes beim rechten Pilz. Mehr zu diesen gefährlichen Frühpilzen, die sich gerne als essbare Maipilze ausgeben, in Wirklichkeit aber das Nervensystem angreifen, findet Ihr hier.
Pilzberater Peter Rohland schreibt 17. Mai 2014:
"Hallo Ihr Lieben,
ich war heute schon wieder sehr zeitig unterwegs. Zuerst in einer Parkanlage im Südosten Leipzigs. Neben dem Voreilenden Ackerling und den Maipilzen fand ich viele giftige Ziegelrote Risspilze (Inocybe erubescens).
Diese Pilze, auch Mairisspilze genannt, sind der gefährliche Doppelgänger unseres Maipilzes. Sie enthalten das starke Nervengift Muscarin. Die Symptome der Vergiftung treten schon während des Essens auf. Also wachsam sein beim Pilze sammeln - und Finger weg! Man beachte die milchkaffeefarbenen Lamellen. Sie wachsen gerne unter Linden, jedoch auch unter Rotbuchen.
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Foto: Pantherpilze sind tückisch. Leider zu häufig werden sie von unerfahrenen Pilzsammlern mit Perlpilzen oder, was noch eher auf der Hand liegt, mit dem Grauen Wulstling verwechselt. Ihr wichtigstes Merkmal ist die ungeriefte Manschette, die meist auch noch "unordentlich" wirkt.
Einen Kilometer weiter fand ich die ersten Pantherpilze (Amanita pantherina), die Doppelgänger vom Grauen Wulstling. Diese Pilze sind ebenfalls ziemlich giftig. Sie riechen nach Rettich. Ihr wichtigstes Merkmal: Die Manschette beim Pantherpilz ist nicht gerieft, was für uns augenblicklich bedeutet: Finger weg!
In einer Parkanlage im Westen Leipzigs fand ich in der Nähe überaus prächtig blühender Rhododendronbüsche - eine Augenweide!- den ersten Fahlen Röhrling (Boletus impolitus). Ihr seht ihn auf dem rechten Foto. Er ist ein guter, milder Speisepilz, der meist unter Eichen wächst, den man aber, weil er selten ist, stehen lassen sollte. In der Regel erscheint er ab Juni in zwei Schüben.
Mit freundlichen Grüßen Euer Peter Rohland aus Leipzig."
(3 Fotos © Peter Rohland)
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Monika schreibt am 11. Mai 2014:
"Wir waren gestern in Regis-Breitingen bei Leipzig unterwegs und haben nur zum Spaß in einem Birkenwald nach Pilzen gesehen. Und siehe da, uns überraschten zwei Rotkappen und vier Birkentäublinge*, zwar schon etwas trocken und auch schon ein paar Tage alt, aber sie waren noch zu verwenden. Habe leider kein Foto gemacht."
* Roh giftig
Anmerkung: Gemeine Birkenpilze erscheinen für gewöhnlich deutlich vor Rotkappen. Doch in diesem "vorgezogenen" Pilzjahr scheint vieles anders zu sein.
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Foto: Ein Prachtexemplar von Flockenstieligem Hexenröhrling aus einem Stadtpark in Leipzig. Sie zählen zu den frühesten essbaren Dickröhrlingen. Und zu den köstlichsten.
Pilzberater Peter Rohland schreibt am 11. Mai 2014:
"Hallo Ihr Lieben,
ich war heute in den Parkanlagen der Innenstadt unterwegs. Im Nonnenholz fand ich einen schönen Stamm mit dem Gesäten Tintling (Coprinus dissiminatus) Speisewert 0.
Im Clara-Zetkin-Park hatte ich gleich zwei Dates: Eins mit dem Wiesenstaubbecher (Vascellum pratense), der essbar ist. U. U. ist es auch ein ebenfalls essbarer Bleigrauer Bovist, da bin ich mir nicht ganz sicher. Das nächste Bild zeigt diesen Pilz.
Das andere Rendezvous hatte ich mit "Sexy Hexi". "Hallo Peter, wie wäre es mit uns beiden?" "Fein", antwortete ich, "da lade ich dich doch gerne zu mir nach Hause zum Essen ein." Vorher aber fotografierte ich das schönste Exemplar noch - das Foto seht Ihr oben. Es war der Flockenstielige Hexenröhrling (Boletus erythropus). Es ist einer der zeitigsten Dickröhrlinge im Jahr. Er schmeckt gut und ist gut verträglich. Ich habe diese Pilze einer Familie geschenkt.
Im Wohngebiet traf ich dann noch auf den Grünblättrigen Schwefelkopf und viele Mürblinge, die man bestenfalls als Suppenpilze verwenden kann.
Freundliche Grüße von Euerm Peter Rohland aus Leipzig-Großzschocher."
(3 Fotos © Peter Rohland)
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Foto: Mürblinge oder Faserlinge sind kleine, für die Pilzküche uninteressante Pilze. Sie sind unergiebig in der Quantität und Qualität. Wir lassen sie daher am besten stehen, wo sie wachsen.
Foto: Zwei Stadtchampignons. Neben den im Bayern-Pilzticker aufgezeigten Merkmalen zeichnen sich diese Pilze sich durch Rötung bei Anritzen von Stiel oder Hut aus.
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Pilzberater Peter Rohland schreibt am 10. Mai 2014:
"Hallo Ihr Lieben,
meine Streifzüge führten mich dieses Mal von Plagwitz im Westen Leipzigs zum Völkerschlachtdenkmal im östlichen Stadtbereich.
In Plagwitz habe ich viele Stadtchampignons gefunden, die ausgezeichnete Speisepilze sind. Wie im Pilz-Ticker Bayern nachzulesen, hat es um diesen Pilz wegen seines sehr aromatischen Geschmacks mehrere Zuchtversuche gegeben, die aber bislang alle fehl schlugen.
Am Völkerschlachtdenkmal, das ja bekanntlich in weitflächiges herrliches Parkgrün mit vielen alten schönen Bäumen gebettet ist, herrscht bereits das frühsommerliche Erwachen der Pilze.
Foto: Dieser Graue Wulstling war nicht der einzige, den Peter Rohland bei seinem gestrigen Streifzug gefunden hat.
Foto links: Des herrlich satten Frühlingsgrüns und der relativen Seltenheit wegen soll auch diese Edelkastanie gezeigt werden, die Peter Rohland ebenfalls fotografierte.
So fand ich einige Graue Wulstlinge, die ebenfalls geschmacklich sehr gute Speisepilze sind. Man muss sie allerdings sicher vom sehr giftigen Pantherpilz unterscheiden können. In der DDR verbuchte er die meisten Pilzvergiftungen für sich. Und der Komplettheit halber auch vom essbaren Perlpilz. Die Merkmale des Grauen Wulstlings findet ihr hier aufgeführt.
Auch habe ich am "Völki" die ersten Risspilze des Jahres gefunden. Sie zu unterscheiden ist häufig sehr schwierig, denn es gibt in Mitteleuropa einige hundert Arten, die sich zum großen Teil sehr ähnlich sehen. Nicht genug kann vor dem Mairisspilz, auch Ziegelroter Risspilz (Inoocybe erubescens syn. I. patouillardii) genannt, gewarnt werden. Sein Erscheinen dürfte unmittelbar bevorstehen. Er wurde immer mal wieder mit dem essbaren Maipilz (Calocybe gambosa) verwechselt.
Viele Grüße an alle Pilz- und Naturfreunde
Euer Peter Rohland"
(3 Fotos © Peter Rohland)
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Michael schreibt am 9. Mai 2014:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nachdem ich im Pilzticker las, dass Johannes schon Böhmische Trüffeln fand, machte ich mich gestern mal in "mein" Gebiet im Südraum von Leipzig auf.
Und wirklich, es standen schon die ersten Böhmischen Trüffeln da! Wahnsinn, Anfang Mai! Da werden die ersten Steinpilze auch bald kommen.
Viele Grüße Michael"
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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