Pilzticker Schweiz 23
Übersicht aller bisherigen Pilzticker Schweiz
Martin schreibt am 9. September 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
und schon wieder zog es mich in den Wald. Heute war ich mal im Zürcher Oberland.
Da es den ganzen Sonntag und bis heute Vormittag geregnet hat,
fürchtete ich allerdings, dass es nichts mit große Ausbeute werden würde. So fand ich anfangs auch nur völlig durchnässte Pilze. Was nicht weiter schlimm war, denn ich hatte mir vorgenommen, nichts mitzunehmen.
Mir fiel auf, dass diesmal Herkuleskeulen* (2. Foto rechts) und viele Korallen, wie zum Beispiel auf dem 3. Foto rechts eine Bauchwehkoralle (Blasse Koralle) wuchsen. Bei ein paar schönen Parasolen zuckte schon mein Messer, aber ich widerstand, wollte ich doch keine durchnässten Pilze mitnehmen. Dann stieß ich auf einen regelrecht quirlenden Haufen von Totentrompeten. Ich ließ auch diese Pilze stehen.
Drei Buchen weiter standen aber so große und dabei noch junge Prachtexemplare, dass ich schließlich doch schwach wurde. Zu sehen sind die Pilze auf dem 1. Foto rechts. Ich hatte noch genau fünf Minuten Zeit zum Ernten, bevor ich umkehren musste, denn ich musste meinen Sohn pünktlich vom Training abholen...
Schöne Grüße Martin«
(4 Fotos © Martin)
* Herkuleskeulen schmecken meist so bitter, dass man sie besser stehen lässt
Pilzticker Schweiz 23
Foto: Es war ein regelrechtes Gewimmel von Herbsttrompeten. Den jungen großen konnte Martin letztlich nicht widerstehen.
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Foto: Einen herrlichen Korb voller Spätsommerpilze trug Philipp mit seinen Kindern im Appenzellerland zusammen. (5 Fotos © Philipp)
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Philipp schreibt am 9. September 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
ich staune über die tollen Fundmeldungen von Martin. Vor allem die schönen Herbsttrompeten fehlen mir noch in meiner Fundliste.
Ich war die letzten beiden Wochenenden wieder mit meinen Kindern im Appenzellerland unterwegs und kann erfreut berichten, dass die Trompetenpfifferlinge auf dem Vormarsch sind.
Hingegen stehen die Fichtensteinpilze etwas seltener herum und werden von leuchtenden Fliegenpilzen in den Schatten gestellt. Auch ich durfte meine ersten Milchbrätlinge (einer siehe Foto rechts) finden, dazu tauchten vereinzelte Mohrenkopfmilchlinge* auf.
Darüber hinaus haben wir etliche Arten gefunden: Semmelstoppelpilze, Maronenröhrlinge, Schweinsohren (siehe das Pfannenbild), Krause Glucken, Habichtspilze, Parasole, Eierschwämme, Violette Lacktrichterlinge, Flockenstielige Hexenröhrlinge und Perlpilze.
Zu unseren Funden zählten außerdem Kampfermilchlinge, die in der Literatur meist als ungenießbar bezeichnet werden, jedoch so gut wie nie irgendwelche körperliche Reaktionen hervorrufen und ausgezeichnete Würzpilze mit Maggigeschmack sind. Ein interessanter Fund war zudem der Heilpilz Glänzender Lackporling.
An Ungenießbaren fanden wir Strubbelkopfröhrlinge und
Gallenröhrlinge. An Giftpilzen standen erneut häufig Schönfußröhrlinge.
Herzliche Grüße Philipp«
* Mohrenkopfmilchlinge sind, ähnlich wie Brätlinge, hervorragende Speisepilze. Wie jene, so können auch sie roh gegessen werden
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Foto: Ein Motiv, das uns so wohl schnell nicht wieder begegnen wird, ist eine Pfanne mit Schweinsohren vor dem Braten.
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Foto: Herrliche Fichtensteinpilze und einige Sommersteinpilze sowie u. a. einen Mohrenkopf und einen Habichtspilz hat Philipp zu einer schönen Gesellschaft zusammengelegt.
Foto: Hierbei dürfte es sich eher um Breitblättrige denn um Krause Glucken handeln. Es gibt keinerlei Hinweis auf eine Kiefer als Begleitbaum, die Nadeln lassen eher auf Tannen schließen. Deshalb auch der Zweitname »Tannenglucke«, bei Bindung an Eichen auch »Eichenglucke«. Nur bei entsprechender Kochakrobatik wird die ansonsten mittelmäßig schmeckende Breitblättrige Glucke zu einem gehobenen Speisepilz.
Foto: Martin war baff. Er hatte die Saison der Sommersteinpilze in der Region St. Gallen schon für beendet gehalten - und wurde aufs Schönste eines Besseren belehrt. Selbst in der Dämmerung fand er noch etliche Totentrompeten - und ganz zuletzt, als es beinahe schon dunkel war, auch noch Pfifferlinge. Neben den Täublingen und Flockis sehen wir auch einen Semmelstoppelpilz. (Foto © Martin)
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Martin schreibt am 7. September 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
ich suchte heute Abend wieder einmal meinen neuen Zauberwald über dem Bodensee bei St. Gallen auf, um zu schauen, was da nach der Sommersteinpilzsaison wohl wachsen würde. Und es wuchsen, immer noch und wieder: Sommersteinpilze! Es ist dieses Jahr unglaublich, es hört einfach nicht auf.
Zu meiner Freude wuchsen aber auch weitere hoch willkommene Pilzarten. Ich fand viele verschiedene Täublinge, Perlpilze, Hexenröhrlinge, einen einzigen Semmelstoppelpilz, Scheidenstreiflinge, Hexeneier, Herkuleskeulen, Korallenpilze, Gelbe Knollenblätterpilze und vieles mehr, was ich jedoch nicht kenne.
Nachdem
mir dieser Wald heuer bereits massenhaft Erstfunde(!) von Sommersteinpilzen
und zwei Milchbrätlingen (schmeckten sehr gut) bescherte, fand
ich heute meinen ersten Grüngefelderten Täubling. Er war riesengroß, ich freute mich schon, doch leider hatten die Maden dieselbe Idee wie ich, nur leider entscheidend früher.
Als es bereits nach 19 Uhr war und schon zu dämmern begann, fand ich doch tatsächlich noch, was mir in diesem Wald noch fehlte: Totentrompeten! Leider
wurde das Licht schon schwach, was die ohnehin schon
anspruchsvolle Suche nach Tootentrompeten noch zusätzlich erschwerte. Ich glaube, dass
ich in diesem Wald noch viele Totentrompetenstellen finden kann. Ich erstatte gerne Bericht.
Eigentlich fehlten nur noch Pfifferlinge für einen perfekten Pilzabend. An den gegen Norden ausgerichteten Waldrändern findet man sie hier in der Gegend am häufigsten. Und Abrakadabra - da standen sie auch tatsächlich! Der Zauberwald machte seinem Namen wieder einmal alle Ehre.
Allen Pilzfreunden wünsche ich ebenfalls tolle Funde!
Schöne Grüße Martin«
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Heidi schreibt am 27. August 2019:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
endlich habe ich auch mal Steinpilze gefunden. Es gibt zwar im Aargau viele Stellen, wo sie wachsen, nur finde ich sie leider selten. Heute hatte ich mal Glück und habe zwei knackige Exemplare geerntet (Foto rechts).
Ich war drei Stunden im Wald. Neben den Steinpilzen hatte ich etliche Maronen und Schuster, ein paar Goldblätter plus eine Ziegenlippe und Pfifferlinge im Korb. Pfifferlinge hat es im Moment jede Menge.
Liebe Grüße aus der Schweiz, Heidi«
(2 Fotos © Heidi)
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Foto: Zwei »Schuster«, wie Heidi schreibt, im Moos. Schusterpilze ist ein treffender volkstümlicher Name für die Flockenstieligen Hexen. Er geht auf die Hüte der Pilze zurück, die, wie auch hier, an dunkelbraunes Wildeder erinnern, aus denen man Schuhe macht.
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Foto: Steinpilze, Flockenstielige Hexen und Maronenröhrlinge waren gern gesehen. Die Goldröhrlinge, Perlpilze und Täublinge ließ Philipp hingegen im Wald zurück. (2 Fotos © Philipp)
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Philipp schreibt am 26. August 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
auch dieses Wochenende durfte ich mit meinem Sohn wieder die Wälder des Appenzellerlandes unsicher machen.
Aufgefallen sind uns neben den Steinpilzen vor allem viele Parasolpilze und Gallenröhrlinge. Da die Parasole meiner Meinung nach am besten schnell verwertet werden sollten und wir das Nachtessen bereits geplant hatten, ließen wir sie jedoch stehen. Desgleichen die Goldröhrlinge, Täublinge und Perlpilze.
Den Weg in den Korb fanden hingegen Steinpilze, Maronen
(z. B. Foto rechts) und Flockenstielige Hexen.
Herzliche Grüße Philipp«
Blau = ungenießbar
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Foto: Philipp fand große Mengen der seltenen Schweinsohren im Appenzellerland, von denen er jedoch nur den geringsten Teil mitnahm. Es sind die hier zu sehenden Pilze im Korb. Sie schmecken ausgezeichnet. (2 Fotos © Philipp)
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Philipp schreibt am 23. August 2019:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
meine Tochter hat mich heute ins Appenzellerland begleitet, wo wir Steinpilze finden wollten. Auf den ersten Metern haben wir leider bereits viele rausgerissene Pilze entdeckt. Da war wohl schon jemand unterwegs.
Trotzdem konnten wir am Waldrand unter jungen Fichten zwei schöne kleine Steinpilze finden. Auch Flockies waren da. Dann der Clou: aus der Wiese leuchteten uns große violette Flecken entgegen. Es waren Schweinsohren! Und was für Mengen! Wir nahmen nur wenige mit, die meisten ließen wir stehen. Ein toller Fund.
Später kamen noch mehr
Steinpilze, eine kleine Marone und junge Semmelstoppelpilze hinzu. Der
ältere Steinpilz war absolut madenfrei und das Fleisch rein weiss. Er wird getrocknet.
Herzliche Grüße Philipp«
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Foto: Philipp freute sich über einen schönen Korb mit Mischpilzen. Der große alte Steinpilz hätte im Korb vieler Pilzfreunde aber sich keinen Platz mehr gefunden. Ein sehr grenzwertiger Fall. Wenn Röhrlinge erst einmal ihren Hut aufschlagen, sollte man sie lassen, wo sie sind, weil sie die Grenze zur Überständigkeit erreicht haben. Hier eine Graphik zu ihren Entwicklungsstadien.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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