Pilzticker ST 25
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Sachsen-Anhalts
Foto: Sieben auf einen Streich! Die Suche nach den herrlichen Speisemorcheln war für Felix das reinste Vergnügen. Auf den Dörrgittern (zweites Foto) präsentiert er die gesamte Ausbeute. (2 Fotos © Felix B.)
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Felix schreibt am 22. April 2018:
»Liebe Pilzfreunde,
trotz sommerlicher Hitze und Trockenheit wollte ich es nochmals wissen und habe meine Morchelplätze im Burgenlandkreis erneut aufgesucht. Und es ist einiges nachgewachsen seit vergangenem Mittwoch. Junge, frische Speisemorcheln, trotz 27 Grad.
Mein Tipp: Nicht bei jeder Esche wächst eine Morchel, aber bei jeder Morchel gab es Eschen.
Fundgebiet war der Burgenlandkreis unweit der Saale, aber nicht die Saale-Auen, sondern in den Hügeln.
Ich bin gespannt, ob der angekündigte Regen einen nochmaligen Schub bringt.
Herzliche Grüße und viel Glück!
Felix«
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Felix B. schreibt am 19. April 2018:
»Hallo Pilz-Ticker,
ich oute mich jetzt auch mal als ein eifriger Leser Ihres Blogs. Tolle Sache, vielen Dank! Hiermit möchte ich meinen Betrag leisten.
Seit etwa zwei Wochen verfolge ich hier die Morchelfunde im Süden. Meine Reviere liegen in Sachsen und Sachsen-Anhalt, ich war auch schon ein paar Mal auf der Pirsch, aber dieses Jahr lassen sich die Speisemorcheln Zeit.
Heute war ich wieder unterwegs. Und schon wieder: An keiner der Stellen vom letzten Jahr zeigte sich etwas. Ich war mir sicher, dass das wieder nichts werden würde. Doch dann bin ich fast auf ein klitzkleines Speisemorchelchen am Wegesrand getreten. Da wusste ich: Es gibt also doch welche! Nur wo?
Ich
begann zu suchen. Die Sonne war schon weg, es war gegen 20 Uhr, da fand
ich endlich eine Stelle: Eine Böschung am Rand einer Wiese, nach Süden
ausgerichtet, dicht bewachsen mit jungen Eschen und allerlei Sträuchern,
da stand ein gutes Dutzend schöner, frischer Speisemorcheln der Varietät Rundmorcheln (Morchella esculenta var. rotunda).300 Gramm brachten sie auf die Waage (Foto rechts).
Sie waren perfekt getarnt, wirklich schwer zu entdecken. Umso größer war die Freude. Wenn es nicht dunkel geworden wäre, ich hätte sicher noch mehr gefunden.
Der Fundort befindet sich im Burgenlandkreis, unweit der Saale.
Die Saison ist damit eröffnet!
Beste Grüße!
Felix«
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Foto: Eine verbuschte Landschaft mit blühenden Schwarzdornsträuchern und erheblichem Trockengrasanteil und - hier nicht zu sehenden - Eschen - war das Habitat, in dem Felix seine Speisemorcheln fand. (2 Fotos © Felix B.)
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Foto: In einem mit einer Folie ausgelegten Karton schlug Heike die groben Stücke vom Schiefen Schillerporling auf einem Holzklotz klein.
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Heike schreibt am 6. März 2018:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
Du fragst, warum ich dem Schiefen Schillerporling (Chaga) so unnachgiebig nachgestellt bin. Deshalb hier:
Erhoffte Heilwirkungen vom Chaga
Da mit zunehmendem Alter allgemein auch die Beschwerden zunehmen, möchte ich mal den Chaga einsetzen und schauen, wie er wirkt. Er ist ja ein universales Heilunikum:
Seine Magen- und Darmheilwirkungen sind ja am bekanntesten. Desweiteren soll er gegen Arthrose helfen und die Schilddrüse stärken. Besonders gespannt bin ich darauf, ob er positive Wirkungen an meinem früher einmal verletzten Sprunggelenk zeigt, wo es Bänderabrisse mit Folgeschäden gab. Auch möchte ich ihn - präventiv - im Einsatz gegen Infekte testen.
Ich werde auch eine Salbe herstellen und will mal sehen, ob er nicht die Schuppenflechte eindämmt. Auch werde ich diverse Tinkturen ansetzen, mit Rum, mit Wodka. Die kann man, nachdem sie 6 Wochen gezogen sind, etwas verdünnen, je nachdem, wie hochprozentig der Rum oder Wodka ist.
Man kann die Tinktur dann innerlich oder äußerlich anwenden, z. B. bei allen schmerzenden Gelenken, bei rheumatischen oder arthrotischen Problemen und so weiter. Auch bei Entzündungen des Nagelbettes und ganz allgemein bei verletzungsbedingten Wunden soll der Chaga super sein.
2 Fotos: Hier ist der Chaga nach Vorarbeit in groben (links) und mittelgroben Stücken (rechts) zu sehen. Auf dem Foto hierunter sehen wir in der blauen Schüssel beinahe schon feines Schrot vom Chaga. Es eignet sich zum Beispiel für einen Chaga-Tee. Lies hierzu auch die spannende Post von Auswanderin Gerlinde, die in Nordnorwegen lebt: »Wie die Samen in Lappland den Chaga-Tee herstellen und trinken.«
(4 Fotos © Heike)
Wo der Chaga wächst
Nach ganz vielen Recherchen bin ich zu dem Schluss gekommen, das der Chaga sehr gerne in wenigen Metern Höhe über dem Meeresspiegel wächst. An Flüssen, Seen, Teichen, Mooren, gerne in Tälern. Aufsteigender Dunst aus feuchten Gebieten in den Morgenstunden begünstigt meiner Meinung nach ebenfalls das Erscheinen des Pilzes. Am liebsten wächst er an alten angeschlagenen Birken.
Dieser Hinweis ist, so banal und nebensächlich er klingen mag, sehr wichtig: wir hatten ihn an der Bitterfelder Seenplatte vergeblich lange an zu jungen Birken gesucht! An den jungen Seen sind auch die Birken noch jung, da gab es nichts. In einem entfernteren Gebiet fanden wir dann einen gestandenen Birkenwald mit alten Birken - und da wuchs endlich der Chaga.
Die Verarbeitung vom Chaga
Die
geernteten Pilzstücke wurden in einem
großen Pappkarton, der mit Folie ausgelegt wurde, mit einem Beilchen
auf einem Klotz zerkleinert. Alles was sich zu klein abspaltete, konnte
dann direkt von der Folie in eine Schüssel geschüttet werden. Gemahlen
habe ich die kleinen Stücke nicht extra. Das Konzentrat koche ich aus
den kleinen Stücken. Aus dem Konzentrat stelle ich dann Tinkturen und
Salben her.
Herzliche Grüße Heike«
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Heike schreibt am 5. März 2018:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
am Freitag nach der Arbeit ging es in meine Heimat Sachsen-Anhalt. Für zwei Tage wurde ein Hotel gebucht, mitten in der Bitterfelder Seenplatte.
Ziel war es, den Chaga, also den Schiefen Schilerporling, zu finden. Im Eichsfeld gibt es ihn nicht. Nach drei Jahren intensiver und doch erfolgloser Suche im kompletten Eichsfeld - sogar noch außerhalb des Eichsfeldes, nämlich bis nach Sondershausen - fand ich keine Spur von ihm. Mein Ziel aber war es, ihn unbedingt zu entdecken.
Am Samstag begaben wir, also mein Mann und ich, uns zuerst an die mir noch bekannten, schon älteren Seen. Bei minus 11 Grad und scharfem Ostwind ging die Suche los. Über 8 Stunden sind wir bei klirrender Kälte unterwegs gewesen. Und fanden wieder - nichts.
Als Grundlage für unsere Rundgänge dienten uns ausgedruckte Pläne über Google Maps und vom Tour Explorer. Ich war komplett frustriert.
Foto: Hier ein Chaga-Erntestück mit der Sicht auf das von der schwarzen Außenschicht eingefasste innere Fruchtfleisch.
Foto: Einer der gefundenen Schillerporlinge. Die äußere Schicht des Fruchtkörpers wirkt wie aufgesprungen und verkohlt; typisch ist das Orangebraun des hier teilweise offenliegenden Fruchtfleisches, um das es für die Verwendung geht.
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Am nächsten Tag bin ich in eine Tankstelle rein und habe eine Wanderkarte gekauft, da die ausgedruckten Pläne bereits abgearbeitet waren. Ich hatte noch ein Gebiet im Kopf, das ich aber auf keinen Fall blind ohne Wanderkarte betreten wollte, weil die Gefahr zu groß ist, sich dort in der Wildnis verhängnisvoll zu verlaufen.
So sind wir entlang der Landesgrenze zwischen Sachsen Anhalt und Sachsen gegangen. Uns blieben nur noch gute vier Stunden zur Suche bis zur Heimfahrt. Denn ab Sonntag Nachmittag müssen wir »heeme« sein, da schreit die Arbeit nach uns. Punkt 9 Uhr waren wir an einem Abstellplatz angelangt. Keine fünf Minuten im Wald, entdeckte ich den ersten Chaga.
Foto: Hier ist die verkrustete Außenhaut besonders gut zu sehen. Mancher Pilzfreund ist gewiss schon achtlos an den knolligen, bröckeligen Auswüchsen vorübergegangen, weil er sie für eine Form von Baumkrankheit hielt. Bei den beiden hier gezeigten Fotos handelt es sich um die so genannte imperfekte oder Nebenfruchtform des Schiefen Schillerporlings. Die erst nach etlichen Jahren nachfolgende Hauptfruchtform des Chaga ist extrem unscheinbar und wird nur bei genauester Suche entdeckt.
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Und so setzte sich das fort. Nach dreineinhalb Stunden waren wir den ausgesuchten Weg abgelaufen und hatten 14,9 kg Chaga im Rucksack! Jetzt heißt es: trocknen, trocknen trocknen. Dieser Pilz bedarf etwas längerer Trockenzeiten.
Dutzende Bilder könnte ich senden, es war schlichtweg ein
Wahnsinn. Die Landschaft war geprägt von abertausenden Birken, was ich hier
zu Hause nicht kenne. Wunderschön anzusehen! Das war ein richtiges
kleines Abenteuer. Vor meinem geistigen Auge sah ich in diesem Gebiet diverse Röhrlinge. Und, natürlich, Birkenporlinge.
Auf d en Fotos sind die Resultate von einen wirklich abenteuerlichen Wochenende zu bewundern.
Herzlichste Grüße, Heike und Dieter«
Pilz-Ticker-Thueringen
Foto: Heikes Mann inspiziert den Birkenwald. Der Schiefe Schillerporling wächst an Laubbäumen mit starker Tendenz zu Birken. Er ist ein Pilz des Nordens, der die Kälte mit Wassernähe (Seen, Flüsse, Gräben) liebt. Die Birkenwälder Russlands, Finnlands und des Baltikums sind seine hauptsächlichen Verbreitungsgebiete. In Deutschland ist er selten, jedoch dort häufig, wo er einmal auftritt - siehe Heikes Fund. (5 Fotos © Heike)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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Besonders für Einsteiger in die faszinierende Morchelsuche geeignet!
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