Pilzticker Thueringen 21
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens
Foto: Fast wie die Orgelpfeifen stehen sie da, die drei Rotkappen. Denn rechts unten erblickt noch ein Kleinkind die Welt.
Pilzticker Thueringen 21
Thomas schreibt am 20. Juni 2016:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
seit zwei Jahren lese ich schon aufmerksam den Pilzticker. Ich war als Kind sehr oft und sehr gern in den Pilzen und habe dieses Hobby jetzt in meiner Wahlheimat Thüringen wieder für mich entdeckt. Heike postet ja schon fleißig aus dem Nordthüringischen, so dass ich mal aus der Mitte (Erfurt) berichten will.
Am zeitigen Abend machte ich meine zweite Pilzrunde für dieses Jahr. So früh war ich noch nie auf Pilzsuche.
Die
Mücken und Zecken im Wald sind eine unerträgliche Plage.
Aber ich konnte es kaum glauben, die Pilzvielfalt ist bereits erstaunlich!
Ich fand Steinpilze, Maronen, Perlpilze, Rotkappen, Flockenstielige Hexen und einen Rotfußröhrling. Die Menge ist zwar noch überschaubar, lässt aber auf ein tolles Pilzjahr hoffen. Von den herrlichen Rotkappen und einem recht großen, aber nicht madigen Steinpilz schicke ich ein Bild.
Mit freundlichen Grüßen Thomas«
Hallo Thomas,
vielen Dank für diesen informativen und aufschlussreichen Bericht! FÜr jemanden, der noch nie im Jahr so früh auf Pilzsuche war, ist Dein Fund ein hervorragendes Ergebnis.
Einen guten Saisonverlauf mit gut gefüllten Körben wünscht Dir, mit besten Grüßen,
Heinz-Wilhelm
Pilzticker Thueringen 21
Foto: Ein strammer, madenfreier Steinpilz durfte nicht fehlen in Thomas' Korb. Er war überrascht von dem bereits beachtlich guten frühen Pilzaufkommen in diesem Jahr. (2 Fotos © Thomas E.)
Pilzticker Thueringen 21
Heike schreibt am 16. Juni 2016:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
in einem neu erkundeten Gebiet war heute nichts zu finden. Der Waldboden war zu krautig.
So sind wir auf die Schnelle noch einmal zum Waldtümpelchen, wo ich die Sommersteinpilze gefunden hatte.
Es war nicht leicht, die kleinen Steinis zu
entdecken, da es früh ungwöhnlich dunkel war. Das Pilzgebiet rund um das Wasserloch erweitert sich allmählich.
So konnte ich einige Steinis etwas weiter entfernt finden. Sie waren alle noch klein.Das Foto rechts zeigt meinen Fund.
Ich hoffe, dass an den beschatteten Stellen noch mehr nachkommen. Ich werde es genau beobachten.
2 Fotos: Die kleinen Steinpilze (links) waren, da Regenwolken den Himmel verdunkelten, nicht leicht zu finden. Die großen (rechts) dagegen schon besser. (3 Fotos © Heike)
Die nächsten 2 Tage komme ich nicht in den Wald. Morgen kommt das Enkelchen bis Samstag Abend. Die Mami hat Nachtschicht und der Papi muss auch samstags arbeiten. Also muss Omi ran. Der Kleine ist erst zwei, da kann er die Hänge noch nicht ablaufen. Er schaut lieber ins Gewächhaus nach Minigurken, die er abgöttisch liebt.
Anbei wieder einige Bilder von heute, voller Freude.
Man kann sehen, dass Du im Moment ganz schön zu tun hast, um die ganze
Pilzpost zu bewältigen. Hut ab und ein ganz fettes Danke für diese tolle
Arbeit ! Es ist so eine Freude, hier hinein zu schauen!
Herzliche Grüße, Heike«
Heike schreibt am 14. Juni 2016:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
angestachelt von den vielen Berichten über die Sommersteinpilze im Pilzticker, bin ich
in unserem Eichsfeld erneut losgezogen. Es muss doch auch hier Sommersteinis geben!
Ich war in einem Muschelkalkwald mit Buche, Hainbuche, Eiche unterwegs. Vor zwei Wochen hatte ich hier nur einige Stockschwämmchen und einige ungenießbare Pilzarten gesehen.
Heute fand ich auf dem Hinweg unzählige Netzstielige Hexenröhrlinge, die bereits hoffnungslos hinüber und gerade noch so zu erkennen waren. Auch standen wieder einige Stockschwämmchen.
Auf dem Rückweg kam ich auf den Gedanken, mal an einem Waldtümpelchen vorbeizuschauen, der tief im Hang liegt und viel Sonne abkriegt. Hier gab es letztes Jahr im Herbst Unmengen an Goldschüpplingen.
Als ich durch das Buchenjungholz sah, standen auf einmal Röhrlinge da. Ich dachte natürlich sofort: Wieder Hexenröhrlinge! Ging hin, nahm einen Pilz hoch - und bekam große Augen: Ein Sommersteinpilz!
2 Fotos: So schön standen die Sommersteinpilze da. Heike hat sie endlich gefunden, die sehr aromatischen Steinis, hinter denen sie schon lange her war. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass man sich seine Pilzstellen mit Überlegung, Beharrlichkeit und Zähigkeit »erlaufen« muss. (3 Fotos © Heike)
Und dann wurden es mehr und mehr. Rund um das Tümpelchen, also auf etwa 20 Quadratmetern, kamen drei Kilo brauchbare Sommersteinpilze zusammen! Einige waren leider schon komplett hinüber. Die ließ ich natürlich unberührt stehen, zum Aussporen. Auch die sehr zerfressenen blieben an Ort und Stelle.
Ich durchgraste anschließend den Wald, fand aber nichts mehr. Nur an dieser einen lichten sonnigen Stelle in Hanglage, wo das Wasser runterläuft, hatte ich Glück.
Sie standen unter Rotbuchen von etwa 25 bis 35 Zentimetern Durchmesser, einige direkt am Fuße dieser jungen Bäume.
Ich habe mir heute vor dem Waldbesuch einen vermeintlichen Jungwald
über Google Earth angeschaut, den möchte ich am Donnerstag mal besuchen, sofern es die
Wetterlage zulässt.
Herzliche Grüße Heike«
Blau = ungenießbar
Heike schreibt am 12. Juni 2016:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
in ganz Deutschland hat es wohl in den vergangenen zwei Wochen ausgiebig geregnet. Nur hier im Eichsfeld gab es lediglich zwei mickrige Schauer. Ich schreibe das - und da regnet es doch tatsächlich einmal ergiebig. Ich hoffe, dass das die Pilze in den Fichtenwäldern endlich in die Gänge bringt.
Zwei- bis dreimal die Woche gehe ich los. Finden und sehen konnte ich viele Schwindlinge, Stockschwämmchen, ganz wenige Maipilze, Hochgerippte Becherlorcheln, massenhaft zu dutzenden, wenn nicht sogar hunderte Graue Wulstlinge teppichartig verbreitet, die ersten Perlpilze, Waldchampignons, Stadtchampignons (Foto rechts) auf dem Treibweg der Pferde, zwei Rotfüßchen, Geschuppte Porlinge, Schwefelporlinge, Massen Judasohren.
Wie Du weißt, habe ich hier um mich herum fast nur Kalkbuchenwälder, alle älter. Versauert ist immer nur mal eine Oberfläche durch Humus. Ich habe hier noch nie Sommersteinpilze gefunden. Irgend etwas passt anscheinend nicht für diesen Pilz. Wälder zu alt, zu schnell abfließende Feuchtigkeit im Muschelkalk, ich weiß es nicht.
Pilzticker Thueringen 21
2 Fotos: Ein essbarer Perlpilz (links) und essbare Graue Wulstlinge (rechts).
(5 Fotos © Heike)
Pilzticker Thueringen 21
Wenn ich täglich die Nachrichten von den Sommersteinpilzen lese, komme ich immer ins Grübeln, soll doch der Sommersteinpilz in Buchenwäldern mit Eichen, Hainbuchen usw. vorkommen. In 20-60 jährigen Wäldern, Boden ohne Anspruch. Und wenn ich in solche Wälder bei uns schaue, finde ich: nichts.
Deshalb hoffe ich, dass wir jetzt endlich auch Regen bekommen und das Myzel in den Fichtenwäldern angeschubst wird und es bald die dafür typischen Pilze gibt. :)
Mit herzlichen Grüßen aus dem Eichsfeld, Heike«
Liebe Heike,
Sommersteinpilze wachsen auf mäßig sauren bis basischen Böden, vorzugsweise bei Buchen (Rot- und Hainbuchen) und Eichen, aber auch Esskastanien und Linden. Die Linden müssen jedoch mindestens um die 100 Jahre alt sein.
Es
ist gut möglich, dass »Dein« Wald mit einem Alter von 20 bis 60 Jahren
zu jung für ihr Aufkommen ist. Andererseits kommt der Sommersteinpilz,
obwohl er gut verbreitet ist, in vielen Regionen nie vor.
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
Pilzticker Thueringen 21
2 Fotos: Ein Rotfußröhrling (links) sowie zwei Stadtchampignons in ihrem typischen Habitus als Erdschieber (rechts).
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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